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Der Yogtze-Fall

14.876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 06:43
Verstehe ich alles nicht warum hier noch keine weiteren Erkenntnisse vorliegen.

In den neunzigern kam die DNA Analyse,
Es ist bekannt daß es in einer Zeit passierte wo komische Geschichten in Drogengruppen passiertn
Inzwischen ist auch bekannt, daß Angst ausreicht um den Hirnstoffwechsel zu verändern
Ebenso kann das Wegbleiben von Drogenzufuhr dazu führen
Auch eine Überdosierung wäre möglich oder LSD

Das Umfeld müßte doch Auskunft geben können wie sich der Mann verhielt oder ob er isoliert gelebt hat.

Er war Lebensmitteltechniker. Könnte es ein Hinweis auf synthetische Drogen sein?

Wenn es einer der mysteriösesten Fälle ist dann frag ich mich warum hier alles still steht.

Also aus dieser Sicht dürfte es wohl kein übler Scherz einer Gruppe "ausgeflippter" gewesen sein?


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 07:06
Zitat von BravooBravoo schrieb:Er war Lebensmitteltechniker. Könnte es ein Hinweis auf synthetische Drogen sein?
Klares nein. Er war eben kein Lebensmittelchemiker.

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik (FaLet) stellen mit Hilfe von Maschinen, Apparaten und Anlagen aus Rohstoffen und Halbfabrikaten nach vorgegebenen Rezepturen in Unternehmen der Lebensmittelindustrie Lebensmittel her.

Aus Wikipedia


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 13:05
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Das dachte ich mir, deshalb das Emoticon. Ich wollt auch unterschwellig drauf hinweisen, dass ich den Thread gelesen habe
tststs :-D

Schreibst du eigentlich auch auf dem Tablet? Ich tues nämlich, weiß aber nicht, ob die Emoticons durch Computerbrowser richtig abgebildet werden. 😁 - Seht ihr das?
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Weil Blut zuerst mal eher feucht ist und erst nach einer gewissen Zeit klebrig wird. Außerdem saß Stoll auf dem Beifahrersitz. Eine wirklich liegende Position ist da nicht zu erreichen, somit liegt die Decke nicht, sondern ist eher über die Person drübergehängt. Gängig waren damals in Fahrzeugen noch recht dichte Wolldecken mit einem entsprechenden Eigengewicht, das nach unten zieht. So könnte die Decke sogar ohne große Einwirkung eines Aufpralls nach unten rutschen.
Selbst wenn das Blut von der Verletzung eine klebende Wirkung gehabt hat, könnte das unterhalb davon befindliche Eigengewicht der Decke sie zum Verrutschen gebracht haben.
Alternativ könnte man, zum Fixieren, die Ecken hinter die Schultern des Sitzenden stecken. Als das Fahrzeug in die Böschung fuhr und dort gestoppt wurde (ich vermeide an dieser Stelle mal das Wort Aufprall), wird es ja zumindest einem kleinen Ruck gegeben haben, der die Insassen nach vorne wirft. Damit ist die Decke nicht mehr fixiert und rutscht.
Eine sehr ausführliche und plausible Überlegung! Daran sollte man sich eigentlich ein Beispiel nehmen.... Wie gesagt, messe ich dem Zudecken oder Nichtzudecken eine gewisse Bedeutung zu: Ganz gefühllos werden die Mitbeteiligten nicht gewesen sein ...
Zitat von egahtegaht schrieb:ferner gehe ich aufgrund der infos die zur verfügung stehen davon aus, dass h. stoll
starke psychische probleme hatt die einen suizid sehr wahrscheinlich werden lassen.
wenn ich jetzt letzteres plus dem nacktsein zusammenzähle kommt nunmal heraus
dass herr stoll nackt sterben wollte.
Nochmal : Aufgrund welcher, zur Verfügung stehenden Infos, kann von einem Selbstmord ausgegangen werden? Stoll hatte Angst davor, “dass die mir was antun wollen, dass heute etwas Schlimmes passiert“. Und da bringt er sich lieber gleich selbst um?

Ok, betrachten wir mal die Thesen “psychische Erkrankung“ und “realer Hintergrund“ (durch reale Bedrohung).

Reale Bedrohung: wenig Hinweise von Stoll, nur verallgemeinerte Angaben, keine realen Bedrohungsanzeichen, die auch von Verwandten gesehen wurden.

Psychische Erkrankung (paranoide Psychose): wenig Anhaltspunkte. Paranoide schildern ja meist ein ganzes Spektrum an “Beobachtungen“: Leute, die aus dem Fernseher zu ihnen sprechen, vergiftetes Essen usw. Stoll ist da relativ wortkarg, scheint aber - zumindest erscheint das so im Film - bei klarem Verstand gewesen zu sein. Allenfalls eine Bemerkung deutet ein wenig auf nicht reale Erlebnisse hinzudeuten: Auf die Frage seiner Frau “wer sollte dir denn etwas antun wollen“ (oder so ähnlich), antwortet Stoll: “ich weiß nicht“. Dies wäre aber auch dadurch erklärbar, dass Stoll seiner Frau nichts Konkretes sagen wollte, z.B. weil sie ihn immer nur beschwichtigte und er sich unverstanden fühlte. Das überaus intensive Durchstreichen der Buchstaben könnte ebenfalls darauf hindeuten, dass die Ehefrau nicht (mehr) beteiligen wollte, die spontane Fahrt zur Kneipe darauf hindeuten, dass er - ohne ihren Beschwichtigungen “ausgeliefert“ zu sein - mal in Ruhe nachdenken wollte.

Fazit: Die Infos sind zu karg, um sich für eine Variante (real/krankhaft) relativ sicher entscheiden zu können.


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 13:23
Wenn er bei klarem Verstand war und dennoch ergeben sich Unklarheiten dann liegt meiner Ansicht nach auch etwas vor.
Ich nehme an, daß aus diesem Grunde auch das starke Interesse da ist und der Fall bis heute als einer der mysteriösesten gilt.


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 13:24
@sufaba
Zitat von sufabasufaba schrieb:Psychische Erkrankung (paranoide Psychose): wenig Anhaltspunkte.
Sehe ich ein wenig anders. Hier ein früherer Beitrag dazu. Die kursiven Anmerkungen zu den Diagnosekriterien von Psychosen stammen von mir:

Beitrag von traces (Seite 124)


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 15:17
@Nightrider64

Folgend mal ein paar Antworten auf Deine Fragen, die mir bei dem Thema KO Tropfen so durch den Kopf schossen, wir aber nicht weiter aufgreifen brauchen, weil dafür zugegebenermaßen keine Anhaltspunkte aus den Polizeiakten zu entnehmen sind.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wo sollten Stoll denn die Ko Tropfen verabreicht worden sein und warum?
Natürlich würde gut der Moment passen, wo er in der Bar ein Bierchen zu sich nimmt und unvermittelt plötzlich umkippt. Da er laut Zeugenaussagen wohl aber allein war und die Kneipe samt Belegschaft vermutlich recht überschaulich war an dem Abend, gebe ich zu, dass das nicht unbedingt überzeugen muss.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er hatte ja wohl nichts zum rauben und er war die ganze Zeit unterwegs. Und schließlich war Stoll weder wohlhabend, noch sah er so aus. Wahrscheinlich hatte er nur ein paar Mark in der Tasche, weil er ja eigentlich nur ein Bier trinken wollte und dann wieder nach hause
Genau hier hätte ich mal einen neuen Aspekt für den Fall. Was wäre denn, wenn die Räuber ihn seit der Bar "begleiten", seinen dürftigen Geldbestand auch festgestellt haben, ihn bei verabreichten Drogen psychisch unter Druck setzten Geld zu beschaffen, Stoll aber nicht so viel hatte und er sowieso nicht das Leben seiner Familie in Gefahr bringen wollte, und stattdessen die Räuber zu dem Haus der alten, spirituellen Frau seines Heimatdorfes geführt hat. Er wurde vorgeschickt mit dem Vorwand, mit ihr sprechen zu wollen, und hätte sie ihm aufgemacht, wären die Räuber samt dem Hr Stoll in das Haus eingedrungen und hätten sie ausgeraubt. So aber wurde er wieder von der Frau weggeschickt und man musste sich etwas anderes überlegen um an Geld zu kommen. Als alles nichts brachte, haben sie ihn schließlich völlig benebelt nahe der Autobahn zurückgelassen, wo es dann zu dem letzten tragischen Ereignis kam.

Naja, wie gesagt, muss nicht so gewesen sein, ging mir nur mal so durch den Kopf.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 15:30
Nochmal : Aufgrund welcher, zur Verfügung stehenden Infos, kann von einem Selbstmord ausgegangen werden? Stoll hatte Angst davor, “dass die mir was antun wollen, dass heute etwas Schlimmes passiert“. Und da bringt er sich lieber gleich selbst um?Text
an @sufaba, man muss wissen, dass vor jeden suizid ein schlichter todeswunsch steht.

das bedeutet, die späteren suizidenten wollen (zum beginn eines komplexen ablaufes an dessen ende der tod steht) einfach nur sterben. zu diesen zeitpunkt haben sie noch keine ahnung wie sie aus dem leben scheiden wollen. ein schweigsamer mensch wird diesen ablauf, diese steigerung auf ein tödliches finale hin mit sich selbst ausmachen.
herr stoll war sozial integriert, er hatte frau und kind. er hatte offensichtlich das
bedürfnis sich zu erklären. schliesslich hat er als familienvater und versorger nicht
mehr funktioniert. h. stoll äussert seinen todeswunsch indem "indem andere ihm nach
dem leben trachten". wie hätte er das sonst seinen umfeld gegenüber definieren
sollen. so vielleicht , " du schatz,ich hab schwere depressionen und plane mich umzubringen"??

bei nüchterner betrachtung erscheint ein reales bedrohungsszenario absolut unglaubwürdig.
selbst der nüchterne ede zimmermann deutet in seiner einleitung zum filmfall schon daraufhin.

da herr stoll das bedürfnis hatte sein versagen als versorger zu begründen musste
er ein bedrohungsszenario erfinden um irgendwie seinen todeswunsch ausdruck zu geben.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 16:03
da herr stoll das bedürfnis hatte sein versagen als versorger zu begründen musste
er ein bedrohungsszenario erfinden um irgendwie seinen todeswunsch ausdruck zu geben.Text
das heisst aber nicht dass herr stoll dieses bedrohungsszenarios bewusst erfunden hat.
es ist viel eher davon auszugehen, dass dieser ablauf unterbewusst geschehen ist.
das heisst herr stoll kann zu beginn selbst an dieses szenario geglaubt haben, bzw.
sich das so stark selbst eingeredet haben dass er dieses bedrohungsszenario selbst für real hielt.


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 18:10
Aber gut, ich schreib mal die Dinge nieder, die zumindest MICH haben aufhorchen lassen, als ich den XY-Beitrag ansah:

1. Positivsymptomatik

Wahn:
•Vorstellung, andere Menschen würden sich gegen einen verschwören, versuchen, einen zu schädigen oder zu verfolgen (was Stoll konkret mehrfach gegenüber seiner Frau erwähnte)
Kann auch reale Hintergründe haben Eindeutiger Beweis für Wahn: nein
• Überzeugung, Fernsehgerät oder Radio würden einem Signale oder Botschaften zusenden (während des Fernsehens sei die Aufzeichnung des Worts YOGTZE erfolgt, vielleicht hat er da ne Botschaft empfangen *gg*)


Wie wo wann hat er von Botschaften aus dem Fernseher berichtet? Du widersprichst dir ja auch selbst:
Stoll sitzt von außen als "apathisch" wahrnehmbar im Sessel, ist weit weg mit seinen Gedanken, nicht mehr erreichbar für die Beruhigungen durch seine Frau.
Für eine Botschaft aus dem Fernseher gibt es keine Hinweise, denn dazu müsste man ja auch konzentriert auf den Fernseher gucken. Viel spricht aber für Grübeleien, das Verhalten am Esstisch und das Verhalten, bevor er yogtze schrieb. Eindeutige Beweise für Wahn: keine.
• Sonderbare oder zwanghafte religiöse Vorstellungen (warum sucht ein erwachsener Mann mitten in der Nacht eine arme, alte, besonders religiöse Dame auf, um ihr zu erzählen, dass er eine fürchterliche Vorahnung habe?)

Weil er sie seit seiner Kindheit kennt und das Religiöse für ihn nebensächlich ist? Oder, weil er sich, aus einer realen Angst heraus, Gedanken zum Jenseits macht. Für “sonderbare oder zwanghaft religiöse Vorstellungen“ gibt es keinen Hinweis. Beweis also für Wahn: nein

Übrigens ist dieses von dir geschilderte “Symptom“ ein gutes Beispiel dafür, wie man sich eine Theorie, von der man überzeugt ist, hinbiegen kann. Gerade hier wird deutlich, dass die von dir postulierte Symptomatik reininterpretiert wurde.
2. Negativsymptomatik

Affektive Auffälligkeiten
Stoll erscheint in seinem Verhalten fahrig, jedoch berichtete seine Frau, dass er am Abend etwas "apathisch" im Sessel saß. Die Schilderungen der Ehefrau, dass er nie konkret auf ihre Fragen antwortete, deutet für mich zumindest auf eine gewisse emotionale Unerreichbarkeit hin. Er war unbeeinflussbar in seiner Angst, was für eine emotionale Hyperreagibilität sprechen könnte, wie es für akut psychotische Menschen üblich ist.
Ich halte Stolls Verhalten nicht für fahrig (inwiefern war er fahrig?), sondern für nachvollziehbar aufgrund von Grübeleien. Ich sitze auch oft mit der Familie zusammen und denke über etwas nach. Und äußere Gedanken, die für die anderen mit einer momentan anderen Gedankenwelt aus dem Zusammenhang gerissen scheinen. Für emotional auffällig halte ich mich trotzdem nicht :-D. Stoll hat seiner Ehefrau vielleicht nichts Konkretes gesagt, weil er sich von ihr unverstanden fühlte. Er hatte große Angst, aus welchem Grund auch immer. So oder so war die Bedrohung für ihn real. Insofern reagierte er auch nicht emotional übermäßig stark - sondern von den Gegebenheiten her nachvollziehbar. Affektive Aufälligkeiten daher: ja (Angst). Ist für mich aber kein Beweis für eine Erkrankung.
Konzentrationsmangel
Stoll springt mitten am Abend auf, plärrt, dass ihm ein Licht aufgehe, kurvt zur Kneipe, kurvt wieder weg, kurvt zu Hellfritz, kurvt wieder weg, kurvt nicht nach Hause, sondern kurvt noch weiter weg - Spricht für mich dafür, dass Stoll kaum bis wenig fokussiert war, keine Kohärenz zwischen Denken und Handeln vorhanden sowie ihm planerisches Handeln (wozu Konzentration vonnöten ist) nicht möglich war.
Stoll handelte durchaus planvoll: Er plante die Fahrt zur Kneipe, er fuhr zur Kneipe, er plante die Fahrt zu Frau Hellfritz, er fuhr zu Frau Hellfritz. Ich würde auch nicht in Seelenruhe mein Bier weitertrinken, wenn ich grade vom Stuhl gefallen bin und mich verletzt habe, das wäre mir irgendwie peinlich... Nach Frau Hellfritz gabs für ihn vielleicht keinen geeigneten Ansprechpartner mehr. Da er sich wohl zu Hause keine Erleichterung verschaffen konnte, fuhr er vielleicht einfach los, z.B. um sich abzulenken.Vielleicht hat er ja sein Bier doch noch irgendwo bekommen... Konzentrationsmangel oder planloses Verhalten daher: kein Beweis.
3. Denkstörungen

Stoll war, wie seine Frau es angab und durch ihre Schilderungen deutlich wurde, nicht in der Lage, adäquat auf ihre Fragen zu antworten bzw. einzugehen. Sicherlich machen viele Menschen oft nur Andeutungen, wenn sie über etwas bestimmtes nicht sprechen wollen, aber Stoll tut etwas, das man "Zerfahrenheit" und "Danebenreden" nennt. Er antwortet nicht, sondern sagt einzelne, in Bezug auf die Frage zusammenhanglose Sätze, die in keiner Weise je konkretisiert wurden, wie z.B. Ach, lass mich, da sind halt so'n paar Typen, oder: geht dich nix an - ja, selbst das wäre eine Konkretisierung - zu der Stoll nicht in der Lage war. Inhaltliche Denkstörungen sind oft wahnbedingt, d.h., das, was Psychotiker niederschreiben oder sagen, ergibt für einen Außenstehenden keinen Sinn, weil es lediglich im Wahnsystem des Betroffenen Sinn macht. Und genau SO verhält es sich ja - auch 30 jahre später noch - mit dem Wort YOGTZE
Hatte Stoll Wahnvorstellungen, dann hatte er auch Denkstörungen, denn das ist eigentlich ein Oberbegriff. Für soche Denkstörungen muss es Hinweise geben - mehrfach übertrieben falsches Denken oder mehrfache falsche Interpretation von realen Dingen. Das ist hier aber Interpretationssache...Zerfahrenheit konnte ich ja nicht beobachten, s. o. Danebenreden: Stoll hat m.M. n. inhaltlich nachvollziehbar auf die Fragen der Ehefrau geantwortet, wenn auch nicht konkret. Das ließe sich auch mit Vorsicht gegenüber der Ehefrau erklären, die immer beschwichtigte. Meine These: Stoll hätte gar kein Gegenüber gebraucht, er hätte auch mit sich selbst sprechen können, was er vielleicht z. T. sogar gemacht hat. Die beschwichtigenden Fragen der Ehefrau waren vielleicht sogar lästig, wurden aber vielleicht aus Höflichkeit kurz beantwortet. Denkstörungen daher: kein klarer Beweis.
4. Ich-Störungen

Derealisation, Depersonalisierung, Dissoziation

Stoll sitzt von außen als "apathisch" wahrnehmbar im Sessel, ist weit weg mit seinen Gedanken, nicht mehr erreichbar für die Beruhigungen durch seine Frau. Er kippt in der Kneipe völlig unmotiviert vom Stuhl, was mich eher an eine Dissoziation, ggf. einen stuporösen Zustand denken lässt.
M. M.n.: Stoll grübelt, die Beschwichtigungen seiner Frau werden für ihn unteressant. Oder würdest du auf die immer gleichen Fragen und Bemerkunkungen immer wieder antworten? Ich finde, DIES wäre psychisch auffällig :-D.

Dissoziation? So kurz und einmalig? Stupor? Da erinnert man sich an das Ereignis. Ich tippe eher auf stark erhöhten Blutdruck und Kreislaufkollaps. Eine Bekannte hatte mal ein ähnliches Erlebnis, Diagnose eindeutig Kreislaufkollaps. Sie konnte sich nachher an nichts mehr erinnern. Ich-Störungen daher: kein Beweis

Fazit für mich aus allem Obigen: Nix Genaues weiß man nicht... Ich finde es aber immerhin beachtlich, welche große Anzahl unterterschiedlicher Art von “Psychose-Symptomen“ du in deinem Psychosekorb angesammelt hast *gg*.


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 18:23
Irgendwie hats mit dem Zitieren nicht ganz geklappt. Die Zitate stammen aus traces gelinktem Post, s.o.


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 18:46
@sufaba

Hab ich irgendwas verpasst? Du schriebst von "Anhaltspunkten" und willst jetzt plötzlich "Beweise"? Ich sehe Anhaltspunkte, du keine - ist doch okay.

Und übrigens Danke für dein Lob meiner Sammelleidenschaft. Allerdings ist das zuviel der Ehr', da die "große Anzahl unterschiedlicher Art von Psychose-Symptomen" nicht von mir stammt, sondern vom ICD. Einfach mal hochscrollen - dort findest du sogar die Quelle zum Nachlesen :)


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Der Yogtze-Fall

04.01.2015 um 18:54
Upps! Das hab ich ja glatt überlesen!

Depression? Paranoide Schizophrenie? Drogenkonsum? Kreislaufkollaps?

Ja was denn nun, @sufaba ? Und wo sind die Beweise für deinen ausschweifenden Griff ins Diagnose-Körbchen? Hm? :D


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Der Yogtze-Fall

05.01.2015 um 12:47
Zitat von tracestraces schrieb:Und übrigens Danke für dein Lob meiner Sammelleidenschaft. Allerdings ist das zuviel der Ehr', da die "große Anzahl unterschiedlicher Art von Psychose-Symptomen" nicht von mir stammt, sondern vom ICD. Einfach mal hochscrollen - dort findest du sogar die Quelle zum Nachlesen :)
ICD? Wieso? Hat die WHO dein Körbchen gefüllt? :-D

Um was es mir eigentlich geht: um die Kennzeichnung von subjektiven Annahmen als solche... Ich schreibe eigentlich immer (hoffentlich!) “vielleicht“, “ich denke dass“, “ich tippe darauf, dass“ usw.

Du dagegen schreibst als Überschrift “Symptomatik“ und schilderst darunter Dinge, als wären sie Tatsachen, meist ohne zu kennzeichnen, dass DU sie als Symptom bewertest - oder als Möglichkeit.
Zitat von tracestraces schrieb:Depression? Paranoide Schizophrenie? Drogenkonsum? Kreislaufkollaps?

Ja was denn nun, @sufaba ? Und wo sind die Beweise für deinen ausschweifenden Griff ins Diagnose-Körbchen? Hm? :D
Mein Körbchen ist klein im Gegensatz zu deinem :-P.Außerdem, s. o., habe ich fast alles absichert mit “vielleicht“ usw. All dies beinhaltet die Kennzeichnung einer subjektiven Annahme....


Mit dem Wort “Beweis“ habe ich mich verzettelt. Einigen wir uns auf “Anhaltspunke“ :-).


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Der Yogtze-Fall

05.01.2015 um 22:02
@sufaba
Zitat von sufabasufaba schrieb:ICD? Wieso? Hat die WHO dein Körbchen gefüllt? :-D
Ja, das hat sie. Ich steh halt einfach nich so auf Fundierung meiner Vermutungen durch psychisch Kranke im Bekanntenkreis. Ist einfach zu subjektiv, weißte :D
Zitat von sufabasufaba schrieb:Du dagegen schreibst als Überschrift “Symptomatik“ und schilderst darunter Dinge, als wären sie Tatsachen, meist ohne zu kennzeichnen, dass DU sie als Symptom bewertest - oder als Möglichkeit.
Och, Konjunktive liegen mir auch eher als Indikative. Soll ja keiner denken, ich wäre bei Stolls Überrollung anwesend gewesen. Sarkasmus off.
Ich wusste nicht, dass ich dir noch hätte meine dem Posting Vorangegangenen zusätzlich mailen sollen, damit auch dir klar und ersichtlich wird, dass es sich um eine Theorie meinerseits handelt.
Zitat von sufabasufaba schrieb:Mein Körbchen ist klein im Gegensatz zu deinem :-P
Okay, dann machen wir eben weiter mit der Haarspalterei. Dafür, dass du dich mit psychischen Erkrankungen auskennen möchtest, ist schon erstaunlich, dass dir entgangen ist, dass es sich bei den von mir zitierten Diagnosekriterien um die Kriterien einer Psychose handelt. Ich konnte mich da im Gegensatz zu dir ja nun wirklich ein wenig zügeln :-P
Zitat von sufabasufaba schrieb:Außerdem, s. o., habe ich fast alles absichert
Oh ja, das hast du in der Tat! Neben den substanzinduzierten, affektiven, organischen, Herz-Kreislaufauffälligkeiten und psychotischen Störungen gibt's ja auch nicht mehr allzu viel an Patho, das auf Stoll hätte zutreffen können. Also mal gleich lieber alles vermutet - so ist die Wahrscheinlichkeit auf jeden Fall höher, dass wenigstens EINES dieser Dinge auf ihn zutrifft :D
Zitat von sufabasufaba schrieb:Einigen wir uns auf “Anhaltspunke“ :-)
Deal! Und damit, denk ich, kann unser kleines aber feines Intermezzo auch sein Ende und der Thread zurück zur eigentlichen Diskussion finden :-)


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Der Yogtze-Fall

06.01.2015 um 12:24
Beste traces, mein Satz oben scheint dich ja stark getroffen zu haben. Das tut mir leid, v. a. auch deshalb, weil mit unseren Posts jede vernünftige Diskussion blockiert wird. Ich werde daher - zwecks Richtigkeitstellung - zu “unserem Thema“ nur noch dieses eine Mal posten. Selbstgespräche sind natürlich nicht verboten...

Ich hatte geschrieben, dass ich viel mit Depressiven gearbeitet habe. Die Beschreibung des Verhaltens meiner Verwandten ist dagegen eine Langzeiterfahrung “an der Quelle“.
Zitat von tracestraces schrieb:Dafür, dass du dich mit psychischen Erkrankungen auskennen möchtest, ist schon erstaunlich, dass dir entgangen ist, dass es sich bei den von mir zitierten Diagnosekriterien um die Kriterien einer Psychose handelt.
Zitat von sufabasufaba schrieb:Ich finde es aber immerhin beachtlich, welche große Anzahl unterterschiedlicher Art von “Psychose-Symptomen“ du in deinem Psychosekorb angesammelt hast *gg*.
Ich habe also durchaus registriert, dass es sich bei den von dir zitierten “Diagnosekriterien um die Kriterien einer Psychose“ handelt, nur fiel mir eben auf, dass die Art und Menge sehr vielfältig war: von Wahnerlebnissen aus dem Fernseher zu zwanghaften religiösen Gedanken bis hin zu Stupor. Dies schien mir ein bisschen viel auf einmal.
Zitat von tracestraces schrieb:Oh ja, das hast du in der Tat! Neben den substanzinduzierten, affektiven, organischen, Herz-Kreislaufauffälligkeiten und psychotischen Störungen gibt's ja auch nicht mehr allzu viel an Patho, das auf Stoll hätte zutreffen können. Also mal gleich lieber alles vermutet - so ist die Wahrscheinlichkeit auf jeden Fall höher, dass wenigstens EINES dieser Dinge auf ihn zutrifft
Man sollte nicht von sich auf andere schließen, s.o. ... Du vermutest (oder siehst Hinweise auf) Dissoziation oder Stupor, ich eben Kreislaufkollaps. Außerdem diskutiere ich gern über verschiedene Möglichkeiten (wie z.B. auch über einen realen Hintergrund), was ja auch Zweck einer Diskussion ist.


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10.01.2015 um 21:52
http://www.echo-online.de/region/bergstrasse/kreis/Junger-Mann-wird-von-Auto-ueberrollt-und-stirbt;art1145,860883

http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Mann-lag-auf-der-Strasse-und-wurde-von-Auto-ueberfahren;art773,6293122

http://www.myvideo.de/watch/3509583/UEberfahren_vom_Auto

http://www.myvideo.de/watch/8806166/Konstanz_Auto_ueberrollt_Mann


http://www.fahrschule-online.de/autobahn-notrufsaeulen-alle-7-5-minuten-ein-hilferuf-1355569.html


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Der Yogtze-Fall

21.04.2015 um 00:21
Die Überrolltäter müssen nicht zwanghaft helfende Absichten gehabt haben, so wie ich dies hier auch meist vertreten habe. Sie können eben durch das Vortäuschen des zweiten Unfalls versucht haben, den ersten Unfall zu vertuschen und diesen bewußt herbeigeführt haben. Trotzdem glaube ich nicht, dass Ü-Täter und Opfer sich in diesem Fall kannten, sondern das der Grund des Verbringens einen anderen Zweck beinhaltete. Durch diese Ablenkung versuchten die Ü-Täter vom ersten Unfall abzulenken. Alles sollte so aussehen, dass die Verletzungen vom zweiten Unfall stammten.
Man sollte also überlegen, welchen Hintergrund die Ü-Täter veranlasste, eine solche Entscheidung zu treffen.
Da kommt schließlich so einiges in Frage, angefangen beim Alkohol bis hin zur Rufschädigung etc..

Diese Überlegung kommt daher in Betracht, weil das Opfer nach dem Auffinden noch lebte und seine Peiniger nicht wissen konnten, ob er dies vielleicht doch überlebt.
Wer hat bei einer solchen Aktion am wenigsten zu befürchten? Personen, die dem Opfer unbekannt sind!

Vielleicht erhofften sie sogar, dass der Verletzte überlebt und plazierten den Wagen deshalb auch in der Nähe der Notrufsäule! Für sie war nur wichtig, dass sie nicht in Verdacht geraten und den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten.


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Der Yogtze-Fall

21.04.2015 um 06:04
@bb37
Das würde alles Sinn machen, wenn der Mann nicht nackt auf dem Beifahrersitz gesessen hätte.
Es musste ihnen doch klar sein, dass, wenn ein Schwerverletzter nackt aufgefunden wird, Fragen gestellt werden, die zu entsprechenden Ermittlungen führen. Und dass dann der erste Unfall entdeckt wird.
Wäre Herr Stoll angezogen im Auto aufgefunden worden, hinter dem Steuer, hätte man diese Ermittlungen vielleicht nicht angestellt.


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Der Yogtze-Fall

21.04.2015 um 08:15
@Ilvareth
Auch das macht Sinn, wenn die Täter nicht abgebrüht genug waren um dem nackten, stark blutenden G.S. seine Kleidung wieder anzuziehen, oder dies wegen der Verletzung nicht möglich war. Gesetzt dem Fall er legte sich freiwillig nackt auf die Straße.


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21.04.2015 um 12:25
@Ilvareth
Richtig! Die gesamte Situation steht und fällt mit der Nacktheit des Opfers. Wäre dies nicht der Fall gewesen und er hätte angezogen auf dem Fahrersitz gesessen, so wären womöglich weitere Untersuchungen nicht einmal durchgeführt worden. Für mich ging es vielmehr um die Möglichkeit, dass es einen solchen Ablauf durchaus gegeben haben kann, auch wenn das Opfer schließlich nackt dort aufgefunden wurde. Letztlich ist es aber nicht entscheidend, auch wenn das Opfer dort so aufgefunden wurde, könnten die Gesamtumstände (z.B. haltende LKW´s und verbundenem Stressfaktor) tatsächlich dazu beigetragen haben, dass dieser Täuschungsunfall (so nenne ich ihn einfach mal) in die Hose ging.
Dies wäre neben einer geplanten Hilfeleistung, in Bezug auf einen Suizid, eine weitere Möglichkeit, die den Aktionismus der Täter beschreibt, der sich nach dem Unfall ergab.

@Kodama
Man wollte einfach die Spuren vom Erstunfall verwischen und hat daher den zweiten Unfall vorgetäuscht, in der Hoffnung der Erstunfall bleibt unentdeckt. Durch die schweren Verletzungen war dann auch ein Ankleiden des Opfers in der kurzen Zeitspanne schlichtweg unmöglich.


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