egaht schrieb:an @sufaba
dem möchte ich widersprechen. angenommen einen depressiven menschen ist klar,
dass sein weg zu ende geht. dann braucht er keine ziele mehr im leben.
von da an hat er nur noch ein ziel,nämlich seinen leben ein ende zu setzen.
diesem ziel wird er alles unterordnen und deshalb wird dieses ziel oft erreicht.
Ich habe viel mit Depressiven gearbeitet (darum kann ich gar nicht verstehen, dass ich selbst von einer Depression ausgegangen war). Außerdem habe ich eine seit über einem Jahrzehnt krankhaft depressive Verwandte hier im Haushalt. Man sollte sich das Verhalten krankhaft Depressiver nicht wie bei durch ein schlimmes Ereignis depressiv Reagierenden vorstellen, die ständig Zeichen der Trauer und Verzweiflung zeigen.
Meine Verwandte nimmt seit über 10 Jahre Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (erst Fluoxetin, dann Sertralin). In den ersten zwei Jahren war sie beschwerdefrei, danach kamen die “Episoden“. Beschwerdefreie Zeiten mit viel Handlungsfähigkeit wechselten ab mit Phasen, in denen die Handlungsfähigkeit eingeschränkt war. In solchen Phasen sollte man wieder beim Psychiater vorstellig werden, um sich “neu einstellen“ zu lassen, nur schafft man das wegen der Antriebsschwäche nur sehr schwer.
Bei meiner Verwandten sah das z.B. so aus: 2013 die meiste Zeit beschwerdefrei, sie hat sogar sehr aktiv an der Planung einer neuen Küche mitgearbeitet und am Kauf eines jungen Hunds. Anfang 2014 dann wieder eine Episode, danach - abgesehen von einigen depressiven Phasen, die aus Ereignissen heraus (schwerer Treppensturz u. a.) begründbar waren. Im August dann wieder Vorstellung beim Psychiater, der zunächst zwei Monate lang!! Fluoxetin absetzen ließ und dann Sertralin verschrieb,das auch nicht besonders half.
Eine akute Phase sieht dann so aus: Die Verwandte sitzt den ganzen Tag auf der Couch rum und liest im Tablet. Zu weiteren Handlungen ist sie nicht fähig. Pläne gibts viele, aber die werden entweder gar nicht oder erst nach mehreren Anläufen realisiert. So wurden z.B. drei Optikertermine kurzfristig abgesagt, bevor der vierte realisiert wurde, mehrere Restaurantreservierungen kurzfristig abgesagt usw. Der Plan, das Hobby Schmuckherstellung wiederaufzunehmen, wurde zwar durch Internetbestellungen umgesetzt, der eigentliche Plan aber nicht. Weihnachten war für ein Brunch im Restaurant langfristig reserviert, wurde aber auch am selben Tag abgesagt. Da wir mittlerweile Vorahnungen haben, wurde mit Knusperente aus der Tk-Truhe für Abhilfe gesorgt.
Ist meine Verwandte in einer akuten Phase, dann ist die Stimmung gar nicht mal vorrangig. Sie kann - abgesehen von der Antriebslosigkeit - beschwerdefrei aufwachen, erst am Abend legt sich eine Art von “negativem Schleier“ über sie - ohne erkennbaren Grund. Im schlimmsten Fall fühlt sie eine vollkommene Leere mit negativem Touch. Sicherlich tauchen da auch hin und wieder Selbstmordgedanken auf, vor allem, weil man ja gar nichts zustande bringt. Die sind aber sehr selten und kurzfristig, ich denke, weil sie inzwischen weiß, dass auch wieder bessere Zeiten kommen...
Zum Thema Decke: Natürlich sind alle Annahmen rein spekulativ. Z. B. könnte sich die Decke an der Verletzungsstelle ausgebeult haben und so ein Verkleben verhindert haben. Oder Stoll lag erst mal eine Weile an der Stelle des ersten Unfalls und das Blut konnte gerinnen. Oder die Helfer haben den Arm abgebunden, so dass kein Blut mehr austrat... Ich weiss, das ist alles sehr spekulativ. Aber die Annahme, Stoll wollte nicht zugedeckt werden - bei 10/11 Grad - ebenso (Quelle ? ).
Noch eine Bitte: Stell nicht einer deiner oder andrerer Annahmen als Tatsache dar. Es ist nämlich NICHT bewiesen, dass Stoll nackt sterben wollte....
Ilvareth schrieb:Die Quelle für das Fehlen der Kleidung ist der Bericht der AutoBild .
Ich weiß :-D. Sollte auch nur eine Replik zu Nightriders Aussage sein. Man beachte die etwa gleiche Wortwahl (abgesehen vom bloss/bloß) ;-).