schluesselbund schrieb:Ich sehe da keine einzig Schwachstelle an der These.
Es wurden schon einige Schwachstellen genannt.
-wie fährt ein Ohnmächtiger pfeilgrad langsam die Böschung hoch, wo doch das Lenkrad in der Grabensohle einschlagen möchte?
-Warum rennt der Hilfsbedürftige, oder urplötzlich Suizidale, in's Gebüsch, statt zur Autobahn?
-Wie kommen fremde Blutspuren über den Fahrersitz?
-Warum sagt die Spurensucherung, Herr Stoll sei auf dem Beifahrersitz seines Autos in die Böschung gefahren worden, wenn er das Auto selbst gefahren hat?
-Warum sagt die Spurensucherung, das Laub und / oder der Dreck an Stolls Körper kommen nicht vom Unfallort, wenn er mindestens dort weggelaufen sein muss - ist er geschwebt?
-Wollte der Herr Stoll in seinem angenommenen Wahn eigentlich leben - weswegen er sich vergiftete Kleider vom Leib reißt, und vor seinem Fahrzeug flieht - oder wollte er sterben - wesewegen er sich vor Fahrzeuge wirft? Wenn letztetes: Warum sucht er sich hierfür die ungeeignetste Straße im näheren Umfeld aus?
All diese Fragen lassen sich nur durch rumeiern erklären.
Streusel schrieb:Suizidabsichten sind gar nicht so abwegig.
Weil sie besser zu Ihrer Theorie passen, will ich meinen.
Nehmen wir mal an, es wäre so gewesen, wie Sie annehmen. Ausschließen kann man - zum wiederholten Mal - auch das nicht. Es gibt nur - wie bei jeder Theorie - Stärken und Schwächen.
Stoll hatte Angst um sein Leben und rettet sich.
Ein sinnhafterer Ansatz ohne sich plötzlich ändernden Grundinhalt der angenommenen, bislang sehr verlässlich überlebenswilligen psychotischen Symptomatik wäre, ihm ist kalt gewesen, in einer Novembernacht nackt nahe Hagen, er wollte Hilfe organisieren - und kauert sich am Rande der wenig befahrenen Straße, von deren Existenz er keine Kenntnis hatte, hin, ist aber so steif, dass er nicht mehr schnell genug aufstehen kann - oder steht völlig verdreckt, zerschrammt und nackt winkend auf der Straße, der Fahrer verlangsmt stark, sieht, was oder wer da ist, ist völlig perplex, so perplex, dass er ganz vergisst, anzuhalten, und überrollt ihn langsam. Sehr langsam. Im Fall kommt er auch von hinten, Stoll bemerkt ihn zu spät, springt auf, mit demselben Resultat.
Von welchem wilden Watz auch immer gebissen, organisiert der Fahrer keine Hilfe, sondern schleppt den 60 bis 70 kg schweren, wimmernden Verletzten im November 10 bis 60m durch ein Gebüsch, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Dieses Gebüsch verlässt er dann auf einem anderen Weg.
Interssant wäre auch, wie Stoll nach seinem Ausflug in die Botanik die Klamotten im Golf auszieht - hätte er das in der Hecke vollzogen, auf der sein Golf drauf stand, wären davon Spuren an den Kleidern - und sie auf die Rückbank hinter den Beifahrersitz wirft - oder, je nach Quelle, auch ordentlich gefaltet dort stapelt. Seine Wildlederjacke, die er zuerst auszieht, wie weiter oben im Fred behauptet, zuletzt.
Nüchtern betrachtet könnten derert widersprüchliche Berichte natürlich auch begründet widersprüchlich sein, und in Wahrheit lagen die Klamotten irgendwo anders und waren vollkommen verdreckt. Aber diese Annahme halte ich für sehr verwegen.
Dann wäre die Sache ja von vornherein völlig klar gewesen, und wir würden hier nicht diskutieren.
Nightrider64 schrieb:Dies fand auch woanders statt. Wird an den Laub und Dreckanhaftungen auf Stolls Körper festgelegt.
So wurde es vom Kommissar im Studio geschildert!
Das sind die Ermittlungsergebnisse
So sehe ich das auch. Auch das macht die These, Stoll sei selbst in die Botanik gefahren, äußerst unwahrscheinlich.