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Mordfall Hinterkaifeck

51.980 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

23.03.2017 um 08:55
Zitat von zilchzilch schrieb:Und die anderen Tatortspuren?

- Lagerplätze im Heu
- Schneespuren
- Verschobene Dachziegel
- Heuteppich
- Angeschnittener Schinken
- Fettreste und Exkremente
Also, die Lagerplätze im Heu, die Schneespuren, den Heuteppich und die Fettreste und Exkremente möchte ich mal dahingestellt lassen. Da soll sich wer will einen Reim daraus machen.

Das Heuseil könnte bereits einem Balken befestigt vorhanden gewesen sein. Vielleicht hat man damit Getreide von Dachboden zum Schroten herunter gelassen. Mich würde es auch nicht wundern, wenn an einem Balken ein Laufrad angebracht gewesen wäre, danach hat natürlich niemand geschaut, warum auch. Es wäre also nach meiner Version in Sekundenschnelle möglich gewesen, das Seil nach unten zu lassen. Bei dieser Gelegenheit könnten auch die Dachziegeln verschoben worden sein, um der Existenz und der gedachten Funktion des Heuseiles Nachdruck zu verleihen.
Das Geräucherte könnte auch zu Lebzeiten von einem Hinterkaifecker angeschnitten worden sein.
Die Kreuzhacke war der Versuch, die Polizei wenigstens vorübergehend etwas in die Irre zu führen.
Über das losgelassene Rind hat ein User eine interessante Feststellung getroffen, die ich teile und die folgendermaßen aussieht: Das Rind muss zeitnah zur Auffindung losgebunden worden sein, denn wenn das Tier 4 Tage im Stall herumgelaufen wäre, dann müsste der Stallgang total verdreckt gewesen sein. Davon hat aber niemand etwas berichtet, ganz im Gegenteil. Auch dieser Umstand würde bedeuten, dass Schlittenbauer im Besitz des Haustürschlüssels war, denn wie wäre er sonst nachträglich in das Gebäude gekommen.

Nicht umsonst hat man in der Zeit zwischen der Tat und der Auffindung in Hinterkaifeck einen rührigen „Hausmeister vermutet, der dort in seinem Sinne für „Ordnung“ gesorgt hatte.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.03.2017 um 08:57
Guten Morgen Allerseits!
Ich meinte mit dem Alibi, dass die Aussage der eigenen und noch dazu frisch angetrauten, jungen Ehefrau wohl kaum als stichhaltig bezeichnet werden kann.


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23.03.2017 um 09:02
@totto
Da gebe ich Dir völlig Recht. Ich finde es auch merkwürdig, dass er irgendwelche Leute mit zum Hof der Grubers nimmt. Er war der Nachbar und stand auf vertrautem Fuße mit der Familie. Wenn man mal von eigenen Verhaltensweisen ausgeht: ich würde bei meinen Nachbarn einfach so nach dem Rechten schauen. Ich würde keine ganze Entourage an Leuten mitnehmen! Wozu der Aufstand?


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23.03.2017 um 09:05
Zitat von joeyyjoeyy schrieb:Ich meinte mit dem Alibi, dass die Aussage der eigenen und noch dazu frisch angetrauten, jungen Ehefrau wohl kaum als stichhaltig bezeichnet werden kann.
mit einem solch gerüttelt maß an wissen zu fragen der würdigung von zeugenaussagen solltest du richter werden ...


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23.03.2017 um 09:06
Es scheint inszeniert. Ein bisschen manipulativ. Natürlich konnte er das Verhalten seiner lieben Mitmenschen im Vorfeld bereits recht gut einschätzen. Das können Täter oft. Wenn was schiefläuft, wird improvisiert.


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23.03.2017 um 09:06
@DoctorWho
Ich bezweifle, dass es vor Gericht standhalten würde...


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23.03.2017 um 09:15
Zitat von DoctorWhoDoctorWho schrieb:mit einem solch gerüttelt maß an wissen zu fragen der würdigung von zeugenaussagen solltest du richter werden ...
Ist dir wissentlich nicht bekannt, dass das angebliche Alibi nicht von einem Alibi-geber/in, sondern vom Alibi suchenden stammt?
Seine Frau wurde laut vorhandener Akten nie nach einen Alibi für ihren Mann befragt!!!


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23.03.2017 um 09:18
Zitat von joeyyjoeyy schrieb:Ich bezweifle, dass es vor Gericht standhalten würde...
irrelevant. es gibt keinen erfahrungssatz dahingehend, dass angehörige bei ihren aussagen lügen. sie stehen gleichwertig neben allen anderen beweismitteln.
Zitat von tottototto schrieb:Ist dir wissentlich nicht bekannt, dass das angebliche Alibi nicht von einem Alibi-geber/in, sondern vom Alibi suchenden stammt?
Seine Frau wurde laut vorhandener Akten nie nach einen Alibi für ihren Mann befragt!!!
hier verweise ich auf die ausführungen von @Heike75 im übrigen bezog sich meine antwort direkt auf das posting von joeyy. und diesbezüglich spielt es keine rolle, wer welche aussage getätigt hat.


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23.03.2017 um 09:23
Zitat von DoctorWhoDoctorWho schrieb:hier verweise ich auf die ausführungen von @Heike75
Naja, Vertauen ist gut, aber Kontrolle ist besser...


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23.03.2017 um 09:29
Mir geht es doch allein um die Wahrheitsfindung. Und wenn die Ehefrau lügt- oder die Fakten nicht wahrhaben will- dann ist das eben nicht die Wahrheit über den Aufenthaltsort des LS in der Tatnacht. Es ist mir bewusst, dass wir keine Vernehmung der Frau vorliegen haben. Ich bin mir jedoch ganz sicher, dass sie keine andere Wahl gehabt hätte, als zu sagen, er sei immer daheim gewesen! Sie hätte ihren Mann mit jeder anderen Aussage an den Galgen gebracht!


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23.03.2017 um 09:34
@joeyy
ah ja ... zitat: "ich bin mir jedoch ganz sicher", gefolgt von hätte, hätte, hätte ... fahrradkette ...

sorry, dass ist nichts persönliches, aber bei solchen dingen geht mir die hutschnur hoch.


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23.03.2017 um 09:36
Wie? Siehst Du das anders? Bleib bitte sachlich und denke nach, bevor Du was schreibst! Natürlich hätte sie so gehandelt! Sie war bestimmt nicht bereit, alles zu verlieren!


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23.03.2017 um 10:04
@jaska

Das ist richtig.

Das mag etwas mit den aktenkundig gewordenen Erkenntnissen aus den Sühneverhandlungen Schlittenbauer./.Sigl zu tun haben, die Riedmayr noch vorgelegen haben dürften.

Ebenfalls denkbar wäre, daß Schlittenbauers einseitige Fokussierung auf einen Täterkreis, der sich seit der Nacht zum 30.03. in direkter Nähe zum Heuseil auf dem Heuboden aufgehalten haben soll und der von Schlittenbauer wohl auch ursächlich mit dem Verlust des Schlüssels in Verbindung gebracht worden ist, den Blick auf das sich ihm nun bietende Schlupfloch etwas verstellt hat.

Für Schlittenbauer dürfte zu diesem Zeitpunkt keine Notwendigkeit mehr bestanden haben, mit gegenteiligen Darstellungen ein Schlupfloch zu nutzen, aber sich damit der Gefahr auszusetzen, seinen guten Leumund und seine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen.


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23.03.2017 um 10:08
@joeyy
ich bleibe sachlich, keine bange.
Zitat von joeyyjoeyy schrieb:Natürlich hätte sie so gehandelt! Sie war bestimmt nicht bereit, alles zu verlieren!
eine unterstellung, die durch die wiederholung nicht wahrer wird.

zur beweiswürdigung mal das folgende aus KK-StPO/Ott StPO § 261 Rn. 29

Der Wert einer Aussage lässt sich nicht vorweg abstrakt festlegen, etwa allein danach, ob die Auskunftsperson als Zeuge oder als (Mit-)Angeklagter aussagt (BGHSt 18, 238 = NJW 1963, 869; BGH JR 1969, 148; OLG Bremen VRS 79, 27), ob sie erwachsen ist oder noch im jugendlichen Alter steht, ob sie im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte oder im allgemeinen schuldunfähig oder nur beschränkt schuldfähig ist (BGHSt 2, 269 = NJW 1952, 673), ob sie aus lebendiger Erinnerung berichtet oder eines Vorhalts ihrer früheren Aussage bedarf, ob sie ihre Aussage mit dem Eid bekräftigt hat, ob sie persönliche Beziehungen zum Angeklagten hat (BGH StV 1985, 356) oder vorbestraft ist (BGH NStZ 2002, 495). Der Tatrichter muss vielmehr jede Aussage unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Einzelfalls sowie der Erkenntnisse der Aussagepsychologie selbst würdigen. Dabei bleibt der Wert einer Zeugenaussage häufig hinter dem objektiven Beweismittel zurück (LR-Sander Rn. 81a).

also keine vorwegnahme der beweiswürdigung durch die unterstellung, sie würde die unwahrheit sagen oder gesagt haben. hierzu bedarf es weiterer hinzutretender umstände, die im kontext der aussage zu würdigen sind.


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23.03.2017 um 10:37
Das mag sein. Wenn man sich jedoch ein wenig mit der Zeit und den damaligen Gepflogenheiten beschäftigt hat, dann weiß man, dass Frauen besonders in ländlichen Regionen wenig selbstbewusst auftraten. Gegen den eigenen Ehemann auszusagen hätte das existenzielle Aus bedeutet. Das ist beileibe nicht nur Spekulation meinerseits.


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23.03.2017 um 10:40
@hörstein
Riedmayr hat als Reaktion auf selbsternannte Privatermittler genau den Punkt mit dem Schlüssel überlegt und konnte aus den vorliegenden Akten nicht erkennen, ob die Tür zur Tatzeit per Riegel verschlossen wurde oder nicht:


Riedmayr zu den Gerüchten bzgl. Schlittenbauer, 05. Februar 1931
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1931-02-05_Riedmayr_zu_Schlittenbauer
Auch die Einvernahme des Bley ergab kaum einen neuen Gesichtspunkt für eine erfolgsversprechende Wiederaufnahme der Erhebungen in der Richtung gegen Schlittenbauer. Insbesondere gerade die wichtigsten Angaben des Bley, die in erster Linie eine Belastung des Schlittenbauer darstellen würden, sind offenkundig unrichtig, so vor allem die Behauptung, dass Schlittenbauer einen Schlüssel zum Haus besessen habe, mit dem er als erster in das Haus gegangen sei.
Bereits bei der ersten Erhebung und Einvernahme wurde mit einer jeden Zweifel ausschließenden Klarheit festgestellt, daß Schlittenbauer zuerst mit den Bauern Pöll und Siegl [Anm. richtig: Sigl] auf dem Weg durch das Maschinenhaus und in die Scheune in das Haus eingedrungen ist und daß er dann erst von innen die vordere Haustür öffnen konnte. Allerdings ist in den Akten keine Konstatierung darüber enthalten, ob diese Türe innen mit einem Riegel oder einem Schlüssel verschlossen war und ob dieser Schlüssel in der Türe steckte.
Die vorliegende Anzeige zeigt, daß sich das gesamte Verdachtskomplexes gegen Schlittenbauer die Legendenbildung bemächtigt hat und gelegentlich anderweitiger Erhebungen in der in Frage kommenden Gegend konnte ich auch in jüngster Zeit die Wahrnehmung machen, daß in der gesamten Öffentlichkeit die Überzeugung von der Schuld des Schlittenbauer verbreitet ist, ohne daß jedoch neue Anhaltspunkte gegeben werden können.
Schlittenbauer weiß sehr wohl, daß diese Gerüchte bis zum heutigen Tag nicht verstummt sind, es macht aber fast den Eindruck, als ob er zu müde geworden wäre, immer von neuem gegen diesbezügliche Anwürfe vorzugehen.



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23.03.2017 um 10:40
Zitat von DoctorWhoDoctorWho schrieb:zur beweiswürdigung mal das folgende aus KK-StPO/Ott StPO § 261 Rn. 29
andersrum, ganz einfach, so wirds wohl gewesen sein.....
Frau Anna Schlittenbauer hat von dem ihr zustehenden Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Und das kann ihr oder ihren Mann juristisch nicht zum Nachteil bewertet werden.
Deshalb hat man sie in Ruhe gelassen…..
...hat das aber in jedem Fall ein Geschmäckle.


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23.03.2017 um 10:44
@totto
Erst beklagst Du, dass die Alibis nicht überprüft wurden (was streng genommen überhaupt nicht feststeht sondern nur in den noch vorhandenen Ermittlungsakten nicht enthalten ist) und nun biste schon dabei, dass gefragt wurde, die Frau Schlittenbauer aber die Aussage verweigert habe. Und das hat nun ein "Geschmäckle".
Du merkst schon, wie hingebogen beides ist?


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23.03.2017 um 10:45
@totto

ein geschmäckle hätte es nicht, da die rechtsordnung eine entsprechende wertung durch die normierung des entsprechenden rechts bereits vorgenommen hat.


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23.03.2017 um 10:47
Zitat von tottototto schrieb:Frau Anna Schlittenbauer hat von dem ihr zustehenden Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht
Oh. Das ist jetzt aber interessant. Dafür hätte ich jetzt gerne eine Quelle?
Oder ist das reine Spekulation Deinerseits, ohne irgendwelche Belege in den Akten?


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