Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

52.182 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

19.12.2024 um 09:16
@Marzipanferkel
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Die Indizien zeigen doch klar, dass das Ganze Stück für Stück eskaliert ist,
Sehe ich auch so.
Dennoch muss die Wut und die Abgebrühtheit ausgereicht haben, um nicht nach dem 1. Opfer innezuhalten und zu stoppen.
Der Täter hatte mehrfach Gelegenheit, aufzuhören:
1. schon nach dem Würgen des 1. Opfers (ohne dass dieses tot gewesen wäre), stattdessen wurde eine Tatwaffe gesucht und eine Tötung vorgenommen
2. spätestens nach dem letzten Opfer im Stadel (und strenggenommen nach jedem Opfer, bei dem es eine gewisse Wartezeit zum Erscheinen des nächsten Opfers gab)
3. nachdem Keiner mehr nachkam und die Situation im Stadel "bereinigt" war
4. vor dem Mord an einem schlafenden Kind
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:die wurden übertötet - massiv. Sie wurden hingerichtet
Das steht halt nicht fest. Das ist Interpretationssache. Frau Dr. Kastner hat hier eine sehr pragmatische Erklärung:
Zitat von JaskaJaska schrieb am 20.11.2024:Eine Übertötung ist nicht immer ein Hinweis auf eine Beziehungstat. Frau Prof. Dr. Kastner beispielsweise nennt auch die Möglichkeit, dass Opfer gerade bei Gewalt gegen den Hals/Kopf noch Geräusche von sich geben. Damit könnte ein Täter annehmen, trotz bereits tödlicher Wunden, dass das Opfer noch lebt und weitermachen. Darüberhinaus waren die Lichtverhältnisse sicher sehr ungünstig und der Täter konnte optisch keine Feststellungen treffen, ob bereits ausreichende Schläge ausgeführt wurde.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Dass auch die Mutter Würgemale hat
Das war ja gar nicht so. Es wies nur 1 der beiden erwachsenen Frauenleichen im Stadel Würgemale auf, welche ist nicht eindeutig überliefert.


Die Reihenfolge der Opfer sehe ich anders. Wenn ich die Umstände, die Berichte und den Bekleidungszustand der Opfer einbeziehe und davon ausgehe, dass der Würgevorgang am Anfang der ganzen Angriffe stand, bleibt nur der Schluss, dass Cäzilia Gruber das erste Opfer war.
Und dann entfällt diese ganze "Besucher in Aussprache-Absicht"-Geschichte, die aus verschmähter Liebe eskaliert. Dann benötigt man einen Täter, der gegenüber der alten Frau ein Motiv hatte für eine Eskalation.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Er könnte verschwinden, er will aber seine Mission beenden, er will weitermorden.
Hier widersprichst Du dem Eingangssatz, wo Du klarstellst, dass es keine Planung sondern nur eine Eskalation gab. Wann hat sich denn Deine Mission entwickelt? Während der Täter 3 Menschen erschlug?


3x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

19.12.2024 um 18:43
Zitat von JaskaJaska schrieb:Die Reihenfolge der Opfer sehe ich anders. Wenn ich die Umstände, die Berichte und den Bekleidungszustand der Opfer einbeziehe und davon ausgehe, dass der Würgevorgang am Anfang der ganzen Angriffe stand, bleibt nur der Schluss, dass Cäzilia Gruber das erste Opfer war.
Und dann entfällt diese ganze "Besucher in Aussprache-Absicht"-Geschichte, die aus verschmähter Liebe eskaliert. Dann benötigt man einen Täter, der gegenüber der alten Frau ein Motiv hatte für eine Eskalation.
@Jaska
Für mich passt eine Beziehungstat überhaupt nicht zu diesem Massaker.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein verschmähter, betrogener, wütender
Liebhaber so reagiert haben könnte.
Ich glaube auch nicht, dass der oder die Täter vorher eine Aussprache
versucht hätten.
Da wäre man doch bei Tageslicht aufgetaucht.
Ich bin überzeugt, dass die Morde beschlossene Sache waren. Die Entscheidung, die
Hofbewohner umzubrungen, war viel früher gefallen.
Tatwaffen musste man nicht mitbringen, die standen dort zur Verfügung.

Wenn der Täter mit der Familie bekannt war, dann könnte es um
Geld gegangen sein. Um viel Geld- aus Sicht des Täters.
Vielleicht:
Gruber bestand auf Rückzahlung eines Kredites.
Oder Gruber hat KEIN Geld geliehen und der Täter fühlte sich mies behandelt.

Was uns heute etwas fremd ist: damals waren Familien EINE Sippe.
Hatte man einen Hass auf EINEN, hasste man ALLE, denn sie gehören
zusammen und halten zusammen.

Ich wohne auf einem Dorf und bekomme heute noch mit, dass Leute eine
Familie "über einen Kamm" scheren. (Kennste einen, kennste alle)
Da wird man gewarnt: Vorsicht! Das ist auch eine Schneider!
Selbst wenn die Frau durch Heirat einem anderen Namen hat:
das ist eine Schneider (die sind alle gleich)

Und das war vor 100 Jahren mit Sicherheit noch viel verbreiteter.


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

19.12.2024 um 19:01
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich bin überzeugt, dass die Morde beschlossene Sache waren. Die Entscheidung, die
Hofbewohner umzubrungen, war viel früher gefallen.
Tatwaffen musste man nicht mitbringen, die standen dort zur Verfügung.
Erst einmal ein Mordwerkzeug zu suchen ist aber ziemlich risikoreich. Das könnte auch schief gehen, zu lange dauern, die Opfer könnten fliehen, usw. Klar, auf einem Bauernhof wird man immer irgendetwas finden, mit dem man Menschen totschlagen kann. Das gilt aber auch für die Opfer. Aber eine eigene Waffe, v.a. eine echte Waffe, mitzubringen ist dann doch viel sicherer, wenn man ohnehin zum morden entschlossen ist. Also das hier eine improvisierte Waffe verwendet wurde, deutet für sich genommen nicht auf einen geplanten Mord hin.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

19.12.2024 um 19:28
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Seine rechte Gesichtshälfte war zerschlagen, die Gesichtszüge kaum noch erkennbar und das Fleisch zerfetzt.
„Zerschlagen“, d. h. das auch er mehr als einmal getroffen wurde! Und da er vermutlich größer als die Frauen war, traf ihn nicht (jeder) Schlag auf den Kopf, sondern die Mehrzahl davon eben darunter „in der Gegend des rechten Auges“. Der oder die Täter wird ihn ja auch nicht um 20 cm überragt haben.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Die Löcher im Schädel fehlen aber
Dass er sehr wohl auch „Löcher im Schädel“ hatte, kannst Du dem Bericht des Staatsanwalts Renner vom vom20.10.1923 entnehmen:
Es ist dies eine alte blutbefleckte Reuthaue, bei der die Haue in ganz merkwürdiger Weise an dem Stiel mittels einer Schraube befestigt ist. Die Schraube steht etwa 1 cm über die Schraubenmutter hervor. Durch diese Schraube wurden bei den Schlägen mit der Haue offenbar die bisher so rätselhaften Verletzungen, bleistiftgroße, runde Löcher an den Schädeln der Ermordeten, beigebracht.
Darüber hinaus hätte Dr. Aumüller dem Andreas Gruber die Calotte nicht entnehmen müssen, wenn diese unversehrt gewesen wäre, dass er dies aber tat, ist den Protokollen der spiritist. Sitzung zu entnehmen:

Aussage Frl. Jü
Es ist nämlich da etwas (deutet dabei auf das Paket, das die sechs Schädeldächer enthält) als ob Leben drin wäre
Aussage Frl. Bü
3.5.22 Bü vorm. 8 Uhr 50 Min. / Schädel des Bauern, eingepackt vor Fr. Bü liegend/
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Offenbar das vierte Opfer: Cäzilia Gabriel

Hier stimmt das Muster wieder: Sieben Schläge zertrümmerten ihre Schädeldecke.
Die Anzahl der Schläge kann ich wo nachlesen?
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Tragischerweise lebte Cäzilia noch etwa zwei Stunden nach der Attacke. Während dieser Zeit riss sie sich in Schmerzen und Panik Haarbüschel aus.
Das Kind hatte eine zertrümmerte Schädeldecke, es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie diese Verletzung ohne lebensrettende Operation überlebt hätte, und ebenso fraglich inwieweit sie mit dieser Verletzung noch in der Lage war koordinierte Bewegungen durchzuführen. Für mich ist naheliegender, dass sie wegrennen wollte und der Täter sie an den Haaren zog und sie schützend dagegenhielt.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Die Indizien zeigen doch klar, dass das Ganze Stück für Stück eskaliert ist, dass sich der Mörder in einen Rausch hineingesteigert hat. Dafür muss bei ihm vorher der berühmte Schalter umgelegt worden - und das zeigt, dass sich bei ihm vorher viel aufgestaut hat und es eine intensive Beziehung zu den Menschen am Hof gab.
Hier mal zum lesen:
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Sachverhalte:_Die_Verletzungen_der_Opfer
https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Sonstiges:_Beispielhafte_Kriminalf%C3%A4lle
Zitat von JaskaJaska schrieb:Wann hat sich denn Deine Mission entwickelt? Während der Täter 3 Menschen erschlug?
Der Frage von @Jaska schließe ich mich an, denn auch ich kann mir die Beziehungstat nicht vorstellen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

19.12.2024 um 20:41
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was uns heute etwas fremd ist: damals waren Familien EINE Sippe.
Hatte man einen Hass auf EINEN, hasste man ALLE, denn sie gehören
zusammen und halten zusammen.

Ich wohne auf einem Dorf und bekomme heute noch mit, dass Leute eine
Familie "über einen Kamm" scheren. (Kennste einen, kennste alle)
Da wird man gewarnt: Vorsicht! Das ist auch eine Schneider!
Selbst wenn die Frau durch Heirat einem anderen Namen hat:
das ist eine Schneider (die sind alle gleich)

Und das war vor 100 Jahren mit Sicherheit noch viel verbreiteter.
Kenne das auch noch sehr gut (auf dem Dorf aufgewachsen, Verwandtschaft wohnt nachwievor auf dem Dorf). Da wurde (auch noch: wird!) so empfundene moralische Verfehlung einer Person, psychische Erkrankung einer Person, Straftat einer Person... schnell der ganzen Familie zugeschrieben. Teils auch noch versucht dass Eltern Einfluss darauf nehmen wer als Partner zulässig sei (X nicht mehr treffen "dürfen" weil dessen Verwandter Y ...).
[Disclaimer: Berichte hier über ein Verhalten, selbst identifizieren kann ich mich damit nicht und urteile entsprechend über Menschen nicht derart.]
Und ziemlich sicher war es vor 100 Jahren noch extremer.


Der zuvor genannte Umstand 2-jähriger und kann keine Aussage machen: Unsicher. Heutzutage würde man evl. versuchen doch etwas herauszubekommen.
Dürfte man aber evl. gerade früher noch so eingeschätzt werden: 2 Jahre, kriegt nix mit. Somit letztendlich auch mein Eindruck: Es sollten ausdrücklich alle getötet werden - läuft letztendlich wieder auf obiges (Sippenhaft) hinaus.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

19.12.2024 um 21:52
Ein Zweijähriger, der spät am Abend in seinem Kinderwagen im Schlafzimmer der Eltern liegt und vermutlich schlummert. Die Morde in der Scheune hat er weder gesehen noch gehört, er hat den Mörder nie gesehen. Er dürfte allenfalls dumpfe Geräusche oder Schreie gehört haben, als die Magd nebenan tot geschlagen wurde. Und dann tritt im Dunkel ein Mann mit einer Reuthaue herein, bleibt vor dem Kinderwagen stehen und holt zu einem gewaltigen Hieb aus und das war es.... Der Junge hätte nichts berichten können und muss sich in seinen letzten Sekunden wohl wie in einem Albtraum gefühlt haben.


Ich weiß ja nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ihr wendet alle keine kriminalistische Techniken an. Ihr vergleicht das Szenario mit dem Hier und jetzt, ihr nehmt an, ihr glaubt. Ändert doch wenigstens mal das Mindsetting.

Ein Beispiel: Vielleicht kennt ihr die Serie Hannibal - da schreitet Will Graham die Tatorte ab, sieht Indizien und dann laufen in seinem inneren Auge Szenen ab. Wir begutachten hier ein Schlachtfeld und wir sehen wie bei einem Gemälde die Details und bauen daraus ein Gesamtbild - aber wir bleiben bei dem, was wir sehen. Weil, das zu interpretieren und zusammenzusetzen, ist schon schwierig genug. Wir vermischen hier nicht unsere eigene Gedankenwelt mit dem Szenario. Wer seine eigenen Fantasien mit rein schreibt; naja, da können wir wirklich gleich Groschenromane fabulieren mit dem toten Ehemann, der heimkehrt, oder die Fememorde und das Mordkommando von Soldaten oder was man sonst noch so "zusammen spinnern" kann.

@margaretha

Dein Bericht vom Staatsanwalt Renner sagt mit keinem Wort, dass Andreas Gruber das gleiche "Löcher-Muster" im Schädel hatte. Dort wird nur allgemein davon gesprochen, dass "die Ermordeten" Löcher an den Schädeln hatten. Wer, alle? Schau dir doch erst einmal an, WO die Verletzungen am Schädel waren, bevor Du das schreibst:

https://wiki.hinterkaifeck.net/wiki/Sachverhalte:_Die_Verletzungen_der_Opfer


Der Schädel von Andreas Gruber weist nicht eine einzige der typischen Nagelspuren der Reuthaue auf - kein Löchermuster.


@Jaska
Zitat von JaskaJaska schrieb:Marzipanferkel schrieb:
die wurden übertötet - massiv. Sie wurden hingerichtet
Das steht halt nicht fest. Das ist Interpretationssache. Frau Dr. Kastner hat hier eine sehr pragmatische Erklärung:
Übertöten ist eine exzessive Gewaltanwendung, die weit über das hinausgeht, was zur Tötung notwendig wäre, umfasst eine Vielzahl von Verletzungen oder extreme Brutalität: Bis auf den Sohn wurden alle anderen Opfer übertötet, auch die Magd im Haus, also bei besten Lichtverhältnissen.

Laut einer Studie zur Gewalteskalation tritt Übertöten besonders häufig bei Beziehungstötungen auf.

Solche Taten werden häufig mit starken emotionalen Motiven wie Wut, Hass oder Eifersucht in Verbindung gebracht, die typischerweise in engen persönlichen Beziehungen entstehen

Diese Gewaltform wird häufig als Ausdruck von Kontrollverlust oder extremen Gefühlen gegenüber dem Opfer interpretiert

Täter in solchen Fällen sind oft durch Trennungssituationen, Eifersucht oder Zurückweisung motiviert. Diese emotionalen Auslöser können zu einer Eskalation der Gewalt führen. Das Vorliegen von Übertöten wird in der Kriminalistik als ein Hinweis darauf gewertet, dass der Täter aus dem nahen Umfeld des Opfers stammt.


Das sagen andere Kriminologen zu einer Übertötung - und mit Verlaub: Ein Experte soll ein Tat erklären und nicht noch mehr Nebel produzieren. Dann ist er ein Schaumschläger.
Zitat von JaskaJaska schrieb:Die Reihenfolge der Opfer sehe ich anders. Wenn ich die Umstände, die Berichte und den Bekleidungszustand der Opfer einbeziehe und davon ausgehe, dass der Würgevorgang am Anfang der ganzen Angriffe stand, bleibt nur der Schluss, dass Cäzilia Gruber das erste Opfer war.
Und dann entfällt diese ganze "Besucher in Aussprache-Absicht"-Geschichte, die aus verschmähter Liebe eskaliert. Dann benötigt man einen Täter, der gegenüber der alten Frau ein Motiv hatte für eine Eskalation.
1.) Victoria Gabriel und auch die später ermordete - oder hinzugekommene Cäzilia Gruber weisen Würgemale am Hals auf. Wenn ich einen Mord plane, dann warte ich im Dunkeln und schlage mit meiner Waffe so schnell wie möglich zu. Ich diskutiere nicht und ich lasse das Opfer auch nicht so nah kommen, dass wir in ein Handgemenge kommen. Es begann also nicht als Mord, sondern als Auseinandersetzung, die sich zu einem körperlichen Gerangel steigerte und dann vollends eskalierte.

Victoria Gabriel hat also um ihr Leben gerungen. Das heißt: Sie stand eine ganze Weile vor ihrem Mörder. Und jetzt stellen wir uns einmal vor, was der Mörder in Victoria Gabriel gesehen haben könnte, dass er gleich neun Mal zuschlägt und jeder dieser Schläge wäre tödlich gewesen:

Victoria Gabriel, seine Liebe, die ihn verschmähte, die ihn unverhohlen mit Sex gelockt hat, die seit Jahren seinen Ruf zerstört, ihn zum Gespött der Leute macht, die ihn mit Heiratsversprechen zum gehörnten Nebenbuhler in einer Inzestgeschichte macht, die ihn mit dem unehelichen Sohn (oder Inzest-Bastard) Josef Gabriel immer wieder erpresst und vor Gericht zerrt.

Die Akten, die mehrheitliche Interpretation, die ernst zu nehmenden Bücher, Verfilmungen etc. sie alle beschreiben Victoria Gabriel als das erste Opfer. Wir stellen nicht in Frage, was am Wenigsten bezweifelt wird - sonst kommen wir nirgendwohin.

Victoria Gabriel war also ihrem Mörder sehr nahe. Vor einem fremden Mann im Dunkeln würdet ihr aber doch davonlaufen, oder? Sie wurde war in einem intensiven körperlichen Kontakt und wurde mit den Händen überwältigt. Sie hat also um ihr Leben gerungen. Und der Mörder hatte nicht von Anfang an geplant, sie zu erschlagen.

2.) Kein anderes Opfer erhielt aber so viele Schläge: Neun Mal mit der abstehenden Schraube der Reuthaue.

Die Schläge waren so heftig, dass die Schädeldecke zertrümmert wurde, aber vergleicht das Muster einmal mit Cäzilia Gruber. Das gleiche Muster, aber die Löcher dort sind größer und es sind nur sieben; so als ob der Mörder bereits "Übung" gehabt haben muss. Bei der Mutter fehlt auch der mächtige Schlag auf die Wange, so als ob der Täter


Vergleichen wir das jetzt einmal mit dem vorletzten Opfer; die Magd Maria Baumgartner:

Wie aus dem "Bilderbuch". Zunächst der 4 Zentimeter tiefe Schlag auf den Hinterkopf wie einer Sau mit dem Nagel der Reuthaue; wie bei der Schlachtung einer Sau. Anschließend die "kreuzweisen Hiebe", um den Schädel einzuschlagen. Keine anderen Spuren. Es ist so, als ob sich der Mörder selbst entdeckt und von Mord zu Mord weiterentwickelt hat. Soviel als zum Thema "Soldaten".

Der letzte Mord war zweifellos der leichteste: Ein zweijähriges Kind im Wachstum hat keine feste Schädeldecke, sondern die Platten schieben sich ja auseinander. Ein Hieb und "die ganze rechte Schläfenhälfte" ist eingeschlagen.

A) Warum ist das Verletzungsmuster bei Andreas Gruber ganz anders?
B) Warum hat er sich offensichtlich bei Cäzilia Gabriel so schwer getan? Die Schädeldecke zertrümmert, aber das war nicht tödlich. Unter dem Kinn wurde ihr auf die Halsschlagader geschlagen, eine klaffende Wunde, linker Unterkiefer verletzt. Sie ist erst zwei oder drei Stunden danach erbärmlich verreckt.


Um es noch einmal zusammenzufassen: Wer hier den Overkill, die massive Entladung von Emotionen wie Hass in den Schädeln der Opfer und die Eskalation nicht sehen will; also der braucht keine Fakten. Er dreht sich die Welt sowieso, wie er will.

Allein die Muster zeigen doch, dass der Mörder bei den ersten Morden am Exzessivsten war, er war regelrecht am Explodieren. Er hat Victoria Gabriel und Cäzilia Gruber regelrecht hingerichtet. Der Mord an Andreas Gruber war auch grausam, aber vom Muster her anders. Bei Cäzilia Gabriel war da nicht mehr der unbedingte Vernichtungswille sichtbar. Die Morde im Haus waren dagegen ein eiskalter Piece of Cake. Die Magd wie eine Sau geschlachtet und der Junge dann mit einen brutalen Hieb.

Die Morde sind irgendwie eine Komposition...mit Höhen und Triefen... mit einer Entwicklung.


4x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

20.12.2024 um 08:47
@Marzipanferkel
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Victoria Gabriel und auch die später ermordete - oder hinzugekommene Cäzilia Gruber weisen Würgemale am Hals auf.
Nochmal: nein. 1 der Frauen wies Würgemale auf, nicht beide.


Aber angesichts dieses Satzes
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Victoria Gabriel, seine Liebe, die ihn verschmähte, die ihn unverhohlen mit Sex gelockt hat, die seit Jahren seinen Ruf zerstört, ihn zum Gespött der Leute macht, die ihn mit Heiratsversprechen zum gehörnten Nebenbuhler in einer Inzestgeschichte macht, die ihn mit dem unehelichen Sohn (oder Inzest-Bastard) Josef Gabriel immer wieder erpresst und vor Gericht zerrt.
uns alle dieses hier vorzuhalten
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Ich weiß ja nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ihr wendet alle keine kriminalistische Techniken an.
und dazu noch eine TV-Serie als Maßstab vorzuschlagen
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:da schreitet Will Graham die Tatorte ab, sieht Indizien und dann laufen in seinem inneren Auge Szenen ab.
sagt ja schon viel aus.



Wenn Du Schlittenbauer als den Täter ansehen magst und eine romantische Hintergrundstory spinnst, dann ist das Dein gutes Recht.
Was ich selbst einzuwenden hatte habe ich gesagt.
Bin dann aus dieser Diskussion raus.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

20.12.2024 um 11:03
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Ich weiß ja nicht, wie ich es beschreiben soll
Ich weiß jetzt auch nicht wie ichs beschreiben soll, aber an der ein oder anderen Stelle wirkst du ziemlich überheblich trotz dass du auf dem Holzweg bist.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Der Schädel von Andreas Gruber weist nicht eine einzige der typischen Nagelspuren der Reuthaue auf - kein Löchermuster.
Hast Du da nur das Bild angeschaut oder auch die Texte gelesen? Denn da steht z. B. dabei:
Leider ist bis heute kein offizieller Obduktionsbericht der 6 Mordopfer aufgetaucht. Die wenigen verlässlichen Informationen über die Kopfverletzungen stammen aus einer Telefonnotiz. Sie werden können durch einzelne Aussagen von Zeitzeugen ergänzt werden. Insgesamt finden sich folgende Angaben über die Verletzungen der Opfer
Nur weil zu Andreas weniger Informationen vorliegen, heißt das nicht, dass er ein anderes Verletzungsmuster hatte. Zu Andreas Gruber gibt es weder einen Obduktionsbericht noch eine Telefonnotiz, nur eben die Passage im Bericht des Staatsanwalts, dass alle Ermordeten diese rätselhaften Löcher in den Schädeln hatten, und da ihm die Calotte ebenfalls entnommen wurde, die Kalotten wurden mWn entnommen da die Tatwaffe zum Zeitpunkt der Obduktion nicht vorlag und falls diese später gefunden wird einwandfrei zugeordnet werden kann. Was dann ja auch so geschah!
Aus welchem Grund also hätte man die Calotte von Andreas Gruber asservieren sollen wenn nicht um die dortigen Verletzungungen ( Lt Renner: bleistiftgroße runde Löcher) einer noch nicht gefundenen Tatwaffe später zweifelsfrei zuzuordnen
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Ihr vergleicht das Szenario mit dem Hier und jetzt
Wir? Echt jetzt? :troll: wie kommst du dann bitte dazu das hier zu schreiben?
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Übertöten ist eine exzessive Gewaltanwendung, die weit über das hinausgeht, was zur Tötung notwendig wäre, umfasst eine Vielzahl von Verletzungen oder extreme Brutalität: Bis auf den Sohn wurden alle anderen Opfer übertötet, auch die Magd im Haus, also bei besten Lichtverhältnissen.
Die Tat geschah irgendwann am Freitagabend , gesichert nach 18.00 Uhr, um 18:43h war Sonnenuntergang. Gruber und die Kleine waren im Schlafgewand. Der Hof war ohne elektr. Licht. Ich müsste lügen, aber ich glaube Gröbern wurde erst nach dem Krieg ans Stromnetz angebunden.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Laut einer Studie zur Gewalteskalation tritt Übertöten besonders häufig bei Beziehungstötungen auf.
Solche Taten werden häufig mit starken emotionalen Motiven wie Wut, Hass oder Eifersucht in Verbindung gebracht, die typischerweise in engen persönlichen Beziehungen entstehen
Diese Gewaltform wird häufig als Ausdruck von Kontrollverlust oder extremen Gefühlen gegenüber dem Opfer interpretiert
Täter in solchen Fällen sind oft durch Trennungssituationen, Eifersucht oder Zurückweisung motiviert. Diese emotionalen Auslöser können zu einer Eskalation der Gewalt führen. Das Vorliegen von Übertöten wird in der Kriminalistik als ein Hinweis darauf gewertet, dass der Täter aus dem nahen Umfeld des Opfers stammt.
Das sagen andere Kriminologen zu einer Übertötung - und mit Verlaub: Ein Experte soll ein Tat erklären und nicht noch mehr Nebel produzieren. Dann ist er ein Schaumschläger.
Mit Verlaub: zum einen ist es hier üblich aufgrund der Regeln Quellen zu kennzeichnen und zu benennen, also bitte liefere die doch nach. Ferner ist ein Kriminologe vielleicht auch der falsche Ansprechpartner? Frau Dr. Kastner ist Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie. Expertin im Bereich der Forensischen Psychiatrie, und forensische Gutachterin. Die hat mit Dutzenden wenn nicht Hunderten Mördern gesprochen.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Die Schläge waren so heftig, dass die Schädeldecke zertrümmert wurde, aber vergleicht das Muster einmal mit Cäzilia Gruber. Das gleiche Muster, aber die Löcher dort sind größer und es sind nur sieben; so als ob der Mörder bereits "Übung" gehabt haben muss. Bei der Mutter fehlt auch der mächtige Schlag auf die Wange, so als ob der Täter.
Wo bitte steht dass, die Löcher dort größer waren? Und als ob der Täter was???
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Victoria Gabriel, seine Liebe, die ihn verschmähte, die ihn unverhohlen mit Sex gelockt hat, die seit Jahren seinen Ruf zerstört, ihn zum Gespött der Leute macht, die ihn mit Heiratsversprechen zum gehörnten Nebenbuhler in einer Inzestgeschichte macht, die ihn mit dem unehelichen Sohn (oder Inzest-Bastard) Josef Gabriel immer wieder erpresst und vor Gericht zerrt.
Du hast aber schon realisiert, dass das drei Jahre zurücklag, und er bereits wieder verheiratet war? Also sie ihn nicht mehr verschmähen konnte, auch sagt sogar Sigl unmittelbar nach der Tat aus, dass es keinen Streit zw. Schl. und G. gab. Und für das vor Gericht zerren hätte ich gerne eine valide Quelle.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Es ist so, als ob sich der Mörder selbst entdeckt und von Mord zu Mord weiterentwickelt hat.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb: Um es noch einmal zusammenzufassen: Wer hier den Overkill, die massive Entladung von Emotionen wie Hass in den Schädeln der Opfer und die Eskalation nicht sehen will; also der braucht keine Fakten.
Entweder widersprichst du dir, oder ich kann dir nicht folgen. Wenn der im Blutrausch war, warum hat dann der Bub „nur“ einen Schlag und diesen auch noch (abgeschwächt/geschützt) durch das Kinderwagendach erhalten, wo es sich doch bei Josef Gruber möglicherweise um einen
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Inzest-Bastard
handelte?

Und warum wurde Cäzilia Gabriel sterbend zurück gelassen?
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Ein Zweijähriger, der spät am Abend in seinem Kinderwagen im Schlafzimmer der Eltern liegt und vermutlich schlummert. Die Morde in der Scheune hat er weder gesehen noch gehört, er hat den Mörder nie gesehen. Er dürfte allenfalls dumpfe Geräusche oder Schreie gehört haben, als die Magd nebenan tot geschlagen wurde. Und dann tritt im Dunkel ein Mann mit einer Reuthaue herein, bleibt vor dem Kinderwagen stehen und holt zu einem gewaltigen Hieb aus und das war es....Der Junge hätte nichts berichten können und muss sich in seinen letzten Sekunden wohl wie in einem Albtraum gefühlt haben
Hat er jetzt geschlummert oder sich in seinen letzten Sekunden wie in einem Alptraum gefühlt?

Auch 1922 hatten 2.5 Jahre alte Kinder Hunger, Durst, schliefen nicht 24/7, konnten laufen und sogar aus den Bettchen und Wägelchen klettern. Sprechen können viele Kinder in dem Alter auch schon ein wenig.

Das der Bub hätte versorgt werden müssen und seinen Versorger hätte benennen oder beschreiben können ist für dich also ebenso ausgeschlossen wie das er für die Täter einfach nur lästig oder riskant geworden wäre?

Lästig wegen der Versorgung und möglichem nach seiner Familie weinendem Kind mit dem er Vorbeigehende auf sich hätte aufmerksam gemacht hätte was das Risiko der früheren Entdeckung erhöhte, genau so wie wenn er allein bei Hunger o. Ä. Das Haus verlassen und ins Dorf gelaufen wäre.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

20.12.2024 um 19:40
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Ich weiß ja nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ihr wendet alle keine kriminalistische Techniken an.
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich fürchte, Du erst recht nicht.

Im Grunde genommen wendet keiner von uns richtige kriminalistische Techniken an, weil keiner von uns ein Kriminaler ist, Jedem hier fehlen Ausbildung, Erfahrung, Wissend und Möglichkeiten, so vorzugehen.
Du bist da keine Ausnahme.

Es ist auch ausgesprochen überheblich, gleich alle anderen, die Deine Meinung nicht teilen, als unfähig abzutun.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Der Junge hätte nichts berichten können und muss sich in seinen letzten Sekunden wohl wie in einem Albtraum gefühlt haben
Hoch romantisch, aber ziemlich sicher nicht richtig. Warum sollte er einen Albtraum haben? Der was es sicherlich gewöhnt, dass sich in der Stube auch schon mal im Dunkeln wer von der Familie bewegte / aufhielt.
Und den Schlag sah er bestimmt nicht kommen. Und wenn, hätte er ihn in der Kürze nicht erklären können, und somit auch keinen Anlass gehabt, sich zu fürchten oder einen Albtraum daraus zu machen.
Da der Schlag sofort saß, war der Junge ziemlich sicher tot, bevor ihm irgend etwas bewusst geworden war.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Du hast aber schon realisiert, dass das drei Jahre zurücklag, und er bereits wieder verheiratet war?
Eben. Ich kann in der reinen Romantikvermutung auch kein haltbares Motiv sehen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

20.12.2024 um 23:29
@Marzipanferkel
Du hast wunderbar angefangen. Ich zitiere nur eine Stelle, finde aber den ganzen Gedankengang toll
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Ich weiß ja nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ihr wendet alle keine kriminalistische Techniken an. Ihr vergleicht das Szenario mit dem Hier und jetzt, ihr nehmt an, ihr glaubt. Ändert doch wenigstens mal das Mindsetting.
Aber dann enttäuscht du mich.
Zitat von MarzipanferkelMarzipanferkel schrieb:Laut einer Studie zur Gewalteskalation tritt Übertöten besonders häufig bei Beziehungstötungen auf.
Du forderst das Forum auf, das Mindsetting zu ändern und läufst selber auf
ausgetretenen Pfaden: Übertötung - Beziehungstat...

Mach dir mal klar, in welchem Jahr die Tat verübt wurde.
Kurze Zeit vorher war der 1. Weltkrieg zuende gegangen. Verrohte Soldaten
waren von der Front zurückgekommen. Viele davon traumatsiert und haltlos.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass so ein entmenschlichter Kerl die Taten verübt hat.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 01:41
@frauZimt

Ehrlich gesagt, ist ein pauschaler Rundumschlag in Sachen Beleidigung aller, weil sie nicht derselben Meinung sind, kein guter Anfang, noch nicht einmal ein Argument, sondern einfach nur unverschämt. und eingebildet.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 08:01
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es ist nicht ausgeschlossen, dass so ein entmenschlichter Kerl die Taten verübt hat.
Genauso sehe ich das auch...Aus dem Dunkeln der Anonymität kommend und auch dahin wieder verschwindend...

Für mich wird man daher über Verletzungsmuster, Übertötungsdiskussionen und mögliche Opferreihenfolgen dem Täter/ den Tätern nicht näher kommen....man kann das immer absolut gegensätzlich bewerten...und weil es halt immer noch den Mr. X geben kann, den wir nicht kennen und deshalb auch nicht auf ihn kommen können...

Beste Grüße
Prinzregent


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 10:11
Zitat von PrinzregentPrinzregent schrieb:Für mich wird man daher über Verletzungsmuster, Übertötungsdiskussionen und mögliche Opferreihenfolgen dem Täter/ den Tätern nicht näher kommen....man kann das immer absolut gegensätzlich bewerten...und weil es halt immer noch den Mr. X geben kann, den wir nicht kennen und deshalb auch nicht auf ihn kommen können...
@Prinzregent
Genau so sehe ich das auch.
In der Hinterkaifeck-Ausstellung - vor ein paar Jahren -
wurden die verschiedenen Tatmotive dargestellt.
Leider konnte ich die Ausstellung nicht sehen.

Ein Problem ist, dass man nicht weiss, welche Ereignisse
(vor der Tat) relevant sind. Es gibt sicher Dinge, die sich ereignet haben,
für die Tat aber keine Rolle spielten und andere, die rein ausgedacht sind.

Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Zeit Dinge anders bewerten.

Ein kleines, banales Beispiel:
In meiner Kindheit hab ich bei vielen Hausmeistern einen tierischen Knochen
als Schlüsselring gesehen. Das fand ich eklig, war damals aber normal.
Viele Menschen kannten noch Hausschlachtungen. Da wurde alles verwertet.
Wenn heute jemand so einen Schlüsselring hätte, würde man sich Gedanken machen.
Zumindest wäre das ein "komischer Typ".

Das Zudecken der Leichen wird hier immer wieder erwähnt und interpretiert: Täter
wollte die Tat ungeschehen machen usw.
Ich denke, der Täter wollte, dass die Leichen möglichst spät gefunden werden.
Unser Blick von heute verklärt einige Dinge.

Hinterkaifeck führt uns in die Vergangenheit und da ist es roh zugegangen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 16:42
Im Jahre 1915 muss wohl ein größerer Geldbetrag dagewesen sein, der scheinbar für größere Ausgaben oder Anschaffungen ausgegeben wurde. 1919 waren dann beim Finanzamt Schrobenhausen plötzlich Wertpapiere in einem fünfstelligen Betrag gemeldet?
Wie geht dass? Mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist meiner Meinung ein solcher Sprung nicht möglich.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 17:49
Zitat von FranzisFranzis schrieb:Im Jahre 1915 muss wohl ein größerer Geldbetrag dagewesen sein, der scheinbar für größere Ausgaben oder Anschaffungen ausgegeben wurde. 1919 waren dann beim Finanzamt Schrobenhausen plötzlich Wertpapiere in einem fünfstelligen Betrag gemeldet?
Wie geht dass? Mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist meiner Meinung ein solcher Sprung nicht möglich.
@Franzis
Das wurde sicher schon recherchiert.

Aus meiner bäuerlichen Familie kann ich sagen: Wohlstand war für Bauern möglich,
wenn guter Boden vorhanden war (und nicht gepachtet werden musste)
Es kommt eben immer auf die Zeit an, die man betrachtet.

Ich rede jetzt von Brandenburg, nicht von Bayerm.

Die Höfe in der Nähe von Berlin, haben von der Nähe zu Berlin profitiert.
Die Bauern konnten ihre Erzeugnisse ohne großen Aufwand auf den Märkten in Berlin verkaufen.
Es fällt hier auf, dass die alten Gehöfte immer besser, schöner größer sind, als die Höfe
weiter ab.

Die Bauern haben damals so gut wie alles selber gemacht. Gekauft wurde wenig.
Arbeitskräfte arbeiteten für Kost und Logis.

Grubers hatten Wald. Die Holzernte wird Geld in die Kasse gespült haben.
Sie haben Rinder gezüchtet. Wenn sie da Glück hatten und gute Tiere verkaufen konnten,
brachte das auch Geld.

Diese Höfe waren Projekte für spätere Generationen. Man hat gearbeitet, sich nichts
gegönnt, damit die nächste Generation übernimmt.
Und Grubers waren als "geizig" bekannt. Jedenfalls stand das auf dem Totenbildchen.
Das ist ja noch sparsamer, als sparsam.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 19:58
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und Grubers waren als "geizig" bekannt. Jedenfalls stand das auf dem Totenbildchen.
Das ist ja noch sparsamer, als sparsam.
Dateianhang: Friedl&Dummler 1922.pdf (1677 KB)

Am 15.12.21 haben sie Wertpapiere verkauft, was haben sie damit gemacht? Sie waren doch geizig, und wo ist das Bargeld hingekommen?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 20:28
@Franzis
Die einzigen möglichen Hinweise aus den Akten und den bisher recherchierten Zeitungsartikeln gehen dahin, dass ein Neubau des Stalls geplant war. Die bekannten Fotos könnten das stützen, denn man sieht gelagerte Ziegel und Säulen.
Ansonsten könnte das Geld auch in Maschinen gesteckt worden sein.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 21:50
Zitat von JaskaJaska schrieb:Die einzigen möglichen Hinweise aus den Akten und den bisher recherchierten Zeitungsartikeln gehen dahin, dass ein Neubau des Stalls geplant war. Die bekannten Fotos könnten das stützen, denn man sieht gelagerte Ziegel und Säulen.
Ansonsten könnte das Geld auch in Maschinen gesteckt worden sein.
Das wollte ich auf @Franzis Frage auch antworten.
Auf dem Polizeibild, das den Hof zeigt, kann man Säulen sehen.

Dazu kommt, dass man ja nicht weiss, was gestohlen worden ist.

Das Haus wurde bestimmt nicht nur einmal durchwühlt.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 21:59
Aber warum sollte man festverzinsliche Wertpapiere verkaufen, wenn man Gold- und Silbergeld zu Hause hortet. Meine mich da an eine Aussage zu erinnern, dass A.G. gerne die Handwerker damit bar bezahlte...

...denke, auch Baumaterialien- Händler hätten das gern genommen...

...und dann die Anleihen bei der Schwester...

War der Stallbau so teuer? Neue Maschinen hätte man doch in der Inventaraufstellung gefunden...


melden

Mordfall Hinterkaifeck

21.12.2024 um 22:02
@Prinzregent
Welche Aussage meinst Du?


melden