Der Yogtze-Fall
03.11.2023 um 14:40teq schrieb:Aber die Kattenohler Straße auch, oder der nächstgelegene Parkplatz?Der Herr Leppler hatte berichtet, man habe damals vergeblich alle Autobahnparkplätze bis hinter Hagen und Limburg abgesucht, um einen möglichen Überrollort zu finden.
Leider hat er nicht gesagt, nach welche Qualitäten des Untergrunds man gesucht hat - Splitt / Schotter, Waldboden, Wiesenboden, Schlammkuhle, Pfütze...
Der Herr Stoll muss sehr mit Dreck / Erde und Laub behaftet gewesen sein. So stark, dass das extra erwähnt wird.
Was nicht erwähnt wird, ist ob er möglicherweise zuerst mit Dreck verschnutzt und im Anschluss überrollt wurde, oder ob er notwendigerweise an einem mit Dreck und Laub verschmutzten Ort überrollt wurde.
Da es an der Stelle Laub gegeben haben muss, liegt die Vermutung nahe, dass es in der Nähe Bäume gab, oder das Überrollen im Wald stattfand.
Je nach Schmutzanhaftung hätte er diese vielleicht auch in einem Rohr, der Kanalisation oder einem Gewässer antreffen können. In diesem Fall wäre es sogar relativ logisch, sich vorher auszuziehen, um ein Verschmutzen oder nass werden zu vermeiden.
Deswegen die Annahme des Durchwatens der Volme an einem Wehr zu einem Ort, der anders nicht erreichbar ist an einem Ort, an dem die Zuordnung von Stolls Auto zu ihm auch bei Neumond sofort getroffen werden kann, oder des Bekriechens einer Unterdohlung.
Bezüglich des Ausziehens gibt es drei Varianten. Einmal sei die Kleidung verschwunden gewesen. Das halte ich für unwahrscheinlich: Man hätte in Aktenzeichen XY nach Hinweisen auf die Kleidung gefragt.
Bleiben die Darstellung, die Kleidung sei sorgfältig gefaltet auf der Rückbank, oder im Fahrzeug verstreut vorgefunden worden. Ersteres würde auf ein geordnetes Ausziehen hinweisen, letzteres - zusammen mit den Schuhen im Fahrerfußraum - auf ein eiliges Entkleiden.
Für letzteres kam ich, neben irrationalen Gründen im Rahmen eines psychotischen Schubs, auf die Erklärung eines Menschen in Not. In einem Gewässer, in einer Verrohrung, einem Kanal, einer Kanalisation - oder nur durch eines davon zu erreichen.
Dann muss es schell gehen mit dem Ausziehen, die Kleider liegen wild verstreut.
Der Herr Stoll hatte bei seiner letzten Sichtung von etwas ganz Schrecklichem gesprochen, das noch in der Nacht geschehen werde. In diesem Zusammenhang wurde von „Vorahnung“ gesprochen. Vielleicht handelte es sich jedoch um „Gewissheit“. Diese kann entstehen aufgrund von „,Wahn“ (dann unkorrigierbar / nicht der Realitätskontrolle unterworfen - unvereinbare Informationen werden zurückgewiesen oder ignoriert) oder aufgrund von „Wissen“ (korrigierbar / unvereinbare Informationen verändern due Gewissheit).
Im Fall von „Gewissheit“ stellt sich die Frage: Warum wird keine Behörde informiert?
Als Möglichkeiten fiel mir ein:
a) Man hat unzureichende Informationen. Man weiß mit großer Wahrscheinlichkeit wann etwas sehr Schreckliches geschehen wird - aber nicht wem wo durch wen. (Herr Wachtmeister, heute wird irgendwo irgendwem durch irgendwen etwas ganz Schreckliches angetan werden. Da bin ich mir sehr sicher!)
b) Man kennt die Beteiligten und möchte vermitteln (Bitte Horst, lieber Jo: Nur sanfte Gewalt, O.K?)
c) Man hat Zweifel, wem geholfen wird, wenn man die Behörden informiert.
Im Falle von a) könnte man die ganze Nacht verzweift nach dem „wo“ und „durch wen“ suchen, um das Schreckliche zu verhindern, und jeden Strohhalm ergreifen, um in dieser Nacht die nötige Information noch herauszubrkommen.
Möglicherweise ist es schon zu spät, um die Polizei hinzuzuziehen, wenn die Information herausgefunden wurde - dann bleibt nur noch b), oder eine andere, improvisierte Hilfsoption. So schnell wie möglich.