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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

23.06.2017 um 09:58
Zitat von Sonnenschein81Sonnenschein81 schrieb:Jou. Genau, wie bei etlichen anderen Bewohnern des Dorfes auch. Von den Knechten, den Mägden und den Luckis aus der Umgebung, die alle ebenfalls ein Hühnchen mit der HKer zu rupfen hatten, mal abgesehen. Die hatten z.T. dasselbe Alibi wie LS, nämlich, dass sie bei der Gattin oder den Kindern oder der/dem zum Zeitpunk verfügbaren Magd/Knecht waren. Diese Alibis sind aber ebenfalls nirgendwo in den Akten vermerkt worden, derweil zu lapidar und uninteressant. Logischerweise müsstest du jetzt also das halbe Dorf und zusätzlich andere mit den HKern bekannten Menschen unter Generalverdacht stellen. Tust du aber nicht.
Hier möchte ich mich den Ausführungen des @DerGreif anschließen.


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23.06.2017 um 10:04
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Gut, wir kennen keines, aber wie aufgezeigt ist es halt recht unwahrscheinlich das man da im Zuge der Ermittlungen nichts unternahm.

Und nur angenommen es hätte sich ein Alibi, egal ob nun in einem Aktenvermerk oder in einer Aussage erhalten das auf einer Angehörigenaussage basiert, würdest Du das denn dann auch gelten lassen?
Im Sinne Deines Posts von oben:
Auf Spekulationen: „was wäre wenn“, möchte ich mich in der Sache „Alibi“ nicht einlassen; in anderen Bereichen des Falles können Spekulationen, vorausgesetzt sie sind kausale Schlußfolgerungen, durchaus hilfreich sein.

Ich habe von einem „nachweisbaren“ Alibi geschrieben. Eine Ehefrau, in dem Fall Anna Dick, oder auch eine Person aus dem häuslichen Umfeld des L. Schlittenbauer, wären aus meiner Sicht nur bedingt für den Nachweis eines belastbaren Alibis geeignet; hier wäre m.E.. die Bestätigung eines außenstehenden dritten oder eine (nachweisliche) eidesstattliche Erklärung des Alibigebers notwendig gewesen.


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23.06.2017 um 10:49
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Ich habe von einem „nachweisbaren“ Alibi geschrieben.
Das stimmt nicht. Du schriebst konkret auf @margaretha 's Frage, ob "nur" das Alibi der Frau ausreichen würde Folgendes:
Zitat von tottototto schrieb:Entweder es gibt ein Alibi, dann erübrigen sich alle Anschuldigungen und Verdachtsmomente; oder es gibt kein Alibi.
Ein bisschen Alibi geht nicht.
Das hiesse, Du würdest das Alibi der Ehefrau akzeptieren.
Oder doch nicht, weil nun ruderst zurück:
Zitat von tottototto schrieb:Ich habe von einem „nachweisbaren“ Alibi geschrieben. Eine Ehefrau, in dem Fall Anna Dick, oder auch eine Person aus dem häuslichen Umfeld des L. Schlittenbauer, wären aus meiner Sicht nur bedingt für den Nachweis eines belastbaren Alibis geeignet; hier wäre m.E.. die Bestätigung eines außenstehenden dritten oder eine (nachweisliche) eidesstattliche Erklärung des Alibigebers notwendig gewesen.
Die Frau hiess da übrigens schon Schlittenbauer...

Mich würde ja interessieren, wie Du Dir hier einen Alibinachweis vorstellst, der Deinen Anforderungen gerecht wird.
Ein Dritter im Schlafzimmer? Und die eidesstattliche Erklärung der Ehefrau würdest Du dann schlucken?

Im Übrigen sind auch heute noch (und verstärkt in den Vor-Handy-Zeiten) genau diese Alibis so schwierig nachzuprüfen, wo der Verdächtige mit einem abhängigen Partner im privaten Schlafzimmer ist. In der Regel gibts da keine außenstehende, unabhängige Dritte, die etwas unzweifelhaft bestätigen können.

Könnte wahrscheinlich kaum einer von uns seine Nächte mit Alibis versorgen. Insofern sehe ich diesen Anspruch als eher "rhetorisch".
Ich glaube, das ist wieder so eine Sache, die man als Sackgasse einfach akzeptieren muss. Ein nachprüfbares Alibi im Schlafzimmer 1922 wirst Du kaum bekommen und das eröffnet Dir die Möglichkeit, Schlittenbauer weiter zu verdächtigen.


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23.06.2017 um 11:29
Zitat von tottototto schrieb:Ich habe von einem „nachweisbaren“ Alibi geschrieben. Eine Ehefrau, in dem Fall Anna Dick, oder auch eine Person aus dem häuslichen Umfeld des L. Schlittenbauer, wären aus meiner Sicht nur bedingt für den Nachweis eines belastbaren Alibis geeignet; hier wäre m.E.. die Bestätigung eines außenstehenden dritten oder eine (nachweisliche) eidesstattliche Erklärung des Alibigebers notwendig gewesen.
ich zitiere mich mal selbst:

Beitrag von DoctorWho (Seite 2.200)


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23.06.2017 um 12:31
Zitat von DoctorWhoDoctorWho schrieb am 23.03.2017:Der Wert einer Aussage lässt sich nicht vorweg abstrakt festlegen, etwa allein danach.............Der Tatrichter muss vielmehr jede Aussage unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Einzelfalls sowie der Erkenntnisse der Aussagepsychologie selbst würdigen. Dabei bleibt der Wert einer Zeugenaussage häufig hinter dem objektiven Beweismittel zurück (LR-Sander Rn. 81a).
also keine vorwegnahme der beweiswürdigung durch die unterstellung, sie würde die unwahrheit sagen oder gesagt haben. hierzu bedarf es weiterer hinzutretender umstände, die im kontext der aussage zu würdigen sind.
…..noch abstrakter:
In der Sache „Alibi für Schlittenbauer“ gibt es keine diesbezüglich dokumentierten Aussagen; hier bei der aktuellen Diskussion handelt es sich also lediglich um eine spekulative Annahme des „Was Wäre Wenn“... von der Ehefrau oder von Personen aus dem häuslichen Umfeld ein Alibi für Schlittenbauer abgegeben worden wäre.
Ein weiteres Problem: im Fall Hinterkaifeck gibt es auch keinen Tatrichter, den simulieren wir hier nur gelegentlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.06.2017 um 12:52
Zitat von tottototto schrieb:In den Protokollen/Berichten/Akten findet sich kein Nachweis für einen Umstand, der die Anwesenheit Schlittenbauers in Hinterkaifeck zum Zeitpunkt der Tat unmöglich gemacht hätte.
Es fehlte eben ein nachweisbares Alibi.
Wäre ein solches vorhanden gewesen, dann hätte es Anschuldigungen gegen Schlittenbauer erst gar nicht gegeben; selbst die Verdachtsgründe wären relativiert gewesen.
Das war mein Eingangsstatement zur Alibi Angelegenheit.
Zitat von tottototto schrieb:Entweder es gibt ein Alibi, dann erübrigen sich alle Anschuldigungen und Verdachtsmomente; oder es gibt kein Alibi.
................................
Auf Spekulationen: „was wäre wenn“, möchte ich mich in der Sache „Alibi“ nicht einlassen; in anderen Bereichen des Falles können Spekulationen, vorausgesetzt sie sind kausale Schlußfolgerungen, durchaus hilfreich sein.
Ich habe von einem „nachweisbaren“ Alibi geschrieben. Eine Ehefrau, in dem Fall Anna Dick, oder auch eine Person aus dem häuslichen Umfeld des L. Schlittenbauer, wären aus meiner Sicht nur bedingt für den Nachweis eines belastbaren Alibis geeignet; hier wäre m.E.. die Bestätigung eines außenstehenden dritten oder eine (nachweisliche) eidesstattliche Erklärung des Alibigebers notwendig gewesen.
Das war meine Antwort auf die Fragen von@margaretha.
Was du dann daraufhin zusammenkonstruierst ist deine freie Meinung, der ich aber nicht zustimmen muss.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.06.2017 um 13:47
Zitat von tottototto schrieb:Ein weiteres Problem: im Fall Hinterkaifeck gibt es auch keinen Tatrichter, den simulieren wir hier nur gelegentlich.
Um aber mal bei der Realität zu bleiben:
**Reingruber, Neuß/Kollmer, Renner, Goldhofer, Pielmayer, Kestel Riedmayr,**

Auch wenn es anfängliche (am Tatort) Versäumnisse gab, daß Schlittenbauer später eine Sonderbehandlung erhielt, ist ja widerlegt - er bekam sogar ein eigenes Aktenheft- ist es denn nicht viel wahrscheinlicher das es da einfach nichts gab was einer eingehenderen Prüfung stand hielt als das dieser einfache Bauer mehrere Ermittler und Akademiker über Jahr(zehnt)e hinweg täuschte?

Beschuldigungen im Stile der Maiers?

zum Beispiel:
Person „D“ hat von Schaupp das mit dem lauten Gespräch im Schlittenbauer-Stall gehört und wertet das als Indiz das „D“ unbedingt der Polizei melden muß...
Die freiwillige Aussage von „D“ ist dann halt die vierte Mitteilung darüber, weil „A“, „B“ und „C“ auch so dachten :D

oder noch besser:

Plöckl, Backofen und die Taschenlampe

da findet sich im Pielmaier Bericht die Ur-Fassung:
Ein Zeuge, Michael Plöckl, der am Samstag, den 1.April morgens, sodann am gleichen Tag des Abends wieder am Hinterkaifeck Anwesen vorbeigegangen ist, will bemerkt haben, dass am Morgen die Backofentüre geschlossen, abends aber ungefähr halb offen war und dass am Abend der Kamin etwas geraucht haben soll; auch will er an dem Wald, der in der Nähe des Anwesens bis nahe an die Strasse geht, am Abend ein aufblitzendes Licht, wie etwa von einer Taschenlaterne kommend, bemerkt haben.
1930 bei Kammerer, der es von Bleyerfuhr und der wiederum von... hört sich das dann so an:
Einen Tag nach der Mordtat kam des Nachts Bauer Blöckl Michael auf dem Heimwegs von dem Haus der Umgebrachten vorüber und sah im Backraum Licht brennen. Er dachte bei sich: die backen scheinbar nachts. Darauf kam ein Mann vom Hause mit einer Taschenlampe auf Blöckl zu, blendete ihn, worauf sich der Bauer fürchtend davonlief und in Zukunft, wenn er nach Hause ging einen anderen Weg einschlug.
Sehr wahrscheinlich hörten doch hier 2-3 Leute die „Ur-Fassung“ und tratschten die halt weiter, irgendwann bei den weiteren Weitergaben war halt das Licht nicht mehr am Wald sondern am Backofen, und irgendwer mußte das ja gehalten haben, wahrscheinlich die Person die ja auch die Türe bewegte. ;D
Unser guter alter Freund Sebastian Maier kombinierte da ja dann messerscharf und liefere die 1931-er Version der Backofen-Story ab:
Von dem Gütler und nunmehrigen Gemeindediener Michael Plöckl in Wangen habe ich erfahren, daß derselbe um die Zeit des Mordes tagtäglich am Morgen und am Abend, als dieser von und zur Arbeitsstelle ging, stets am Anwesen des Hinterkaifeckers vorbeigegangen ist. Eines Abends gegen 9:00 Uhr, als Plöckl wieder von der Arbeit heimging, ist dieser in der Nähe von Hinterkaifeck von einer Mannsperson, die aus einem Acker heraus auf ihn zukam, mit einer Taschenlaterne angeleuchtet worden. Diese Mannsperson, die er nicht genau kannte, ist dann ohne etwas zu sagen wieder in den Acker zurückgesprungen. Wie Plöckl zu mir sagte, paßt die Gestalt dieser Mannsperson auf Schlittenbauer. Bei seinem Weitergang hat Plöckl die Wahrnehmung gemacht, daß im Backofen des Hinterkaifeckers, ein Feuer sein mußte, weil er Rauch aufsteigen sah. Dieser Rauch hatte einen widerlichen Geruch und zwar so, als wenn alte Lumpen verbrannt würden. Plöckl hat mir weiters erzählt, daß an diesem Abend, bzw. in dieser Nacht, die Bewohner von Kaifeck umgebracht wurden, wenigstens wurde diese Nacht von der Mordkommission als Mordnacht bezeichnet. Ich bin überzeugt, daß Schlittenbauer an diesem Abend im Backofen seine blutbefleckten Kleider verbrannte.
Bestimmt gibt es ganz viele solcher Beispiele wie die obigen, i. S. v.
„ich habe gehört...“, oder „XY hat mir erzählt“ die eben im Haupt-oder Sonderakt landeten und denen auch nachgegangen wurde (von Erhebungen im Jahre 1922 gegen ihn schreibt ja schon der Renner) aber da war halt nichts dabei das ihn eindeutig belastete und überführen konnte. Und dann gilt halt die Unschuldsvermutung!


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23.06.2017 um 13:51
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Was du dann daraufhin zusammenkonstruierst ist deine freie Meinung, der ich aber nicht zustimmen muss.
@jaska muß sich daraufhin nichts zusammen konstruieren, denn ich hatte zwischendrin ja eine konkrete Frage an Dich gerichtet die Du nunmal zurückrudernd beantwortet hast. Und damit hast mehr preis gegeben als Du wahrscheinlich wolltest.


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27.06.2017 um 00:50
Hier ein Link, der in Kurzform noch einmal meine Vermutungen begründet.

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fememorde

Die "Gewehrliste" der HK-Umgegend zeigt, dass sich 'politische' (Haha🤗) mit diversen persönlichen Motiven (😤🤑😡🤥😓) vermischt haben mögen.
"Motiven" - Plural - deswegen, weil ich bei der Anzahl der Ermordeten und der Fristigkeit des Geschehens nicht an einen Einzeltäter glauben mag.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1919_Gewehrliste_Einwohnerwehr_Wangen

Setzt man voraus, dass die Morde von Tätern aus dem regionalen Umfeld begangen wurden, wird nach der Tat - und zwar nicht nur im Täterkreis - in jedem Fall eine Art "Omertà" gegolten haben, was ware Kenntnisse über die Mordmotive und Geschehnisse angeht.
Eine solche Omertà hätte LS allerdings kaum in Kauf genommen, wenn nur er als Einzelner verdächtigt würde, wenn also die eigentlichen Täter oder auch nur ein einzelner von ihnen gegen ihn Verdächtigungen ausgesprochen hätten - es sei denn, er befand sich da in dem Dilemma des "negativen Gruppenzwangs".

Der Schluss daraus: Vielleicht wußte LS nicht wer die Täter waren, oder er wußte es und konnte es nicht sagen, ohne auch sich selbst (zu Recht oder zu Unrecht) oder ggf. "Freunde im Geiste der Einwohnerwehr"  zu belasten oder sich und seine Familie in Gefahr zu bringen.


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27.06.2017 um 09:39
Zitat von KailahkiKailahki schrieb: es sei denn, er befand sich da in dem Dilemma des "negativen Gruppenzwangs".
„Negativer Gruppenzwang“, ein interessanter Begriff.
Dem Gruppenzwang gab es wahrscheinlich….und dem unterlag aus meiner Sicht nicht der Ortsführer gegenüber einer „unbekannten Spezies“, sondern der Volksmund folgte dem ehernen Gesetz des Schweigens gegenüber ihrem Bauernführer.
Im Laufe der Zeit konstituierte sich die allgemeine Meinung zur Täterfrage in eine bestimmte Richtung und der Gruppenzwang verlor immer mehr an Bedeutung; allerdings war da der Zug der Täterfindung schon längst abgefahren.
Aus dem Vorwand der Ahnungslosigkeit sind zwar einige Gruppenmitglieder immer wieder ausgebrochen; allen voran  Jacob Sigl, der m.E. als Einziger richtig Tacheles geredet hat. Jacob Sigl wurde deshalb von der Gruppe bestraft und er musste deswegen sogar Gröbern verlassen. Die wenigen anderen Zweifler innerhalb der Gruppe wurden von den Oberen wegen ihrer „unerhörten Vermutungen“ in dem Bereich der asozialen Existenzen abgestellt.


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27.06.2017 um 12:32
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Die wenigen anderen Zweifler innerhalb der Gruppe wurden von den Oberen wegen ihrer „unerhörten Vermutungen“ in dem Bereich der asozialen Existenzen abgestellt.
Wen meinst Du denn damit?


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27.06.2017 um 15:25
27.04.1922: „Die Angaben meines Geliebten Engelhart, wonach er mich erst seit 4-5 Jahren kenne, beruhen nicht auf Wahrheit. Richtig ist es, dass ich ihn bei Steinberger in Schrobenhausen, wo selbst ich nach meiner Entlassung aus der Klinik wohnhaft war, kennen gelernt habe. Es war dies aber nicht in der von Engelhart angegebenen Zeit, sondern Anfang Januar d.J.“

Der Name E n g l h a r t taucht auch im Zusammenhang mit Josef Gabriel in Rettenbach bei Wasserburg auf.

Josef Englhart (* 11.7.1883)
Geburtsort:Rettenbach B.A. Wasserburg
Beruf: Viehhändler
Fam.stand: ledig
Eltern: Josef und Therese, geb.Weberstetter, Rettenbach

oder mit dem Logistik-unternehmen Koppold.;-)


Dateianhang: Engelhart Cäcilia,Koppold,Schlecht.pdf (147 KB)


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27.06.2017 um 16:09
Zitat von tottototto schrieb:Dem Gruppenzwang gab es wahrscheinlich….und dem unterlag aus meiner Sicht nicht der Ortsführer gegenüber einer „unbekannten Spezies“, sondern der Volksmund folgte dem ehernen Gesetz des Schweigens gegenüber ihrem Bauernführer.
Mit den Laiendarstellern aus Gröbern wurde von der Neuburger Staatsanwaltschaft und der Kripo München wurde Dein „Lieblingstäter“ gedeckt?
Zitat von tottototto schrieb:Im Laufe der Zeit konstituierte sich die allgemeine Meinung zur Täterfrage in eine bestimmte Richtung und der Gruppenzwang verlor immer mehr an Bedeutung; allerdings war da der Zug der Täterfindung schon längst abgefahren.
Es gab nach 1945 nochmals Ermittlungen und seitenweise Berichte, da taucht der Name des ehem. Ortsführers gar nicht mehr auf.
Zitat von tottototto schrieb:Aus dem Vorwand der Ahnungslosigkeit sind zwar einige Gruppenmitglieder immer wieder ausgebrochen; allen voran Jacob Sigl, der m.E. als Einziger richtig Tacheles geredet hat. Jacob Sigl wurde deshalb von der Gruppe bestraft und er musste deswegen sogar Gröbern verlassen.
Wurde ihm als Strafe denn Besitz weg genommen oder verkleinerte sich der Hof anders?
Zitat von tottototto schrieb: Die wenigen anderen Zweifler innerhalb der Gruppe wurden von den Oberen wegen ihrer „unerhörten Vermutungen“ in dem Bereich der asozialen Existenzen abgestellt.
Dantes Komödie ist die Bessere.


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09.07.2017 um 12:07
@Kailahki
Zum besseren Verständnis der polizeilichen Ermittlungen müssen einige Anmerkungen zur Münchner Polizeidirektion  in den Jahren von 1919 bis 1921 vorausgeschickt werden, die durch die Amtszeit von Ernst Pöhner maßgeblich geprägt wurde. Mit ihm stand ein Mann an der Spitze der Polizeidirektion, der ein überzeugter Anhänger von völkischem Gedankengut war. Seine Fähigkeiten und die Möglichkeiten seines Amtes stellte er nicht nur in den Dienst der Gegenrevolution. Während seiner Amtszeit entwickelte sich die Münchner Polizeidirektion, allen voran die politische Abteilung mit Wilhelm Frick als Leiter, zu einer Institution, so die Forschungsliteratur einstimmig, die einseitig gegen Aktionen von links vorging16, aber der radikalen Rechten nicht nur mit Wohlwollen gegenüberstand, sondern auch aktiv unterstützte. So gab man nicht nur Informationen über Waffen und Waffenverrat an die Einwohnerwehr weiter, sondern hielt die Hand schützend über die junge nationalsozialistische Bewegung und sorgte dafür, daß die Beteiligten am Kapp-Putsch in Bayern vor Strafverfolgung sicher sein konnten. Daneben stellte man auch falsche Pässe mit ausdrücklicher Genehmigung von Pöhner für politische Verschwörer und Attentäter aus. Nicht umsonst fand Ernst Röhm in seinem Buch für Pöhner als....

QUELLE

Bei Pöhners Beerdigung trat ja erstmals die SS öffentlich auf und Edmund Heines legte im Auftrag von Hitler nen Kranz nieder

file.phpid195494
Quelle: https://forum.axishistory.com//viewtopic.php?t=161114





Pöhner trat ja nun aber im September 1921 als Polizeipräsident  zurück, weiß man wie die Gesamtimmung in München unter seinem Nachfolger Josef Ramer war?
Das es vereinzelt (noch) Parteiische gab dürfte klar sein, aber die Gesamtstimmung?

@jerrylee  hat mich vor einiger Zeit auf diesen Kameraden aufmerksam gemacht, der  ja auch in den HK-Akten auftaucht: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Ermittler:_Ott_Franz
Der taucht halt auch in Ulrike  Hofmann's Buch auf:
Daneben war an der Aufklärung des Falles Hartung bei der Polizei maßgeblich Kriminaloberinspektor Franz Ott beteiligt. Bei ihm ist weniger davon auszugehen, daß er eine scharfe Trennung zwischen vaterländischer Gesinnung und staatlichen Pflichten vornehmen konnte. Ihm war die Bearbeitung dieses Falles nicht nur unangenehm, sondern er hatte sich wohl sogar in dem Sinne geäußert, daß er sich bei diesem Verfahren befangen fühle. Die Meinung, daß es "um einen solchen Lumpen nicht schade" sei, die er als Stimmung im Volk über solche Taten bezeichnete, kam wohl seiner eigenen Überzeugung recht nahe. Ott war nicht nur Mitglied der Einwohnerwehr, sondern sympathisierte politisch mit rechtsradikalen Kreisen. Obwohl er zwar in einer späteren Aussage darauf hinwies, daß er diesen Fall wie jeden anderen trotz seiner politischen Einstellung behandelt habe, sind dennoch Zweifel daran berechtigt. So äußerte er, daß zwar beim Übergang des Falles an die Abteilung I die Teilnehmer des Einwohnerwehrtransports als Verdächtige in Betracht kamen, doch konnte man seiner Meinung nach damals doch nicht annehmen, daß Studenten einen solchen Mord verübt hätten. Für diese Zweifel spricht auch die mehr als oberflächliche Arbeit von Ott, als er die Untersuchung weitgehend selbständig bei der Polizei führen konnte.

QUELLE

Den Kellner Hans Hartung (geb. 1897) fand man am 4. März 1921 erschossen und mit Steinen beschwert in der Zusam bei Zusmarshausen. Er wollte sich sein Schweigen über Aktivitäten der Einwohnerwehr bezahlen lassen.


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11.07.2017 um 21:10
Bund „Bayern und Reich“

Die militärische Oberleitung des Bundes „Bayern und Reich“ benötigt bis spätestens 10.November 1921 eine genaue Bestandsmeldung über das gesamte im Bezirke lagernde Kriegsmaterial (Infanterie-Gewehre, leichte und schwere Maschinengewehre, Geschütze,Munition,Feldküchen etc.).

Ich bitte die Herrn Wehrführer sich am Donnerstag, den 08.November 1923 Vormittags 10.30Uhr im Gasthaus Vogg-Bräumichl zu einer Bestandsmeldung finden zu wollen.

Gleichzeitig erlaube ich mir bekannt zugeben, dass innerhalb der Bezirksämter: Aichach, Friedberg und Schrobenhausen zur Bekämpfung innerer Unruhen ein Freiwilligen Bataillon „Paargau“ unter Führung des Freiherrn von Gumpenberg-Pöttmes aufgestellt ist.

Mit treudeutschem Gruß
Breiherr

Führer der 2. Kompanie des Bataillons „Paargau“

Die Herrschaften waren schon informiert.  Wikipedia: Hitlerputsch
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
..und im Gasthaus Bräumichl liefen die Fäden zusammen, Ott, Vogg,


Gasthaus Braeumichl Schrobenhausen  Vogg


Dateianhang: Ott Maria.pdf (137 KB)




Marie Ott


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Für notwendige Eisenbahnverschiebungen von E.W. Verbänden im Falle von Unruhen an bedrohte Punkte gelten nachstehende Gesichtspunkte:
Bahnverschiebungen aus einem Regierungsbezirk in den anderen werden durch die Landesleitung der E.W.B. beim Staatsministerium des Inneren oder der Persönlichkeit beantragt, der die vollziehende Gewalt in Bayern übertragen ist, und von diesen Stellen genehmigt.
Bahnverschiebung innerhalb der Regierungsbezirke werden von den Regierungspräsidenten, Staats- oder Sonderkommissaren auf Antrag der Kreisleitung der E.W. genehmigt.
Unter Berufung auf diese staatliche Genehmigung melden die Landesleitung oder die Kreisleitung die Transporte bei der zuständigen Linienkommission oder Eisenbahndirektion an. Das Verfahren im Einzelnen regelt sich dabei nach den Bestimmungen, die das Reichsverkehrsministerium Zweigstelle Bayern mit Nr.7/Pmw. Vom 23.07.1920 getroffen hat.

(Bezirksamt Schrobenhausen 19.08.1920 Nr. 5286)


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11.07.2017 um 21:51
Vogg, Michael? der bekannte Metzger der beim Vertragsabschluß des Ehevertrags der Brautleute Gabriel anwesend war? Die Marie war mit dem Schrobenhausener Metzger Martin verheiratet, der laut Kriegsstammrolle 1889 dort geboren ist.
KOI Ott ist 1863 geboren. KSR gibt’s da keine.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2017 um 22:25
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Vogg, Michael? der bekannte Metzger der beim Vertragsabschluß des Ehevertrags der Brautleute Gabriel anwesend war?
Metzger,Winkeladvokat?

Wikipedia: Winkeladvokat

...und da wäre noch eine etwaige Verwandtschaft in Augsburg.


Dateianhang: Eichinger Maria, Vogg, Schilling,Hirsch,Augsburg.pdf (94 KB)


Dateianhang: Rieger Kreszentia, Vogg,.pdf (143 KB)



Dateianhang: Einwohnerwehr Schrobenhausen.pdf (59 KB)


Zwei Unteroffiziere des 15. Infanterie Regiments Gmelch und Schilling sind mit Werbetätigkeit betraut.
Scheinbar ein paar alte Bekannte.

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne marschierte das Regiment in die Heimat zurück. Dort wurde es ab 15. Dezember 1918 in Neuburg demobilisiert und schließlich aufgelöst.[5] Aus Teilen bildeten sich im April 1919 verschiedene Freiformationen. So die Freiwilligen-Kompanie „Kübler“, die zum Freiwilligen-Detachement „Schaaf“ übertrat. Dieses ging im Juni 1919 als III. Bataillon im Reichswehr-Infanterie-Regiment 43 auf. Außerdem wurde eine Volkswehr-Kompanie „Neuburg“, die zum Freikorps Oberland übertrat, sowie eine Volkswehr-Kompanie „Kirchbauer“ gebildet.[6]

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 8. Kompanie des 20. (Bayerisches) Infanterie-Regiments in Ingolstadt.

Wikipedia: Königlich Bayerisches 15. Infanterie-Regiment „König_Friedrich_August_von_Sachsen“

....und wieder die alten Freunde vom Bund Oberland und Volkswehr-Kompanie Kirchbauer.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.07.2017 um 11:55
Von dem Vogg weiß ich leider gar nichts, der wohnte 1922 noch in SOB beim Ott,  das Haus 227 gehörte dem Martin Ott jun..
Der Vogg taucht  im Ehevertrag als „Gastwirt und Metzgermeister Matthias Vogg in Schrobenhausen „ auf, vielleicht war der ja irgendwie so Teilhaber (GbR) oder auch nur Angestellter? Aber weshalb Winkeladvokat?
a9dcsle7Original anzeigen (0,2 MB)
Zitat von jerryleejerrylee schrieb:...und da wäre noch eine etwaige Verwandtschaft in Augsburg.
….
Die Rieger ist zwar in Augsburg-Oberhausen geboren, ihr leiblicher Vater stammte aber von Hörzhausen und kam laut Eintrag auf seinen Anmeldezetteln von Oberhausen wegen Arbeit dahin, eine eigene Wohnung hat der lange gar nicht besessen. Der war vielmehr immer nur irgendwo bei irgendwelchen Leuten gemeldet gewesen und dann auch mal wieder für kurze Zeit zum arbeiten in München. Er hatte halt recht bald in Augsburg die Mama der Kreszenz kennen gelernt und „mußte“ quasi bleiben. ;)
nwosy3rkOriginal anzeigen (0,3 MB)
Zwei Unteroffiziere des 15. Infanterie Regiments
Gmelch und Schilling sind mit Werbetätigkeit betraut.
Dabei handelt es sich vermutlich um
1.) Anton Schilling, *1875 in Oed/SOB  (dann Gütler in Kreuthof ), der war zeitweise im  Bayer. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 15 (Augsburg)
Kreuthof gehört(e) zu Strobenried und 1922 wohnte der A. Schilling dort nicht mehr.
ur3h6asfOriginal anzeigen (0,2 MB)
Gmelch finde ich nicht
Lehrer und Oberleutnant der Reserve Max Gandorfer
geboren 1889 in Niederhummel/Freising. Volksschullehrer, später Oberlehrer und Rektor der Volksschule in SOB, gestorben 1945. Seine Gattin war eine Brückelmair, evtl war er der Schwiegersohn des Sägewerksbesitzers?
k5w2t2vc
Vorsitzender des Bezirk Bauernrates Rechtskonsulant Granvogel
 Franz Xaver von dem gibt es leider „nur“ die Adresse: Schrobenhausen Nr. 394
Der dürfte aber einen Sohn gehabt haben,  Xaver  *1894 in SOB gab im Krieg als Vater den Anwalt Franz Xaver Granvogel in SOB an.
ydyf8ich
Bezirksamtmann Schneider
Also  DER?
Sebastian Lethmeier
Der Junior ist 1894in Oberwengen geboren, der Vater 1865 in Eya (wo auch immer das ist) Oberwengen ist ja ein Weiler von Strobenried
Bürgermeister Neumeier in Gerolsbach
Neumair Erasmus, Bauer und Bgm in Gerolsbach, 1919 Landtagskandidat

Gerolsbach - Strobenried -Schrobenhausen, der Nabel der Welt smilie sh 019
https://i.giphy.com/media/PRQ6McRJQ4vnO/giphy.mp4


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Mordfall Hinterkaifeck

12.07.2017 um 17:36
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Gmelch finde ich nicht
Ich finde auch nur die Haas-Schiene.

Dateianhang: Haas Maria, Krammel,Gmelch.pdf (192 KB)



Dateianhang: Haas Joseph,Gmelch.pdf (58 KB)

Zitat von margarethamargaretha schrieb:Neumair Erasmus, Bauer und Bgm in Gerolsbach, 1919 Landtagskandidat
mit dem Namen Neumair Maria ,Eichner, 05.09.1887 Petersdorf 27.11.1973 Haunswies , Austrags-Witwe fällt mir ein brutaler Doppelmord an der Jodokskapelle ein, dort wurde 1870 das Mesner-Ehepaar Bäuml brutal mit einer Axt erschlagen und auch der mysteriöse Mord an der "Pfarrerbabette" 1926 wurde nie geklärt. Es soll noch einen weiteren Mord gegeben haben, aber darüber besitze ich keine Unterlagen.


Dateianhang: 1870-114.pdf (487 KB)



Dateianhang: Aichach-Friedberg_ Karfreitag 1870_ Als ein grausamer Doppelmord Affing erschütterte - Nachrichten Aichach - Augsburger Allgemeine.pdf (241 KB)


Dateianhang: Haunswies und Pfarrerbabette.pdf (1017 KB)


Übrigens war Gandorfer und Granvogel auch für Aichach/Friedberg zuständig.


Dateianhang: Echter-Gabriel-Gandorfer.pdf (43 KB)



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