@Hathora Hathora schrieb:Dass es kein Raubmord war, kann man annehmen, denn er hätte wohl mehr Geld mitgenommen. Das ist ja das Ziel eines Raubmordes: soviel zusammenraffen, wie man findet.
Das ist nur die halbe Wahrheit und passt natürlich, wenn man gegen einen Raubmord argumentieren mag.
Dass es immer wieder Fälle gibt, wo die Beute außergewöhnlich klein war, ist leider belegt.
Zudem gehst Du anscheinend davon aus, dass die Täter bewusst auf das noch vorhandene Münzgeld verzichtet hatten. Und das ist eben überhaupt nicht naheliegend.
Wir wissen aus einer (zugegeben sehr späten Aussage) von Ney, der damals als Kanzleiassistent bei der Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. gearbeitet hatte, dass das von den Ermittlern noch gefundene Goldgeld, nicht offen herumlag. Er sagte:
Aussage Heinrich Ney, 20. März 1953
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Aussagen:_1953-03-20_Ney_HeinrichIn einer neben der Magdkammer liegenden Kammer fanden wir in einem Schrank, der durch Getreidesäcke verstellt war in einer Blechbüchse Gold- und Silbermünzen im Werte von mehreren tausend Mark vor.
Selbst die Ermittler stiessen also auf dieses Geld nicht bei der ersten Suche sondern erst am nächste oder gar übernächsten Tag (da ist die Aussage Neys unklar).
Insofern haben die Täter nicht freiwillig verzichtet sondern am Ehesten die Suche frühzeitig beendet.
Ich sehe einen Raubmord durchaus als wahrscheinlichste Tatvariante an, auch weil bei fremden Täter eventuell auch die kurzfristige Versorgung mit Essen und einem Dach über dem Kopf in der Motivlage eine große Rolle gespielt haben könnte. Etwas, was für uns heutzutage vielleicht sehr fern liegt.
@ipartelep ipartelep schrieb:Ich habe auch geschrieben, dass ich mir beim Verbrennen von Kleidung nicht sicher bin.
Jeder heizte damals mit Holz und kannte sich mit den Holzsorten, mit Feuermachen aber auch mit den Rückständen im Ofen aus.
Kleidung zu verbrennen funktioniert gar nicht so einfach. V.a. weil die damaligen Stoffe wie Loden oder Leder nicht rückstandslos verbrannten und auch gar nicht so leicht in Brand zu setzen waren. Im vorliegenden Fall reden wir noch von blutgetränkter Kleidung, also wenigstens teilweise nass.
So etwas zu verbrennen ohne aufzufallen, wäre ohnehin nur nachts möglich. Und nur dann, wenn keine Passanten den schwarzen Rauch bemerkten.
Ich kam kürzlich morgens an einem Haus vorbei, aus dem richtig schwarzer Rauch kam. Die müssen einen Stofffetzen o.ä. verbrannt haben. Die Asche dürfte dann nicht mehr so locker-flockig gewesen sein wie bei der Verbrennung von reinem Holz.
Dass die Ermittler so etwas übersehen hätten, halte ich kaum für glaubhaft.