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Der Yogtze-Fall

14.588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

11.11.2023 um 09:41
Mal was zu den beiden großen Berichten über den Fall:

Die Ausgabe der Stern Crime mit dem Yogtze-Artikel ist aus 04/2018. Geschrieben hat ihn Marc Bädorf, ein junger freier Journalist. Der als Interviewpartner zitierte KHK Leppler war zu dem Zeitpunkt seit vier Jahren pensioniert.

Der Autobildartikel von Christian Steiger ist zwei Jahre früher erschienen, im Mai 2016. Gesprächspartner war KHK Kayser, erster Kriminalhauptkommissar bei der Kripo Hagen. Herr Leppler war auch 2016 schon pensioniert.

In beiden Artikeln ist die Ermittlungsakte abgebildet und im Stern Crime-Artikel sind auch 7 Bilder enthalten, die im Autobildartikel nicht gezeigt wurden. Das heißt, auch Herr Bädorf hat 2018 wohl, außer mit Herrn Leppler, mit jemandem gesprochen, der noch im aktiven Dienst der Polizei steht und Zugriff auf die Akte hat. Doch Neues aus der Akte erfährt er nicht. Es sieht so aus, als wenn er nur den Aktendeckel und diese Fotos auf den zuvor der Akte entnommenen Seiten zur Verfügung gestellt bekam. Details zum Sachverhalt scheint er aus dem Autobildartikel abgeschrieben zu haben.

Den Autobildartikel halte ich daher für verlässlich. Der Autor Steiger hat direkt von Kayser ein paar Details zur Situation nach der Abfahrt von der Autobahn bekommen, die der Akte entstammen und somit der Wahrheit entsprechen dürften.

Funfact: Hier im Thread wurde der Autobildartikel gelobt und Stern Crime erwähnt.
Zitat von hotspurhotspur schrieb am 13.03.2018:Es handelt sich ja in der Tat um den bislang ausführlichsten Artikel zum Thema. Wenn man es nicht wüsste, könnte man denken, er ist aus "Stern crime".
Kurz darauf erschien der entsprechende Artikel dort:
Zitat von MuellerinMuellerin schrieb am 02.05.2018:Bin vorgestern über einen Online-Artikel vom Stern Crime auf diesen Fall gestoßen
Im Autobildartikel wird Allmystery erwähnt. Ich gehe mal davon aus, dass auch Herr Bädorf hier mitgelesen hat.
An dieser Stelle ein Appell: Liebe Journalisten, fragt nächstes Mal die Herren Ermittler und Ex-Ermittler doch bitte, warum sie von einem Mord ausgehen, was die Polizei für Überlegungen zur Motorhaube angestellt hat, warum der flüchtige Mann so gut beschrieben werden konnte, wo genau das Auto abkam und wo es auf den Zentimeter genau stand, ob die Kattenohler Straße als Überrollstelle ausgeschlossen werden konnte und was genau im Obduktionsbericht steht. Wir brauchen mehr Informationen, um den Fall zu lösen. ;)


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11.11.2023 um 09:44
Zitat von PalioPalio schrieb:was die Polizei für Überlegungen zur Motorhaube angestellt hat
Natürlich auch im Hinblick auf:
http://schrodt.biz/abkuehlverhalten


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11.11.2023 um 17:20
Zitat von PalioPalio schrieb:Natürlich auch im Hinblick auf:
http://schrodt.biz/abkuehlverhalten
Gut, dass Du den Punkt ansprichst: in der Kriminalistik gibt es zwei Zeitpunkte, nämlich

1. die Zeit vor dem legendären http://schrodt.biz/abkuehlverhalten und
2. die Zeit nach dem legendären http://schrodt.biz/abkuehlverhalten

Hiermit wurde alles, ich betone alles verändert, revolutioniert, ja kanonisiert. Es wurde eine Zeitenwende eingeläutet. Nicht wenige fordern vehement den Nobelpreis für die herausragende wissenschaftliche Arbeit. Seit dem gehört der reflexartige Griff auf die Haube lediglich zur historischen Verneigung vor den Heerscharen altertümlicher Ermittler. Seit den legendären Festellungen des Thermodynamikers Schrodt wird natürlich stets mit Vehemenz ans Endrohr gegriffen was das Zeug hält. Die Brandblasen an den Händen eines jeden guten Verkehrspolizisten sprechen eine sehr deutliche Sprache.


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11.11.2023 um 18:04
Ein allerletzter Gedankengang zu möglichen Militärcodes sei gestattet.

Beim Suchen nach dem Aufbau von NATO-Codes in den 80ern stieß ich auf das Authentisierungsverfahren mit Schleierung - ein Verfahren, bei welchem mittels je dreier Buchstabenpaare mitgeteilt wird, dass man berechtigt ist, gewisse Informationen zu empfangen. Es ist extrem unwahrscheinlich, eine richtige Kombination zufällig zu finden.
Die erste Veröffentlichung dazu finde ich aus dem September 1984.
Link zur Quelle

Das Verfahren ist so geheim, dass man es veröffentlichen und an sehr viele Wehrpflichtige verteilen kann.
Beispielhaft:
https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2019/08/taschenkarte_fernmeldedienst_aller_truppen_nr.9_3.pdf

Es ist auch so geheim, dass die das durchaus auch jedem beim Bier erzählen dürfen. Das macht nichts, weil es keinem hilft, wenn er weiß, wie das Verfahren geht.
Er braucht die aktuelle Sprechtafel - da steht jeweils VS-nur für den Dienstgebrauch drauf.
https://fschjgbtl251.de/wp-content/uploads/2022/01/sprechtafel.jpeg
https://www.rk-ubstadt.de/?p=2079

Die könnte sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ändern, weswegen man unterschiedliche Exemplare findet in den Beispielaufgaben. Sie könnte auch für verschiedene Truppenteile / Hierarchieebenen verschieden sein - das weiß ich nicht, da müsste man einen Funker fragen, der sich damit auskennt.

Da diese Buchstabenpaartripletts höchst spezifisch für die jeweils gültige Sprechtafel sind, wäre es - sehr auffällig, wenn jemand derartige Kombinationen erfragt oder verwendet. Das wäre ein "Signal" für ein Leck. Im Funk sind falsche Tripletts an den Vorgesetzten zu melden - wenn man sie in freier Wildbahn findet eventuell eher die Richtigen? Auch hierzu müsste man einen Funker fragen.

YO GT SE könnte auf einer zum Zeitpunkt des Mordes gültigen Funktafel eine gültige Authentisierung gewesen sein. Ein 34-jähriger wird sie eher nicht aus Zeiten seiner Grundausbildung kennen, wenn das Verfahren erst um 1984 eingeführt wurde. Bei einem neuen Verfahren könnte man auf Anwenderseite auch sehr genau schauen wollen, ob man Lecks zuverlässig findet. Eventuell wurde es nicht überall gleichzeitig eingeführt, sondern es gab einen Probebetrieb. In jedem Fall war es sehr neu zum Mordzeitpunkt.

Falls also über den Äther geht, jemand habe am Wohnzimmertisch ein Triplett von Buchstabenpaaren generiert, das auf der eigenen, zum Mordzeitpunkt aktuellen Funktafel "VS - für den Dienstgebrauch" für ein neu eingeführtes Authentisierungssystem steht - und der Generierende wird kurz darauf "wahnsinnig", um unter dubiosen Umständen im Bankett einer Autobahn zu versterben, könnte man das nicht so ganz glauben und darüber sprechen wollen.

Derlei Vorgänge könnten eine Menge Gerüchte über mögliche NATO-Codes und Geheimdienstverwicklungen auslösen.

Falls es aber wirklich eine gültige Authentisierung gewesen wäre, hätte die dem Herrn Stoll wahrscheinlich jemand zugespielt. Der war ja kein Funker und auch nicht beim Geheimdienst.

Es wäre dann interessant zu erfahren, wer das denn gemacht haben könnte. Eventuell kann dieser jemand Auskunft geben, warum er oder sie das gemacht hat. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit dem, was danach geschah.

Damit ist jetzt aber genug mit militärischen Verwicklungen, Verwirrungen, Verdeckungen, Verschleierungen.


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11.11.2023 um 18:21
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Meine Frage in die Runde: Wie bewertet ihr den Umstand das der Bube der am Golf gesichtet wurde offenbar viel jünger als Stoll war? Ist ja eigentlich eine andere Generation.
Das ist eine gute Frage.
So viele Menschen in dem Alter wird der Herr Stoll nicht gekannt haben. Couchsurfing halte ich für unwahrscheinlich.
Für ebenso unwahrscheinlich halte ich es, dass ein 20jähriger einen ausgebufften Mordplan mit Entsorgung an einer ungünstigen Stelle umsetzt, den er sich selbst ad hoc ausgedacht hat. Das würde im Fall des ausgebufften Mordes auf einen "Spiritus Recotor" hinweisen.

Zum Sichten insgesamt: Auch das finde ich interssant. Der Wagen stand auf einer Böschung, es war die Nacht nach Neumond Ende Oktober. Da sind die Sichtverhältnisse nicht immer optimal.

Bei genauerem Nachdenken vermute ich: Der erste LKW wird auf der leeren Autobahn das Fernlicht angeschaltet haben. Das leuchtet das Bankett ganz gut aus.


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11.11.2023 um 21:07
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Das Verfahren ist so geheim, dass man es veröffentlichen und an sehr viele Wehrpflichtige verteilen kann.
Beispielhaft:
Das widerspricht sich schon an sich.
Und wieso ist noch keiner auf diese Erkenntnisse gekommen in bald 40 Jahren ?
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Er braucht die aktuelle Sprechtafel - da steht jeweils VS-nur für den Dienstgebrauch drauf.
Und so etwas hatte Stoll ?

Wozu eigentlich ?
Wie wurde ihm der Code übermittelt und wozu ?
Der Leiter der Dienstelle Anzhausen vom BND oder so ?


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12.11.2023 um 00:06
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das widerspricht sich schon an sich.
[ironie]Das Verfahren ist so geheim,[/ironie]

Wer auf dieses Ergebnis kommen will, braucht genau diese zum Zeitpunkt des Mordes oder kurz zuvor gültige Funktafel.
Wenn es davon in jedem Truppenteil mehrere jeweils gültige Varianten gäbe, müsste jemand die alle durchsehen. Falls die sich andauernd ändern, hat die Codes keiner im Kopf. Genau das könnte intendiert sein.
Falls diejenigen, die das erkennen, weil sie damit arbeiten und angehalten sind, nach verdächtigen Tripletts Ausschau zu halten, fürchten, eventuell könnten die eigenen Leute den Herrn Stoll terminiert haben, suchen die sich vielleicht andere Gesprächspartner.

Alternativ wäre denkbar, jemand fälscht eine Funktafel und legt Spuren in Richtung Militär, die überprüfbar sind - nur die Funktafel stimmt nicht.
Man könnte jetzt spekulieren, wer das sein könnte. Ich würde bei einer falschen Funktafel auf die Mörder tippen.
Im anderen Fall war da vielleicht nur einer der Kontakt zu den Mördern hatte.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie wurde ihm der Code übermittelt und wozu ?
Das sind genau die richtigen Fragen.


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12.11.2023 um 07:29
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Alternativ wäre denkbar, jemand fälscht eine Funktafel und legt Spuren in Richtung Militär, die überprüfbar sind - nur die Funktafel stimmt nicht.
Dann wäre anzunehmen, dass Herr Stoll an dem Abend versucht hat, anhand des entcodierten Ergebnisses mit einer gefälschten Funktafel die Chiffre herauszufinden. Nicht einfach. Wenn ihm da ein Licht aufging, ist das verständlich.


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12.11.2023 um 07:58
Und dann sah er nach seinem Sturz vom Barhocker in der alten Frau Hellfritz eine geeignete Person, seine Arbeitsergebnisse zu erläutern.

Leider hat diese ihn nicht verstanden.

Leider reagiert auch KHK Kayser unbegeistert auf tolle Yogtze-Interpretationsvorschläge:
Er schlage dann jedes Mal die Hände über dem Kopf zusammen.
Zwar würde natürlich jedem Hinweis nachgegangen, auch den abwegigsten. Meist reiche jedoch schon ein kurzes Gespräch, um den Leuten zu zeigen, wie absurd ihre „Hinweise“ sind.
(Focus, Themen-Wiki)

Man darf davon ausgehen, dass natürlich insbesondere die Idee von einem Code der Kripo bereits zugetragen wurde. Dort läuft alles an Gerüchten und Ideen zusammen und alles wurde geprüft.
„Was glauben Sie, wie viele Hinweise“ – Kayser betont das letzte Wort– „ich immer wieder erhalte, wenn der alte Fall wieder rausgekramt wird?
Die Buchstabenkombination hat nach den Erkenntnissen der Polizei keinen realen Bezug.
Ich persönlich glaube nicht, dass es der Polizei nur bisher noch nicht gelungen ist, den Bezug herauszufinden, sondern dass es ihn einfach nicht gibt.


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12.11.2023 um 08:14
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich persönlich glaube nicht, dass es der Polizei nur bisher noch nicht gelungen ist, den Bezug herauszufinden, sondern dass es ihn einfach nicht gibt.
Genau das denke ich auch.
Die Ermittler wurden bestimmt mit YOGTZE Deutungen überschwemmt. Das bindet massig Arbeitskräfte. Schon fast Sabotage.

Militär schließe ich auch aus, das gibt der Fall irgendwie nicht her. Das wäre von der selben Qualität wie die Annahme der Bube am Fahrzeug hätte mit einem C02 Löscher die Motorhaube gekühlt, um Meffert, Polizei und http://schrodt.biz/abkuehlverhalten vorsätzlich zu täuschen.


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12.11.2023 um 15:17
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Dann wäre anzunehmen, dass Herr Stoll an dem Abend versucht hat,
Er könnte auch jemanden beobachtet haben, der dies tat, vielleicht auch gar nicht an diesem Abend. Da saß man am Fernseher, nicht am Weltempänger.
Dann hätte er sich wohl an einen rückgewiesenen Code erinnert - er war ja durchgestrichen.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Nicht einfach.
Das ist ein Euphemismus. In der Phase der Einführung hätte man ja getestet gehabt, ob das überhaupt geht, oder ob das auffällt. Da hätte man die Codes vielleicht im öffentlichen Raum erscheinen lassen, um zu schauen, ob nan sie findet, wenn es ein Leck gibt, hätte jemanden hingesetzt, der die Tafel rekonstruieren hätte sollen, oder ihn mit einer Tafel mit kleinen Fehlern ausgestattet.

Wer auch immer die Rekonstruktion in Folge geschaft hätte, dem hätte man gesagt „Herzlichen Glückwunsch“ und hätte ihn gefragt, wie er das hinbekommen hat. Bei Kaffe und Kuchen und Tageslicht. Das wäre ja eine wichtige Information über eine Lücke in der Technik. Bei einzelnen gültigen Codee hätte man wissen wollen, wo die denn her sind, wer noch von ihnen weiß, und wer dazu animiert, die zu sammeln.
Bei einer neuen Technik könnten das auch die eigenen Leute sein, die nicht glauben wollen, dass die Funktafel in ihrer Gültigkeitsdauer nicht rekonstruierbar ist. Im Fall laufen da ganze Einheiten in den Tod.

Wenn das in einen nächtlichrn Mord eskaliert, hätte da mindestens jemand sein müssen, der eine offizielle Tafel hatte, die er gar nicht hätte haben dürfen.
Oder sie auf eine Art verwendet hat, wie er sie nicht hätte verwenden dürfen - vielleicht auch zur Kommunikation, nur nicht zum Funken. Vielleicht, um etwas zu markieren, das nur Eingeweihte in dem Moment erkennen, in dem es da ist. Weil sie sonst nachts lieber ihren Kumpel mit dem Code schicken, der immer alles verbockt.
Zitat von PalioPalio schrieb:Die Buchstabenkombination hat nach den Erkenntnissen der Polizei keinen realen Bezug
Hat die denn alle Funktafeln überprüfen lassen, die zu dieser Zeit und kurz vorher aktiv waren - auch auf zurückzuweisende Codes mit einem einzigen falschen Buchstaben? Wäre die da dran gekommen, wenn einzelne Truppenteile gerade erst den Probebetrieb mit einer neuen Technik aufgenommen hätten?
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Die Ermittler wurden bestimmt mit YOGTZE Deutungen überschwemmt. Das bindet massig Arbeitskräfte. Schon fast Sabotage.
Genau das könnte es auch sein: Eine Taktik, um einen Bezug zum Militär herzustellen, der gar nicht existiert und nur unnötig Ressourcen bindet.

Ausschließen will ich aber nichts.

Schließlich ist der Herr Schrodt nicht Pabst des Abkühlverhaltens von Militärs. Eine Aussage, ob diese sofort nach Dienstschluss kühlen Kopfes sind und 45 Minuten später, in ihrer Freizeit, so langsam hitzköpfig werden, oder umgekehrt - das gibt bei aller gottgleichen Lückenlosigkeit die makellose Arbeit, auf die an dieser Stelle demütigst verwiesen sei,
http://schrodt.biz/abkuehlverhalten
nicht her.


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12.11.2023 um 16:20
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich gehe mal davon aus, dass auch Herr Bädorf hier mitgelesen hat.
Natürlich hat Herr Bädorf (der Autor des Stern Crime-Artikels) hier mitgelesen, Allmystery wird ja auf Seite 76 erwähnt!

Und ich denke, er hat die Information über die angeblich sorgfältig zusammengelegte Kleidung von hier!
Er scheibt in seinem Artikel aus 2018:
Hinter ihm auf der Rückbank liegt seine
Kleidung, sie ist gefaltet und gestapelt.
Im Autobildartikel steht nichts davon. Aber hier im Thread steht es:
Zitat von fravdfravd schrieb am 09.09.2009:die kleidung von günter stoll findet sich ordentlich zusammengelegt im fahrzeug.
Der User hat später richtiggestellt, dass dies nur eine Mutmaßung von ihm war:

Beitrag von fravd (Seite 40)
Zitat von fravdfravd schrieb am 11.09.2009:an der sache mit den ordentlich gestapelten kleidern bin ich wohl schuld, hab mich da scheinbar ein wenig drin verrannt. sorry, nehme es hiermit zurück - die kleidung fand sich auf dem rücksitz, that´s all.
Das war 2009. Herr Bädorf hat die Korrektur anscheinend nicht gelesen und die Angabe einfach übernommen. Und wir haben dann seinen Bericht wieder als verlässliche Quelle für eine Information genommen, die hier ihren Ursprung hat und frei erfunden war.
So entstehen Gerüchte...


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12.11.2023 um 16:30
Zitat von PalioPalio schrieb:Der User hat später richtiggestellt, dass dies nur eine Mutmaßung von ihm war:
Nachtrag dazu:
Habe gerade gesehen, dass der User es nach seiner Korrektur später wieder behauptet:

Beitrag von fravd (Seite 59)
Zitat von fravdfravd schrieb am 17.08.2010:die kleidung lag beim auffinden sauber zusammengelegt auf dem rücksitz.
Merkwürdig. Aber was sich einmal im Gehirn festgesetzt hat, lässt sich wohl schwer wieder entfernen.


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12.11.2023 um 16:52
Zitat von PalioPalio schrieb:Das war 2009. Herr Bädorf hat die Korrektur anscheinend nicht gelesen und die Angabe einfach übernommen. Und wir haben dann seinen Bericht wieder als verlässliche Quelle für eine Information genommen, die hier ihren Ursprung hat und frei erfunden war.
So entstehen Gerüchte..
Ja eben.
Es ist aber halt unmöglich, das die Kleidung, hätte sie vor dem Unfall sauber zusammengelegt auf der Rückbank gelegen, danach immer noch so lag nacvh dem Abritt über Stock und Stein.
Geht gar nicht,


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12.11.2023 um 17:04
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:sie vor dem Unfall sauber zusammengelegt auf der Rückbank gelegen, danach immer noch so lag nacvh dem Abritt über Stock und Stein.
Es gab ja Thesen zur Erklärung. Thesen, die sich auf diesen angeblichen Fakt stützen, auch meine Lieblingsthese mit einem Überrollen auf der Kattenohler Straße (Ausziehen dann erst nach dem Crash).

Man muss aber echt bei den Fakten anfangen, bevor Thesen aufgestellt werden können. Und wie man sieht, sind die wenigen Fakten schon ein Problem, weil sie sich widersprechen, weil sie nicht ausreichend verifiziert werden können, weil einer vom anderen abschreibt und weil sogar Allmystery offensichtlich eine Quelle für Journalisten ist.

Also die zusammengelegte Kleidung ist damit für mich vom Tisch.
Und den Stern Crime Artikel betrachte ich skeptisch.


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12.11.2023 um 17:16
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es ist aber halt unmöglich, das die Kleidung, hätte sie vor dem Unfall sauber zusammengelegt auf der Rückbank gelegen, danach immer noch so lag nacvh dem Abritt über Stock und Stein.
Es sei denn, die in Liegeposition gestellte Rückenlehne des Beifahrersitzes hätte den Stapel dort fixiert.


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13.11.2023 um 16:34
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich entnehme dieser Aussage, dass es kein Anfahren gab, weil Anstoßverletzungen fehlen.
Hier geht es um typische Abläufe und Verletzungen beim Angefahrenwerden:

http://www.unfallaufnahme.info/content/typische-unfallablaeufe/pkw-fugaenger-kollision/

https://www.unfallanalyse.de/unfallgutachten/fussgaengerunfall.html

https://bilder.buecher.de/zusatz/20/20824/20824424_lese_1.pdf



Üblicherweise trifft der Kopf beim Angefahren werden auf Motorhaube oder Windschutzscheibe und wird schwer bis schwerst verletzt. Auch sind schwere Bein- und Thoraxverletzungen wahrscheinlich.
Fehlen diese Verletzungen und sind Überrollspuren vorhanden, ist ein Angfahren werden unwahrscheinlich, würde ich vermuten.


Hier nähere Beschreibungen zum Überrollen / Überfahren:
Bei Verkehrsunfallopfern oder bei liegenden Personen auf der Fahrbahn ist die
Bekleidung eine der wichtigsten Spurenträger. Im Bereich der Anstoßstelle lassen
sich Staub, Farb- und Gummiabrieb von der Fahrzeugfront an der Bekleidung
nachweisen. Demzufolge ist eine Sicherstellung der Bekleidung des Fußgängers
unabdingbar, um eine genaue Unfallrekonstruktion durchzuführen.

(...)

Straßenstaub ist inhomogen und enthält neben Sand
auch andere Bestandteile wie z.B. Glasstaub, Ziegenmehl und Planzenteilchen

(...)

Typische Überrollverletzung ist eine über eine Körperseite verlaufende, eventuell
reifenbreite bandförmige Quetschung mit zumindest einseitiger Ablederung der Haut
vom Unterhautfettgewebe mit darunter liegenden tief greifenden Organ- und
Knochenbeschädigungen.

(...)

Zudem können am Körper des Mitgeschleiften ausgedehnte Abschliffe von Weichteilen und Knochen mit Eröffnung von Körperhöhlen entstehen
Wichtig in diesem Zusammenhang ist sicherlich auch, ob die überrollte Person zum Zeitpunkt der Überrollung noch gelebt hat oder ob die entstanden Überrollverletzungen erst nach dem Tod der Person (postmortal) entstanden sind.
Quelle:
https://www.hwr-berlin.de/fileadmin/portal/Dokumente/Fachbereiche-Institute/FB5/Forschung/FB-5-Heft-54.pdf
S.20 ff


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14.11.2023 um 09:11
@Palio
@Nightrider64

der gedanke damals war wohl, dass die kleidung erst nach dem unfall auf der rückbank deponiert wurde.
also ablauf: ausziehen, überrollen, unfall, kleidung auf die rückbank legen.
hätte für eine inszenierung gesprochen...

ich weiß aber nach 13/14 jahren auch mittlerweile nicht mehr, woher das damals kam... frei ausgedacht eher weniger, vielmehr irgendeiner damaligen diesbezüglichen berichterstattung / mediendarstellung geschuldet, die sich dann bei mir festgesetzt hat.

im übrigen muss ein zusammengelegtes kleidungspaket selbst bei solch einem unfall zwangsläufig in völlige unordnung geraten. man würde zumeist dennoch recht klar erkennen können, ob eben bei ablage ordentlich gefaltet oder einfach hingepfeffert wurde. und daher wohl auch die "unglückliche" formulierung mit dem "ordentlich zusammengelegt". es war halt noch erkennbar, dass die kleidung - vor dem unfall! - ordentlich abgelegt worden war, und eben nicht in einem zusammengeknüllten haufen wild in den fond geworfen wurde.

wäre i.ü. auch ganz nett, mal das level an user-gebashe etwas runterzufahren... ;o)


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14.11.2023 um 19:12
den Zettel würde ich in dem Gesamtthema am ehesten zurückstellen, was wenn der nur diente um seine Ehefrau aufmerksam zu machen? Wenn er sagte "jetzt geht mir ein Licht auf" und etwas aufschrieb - vielleicht wollte er die Aufmerksamkeit in diesem Moment haben, dass sie nachfragt was ihm denn eingefallen sei oder ähnliches. Um möglicherweise ein Gespräch anzuleiern, zu dem er sich so zunächst noch gar nicht traute.

Die Episode bei Frau Hellfritz - nun ja, da ist auch schwer etwas hineinzudeuten, außer, dass es vielleicht glimpflicher ausgegangen wäre, hätte sie gesagt, komm in den Flur und trink einen Tee.

Der Fall vom Barhocker ist eventuell nicht tatrelevant, doch sehe ich da am ehesten noch einen Zusammenhang, dazu müsste man aber wissen wie die Unfälle genau vonstatten gingen, wenn er bewusstlos wurde (aufgrund des ersten Sturzes) ergibt sich ja ein ganz anderes Bild. Das wird aber zum Henne-Ei-Problem.

Am interessantesten wäre sicher zu wissen, wo der Wagen genau stand (es werden ja mehrere Ausfahrten in Betracht gezogen) und ob ihm nun jemand helfen wollte, wer da wann dazukam. Wenn ich es richtig verstehe, sind ja nicht mal mehr die Zeitungsartikel bzw. die Visualisierung bei Aktenzeichen als ganz verlässlich zu sehen?

Entweder in den Akten steht mehr / genaueres, präzise Daten - dann wird es hier schwer. Oder aber man muss zugeben, dass durch das Schwarmwissen hier doch noch neue Aspekte an's Tageslicht kamen wo man in der Akte eben nicht einfach durchstreichen kann und dahinterschreiben kann "hoppla, vertan - Fehlannahme".


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14.11.2023 um 22:30
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb am 07.10.2023:Womöglich wirkte es auf Fr. Stoll einfach so, weil Herr Stoll nicht konkret wurde auf Nachfragen hin. Womöglich tat dies Herr Stoll bewusst um seine Frau und das Kind zu schützen. So entsteht dann schnell der Eindruck, dass jemand depressiv ist und Wahnvorstellungen hat, da man ja keine Ursache als Außenstehender vernehnem k
Beim Lesen der letzten Kommentare erinnerte ich mich an diesen Ansatz. Dabei stieß ich auf eine weitere mögliche Erklärung, warum man schweigen könnte: Man sieht sich sehr schweren Vorwürfen ausgesetzt, die man nicht unbedingt mit Freude seiner Frau mitteilt, mit der man ohnehin schon Konflikte hat. Man möchte sie vielleicht lieber ausräumen, bevor man darüber spricht.

Der Herr Stoll wurde dem Vernehmen nach beobachtet. Polizei oder andere Behörden hätten so einen Kindergarten gar nicht nötig. Kriminelle hätten nicht ganz so offensichtlich auf sich aufmerksam gemacht.
Am Ende war das ein Werksschutz oder eine Detektei, die ihn unter Druck setzen wollten. Eventuell hat man ihn angesprochen und ihm mitgeteilt, man "wisse", was er gemacht habe und man hat ihm nahegelegt, damit unverzüglich aufzuhören und mit Konsequenzen gedroht - aber das ging einfach weiter. Weil es nicht der Herr Stoll war.
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:Die Episode bei Frau Hellfritz - nun ja, da ist auch schwer etwas hineinzudeuten, außer, dass es vielleicht glimpflicher ausgegangen wäre, hätte sie gesagt, komm in den Flur und trink einen Tee.
Das ist eine der traurigen Punkte der ganzen Geschichte.


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