petersi schrieb:Die Frage ist, warum stellt ihn XY etwas schräg dar? Ist es bewusst so im Drehbuch niedergelegt oder war es eher ohne besonderen Grund? Vielleicht könnte man bei der Redaktion nachfragen, ob man von einer psychischen Erkrankung ausging und ihn deshalb so dargestellt hat.
Ich persönlich denke, dass man schon bewusst angedeutet hat, dass die Ängste bzw. Vorahnungen keinen erkennbaren Grund hatten und dass es zumindest bei den damaligen Ermittlungen keine Anhaltspunkte gab, die diese Ängste plausibel erklären konnten.
Für mich sehr bezeichnend ist der Ansagetext, in dem Eduard Zimmermann sinngemäß sagt, dass es Menschen gibt, die Vorahnungen oder richtiggehende Ängste haben, und dass es in dem folgenden Fall darum geht, ob die Ängste des Opfers gewissermaßen aus dem Unterbewusstsein kamen oder ob GS einen konkreten Grund hatte, sich zu fürchten.
Und das zieht sich dann auch durch den ganzen Film, z. B. dass seine Frau ihn fragt, wer ihm denn etwas antun wolle, worauf er dann nicht richtig antwortet, sondern nur sagt "Alle sind sie gegen mich!" - also es wird an keiner Stelle etwas erwähnt, das als plausible Erklärung für diese Ängste gesehen werden könnte.
Insofern ist die Tendenz schon eindeutig, dass man eher (!) davon ausging, dass diese Ängste keinen realen Hintergrund hatten.
Einziger Hinweis ist am Ende die Frage des Kommissars, ob jemand etwas zu eventuellen Verbindungen ins Drogenmilieu sagen könne, weil GS bei einem Urlaub Leute kennengelernt habe, die auf diesem Gebiet "eine gewisse Vergangenheit" hätten. Das ist aber auch die einzige Stelle, an der eine mögliche reale Erklärung angedeutet wird.
Nichts über Erpressung, nichts über fremde Autos die angeblich vor seinem Haus standen, nichts von Leuten die ihn angeblich fotografiert haben und was da sonst noch alles hier in der Diskussion ins Spiel gebracht wurde.
Dass das alles in dem Film so dargestellt wurde, ist für mich der Grund, warum ich eine Psychose eher (!) annehmen würde als eine Erpressung usw.