@PrinzregentPrinzregent schrieb:Welche Rückschlüsse hätten denn bei einem Auffinden der Reuthaue auf die Täter gezogen werden können?
Damals waren möglich an spurentechnischen Untersuchungen an der Reuthaue:
- Identifikation von Blut
- Unterscheidung Tier- und Menschenblut
- Unterscheidung Tier- und Menschenhaare
- grobe Zuordnung Haare zu Mensch (anhand Struktur, Länge, Farbe)
- eventuell Bestimmung sonstiger Anhaftungen (wie Erde, Gips, Pflanzenreste etc.)
- Erfassen von Fingerabdrücken
- Zuordnung Fingerabdrücke zu konkreten Personen
Dazu kommen weitere Informationen wie
- Art des Werkzeuges
- Handhabung bei der Tat/Abgleich mit den Verletzungen
- eventuell Herkunft des Werkzeugs (über Plaketten, Gravuren etc.)
- Eigentümer des Werkzeuges
Daraus hätte die Polizei bei zeitnaher Auffindung (alle chemischen Verfahren unterlagen der Notwendigkeit einer schnellen Anwendung) schon Einiges schliessen können. Ich hatte für eine Ausstellung mal einiges zusammengetragen, was allein aus Fußspuren herauszulesen war. Da kam den Ermittlern entgegen, dass die damaligen Schuhe viel individueller waren als heute und dass viele Personen durch Beruf, Krankheit, Alter dermaßen typische Spuren hinterliessen.
Einige der genannten Punkte finden sich tatsächlich in den Akten zum Mordfall Hinterkaifeck. Leider nicht in Form eines ausführlichen Berichts und leider auch nicht zeitnah, so dass einige Untersuchungsverfahren ins Leere liefen.
Nun kommt noch hinzu, dass Keiner weiß, welchen Wissensstand und welche Herangehensweise der Täter zu diesen ganzen Punkten hatte. Das kann von "ist mir alles total egal" bis "oje, die Tatwaffe darf nie gefunden werden".
Warum er also die Reuthaue überhaupt versteckte und warum dort? Keine Ahnung.
Im Endeffekt war es ein gutes Versteck. Wenn auch mit unverschämt viel Glück.