Mordfall Hinterkaifeck
07.04.2022 um 12:33jaska schrieb:Ich wuchs so ca. 100km von Hinterkaifeck entfernt auf. Meine Großmutter und mein Großvater hatten vor dem Zubettgehen das Ritual 1. das Kalenderblatt abzureissen, damit morgens schon der richtige Tag zu sehen war und 2. sich beim Verlassen der Küche aus dem kleinem Weihwasserkesselchen zu bedienen und sich zu bekreuzigen. Für mich ist das so geläufig und selbstverständlich, dass ich den Kalender, der auf dem 1. April steht, gar nicht lange rumdeuteln muss. Für mich ist das absolut stimmig mit der Annahme, dass die Tag beim Zubettgehen passiert ist.Danke @jaska für den Hinweis.
Das kenne ich so nicht und muß deshalb mit Indizien tatsächlich "rumdeuteln" und abwägen. Leider wurde etwa die Magd Rieger nicht dazu befragt, ob sie weiß wie die Üblichkeit in Hinterkaifeck war.
Den Ausschlag für den 31. März als auch für mich vermutlicher Tattag gibt (insbesondere neben den von Oberinspektor Reingruber genannten Indizien) zusätzlich der Zustand des Magdzimmers. Den deute ich so, dass nach dem Tatortfoto der Rucksack von Frau Baumgartner m. E. eher "noch nicht ausgepackt" war und nicht etwa schon "wieder gepackt" war.
Insoweit wohl a. A. Andreas Schwaiger :
Auf der Bank unterhalb des Fensters stand ein Rucksack reisefertig eingepackt. Dieser Rucksack gehörte der Magd. Es hatte also den Anschein, als ob die Magd ein Geräusch gehört habe und deswegen das Haus verlassen wollte.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-12-17_Schwaiger_Andreas