@Slaterator Slaterator schrieb:Hr. Stoll wurde an einem von der Fundstelle abweichenden, jedoch unbekannten Ort überollt. Hier wäre eine VU-Flucht meines Erachtens nachvollziehbarer gewesen. Doch er wurde nicht an jenem Ort gefunden. Stattdessen transportierte(n) ihn unbekannte Person(en) an den späteren Fundort, der jedoch mutmaßlich nicht das Endziel des Transportes darstellte. Das Auto verunfallte lediglich dort. Dann ließ(en) ihn jene Person(en) am diesem Ort schwer- (wie sich herausstellte sogar letal) verletzt zurück. Die ganze Zeit über gab es keinen bekannten Versuch des/der Transporteurs/teure, anderweitig auf den Verletzten, den VU, die Lage aufmerksam zu machen und/oder (zusätzlich professionelle) Hilfe zu holen. Entschuldigung, in meinen Ohren klingt das nicht nach einer typischen VU-Flucht und/oder unterlassenen Hilfeleistung.
Das sehe ich ähnlich. Zudem habe ich in dem Suizid-Unfall Szenario ein Problem mit dem Begriff "überrollen". Ich gehe davon aus, dass dieser Begriff in der Berichterstattung bewusst gewählt wurde. Damit steht er für mich im deutlichen Unterschied zu "überfahren", was, wiederum für mich, eher zu einem Unfall passen würde.
Angenommen, jemand würde sich auf diese seltsame Weise umbringen wollen, indem er sich auszieht und dann auf die Straße legt. Für mich läge es in dem Zusammenhang nahe, dass er das an einer unübersichtlichen Stelle macht, an der sein unfreiwilliger Sterbehelfer nicht mehr bremsen kann, sondern im Gegenteil recht flott unterwegs ist.
Alternativ wäre ein plötzliches auf-die-Straße-springen denkbar.
Ein bisschen Verkehr sollte an der Stelle auch sein, damit man nicht ewig auf ein Auto für den finsteren Zweck warten muss. Besonders, wenn man sich ausgezogen hat, ist Wartezeit doppelt unangenehm.
Die Vorstellung vom eigenen Tod, der noch durch frieren und anschließend langsames Umkommen, weil das Auto noch bremsen konnte verschärft wird, ist selbst unter Annahme von Wahn und Selbstmordgedanken nur sehr schwer nachzuvollziehen.
Mit etwas Ortskenntnis findet sich überall so ein Ort. In der Gegend sicher. Kurvig, bewaldet, trotzdem gut ausgebaut und mäßig, aber eben doch frequentiert.
Und dann wird der Mann "überrollt", nichts weist hier darauf hin, dass das schnell ging oder versucht wurde, das Auto zu bremsen. In dem Fall wurde man in der Prä-ABS-Ära vor den blockierten Vorderrädern hergeschoben.
Der Ansatz und das Ergebnis passen für mich irgendwie nicht.
Ähnlich schwierig sieht´s für mich von der anderen Seite gesehen aus. Das "überrollen" muss ich für mich für diese Perspektive schon ausblenden.
Der Fahrer kommt um die bewusste Ecke, vielleicht ein bisschen schnell, vielleicht in Begleitung ( höchstwahrscheinlich sogar ), vielleicht angetrunken und es passiert aus seiner Sicht dieser blöde Unfall. Von einer Sekunde auf die andere liegt da ein schwerverletzter Mann.
Nackt. Ein Alptraum. Wer soll ihm das glauben?
Mit einer in der Situation schon fast übermenschlichen Anstrengung des Gewissens will man helfen und....sucht zuerst mal mitten in der Nacht das Auto des Verletzten, denn helfen ist eins aber versaute Polster was ganz anderes.
Zuviel Zeit hat man dafür aber nicht, denn der Mann blutet furchtbar und was passiert, wenn das nächste Auto kommt?
Wie viele Zufälle oder Umstände soll man bemühen, um nachts die Auffindung von Stolls Auto incl. Schlüssel, unter der Annahme des Selbstmordszenarios irgendwie zu erklären?
Das wird schon nicht mit laufendem Motor und Licht an da rumgestanden haben, denn das hätte den Verdacht vorbeikommender Autofahrer erweckt und dann hätte es mit dem Überfahren vielleicht wieder nicht geklappt.
Ich denke, ich brauche die Situation nicht weiter auszuarbeiten. Das Szenario "hängt" in allen Aspekten.
Das die "Helfer" nach einem neuerlichen Unfall endgültig die Nerven verloren und flüchteten, wäre unter der angenommenen Vorgeschichte wiederum verständlicher, nur bis da hin hätten sie erstmal kommen müssen.
Viel zwangloser erklärt sich das alles, wenn man annimmt, dass den Leuten/Tätern Stoll und sein Auto bekannt waren, und wenn´s nur deshalb so war, weil sie ihn am späteren Tatort ankommen sahen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie ihn vielleicht ohnehin schon kannten.
MfG
Dew