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Mordfall Hinterkaifeck

52.176 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 22:04
Erinnere mich leider nur grob...irgendwo in den 2623 Seiten 🫠
Vielleicht war es auch nur ein Post...muss mal die Suchfunktion bemühen...


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Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 22:08
Zitat von PrinzregentPrinzregent schrieb:Erinnere mich leider nur grob...irgendwo in den 2623 Seiten
Die ermordeten hatten sparsam und zurückgezogen gelebt und mir ist ein näherer Verkehr derselben mit anderen Personen nicht bekannt.
Allgemein war bekannt, dass die Ermordeten sehr viel Geld hatten, insbesondere auch Hart- bzw. Goldgeld. So viel ich wahrgenommen
hatte, hatte jeder von den 3 Ermordeten und zwar Gruber, dessen Frau und dessen Tochter, Frau Gabriel, ihre eigene Kasse.

28.04.1922 Schönacher Simon

... oder meinten sie Siegl?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 22:11
Danke.

Ich meinte eine Aussage_ ein Post hier gelesen zu haben, dass Gruber Arbeiten gerne in Goldgeld bezahlt...

Das würde dann die Frage aufwerfen, warum die Wertpapiere wirklich für Baumaßnahmen verkauft wurden...denn Goldgeld wurde mindestens iHv ca. 2000 Mark gefunden.....
...und vielleicht war ja mehr da...möglicherweise 3 Kassen....wie Sie ja richtigerweise aufzeigen.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 22:31
Zitat von margarethamargaretha schrieb am 29.12.2015:, daß Thaler und Kaspar Wendelin die Handwerker (Maurer und Zimmerleute) nach dem Morde mit Goldgeld ausbezahlt haben sollten
Kann sein, dass ich das damit verwechselt habe, sorry...


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Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 23:35
@Prinzregent

Nein, Du hast Dich nicht jedenfalls nicht komplett geirrt, das ist so in nem Zeitungsartikel, allerdings geht’s da „nur“ um Barbezahlung.
Daß die Leute vermöglich waren, sprach sich herum und nach den Bestellungen und dem im Hofraum aufgestapelten Bauholz zu schließen, hatten die Leute das Bauen vor. Einem Unternehmer gegenüber hatte Frau Gabriel geäußert, daß sie "bar bezahlen werde".
Quelle: https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Zeitungsartikel:_1922-04-06_N._L._Zeitung

Und ein weiteres Rätsel:
Auch vom Bürgermeister Josef Frey in Waidhofen sollte Andreas Gruber in letzter Zeit 10 000 Mark aufzunehmen versucht haben.
Quelle: https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Berichte:_1922-04-06_Reingruber_Georg


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Mordfall Hinterkaifeck

22.12.2024 um 11:02
Danke, margaretha.

Auch diese Sachverhalte um das Goldgeld und die Wertpapiere sowie die Kredite bei der Schwester und BM Frey herum bleiben - wie fast alles bei HK - suspekt und mehrdeutig in den Interpretationsmöglichkeiten...
Wurde ja bereits hier alles andiskutiert...

Was vielleicht daraus abgeleitet werden könnte, ist, dass man wohl - zumindest zu diesem Zeitpunkt- gemeinsame Pläne füf die Zukunft des Betriebes hatte, für die sich VG wie auch AG um Finanzierungsmöglichkeiten kümmerten...Baumaterial wurde dann ja bereits eingekauft....
Und um dann in meiner " Theorie" zu bleiben...die Zukunftspläne platzten und einer flippte aus 🫣


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Mordfall Hinterkaifeck

22.12.2024 um 12:15
Es gab eine Teuerung für die meisten Menschen, eine furchtbare Not und Verbrechen waren an der Tagesordnung, auch Übergriffe und Räubereien in der Umgebung.
Zitat von PrinzregentPrinzregent schrieb:bei HK - suspekt und mehrdeutig in den Interpretationsmöglichkeiten...
Mich würde eure Meinung interessieren, was ist seit der Auflösung des Wertpapier Depots geschehen, dass es zu einer solchen schrecklichen Tat gekommen ist. Sie dürfen ihre Meinung und Spekulationen ruhig einfließen lassen.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.12.2024 um 13:00
Zitat von FranzisFranzis schrieb:. Sie dürfen ihre Meinung und Spekulationen ruhig einfließen lassen.
Das habe ich ja bereits ein paar Seiten vorher.. 😄

Meine Theorie fußt auf einem der nach meiner Meinung wenigen gesicherten Sachverhalte ....
A) der Tatsache, dass die Reuthaue versteckt wurde.
B) das sie ausgerechnet da versteckt wurde, wo sie dann gefunden wurde....in einem Hohlraum unter dem Fußboden..


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Mordfall Hinterkaifeck

31.12.2024 um 16:56
Ich hab ein Modell des Hofes Hinterkaifeck selbst gebaut. In Waidhofen gibt es auch die Hinterkaifeck Wanderungen wo auch sehr interessant sind. Bei der Wanderung wird erläutert wie es damals hier war. Wie die leute hier gelebt haben vor der Tat. Und mögliche Theorien zum Tathergang . Die Wanderungen führen dann direkt zu der Ehemaligen Hofstelle
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Mordfall Hinterkaifeck

31.12.2024 um 17:09
@AndiWillbold
danke fürs einstellen, das sieht sehr gut aus 👍

Ich gehe fest davon aus, dass es sich hierbei um eine Beziehungstat handelt. Beziehungstat heißt aber nicht unbedingt, dass es sich dabei um eine Affäre oder Liebe handeln muss. Wenn ich mit jemanden befreundet bin, habe ich ja auch eine Beziehung zu demjenigen, genauso wie zu Verwandten. Fazit: der Täter kannte den Hof und seine Bewohner. Es war kein Fremder, da bin ich mir sehr sicher.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.12.2024 um 21:16
(Entschuldigung, ich schreibe mit einem Übersetzer.)
Ich glaube, Simon Reisländer hat die Täter gesehen. Wahrscheinlich gab es zwei, möglicherweise drei Täter (sicherlich nicht einen, und wenn es drei waren, trennten sie sich), und zwei von ihnen traf er später in der Nacht auf der Straße zwischen Edelshausen und Hinterkaifeck, aber bereits in der Nähe von Edelshausen. Es waren zwei Jungen, 22-23 Jahre alt. Möglicherweise handelte es sich um umherziehende Einbrecher, die in der weiteren Umgebung lebten.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 19:25
@ipartelep
Es ist sehr gut möglich, dass Reisländer den Hinterkaifeck—Mördern begegnet ist. Laut Simon R. haben die beiden bei der nächtlichen Begegnung versucht, schnell wegzukommen und, soweit ich mich erinnere, sogar versucht, ihr Gesicht zu verbergen. Das sagt mir, 1. dass sie vielleicht in der Umgebung lebten oder arbeiteten und deswegen vielen bekannt sein durften und 2. dass sie nicht identifizierbar sein wollten.
Man fragt sich, wer in einer eisigen Nacht sich auf dem Land herumtreibt. Okay, wie Reisländer auf dem Heimweg vom Fensterln— dann hätten sie sich nicht so verhalten, sondern eher gegrüßt und ein paar freundliche Worte gewechselt, gewissermaßen unter Gleichgesinnten. Reisländer aber deutete ihr Verhalten in Richtung Heimlichtuerei und Eile, deshalb machte er diese Aussage. Und auch mir scheint, dass sie etwas verbergen wollten.
Zitat von HathoraHathora schrieb am 01.11.2021:Da haben wir also drei Vorkommnisse (sofern die Sichtungen alle präzise sind), die zeitlich und räumlich auf einer Linie liegen.
Zuerst die Sichtung des Handwerkers, der auf seinem Heimweg an Hinterkaifeck vorbei den Kamin des Backofens rauchen sah und sogar eine Person mit Taschenlampe gesehen haben will. Dies soll um 22 Uhr herum gewesen sein.
Spät in der Nacht, als die Jäger in der Jagdhütte sassen (Uhrzeit ist mir nicht bekannt, aber spät impliziert nach Mitternacht,) schaute angeblich jemand zum Fenster rein und verschwand gleich wieder. Die Hütte befand sich im Wald nordwestlich von Hinterkaifeck.
Noch später, ich glaube, so um drei Uhr, begegnete Simon Reisländer auf seinem Heimweg zwei Männern am nördlichen Waldrand des selben Waldes, die sich auffällig schnell davonmachten.
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Es macht mich stutzig, dass mitten in der Nacht bei Kälte und Nässe im Schneematsch gleich drei Mal Männer gesehen wurden im Umfeld eines Ortes, an dem ein Mord geschah. Zu einer Tageszeit und einer Jahreszeit und an einem Ort, der zudem nicht zu einem Spaziergang einläd.
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Wenn man dies in Zusammenhang mit der Tat bringen will (sofern die/der Täter sich nach der Tat noch auf dem Hof aufhielten), dann spekuliere ich, dass……..
sie es an der Zeit fanden vom Tatort zu verschwinden, nachdem der vorbeigehende Handwerker ein äusserst ungewöhnliches Vorkommnis auf dem Hinterkaifeck—Hof entdeckt hat. Nämlich die Inbetriebnahme des Backofens in der Dunkelheit des Nachts. Um diese Zeit würde kein Bauer, auch der schrullige Gruber nicht, seinen Backofen anschüren, um dann Brot zu backen. Es dauert nämlich Stunden, bis der Ofen auf Temperatur ist und das Brot fertig gebacken ist. Somit ist der Rauch aus dem Backofen tatsächlich sehr auffällig gewesen. Die Täter konnten nicht wissen, ob der Passant dieses Vorkommnis in Gröbern noch in der Nacht oder am frühen Morgen melden würde und jemand zum Nachschauen kommen würde.
Die Täter verliessen daraufhin den Hof quer über das Feld in die Richtung entgegen des Dorfes. (dort waren auch angeblich noch im Schneematsch Spuren zu sehen). Im angrenzenden Wald stiessen sie auf die Jagdhütte. Einer von ihnen blickte durch das Fenster hinein und sah, dass mehrere Jäger sich darin aufhielten und die Täter suchten schnell das Weite. Sie bewegten sich in nördliche Richtung durch den Wald. Ob sie ein Ziel hatten oder überhaupt Ortskenntnis? Kann durchaus sein, dass sie eine Ortschaft dort erreichen wollten. Wenn sie einen Zug hätten erreichen wollen, hätten sie entgegengesetzt flüchten müssen. Soviel Sinn für Himmelsrichtungen hatte damals jeder und grobe Ortskenntnis sicher auch, denn es wurde sehr viel zu Fuss gereist.
Am Waldrand, gerade als sie aus dem Strassengraben hüpften, kam der Reisländer mit seinem Fahrrad des Weges. Er sah, dass die zwei nicht auf der Strasse entlang wanderten, sondern aus dem Wald kamen. Das betonte er ausdrücklich. Auch, dass sie sich wegduckten und nicht ins Gesicht schauen liessen. Das kam dem Reisländer komisch vor und er trat in die Pedale.
Das waren also Zwei, die etwas zu verbergen hatten. Sie wollten offensichtlich nicht wiedererkannt werden.
Für mich ist es bedenkenswert, dass nachts in und um diesen Wald so reger Verkehr ist. Meiner M. nach sind das nicht verschiedene Personen, die sich dort aus Spass rumtreiben, sondern zwei Männer, die auf der Flucht sind, weil sie sich etwas zuschulden kommen liessen. Und der Ausgangsort könnte Hinterkaifeck sein.



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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 19:33
@AndiWillbold
Gut gemacht!
Auch die Innenaufteilung des Wohnhauses stelle ich mir genauso vor. Ich denke, die Treppe in den Keller und nach oben in den ersten Stock befanden sich im Eingangsbereich der alten Haustür. Macht ja Sinn, weil das der ursprüngliche Eingang war und die Haustür in den Hof erst später gerichtet wurde.
Eine Frage: maßstabsgetreu scheint mir das Innere des Hauses nicht zu sein. Oder sind die Kühe und Wägen größer geraten?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 20:05
Von Hinterkaifeck ging es durch den Wald. Und gerade so getimt (das Treffen mit Reisländer war gegen halb vier), dass sie nach dem Mord genug Zeit hatten, das Haus zu durchsuchen (ganz oberflächlich, hastig, weil sie das Gold nicht fanden, nur Papiergeld), Sie verbrannten ihre blutigen Kleider, aßen etwas und gingen dann noch vor Tagesanbruch eilig weg, weil sie sich nicht trauten, im Haus zu bleiben, es wäre sinnlos gewesen. Und sie trafen Reisländer...
Leider wird nur verraten, dass sie 22 bis 23 Jahre alt waren. Zu dieser Zeit gab es in der Gegend mehrere Raubbanden, die teilweise aus Menschen gleichen Alters bestanden, und die polizeilichen Ermittlungen konzentrierten sich auf sie – bereits auf die, die sie erreichten. Möglicherweise gab es Personen, die überhaupt nicht ins Blickfeld der Polizei gelangten. Aber ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass diese beiden Jungen die Täter waren. Selbst wenn Reisländer nicht gelogen hätte, warum sollte er es dann tun? Er hätte nur gelogen, wenn er der Täter gewesen wäre, aber das kann man ausschließen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 20:11
Meine Überlegungen zum Verdächtigen Adolf Gump aufgrund der Sichtung von Simon Reisländer. Ist zwar weit ausholend, aber nötig zum Verständnis, vor allem bei neuen Usern.
Zitat von HathoraHathora schrieb am 10.09.2022:Viktoria ging nach der Chorprobe nach Mühlried zur Verdingerin Rockesmüller, die ihr die Magd Baumgartner vermittelte. Eventuell waren noch Schriftsachen zu erledigen. Danach wird sie wohl heim gegangen sein. An diesem Abend gab es einen großen Streit in der Familie, in dessen Verlauf der Gruber eine der Frauen sogar tätlich angegriffen hat und diese dann hinaus rannte. Cilli erzählte in der Schule, sie hätten die Mutter die halbe Nacht im Wald gesucht.
Ob es Frau Gruber oder Viktoria war, die in den Wald lief, ist nicht überliefert. Einige User meinten, Cilli könnte Frau Gruber auch Mutter genannt haben. Ich bin aber der Meinung, dass es Viktoria war und der handfeste Streit mit ihrem Vater die Fortsetzung war von der Begegnung auf dem Friedhof.
Für Viktoria war der Fremde, der sie nachmittags abpaßte, kein Fremder. Sie hat den Mann ganz sicher näher gekannt. Es war also ein Mann, den die Einheimischen als Fremden bezeichneten, als einen „nicht von hier“. Er muss aber schon mindestens einmal vorher in der Gegend gewesen sein, als Viktoria ihn kennen lernte. Wer ist sporadisch im Lande unterwegs und hat Gelegenheit, Bäuerinnen „näher“ zu kommen?
Viktoria war also sauer auf diesen Mann, so sehr, dass sie ihn in aller Öffentlichkeit Backpfeiffen verpaßte. Zuhause hat sie womöglich von dieser Begegnung erzählt und die Familie vorbereitet, dass der Mann auftauchen könnte. Der Gruber ist vielleicht ausgerastet, weil dieser Mann ein rotes Tuch für ihn war. Er hat gewütet, weil sich Viktoria mit diesem Mann einmal eingelassen hat. Das hätte Gruber wohl bei jedem Mann nicht leiden können. Also hatte er einen Grund, bei diesem Mann besonders wütend zu werden? Vielleicht, weil Viktoria damals schwanger wurde und Josef bekam. Das sagte Gruber nach der Geburt selbst: „jeder wär mir recht gewesen, wenns nur nicht der Körbelzeuner gewesen wär“.
Ein Körbelzeuner ist ein Korbflechter, der von Hof zu Hof zieht und seine Dienste anbietet. Dort auch übernachtet. Gump zog im fraglichen Zeugungszeitraum mit seinem Vater einige Monate umher. Auch im Tatzeitraum war er als Korbflechter unterwegs. Sein Bruder, der wegen dem Hinterkaifeckmord in U—Haft war, sagte zu einem Mithäftling „ und alles wegen dem Kind“.

Hat Gump erfahren, dass er als Vater des Josef in Frage käme? von wem?
Es gab einen etwa Gleichaltrigen aus Gumps Geburtsort, mit dem er zur Schule ging und der mit ihm zur gleichen Zeit am selben Kriegsschauplatz war, Jakob Weber. Von diesem Weber bekam 1921 Kreszenz Rieger eine Tochter. Zu dieser Zeit war sie Magd auf Hinterkaifeck und hat so einiges dort mitbekommen. Vom 25.3.1922 an war sie in Adelshausen bei Bauer Wagner beschäftigt. Gump war als Korbmacher unterwegs. (mit Vater oder Bruder oder einen Kumpel, den er aus seiner Zeit in Oberschlesien mitbrachte).Seine damalige Freundin Magdalena Schindler sagte später aus, dass er mit ihr vorzugsweise im Bereich Schrobenhausen, Hohenwarth bis Regensburg unterwegs war, in kleinen Dörfern, weil er so vor der Gendarmerie sicherer war. Eventuell traf er in Adelshausen (Adelshausen liegt am Ende der oben genannten Linie von den Fußspuren im Schnee durch den Wald am Jagdhaus vorbei zur Reisländersichtung am Waldrand)auf die Magd Rieger. Sie kamen ins Gespräch oder kannten sich schon durch Weber und Rieger verriet ihm von Josef. Gump könnte sich eine schöne Zukunft als vermögender Bauer an Viktorias Seite ausgemalt haben. Das wollte Viktoria nicht und Gruber schon gar nicht.
Schindler sagte weiter aus, dass Gump ihr 1922 eine goldene Frauenarmbanduhr schenkte, die er seinen Worten zufolge einer Bäuerin gestohlen habe. Im Wertgegenständeverzeichnis von HK ist keine goldene Armbanduhr aufgezählt, aber einige andere Schmuckstücke. Ich denke, eine stolze Bäuerin wie Viktoria hatte eine goldene Armbanduhr. Das war damals doch ein Statussymbol!

Nebenbei: ich vermute, der Mörder war Linkshänder, da alle, außer Josef und die Magd ihre Verletzungen auf ihrer rechten Kopfseite hatten. Gump erhielt im Krieg eine schwere Schrapnellverletzung an der rechten Hand.
Seine Schwester Kreszentia beschuldigte die Brüder Adolf und Anton Gump zeit ihres Lebens als Mörder von Hinterkaifeck.
Die Brüder Adolf und Anton Gump waren zum Tatzeitpunkt Anfang 30. sie waren schlank, sportlich, gut aussehend. Reisländer hätte die beiden tatsächlich auf Mitte 20 schätzen können. Anton Gump bestätigte in seiner Aussage, dass er mit dem Fahrrad Adolf Gump zwei Tage besuchte, als dieser auf der Stör in der Schrobenhausener Gegend war und eine Gans geschenkt bekam. Allerdings, so behauptete er, wäre dies nicht im April gewesen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 20:31
Zitat von ipartelepipartelep schrieb:(das Treffen mit Reisländer war gegen halb vier), dass sie nach dem Mord genug Zeit hatten, das Haus zu durchsuchen (ganz oberflächlich, hastig, weil sie das Gold nicht fanden, nur Papiergeld),
Und da stellt sich m i r dann leider wieder die Frage, warum solche wildfremden Täter die Reuthaue verstecken und dann noch im Fehlboden unter den Bodendielen auf dem Dachboden...
Was, wenn man sie - kurz abgewischt- einfach zu den anderen Werkzeugen zurückgestellt oder noch einfacher an Ort und Stelle hätte liegen lassen...
Welchen " Mehrwert" hat das Verstecken der Reuthaue für fremde Täter? Welche Rückschlüsse hätten denn bei einem Auffinden der Reuthaue auf die Täter gezogen werden können?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 20:52
Ein Werkzeug, mit dem ein Mord begangen wurde (das eines der wichtigsten Beweisstücke ist, das sie aber nicht mitnehmen konnten), ist immer noch vernünftiger, es zu verstecken, als es liegenzulassen. Außerdem waren sie schon einmal auf dem Dachboden gewesen, und es war offensichtlich, dass die Leute nicht immer rational denken, besonders nicht in einer solchen Situation, aber das Verstecken des Mordgeräts war eine rationale Lösung. Schließlich wurde lange nach dem Mordgerät gesucht, das erst nach dem – unvorhersehbaren – Abriss des Hauses gefunden wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 21:15
Kann man halt geteilter Meinung sein...wenn es ein x- beliebiges Tat-Werkzeug ohne Personenbezug ist und bei den damaligen phorensischen Möglichkeiten und Kenntnissen...sehe ich nicht zwingend, da dieser Aufwand keinen Sinn macht....heute ist es eben anders...da kann die Mordwaffe erheblich zur Aufklärung beitragen...aber eben heute...DNA, Fingerabdrücke etc. haben daher bei den Erwägungen der Täter keine Rolle gespielt...also was hätte die Reuthaue über die Täter verraten sollen?

Aber nun gut, wenn es so wäre, bleibt für mich dann noch die Frage, wie man auf das Versteck im Fehlboden in der Nähe des Kamins kam? War das eine Besonderheit des Gruberschen Anwesens - woher kannten es dann die Täter?
Oder hatten sehr viele Bauernhöfe damals diesen Fehlboden und es war Allgemeinwissen und gern genutztes Versteck für alle möglichen Dinge.. - dann wäre es ja vielleicht kein so tolles Versteck für die Tatwaffe, weil damit gerechnet werden muss, das auch hier früher oder später hineingeschaut wird.. vielleicht durch die Erben auf der Suche nach den vielbesagten " Reichtümern" der Hinterkaifecker...

Und schließlich (bin leider weder Architekt noch Historiker) : Zog sich die Fehlboden-Konstruktion durch die gesamte Geschossdecke oder war es nur an einzelnen Stellen der Fall, was dann auch wieder Insider- Wissen erfordern würde, denn sonst hätte man ja erstmal verschiedenste Stellen aufstemmen müssen, um eine Stelle mit Fehlboden zu finden...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 21:24
@Prinzregent
Zitat von PrinzregentPrinzregent schrieb:Welche Rückschlüsse hätten denn bei einem Auffinden der Reuthaue auf die Täter gezogen werden können?
Damals waren möglich an spurentechnischen Untersuchungen an der Reuthaue:
- Identifikation von Blut
- Unterscheidung Tier- und Menschenblut
- Unterscheidung Tier- und Menschenhaare
- grobe Zuordnung Haare zu Mensch (anhand Struktur, Länge, Farbe)
- eventuell Bestimmung sonstiger Anhaftungen (wie Erde, Gips, Pflanzenreste etc.)
- Erfassen von Fingerabdrücken
- Zuordnung Fingerabdrücke zu konkreten Personen
Dazu kommen weitere Informationen wie
- Art des Werkzeuges
- Handhabung bei der Tat/Abgleich mit den Verletzungen
- eventuell Herkunft des Werkzeugs (über Plaketten, Gravuren etc.)
- Eigentümer des Werkzeuges

Daraus hätte die Polizei bei zeitnaher Auffindung (alle chemischen Verfahren unterlagen der Notwendigkeit einer schnellen Anwendung) schon Einiges schliessen können. Ich hatte für eine Ausstellung mal einiges zusammengetragen, was allein aus Fußspuren herauszulesen war. Da kam den Ermittlern entgegen, dass die damaligen Schuhe viel individueller waren als heute und dass viele Personen durch Beruf, Krankheit, Alter dermaßen typische Spuren hinterliessen.
Einige der genannten Punkte finden sich tatsächlich in den Akten zum Mordfall Hinterkaifeck. Leider nicht in Form eines ausführlichen Berichts und leider auch nicht zeitnah, so dass einige Untersuchungsverfahren ins Leere liefen.

Nun kommt noch hinzu, dass Keiner weiß, welchen Wissensstand und welche Herangehensweise der Täter zu diesen ganzen Punkten hatte. Das kann von "ist mir alles total egal" bis "oje, die Tatwaffe darf nie gefunden werden".
Warum er also die Reuthaue überhaupt versteckte und warum dort? Keine Ahnung.
Im Endeffekt war es ein gutes Versteck. Wenn auch mit unverschämt viel Glück.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.01.2025 um 21:31
Zitat von ipartelepipartelep schrieb:Schließlich wurde lange nach dem Mordgerät gesucht, das erst nach dem – unvorhersehbaren – Abriss des Hauses gefunden wurde.
Da stellst sich erstmal die Frage, inwieweit der Abriss nach so einer Tat wirklich unvorhersehbar gewesen ist.
Wäre der Hof verkauft, vererbt etc. worden - eventuell wurde seitens der Täterschaft spekuliert, man könnte ja später und in Ruhe das Werkzeug noch verschwinden lassen.
Wichtig war, erstmal weg damit.
Mitnehmen hätte man die Reuthaue ja schlecht können.
Zitat von PrinzregentPrinzregent schrieb:also was hätte die Reuthaue über die Täter verraten sollen?
Die Tatwaffe ist meist ein nicht ganz so stummer ‘Zeuge’ des Verbrechens.
Aufgrund der Wahl und Handhabung dieser können schon gewisse Rückschlüsse gezogen werden.

Oder ganz banal - man nimmt vielleicht, was einem am nächsten ist - ein Jäger würde die Opfer vmtl. eher erschiessen als die reuthaue zu nutzen.
Zitat von PrinzregentPrinzregent schrieb:Zog sich die Fehlboden-Konstruktion durch die gesamte Geschossdecke oder war es nur an einzelnen Stellen der Fall, was dann auch wieder Insider- Wissen erfordern würde, denn sonst hätte man ja erstmal verschiedenste Stellen aufstemmen müssen, um eine Stelle mit Fehlboden zu finden...
Imo wurde dieser Fehlbiden bzw. diese Art der Konstruktion in einigen Höfen so gebaut. Das war also nicht unbedingt ein “Insider” zumal ich ohnehin davon ausgehe, dass die Täterschaft nicht das erste Mal auf Hinterkaifeck war


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