@blaomat Ist ja interessant die Theorie, aber in wesentlichen Punkten nicht schlüssig:
blaomat schrieb:Nach der Theorie hatte Stoll aufgrund seiner Arbeitslosigkeit finanzielle Probleme und wollte seine Finanzen durch einen oder mehrere Drogendeals aufpeppen. Er wäre dann nach Holland gefahren und hätte sich Drogen besorgt um sie in Deutschland gewinnbringend weiterzuverkaufen.
Genau das wäre den Ermittlern eben nicht verborgen geblieben. Er hätte viele Kilometer zurücklegen müssen, größere Finanzbewegungen hätten stattgefunden, er wäre häufig unterwegs gewesen.
Nach Deiner Theorie geht es ja nicht darum das jemand 5gr Haschisch nicht bezahlt hat, sondern um eine Summe, die so erheblich gewesen sein muss, das man dafür einen Menschen tötet-
blaomat schrieb:Dann bekam er einen Termin für den Tatabend und wurde zu einem Treffpunkt irgendwo in der Nähe des späteren Auffindeorts gelockt oder durch Druck veranlaßt dorthin zu fahren
Laut Darstellung hat er sich relativ spontan entschlossen in seine Stammkneipe zu fahren.
Hätte er Angst um sein Leben gehabt, wäre er wohl lieber im sicheren Heim geblieben
blaomat schrieb:Er fuhr dann ins Papillon und könnte danach versucht haben, sich noch irgendwo Geld zu leihen, evtl. auch bei der alten Dame in Haigerseelbach.
Im Papillon ist er erst einmal umgefallen und hat auch niemanden um Geld angehauen.
Mit der alten Frau wollte er sprechen um sich Beistand zu holen.
Wenn es um solche Summen ging, wie von Dir angenommen wird er wohl kaum jemanden anpumpen. Wegen ein paar hundert Mark, wird auch in Unterweltkreisen niemand umgebracht.
Da fährt man auch nicht mitten in der Nacht ins Siegerland, sonder verpasst dem bei nächster Gelegenheit erst mal ein paar warme Ohren bis er dann doch lieber zahlt.
blaomat schrieb:Dort hat man dann vielleicht noch ne Weile diskutiert und Stoll dann bearbeitet, wobei ich mir nicht sicher bin ob der abgerissene Arm von einem Überrollvorgang stammt oder Stoll evtl. auch zuvor noch bearbeitet wurde
Es wurde seitens der Ermittler bekannt gegeben, das keine weiteren Gewaltspuren als die vom Überrollen des am Boden liegenden Stoll festgestellt wurden.
Der Arm wurde einzig durch das Überollen so schwer verletzt.
Das stellte die Kripo so dar.
Die Kleidung hatte keine Gewaltspuren und Stoll lag offensichtlich unbewegt am Boden. Der hätte sich doch weggedreht.
Er muss am Boden fixiert worden sein nach Deiner Theorie. Dafür gibt es aber keine Spuren.
Wie sollte man das auch bewerkstelligen ohne sich selbst zu gefährden, oder eben entsprechende Spuren zu hinterlassen
Warum sollte man ihn auch überfahren, dabei noch ein Schaden am eigenen Fahrzeug riskieren und evtl unnötig Spuren hinterlassen?
Wenn man ihn umbringen will gibt es bessere und einfachere Methoden.
Wenn man ihn nur foltern und verletzten wollte ebenfalls
blaomat schrieb:Nach dem Überrollen hat man Stoll dann in sein Auto gesetzt und ist mit ihm in die Böschung an der Autobahn gefahren um alles nach einem Unfall aussehen zu lassen.
Das müssen aber sehr ahnungslose Kandidaten gewesen sein, wenn sie glaubten so die vorherigen Verletzungen vertuschen zu können.
Sprich ,aber nun so gar nicht für eine Handlung im Rahmen der organisierter Kriminalität.
Das wäre dann eher sehr dilletantisch organisiert worden.
(Mit einem nackten Mann auf dem Beifahrersitz einen Unfall vorzutäuschen, den dieser Nackte verursacht haben soll. Gar nicht unauffällig)
Und dann die Kernfrage: Warum ließ man Stoll dann am Leben. Er hätte ja noch mehr reden können als er sowieso schon tat.
blaomat schrieb:Der Motor wurde auf der letzten vermutlich kurzen Strecke nicht mehr richtig warm und war dann auch relativ schnell wieder abgekühlt.
Der Wagen wurde die ganze Nacht über bewegt. Ich weis nicht ob Du Autofahrer bist.
Aber wenn man einen nicht vollständig erkalteten Motor nach einer halben Stunde Stillstand wieder startet, dauert das nur 2 bis 3 Minuten bis der wieder betriebswarm ist, bzw sich von aussen so anfühlt.
petersi schrieb:Was ich ja nur damit sagen will ist, dass es im Siegerland der Achtziger eben schon eine recht lebhafte Rockerszene und auch eine relativ große Rotlichszene gab. Auch in der Rotlichtszene gab es damals Mord und Konkurrenzkämpfe.
Es war also im beschaulichen Siegerland nicht gerade unmöglich entsprechende Kontakte zu knüpfen. Schon gar nicht, wenn man in den entsprechenden Kneipen verkehrt.
Es wurden aber keine Verbindungen von Stoll zur "Rockerszene" oder ins Rotlichtmilieu ermittelt.
Nur weil in der Kneipe auch Rocker verkehrten ( wohl nicht an diesem Abend), müssen die ja nicht automatisch was mit Stolls Tod zu tun gehabt haben.
Auf jeden Fall ergaben sich keine Spuren in die Richtung.