Palio schrieb:Ich stelle mir das so ähnlich wie hier vor:
Der Golf stand höher als die Fahrbahn. Ich stelle es mir eher so vor:
https://ga.de/region/sieg-und-rhein/siegburg/a560-zwischen-siegburg-und-hennef-auto-landet-bei-unfall-in-der-boeschung_aid-56041737https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/schwyz/lesender-lenker-wegen-sms-in-boschung-neben-autobahn-a4-gelandet-ld.1080039Wobei der Golf aufsitzt.
LydiaAfrika schrieb:Gerüchte vielleicht,
Derer gibt es viele, die zwischen den 00er und 10er Jahren auf Parties zu vernehmen waren - teils ohne dass der Name Stoll, oder die ganze Geschichte genau erwähnt wurde, Man könnte sagen: Es wurde geraunt. Jedes Mal, wenn ich mich mit dem tragischen Ende Stolls gemauer befasse, wird mir bei neuen "Anekdötchen" und "So wird das bestimmt gewesen sein" klar, wer gemeint war. Es herrscht eine gewisse Vorsicht, vor allem bei den Generationen über mir, über diesen Fall sein vermeintlich "exklusives Wissen" offen preiszugeben.
Von der gescheiterten Rettung eines im Suff Überfahrenen, oder von seltsamen Übergabepraxen paranoider Drogendealer aus den Niederlanden, von denen man von jemandem gehört habe, der jemanden kenne... Diese Dealer hätten jedenfalls in ihrer Paranoia darauf bestanden, die Übergaben nur an Autobahnparkplätzen zu machen, an die man mit dem Auto nur über die Autobahn herankomme, zu denen es keine andere KFZ-geegnete Zuwegung gebe. Dort müsse man alleine und zur Verhinderung der Mitführung von Schusswaffen oder Wanzen - völlig nackt erscheinen. Sonst sei diese und jede zukünftige Übergabe "geplatzt". Da es ja keine Zuwegung für Autos gebe, und ein anderes Auto allerhöchtens auf der Gegenseite sichtbar sein dürfe, hätte man zwei Möglichkeiten: Längere Zeit im Gebüsch warten - nackt - oder über die Autobahn laufen. Im Herst und Winter falle die Entscheidung nicht schwer. Den Rest kann man sich ja denken.
Nun wurde der Herr Stoll aber gar nicht auf der Autobahn oder auf einem Parkplatz derselben überfahren... auch für Drogenhandel gibt es keinerlei Hinweise.
Ganz nebenbei erwähnt, stellt sich diesbezüglich die Frage, ob tatsächlich mehr Drogen aus den kleinen NIederlanden in das große Deutschland gelangen, als umgekehrt - oder ob es interessierte Kreise gibt, die sich diese Storyline gezielt zu Nutze machen. Es kann ihnen ja nur Recht sein, wenn die Quelle der Substanzen in den Niederlanden gesucht wird - diese aber dort gar nicht herkommen. Oder wenn Ressourcen für die Ermittliungen von Drogen aufgewendet werden, die es nicht (in diesem Umfang) gibt - das könnte den gemeinen DIeb freuen..
Ein weiteres Gerücht ist, der Herr Stoll habe mit seinem Auto am Parkplatz des Tiergeheges über dem Pendlerparkplatz Lüdenscheid gehalten, sei zur Bendscheider Müle gelaufen, von dort aus sei er über die Felder oder durch die Bäche und Teiche in Richtung Parkplatz am Tiergehege gehetzt worden. Irgendwo hierbei habe man ihn überfahren, am Parkplatz Tiergehege wieder in sein Auto gesetzt und über die Straße Vomwald zur Raststätte Kaltenborn oder zu einer der illegalen Auffahrten an den Parkplätzen gefahren. Ich erinnere eine Party, wo im Chor skandiert wurde "Vom Bahnhof an der Mühle vorbei in Richtung Zoo, an der Mauer entlang, von dort aus mit dem Taxi zum Frieden im Wald" - oder so ähnlich. Bahnhof, Zoo, irgendein Auto und Wald kam drin vor. Das sei der letzte Weg gewesen - das "Taxi" ein anderes Auto.
Das kann aber gar nicht sein, weil die Polizei in diesem Bereich jeden Baum, Strauch und Stein umgedreht hat.
Also wurden zumindest damals für diesen Spruch einige Orte als "Heiße Kandidaten zwischen hinter Dillenburg und hinter Hagen herumgereicht. Gemeinsam ist ihnen, dass es da irgenwo einen Bahnhof, Parkplatz, eine Bahnhofstraße, Lok oder irgenetwas mit Gleisen gibt -oder bis zum Beginn der Industrialisierung zurück irgenwann mal gab.
Die Kalteiche würde gehen. Ein weiterer Parkplatz zwischen Haigerselbach und Anzhausen auch. Der Zoo kann der Wuppertaler Zoo sein (der ja viel zu weit weg ist...), das besagte Tiergehege bei Lüdenscheid, oder Tiergehege / -gatter in Hagen, bei Haiger... der Wald können Straßen oder Straßenbahnhaltestellen mit Baumnamen oder Waldstraßen, Forsthausstraßen sein - irgendwas mit Wald eben . Ebenso die Zoos, das sind dann Wohngebiete mit Tiernamen.. die Mauer eine Mauer, ein Zaun, ein Graben... eine Kombination, die auf unzählige Orte zutriff. Wasser, Dreck oder Wald muss es dort natürlich auch geben. Wie hätte der Herr Stoll sonst so dreckig werden können?
An anderer Stelle wurde geraunt, es habe bestimmt eine Höhle - oder ein aufgelassener Eisenbahntunnel - mit der "Sache" zu tun. Ein besonders heißer Kandidat sei der Rabenscheider Tunnel. Praktischerweise gibt es dort in der Nähe einen Wildpark... so findet man ihn auch noch nach Jahren wieder. Vom Bahnhof an der Mühle vorbei zum Zoo, an der Mauer entlang mit dem Auto zum Wald... irgenwie geht das fast immer.
Stellwerke seien sehr wichtig, erschließen konnte ich mi das in Delstern. Das sei wichtig wegen der Nähe zum Auffindeort, zum Vomeabstieg, in der Nähe sei eine Feurwache - und irgendwo dort gibt es ja auch Straßen mit Baum- und / oder Tiernamen... eine Hessen-und-NRW-Sage. Vielleicht ist irgendwo der ein- oder andere wahre Kern drin. Wie bei jeder Sage.
Was wahr ist, ist, dass der Herr Stoll nackt in seinem Wagen sterbend aufgefunden wurde, den ein Dritter in eine Böschung gefahren hatte. Seine Kleider waren trocken, er jedoch völlig verdreckt und am Boden liegend überrollt. Er war in's Wasser gefallen, indurchgewatet, hatte sich vielleicht durch ein Abflussrohr gezwängt... in einer Nacht nach Neumond Ende Oktober. Sollte jemand telefoniert haben, könnte er vermeldet haben, hier ist jemand in's Wasser gefallen, wir brauchen eine Decke und Unterstützung.
Die mit dem Fall befassten Ermittler gehen nachvollhziehbar davon aus, der Herr Stoll sei ermordet worden..
Mein Ziel ist, hierbei Gründe zu suchen, warum und prototypisch wo sich der Herr Stöll hätte freiwllig und mit gutem Grund ausziehen können, und wie er im Anschluss hätte völlig verdreckt in die Fänge von seinen Mördern gelangen können. Mit Mühle, Wald, Mauer und Zoo (in quasi beliebiger Reihung) hat das nichts zu tun, sondern mit Abflussohren und Orten, die trockenen Fußes nicht zu erreichen sind - oder mit anderen Gründen, warum man sich ausziehen und lieber in den Schlamm und Dreck werfen würde, als etwas anderes zu erdulden. Diese Gründe können in letzter Konsequenz allgemein anerkannt, oder mehr oder weniger nur dem Handelnden einsichtig sein. Hierüber wird aber meines Erachtens genug spekuliert, hierzu erscheinen mir alle Argumente angeführt: An der Oberfläche ein Fall, wie er im Lehrbuch steht. Quasi 1 : 1 abgepinnt - wären da nicht gewisse Ungereimtheiten. Eine ist: Das Leben ist kein Lehrbuch.
Vielleicht auch nur in die Hände derer, die seinen Tod zunächst mehr oder weniger unfällig vermeinten verursacht zu haben, und die seinen vermeintlichen Leichnam dann meinten "entsorgen" zu müssen, weil sie sonst einen Strauß von Problemen gehabt hätten. Bei reiflicher Überlegung ist mir keiner eingefallen, der mir triftig genug gewsen wäre, einen sterbenden, vielleicht totgeglaubten Menschen quasi in die Böschung wegzuwerfen wie ein Mensch mit einem letzten Funken Anstand und Ehre nicht einmal einen toten Hund wegwerfen würde. Wer so etwas macht, duldet oder vertuscht, beschmutzt die Worte "Anstand" und "Ehre" jedesmal, wenn sie seinen Mund verlassen, oder sie in seinen Gedanken erscheinen.
Falls weitere herumgeraunte Gerüchte hierüber stimmen, hätten die Mörder des Herrn Stoll ihren Frevel nicht lange überlebt. Das würde diese traurige Gschichte keinen Deut besser oder schönen machen, finde ich. Je nachdem, wie sie endeten, beschmutzt dies die Woret "Ehre" und "Anstand" nicht weniger, im Gegenteil.