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Mordfall Hinterkaifeck

51.959 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

gestern um 09:16
@Marzipanferkel
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Die Indizien zeigen doch klar, dass das Ganze Stück für Stück eskaliert ist,
Sehe ich auch so.
Dennoch muss die Wut und die Abgebrühtheit ausgereicht haben, um nicht nach dem 1. Opfer innezuhalten und zu stoppen.
Der Täter hatte mehrfach Gelegenheit, aufzuhören:
1. schon nach dem Würgen des 1. Opfers (ohne dass dieses tot gewesen wäre), stattdessen wurde eine Tatwaffe gesucht und eine Tötung vorgenommen
2. spätestens nach dem letzten Opfer im Stadel (und strenggenommen nach jedem Opfer, bei dem es eine gewisse Wartezeit zum Erscheinen des nächsten Opfers gab)
3. nachdem Keiner mehr nachkam und die Situation im Stadel "bereinigt" war
4. vor dem Mord an einem schlafenden Kind
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:die wurden übertötet - massiv. Sie wurden hingerichtet
Das steht halt nicht fest. Das ist Interpretationssache. Frau Dr. Kastner hat hier eine sehr pragmatische Erklärung:
Zitat von jaskajaska schrieb am 20.11.2024:Eine Übertötung ist nicht immer ein Hinweis auf eine Beziehungstat. Frau Prof. Dr. Kastner beispielsweise nennt auch die Möglichkeit, dass Opfer gerade bei Gewalt gegen den Hals/Kopf noch Geräusche von sich geben. Damit könnte ein Täter annehmen, trotz bereits tödlicher Wunden, dass das Opfer noch lebt und weitermachen. Darüberhinaus waren die Lichtverhältnisse sicher sehr ungünstig und der Täter konnte optisch keine Feststellungen treffen, ob bereits ausreichende Schläge ausgeführt wurde.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Dass auch die Mutter Würgemale hat
Das war ja gar nicht so. Es wies nur 1 der beiden erwachsenen Frauenleichen im Stadel Würgemale auf, welche ist nicht eindeutig überliefert.


Die Reihenfolge der Opfer sehe ich anders. Wenn ich die Umstände, die Berichte und den Bekleidungszustand der Opfer einbeziehe und davon ausgehe, dass der Würgevorgang am Anfang der ganzen Angriffe stand, bleibt nur der Schluss, dass Cäzilia Gruber das erste Opfer war.
Und dann entfällt diese ganze "Besucher in Aussprache-Absicht"-Geschichte, die aus verschmähter Liebe eskaliert. Dann benötigt man einen Täter, der gegenüber der alten Frau ein Motiv hatte für eine Eskalation.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Er könnte verschwinden, er will aber seine Mission beenden, er will weitermorden.
Hier widersprichst Du dem Eingangssatz, wo Du klarstellst, dass es keine Planung sondern nur eine Eskalation gab. Wann hat sich denn Deine Mission entwickelt? Während der Täter 3 Menschen erschlug?


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Mordfall Hinterkaifeck

gestern um 18:43
Zitat von jaskajaska schrieb:Die Reihenfolge der Opfer sehe ich anders. Wenn ich die Umstände, die Berichte und den Bekleidungszustand der Opfer einbeziehe und davon ausgehe, dass der Würgevorgang am Anfang der ganzen Angriffe stand, bleibt nur der Schluss, dass Cäzilia Gruber das erste Opfer war.
Und dann entfällt diese ganze "Besucher in Aussprache-Absicht"-Geschichte, die aus verschmähter Liebe eskaliert. Dann benötigt man einen Täter, der gegenüber der alten Frau ein Motiv hatte für eine Eskalation.
@jaska
Für mich passt eine Beziehungstat überhaupt nicht zu diesem Massaker.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein verschmähter, betrogener, wütender
Liebhaber so reagiert haben könnte.
Ich glaube auch nicht, dass der oder die Täter vorher eine Aussprache
versucht hätten.
Da wäre man doch bei Tageslicht aufgetaucht.
Ich bin überzeugt, dass die Morde beschlossene Sache waren. Die Entscheidung, die
Hofbewohner umzubrungen, war viel früher gefallen.
Tatwaffen musste man nicht mitbringen, die standen dort zur Verfügung.

Wenn der Täter mit der Familie bekannt war, dann könnte es um
Geld gegangen sein. Um viel Geld- aus Sicht des Täters.
Vielleicht:
Gruber bestand auf Rückzahlung eines Kredites.
Oder Gruber hat KEIN Geld geliehen und der Täter fühlte sich mies behandelt.

Was uns heute etwas fremd ist: damals waren Familien EINE Sippe.
Hatte man einen Hass auf EINEN, hasste man ALLE, denn sie gehören
zusammen und halten zusammen.

Ich wohne auf einem Dorf und bekomme heute noch mit, dass Leute eine
Familie "über einen Kamm" scheren. (Kennste einen, kennste alle)
Da wird man gewarnt: Vorsicht! Das ist auch eine Schneider!
Selbst wenn die Frau durch Heirat einem anderen Namen hat:
das ist eine Schneider (die sind alle gleich)

Und das war vor 100 Jahren mit Sicherheit noch viel verbreiteter.


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Mordfall Hinterkaifeck

gestern um 19:01
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich bin überzeugt, dass die Morde beschlossene Sache waren. Die Entscheidung, die
Hofbewohner umzubrungen, war viel früher gefallen.
Tatwaffen musste man nicht mitbringen, die standen dort zur Verfügung.
Erst einmal ein Mordwerkzeug zu suchen ist aber ziemlich risikoreich. Das könnte auch schief gehen, zu lange dauern, die Opfer könnten fliehen, usw. Klar, auf einem Bauernhof wird man immer irgendetwas finden, mit dem man Menschen totschlagen kann. Das gilt aber auch für die Opfer. Aber eine eigene Waffe, v.a. eine echte Waffe, mitzubringen ist dann doch viel sicherer, wenn man ohnehin zum morden entschlossen ist. Also das hier eine improvisierte Waffe verwendet wurde, deutet für sich genommen nicht auf einen geplanten Mord hin.


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Mordfall Hinterkaifeck

gestern um 19:28
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Seine rechte Gesichtshälfte war zerschlagen, die Gesichtszüge kaum noch erkennbar und das Fleisch zerfetzt.
„Zerschlagen“, d. h. das auch er mehr als einmal getroffen wurde! Und da er vermutlich größer als die Frauen war, traf ihn nicht (jeder) Schlag auf den Kopf, sondern die Mehrzahl davon eben darunter „in der Gegend des rechten Auges“. Der oder die Täter wird ihn ja auch nicht um 20 cm überragt haben.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Die Löcher im Schädel fehlen aber
Dass er sehr wohl auch „Löcher im Schädel“ hatte, kannst Du dem Bericht des Staatsanwalts Renner vom vom20.10.1923 entnehmen:
Es ist dies eine alte blutbefleckte Reuthaue, bei der die Haue in ganz merkwürdiger Weise an dem Stiel mittels einer Schraube befestigt ist. Die Schraube steht etwa 1 cm über die Schraubenmutter hervor. Durch diese Schraube wurden bei den Schlägen mit der Haue offenbar die bisher so rätselhaften Verletzungen, bleistiftgroße, runde Löcher an den Schädeln der Ermordeten, beigebracht.
Darüber hinaus hätte Dr. Aumüller dem Andreas Gruber die Calotte nicht entnehmen müssen, wenn diese unversehrt gewesen wäre, dass er dies aber tat, ist den Protokollen der spiritist. Sitzung zu entnehmen:

Aussage Frl. Jü
Es ist nämlich da etwas (deutet dabei auf das Paket, das die sechs Schädeldächer enthält) als ob Leben drin wäre
Aussage Frl. Bü
3.5.22 Bü vorm. 8 Uhr 50 Min. / Schädel des Bauern, eingepackt vor Fr. Bü liegend/
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Offenbar das vierte Opfer: Cäzilia Gabriel

Hier stimmt das Muster wieder: Sieben Schläge zertrümmerten ihre Schädeldecke.
Die Anzahl der Schläge kann ich wo nachlesen?
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Tragischerweise lebte Cäzilia noch etwa zwei Stunden nach der Attacke. Während dieser Zeit riss sie sich in Schmerzen und Panik Haarbüschel aus.
Das Kind hatte eine zertrümmerte Schädeldecke, es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie diese Verletzung ohne lebensrettende Operation überlebt hätte, und ebenso fraglich inwieweit sie mit dieser Verletzung noch in der Lage war koordinierte Bewegungen durchzuführen. Für mich ist naheliegender, dass sie wegrennen wollte und der Täter sie an den Haaren zog und sie schützend dagegenhielt.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Die Indizien zeigen doch klar, dass das Ganze Stück für Stück eskaliert ist, dass sich der Mörder in einen Rausch hineingesteigert hat. Dafür muss bei ihm vorher der berühmte Schalter umgelegt worden - und das zeigt, dass sich bei ihm vorher viel aufgestaut hat und es eine intensive Beziehung zu den Menschen am Hof gab.
Hier mal zum lesen:
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Sachverhalte:_Die_Verletzungen_der_Opfer
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Sonstiges:_Beispielhafte_Kriminalf%C3%A4lle
Zitat von jaskajaska schrieb:Wann hat sich denn Deine Mission entwickelt? Während der Täter 3 Menschen erschlug?
Der Frage von @jaska schließe ich mich an, denn auch ich kann mir die Beziehungstat nicht vorstellen.


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Mordfall Hinterkaifeck

gestern um 20:41
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was uns heute etwas fremd ist: damals waren Familien EINE Sippe.
Hatte man einen Hass auf EINEN, hasste man ALLE, denn sie gehören
zusammen und halten zusammen.

Ich wohne auf einem Dorf und bekomme heute noch mit, dass Leute eine
Familie "über einen Kamm" scheren. (Kennste einen, kennste alle)
Da wird man gewarnt: Vorsicht! Das ist auch eine Schneider!
Selbst wenn die Frau durch Heirat einem anderen Namen hat:
das ist eine Schneider (die sind alle gleich)

Und das war vor 100 Jahren mit Sicherheit noch viel verbreiteter.
Kenne das auch noch sehr gut (auf dem Dorf aufgewachsen, Verwandtschaft wohnt nachwievor auf dem Dorf). Da wurde (auch noch: wird!) so empfundene moralische Verfehlung einer Person, psychische Erkrankung einer Person, Straftat einer Person... schnell der ganzen Familie zugeschrieben. Teils auch noch versucht dass Eltern Einfluss darauf nehmen wer als Partner zulässig sei (X nicht mehr treffen "dürfen" weil dessen Verwandter Y ...).
[Disclaimer: Berichte hier über ein Verhalten, selbst identifizieren kann ich mich damit nicht und urteile entsprechend über Menschen nicht derart.]
Und ziemlich sicher war es vor 100 Jahren noch extremer.


Der zuvor genannte Umstand 2-jähriger und kann keine Aussage machen: Unsicher. Heutzutage würde man evl. versuchen doch etwas herauszubekommen.
Dürfte man aber evl. gerade früher noch so eingeschätzt werden: 2 Jahre, kriegt nix mit. Somit letztendlich auch mein Eindruck: Es sollten ausdrücklich alle getötet werden - läuft letztendlich wieder auf obiges (Sippenhaft) hinaus.


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Mordfall Hinterkaifeck

gestern um 21:52
Ein Zweijähriger, der spät am Abend in seinem Kinderwagen im Schlafzimmer der Eltern liegt und vermutlich schlummert. Die Morde in der Scheune hat er weder gesehen noch gehört, er hat den Mörder nie gesehen. Er dürfte allenfalls dumpfe Geräusche oder Schreie gehört haben, als die Magd nebenan tot geschlagen wurde. Und dann tritt im Dunkel ein Mann mit einer Reuthaue herein, bleibt vor dem Kinderwagen stehen und holt zu einem gewaltigen Hieb aus und das war es.... Der Junge hätte nichts berichten können und muss sich in seinen letzten Sekunden wohl wie in einem Albtraum gefühlt haben.


Ich weiß ja nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ihr wendet alle keine kriminalistische Techniken an. Ihr vergleicht das Szenario mit dem Hier und jetzt, ihr nehmt an, ihr glaubt. Ändert doch wenigstens mal das Mindsetting.

Ein Beispiel: Vielleicht kennt ihr die Serie Hannibal - da schreitet Will Graham die Tatorte ab, sieht Indizien und dann laufen in seinem inneren Auge Szenen ab. Wir begutachten hier ein Schlachtfeld und wir sehen wie bei einem Gemälde die Details und bauen daraus ein Gesamtbild - aber wir bleiben bei dem, was wir sehen. Weil, das zu interpretieren und zusammenzusetzen, ist schon schwierig genug. Wir vermischen hier nicht unsere eigene Gedankenwelt mit dem Szenario. Wer seine eigenen Fantasien mit rein schreibt; naja, da können wir wirklich gleich Groschenromane fabulieren mit dem toten Ehemann, der heimkehrt, oder die Fememorde und das Mordkommando von Soldaten oder was man sonst noch so "zusammen spinnern" kann.

@margaretha

Dein Bericht vom Staatsanwalt Renner sagt mit keinem Wort, dass Andreas Gruber das gleiche "Löcher-Muster" im Schädel hatte. Dort wird nur allgemein davon gesprochen, dass "die Ermordeten" Löcher an den Schädeln hatten. Wer, alle? Schau dir doch erst einmal an, WO die Verletzungen am Schädel waren, bevor Du das schreibst:

https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Sachverhalte:_Die_Verletzungen_der_Opfer


Der Schädel von Andreas Gruber weist nicht eine einzige der typischen Nagelspuren der Reuthaue auf - kein Löchermuster.


@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Marzipanferkel schrieb:
die wurden übertötet - massiv. Sie wurden hingerichtet
Das steht halt nicht fest. Das ist Interpretationssache. Frau Dr. Kastner hat hier eine sehr pragmatische Erklärung:
Übertöten ist eine exzessive Gewaltanwendung, die weit über das hinausgeht, was zur Tötung notwendig wäre, umfasst eine Vielzahl von Verletzungen oder extreme Brutalität: Bis auf den Sohn wurden alle anderen Opfer übertötet, auch die Magd im Haus, also bei besten Lichtverhältnissen.

Laut einer Studie zur Gewalteskalation tritt Übertöten besonders häufig bei Beziehungstötungen auf.

Solche Taten werden häufig mit starken emotionalen Motiven wie Wut, Hass oder Eifersucht in Verbindung gebracht, die typischerweise in engen persönlichen Beziehungen entstehen

Diese Gewaltform wird häufig als Ausdruck von Kontrollverlust oder extremen Gefühlen gegenüber dem Opfer interpretiert

Täter in solchen Fällen sind oft durch Trennungssituationen, Eifersucht oder Zurückweisung motiviert. Diese emotionalen Auslöser können zu einer Eskalation der Gewalt führen. Das Vorliegen von Übertöten wird in der Kriminalistik als ein Hinweis darauf gewertet, dass der Täter aus dem nahen Umfeld des Opfers stammt.


Das sagen andere Kriminologen zu einer Übertötung - und mit Verlaub: Ein Experte soll ein Tat erklären und nicht noch mehr Nebel produzieren. Dann ist er ein Schaumschläger.
Zitat von jaskajaska schrieb:Die Reihenfolge der Opfer sehe ich anders. Wenn ich die Umstände, die Berichte und den Bekleidungszustand der Opfer einbeziehe und davon ausgehe, dass der Würgevorgang am Anfang der ganzen Angriffe stand, bleibt nur der Schluss, dass Cäzilia Gruber das erste Opfer war.
Und dann entfällt diese ganze "Besucher in Aussprache-Absicht"-Geschichte, die aus verschmähter Liebe eskaliert. Dann benötigt man einen Täter, der gegenüber der alten Frau ein Motiv hatte für eine Eskalation.
1.) Victoria Gabriel und auch die später ermordete - oder hinzugekommene Cäzilia Gruber weisen Würgemale am Hals auf. Wenn ich einen Mord plane, dann warte ich im Dunkeln und schlage mit meiner Waffe so schnell wie möglich zu. Ich diskutiere nicht und ich lasse das Opfer auch nicht so nah kommen, dass wir in ein Handgemenge kommen. Es begann also nicht als Mord, sondern als Auseinandersetzung, die sich zu einem körperlichen Gerangel steigerte und dann vollends eskalierte.

Victoria Gabriel hat also um ihr Leben gerungen. Das heißt: Sie stand eine ganze Weile vor ihrem Mörder. Und jetzt stellen wir uns einmal vor, was der Mörder in Victoria Gabriel gesehen haben könnte, dass er gleich neun Mal zuschlägt und jeder dieser Schläge wäre tödlich gewesen:

Victoria Gabriel, seine Liebe, die ihn verschmähte, die ihn unverhohlen mit Sex gelockt hat, die seit Jahren seinen Ruf zerstört, ihn zum Gespött der Leute macht, die ihn mit Heiratsversprechen zum gehörnten Nebenbuhler in einer Inzestgeschichte macht, die ihn mit dem unehelichen Sohn (oder Inzest-Bastard) Josef Gabriel immer wieder erpresst und vor Gericht zerrt.

Die Akten, die mehrheitliche Interpretation, die ernst zu nehmenden Bücher, Verfilmungen etc. sie alle beschreiben Victoria Gabriel als das erste Opfer. Wir stellen nicht in Frage, was am Wenigsten bezweifelt wird - sonst kommen wir nirgendwohin.

Victoria Gabriel war also ihrem Mörder sehr nahe. Vor einem fremden Mann im Dunkeln würdet ihr aber doch davonlaufen, oder? Sie wurde war in einem intensiven körperlichen Kontakt und wurde mit den Händen überwältigt. Sie hat also um ihr Leben gerungen. Und der Mörder hatte nicht von Anfang an geplant, sie zu erschlagen.

2.) Kein anderes Opfer erhielt aber so viele Schläge: Neun Mal mit der abstehenden Schraube der Reuthaue.

Die Schläge waren so heftig, dass die Schädeldecke zertrümmert wurde, aber vergleicht das Muster einmal mit Cäzilia Gruber. Das gleiche Muster, aber die Löcher dort sind größer und es sind nur sieben; so als ob der Mörder bereits "Übung" gehabt haben muss. Bei der Mutter fehlt auch der mächtige Schlag auf die Wange, so als ob der Täter


Vergleichen wir das jetzt einmal mit dem vorletzten Opfer; die Magd Maria Baumgartner:

Wie aus dem "Bilderbuch". Zunächst der 4 Zentimeter tiefe Schlag auf den Hinterkopf wie einer Sau mit dem Nagel der Reuthaue; wie bei der Schlachtung einer Sau. Anschließend die "kreuzweisen Hiebe", um den Schädel einzuschlagen. Keine anderen Spuren. Es ist so, als ob sich der Mörder selbst entdeckt und von Mord zu Mord weiterentwickelt hat. Soviel als zum Thema "Soldaten".

Der letzte Mord war zweifellos der leichteste: Ein zweijähriges Kind im Wachstum hat keine feste Schädeldecke, sondern die Platten schieben sich ja auseinander. Ein Hieb und "die ganze rechte Schläfenhälfte" ist eingeschlagen.

A) Warum ist das Verletzungsmuster bei Andreas Gruber ganz anders?
B) Warum hat er sich offensichtlich bei Cäzilia Gabriel so schwer getan? Die Schädeldecke zertrümmert, aber das war nicht tödlich. Unter dem Kinn wurde ihr auf die Halsschlagader geschlagen, eine klaffende Wunde, linker Unterkiefer verletzt. Sie ist erst zwei oder drei Stunden danach erbärmlich verreckt.


Um es noch einmal zusammenzufassen: Wer hier den Overkill, die massive Entladung von Emotionen wie Hass in den Schädeln der Opfer und die Eskalation nicht sehen will; also der braucht keine Fakten. Er dreht sich die Welt sowieso, wie er will.

Allein die Muster zeigen doch, dass der Mörder bei den ersten Morden am Exzessivsten war, er war regelrecht am Explodieren. Er hat Victoria Gabriel und Cäzilia Gruber regelrecht hingerichtet. Der Mord an Andreas Gruber war auch grausam, aber vom Muster her anders. Bei Cäzilia Gabriel war da nicht mehr der unbedingte Vernichtungswille sichtbar. Die Morde im Haus waren dagegen ein eiskalter Piece of Cake. Die Magd wie eine Sau geschlachtet und der Junge dann mit einen brutalen Hieb.

Die Morde sind irgendwie eine Komposition...mit Höhen und Triefen... mit einer Entwicklung.


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