@jaska jaska schrieb am 28.10.2021:Es wäre riskant, dämlich nicht unbedingt. Vielleicht auch einfach notwendig. Wenn Jemand verletzt wurde beispielsweise. Oder wenn die Kälte der Nacht es anbot, lieber bis zum Morgengrauen im Warmen zu bleiben und sich satt zu essen.
Gerade wer eine größere Strecke noch zurücklegen wollte brauchte Kraft sowie die Gelegenheit: so dürften die Züge damals eben nur 1-2 mal am Tag gefahren sein, ein Ausharren über viele Stunden am Bahnhof wäre ebenfalls auffällig und aber auch unnötig gewesen.
Für mich sind da viele pragmatische Gründe denkbar für den Verbleib. Welcher Art der Aufenthalt und wie lange er dauerte war meiner Meinung nach einer Abwägung von Nutzung und Risiko geschuldet
In diesem Zusammenhang möchte ich an zwei Begegnungen erinnern. Zum einen die Person, die, soweit ich erinnere, Samstag Nacht in eine Jagdhütte geschaut hat, wie die Jäger berichteten, und zum anderen die Begegnung von S. Reisländer später in derselben Nacht am Waldrand.
jaska schrieb am 29.10.2021:Für mich spricht gerade daraus, dass der/die Täter noch mind. einige Stunden bis zu 1 Tag (samstags soll ja der Kamin noch geraucht haben) auf
Da haben wir also drei Vorkommnisse (sofern die Sichtungen alle präzise sind), die zeitlich und räumlich auf einer Linie liegen.
Zuerst die Sichtung des Handwerkers, der auf seinem Heimweg an Hinterkaifeck vorbei den Kamin des Backofens rauchen sah und sogar eine Person mit Taschenlampe gesehen haben will. Dies soll um 22 Uhr herum gewesen sein.
Spät in der Nacht, als die Jäger in der Jagdhütte sassen (Uhrzeit ist mir nicht bekannt, aber spät impliziert nach Mitternacht,) schaute angeblich jemand zum Fenster rein und verschwand gleich wieder. Die Hütte befand sich im Wald nordwestlich von Hinterkaifeck.
Noch später, ich glaube, so um drei Uhr, begegnete Simon Reisländer auf seinem Heimweg zwei Männern am nördlichen Waldrand des selben Waldes, die sich auffällig schnell davonmachten.
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Es macht mich stutzig, dass mitten in der Nacht bei Kälte und Nässe im Schneematsch gleich drei Mal Männer gesehen wurden im Umfeld eines Ortes, an dem ein Mord geschah. Zu einer Tageszeit und einer Jahreszeit und an einem Ort, der zudem nicht zu einem Spaziergang einläd.
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Wenn man dies in Zusammenhang mit der Tat bringen will (sofern die/der Täter sich nach der Tat noch auf dem Hof aufhielten), dann spekuliere ich, dass……..
sie es an der Zeit fanden vom Tatort zu verschwinden, nachdem der vorbeigehende Handwerker ein äusserst ungewöhnliches Vorkommnis auf dem Hinterkaifeck—Hof entdeckt hat. Nämlich die Inbetriebnahme des Backofens in der Dunkelheit des Nachts. Um diese Zeit würde kein Bauer, auch der schrullige Gruber nicht, seinen Backofen anschüren, um dann Brot zu backen. Es dauert nämlich Stunden, bis der Ofen auf Temperatur ist und das Brot fertig gebacken ist. Somit ist der Rauch aus dem Backofen tatsächlich sehr auffällig gewesen. Die Täter konnten nicht wissen, ob der Passant dieses Vorkommnis in Gröbern noch in der Nacht oder am frühen Morgen melden würde und jemand zum Nachschauen kommen würde.
Die Täter verliessen daraufhin den Hof quer über das Feld in die Richtung entgegen des Dorfes. (dort waren auch angeblich noch im Schneematsch Spuren zu sehen). Im angrenzenden Wald stiessen sie auf die Jagdhütte. Einer von ihnen blickte durch das Fenster hinein und sah, dass mehrere Jäger sich darin aufhielten und die Täter suchten schnell das Weite. Sie bewegten sich in nördliche Richtung durch den Wald. Ob sie ein Ziel hatten oder überhaupt Ortskenntnis? Kann durchaus sein, dass sie eine Ortschaft dort erreichen wollten. Wenn sie einen Zug hätten erreichen wollen, hätten sie entgegengesetzt flüchten müssen. Soviel Sinn für Himmelsrichtungen hatte damals jeder und grobe Ortskenntnis sicher auch, denn es wurde sehr viel zu Fuss gereist.
Am Waldrand, gerade als sie aus dem Strassengraben hüpften, kam der Reisländer mit seinem Fahrrad des Weges. Er sah, dass die zwei nicht auf der Strasse entlang wanderten, sondern aus dem Wald kamen. Das betonte er ausdrücklich. Auch, dass sie sich wegduckten und nicht ins Gesicht schauen liessen. Das kam dem Reisländer komisch vor und er trat in die Pedale.
Das waren also Zwei, die etwas zu verbergen hatten. Sie wollten offensichtlich nicht wiedererkannt werden.
Für mich ist es bedenkenswert, dass nachts in und um diesen Wald so reger Verkehr ist. Meiner M. nach sind das nicht verschiedene Personen, die sich dort aus Spass rumtreiben, sondern zwei Männer, die auf der Flucht sind, weil sie sich etwas zuschulden kommen liessen. Und der Ausgangsort könnte Hinterkaifeck sein.