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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

482 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 18:39
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ich frage mich allerdings auch generell warum man - und hier sind es gleich 2 - Typen erfinden sollte. Wir haben zwar potentielle Erklärungen dafür genannt aber andererseits: ist das „normal“, dass man Personen erfindet, die es gar nicht gibt?
Weil man sich beispielsweise sehr einsam und verloren fühlt und diese „Lücken“ füllt mit Wunschvorstellungen.

Wirklich enge Kontakte zur Außenwelt werden vielleicht ersehnt, bleiben aber aus irgendeinem Grund oberflächlich, weil sich der innere Zugang zu dieser gewünschten Welt nicht öffnet.

Um gewissermaßen mit dem Umfeld mitzuhalten, werden dann möglicherweise Freunde erfunden, die es gar nicht gibt; vielleicht um zu demonstrieren, man sei wie die Anderen.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 18:45
Zitat von watnuwatnu schrieb:JestersTear schrieb:
daß Informanten, V-Leute, Kronzeugen oder selbst verdeckte Ermittler sich auf Lange Sicht Schäden ihrer seelischen Gesundheit in Form einer Paranoia zuziehen. Liegt in der Natur der Sache.
Gibt es Artikel darüber, die du verlinken kannst? Das klingt interessant.
Reicht dir deine eigene verlinkte Quelle, die ARD-Doku , über den "linken Spitzel". ?

Ich zitiere (so ab Minute 22:30): "20 Jahre Schlaftabletten", "Depressionen" ," stationäre Therapien", "Panikattacken" ,"Ängste" "Suizidgedanken"...
Zitat von watnuwatnu schrieb:Es ging hier nur um eine weitere Möglichkeit, weshalb sich Klaus o. Tommy nicht gemeldet haben könnten - falls das inzw. nicht geschehen ist.
Ich habe mir die Doku angeschaut und frage dich, warum sich ein Tommy oder Klaus nach über drei Jahrzehnten wegen vermeintlicher V-Tätigkeiten nicht bei der Kripo melden und dazu beitragen sollten, den Mord an einer ehemaligen Freundin aufzuklären ?.

Die Doku über die Aktivitäten linke Szene war eigentlich genau wie bekannt und erwartet: geräumte Häuser wieder neu besetzen, ein Brandanschlag auf ein "Abschiebefahrzeug" ( wo keiner drin saß), Steine auf Demos - nichts, was nicht schon lange verjährt ist.

Da mir als geb. Rheinländer seit anno dazumal kein einziger linker Feme-Mord in der Gegend bekannt ist , kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß potentielle V-Männer Tommy und Klaus sich heute noch wegen irgendwelcher Rachegelüste in Gefahr begeben würden. Abgesehen davon, daß alle Akteure die 60 mittlerweile überschritten haben dürften und politische Einstellungen sich ändern, weniger radikal werden. ( "Wer mit 20 kein Kommunist ist, ist herzlos, wer mit 40 noch Kommunist ist, ist hirnlos")
Zitat von watnuwatnu schrieb:Ob in Köln, Düsseldorf o. sonst wo in NRW RAF-Unterstützer waren oder nicht, konnte man nur durch (verdeckte) Ermittlungen erfahren.
Ich habe nicht abgestritten, daß es die Anfang der 90er wohl auch in der Kölner Szene gegeben hat.

Allerdings reden wir vom Mord an Andrea Weltzer. Beziehungstaten kommen in der linken wie rechten Szene und der "politischen Mitte" vor. Menschen werden von Tätern ermordet , denen sie zufällig auf der Straße begegnen. Die Jahre nach der Wiedervereinigung waren auch im Westen aufheizt. Weber sagt, daß dem Täter "ihr Aussehen oder ihre Haltung" nicht gefallen haben (Konjunktiv) könnten. Selbst ein Sexual-oder Raubdelikt ist möglich.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Es ging hier nur um eine weitere Möglichkeit, weshalb sich Klaus o. Tommy nicht gemeldet haben könnten - falls das inzw. nicht geschehen ist.
Und die sei dir gegönnt, auch wenn das für mich eher unrealistisch ist.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 20:46
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich habe mir die Doku angeschaut und frage dich, warum sich ein Tommy oder Klaus nach über drei Jahrzehnten wegen vermeintlicher V-Tätigkeiten nicht bei der Kripo melden und dazu beitragen sollten,
Dass der V-Mann bedroht und gedoxxt wurde und untertauchte, nachdem er sich vor der Doku-Veröffentlichung einer Freundin anvertraut hatte, hast du in den letzten ca. 4 Minuten auch gesehen?
Die Behörden hüllten sich in Schweigen und scheinen ihm auch keine Hilfe gewesen zu sein.
Ich maße mir nicht an, zu wissen bzw. zu pauschalisieren, wie sich ehemalige Undercover-Leute verhalten.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:[...] oder Raubdelikt ist möglich.
Daran, dass ein Raubdelikt in AZ-XY erwähnt wurde, kann ich mich nicht erinnern. Deshalb meine Frage an dich, ob tatsächlich ein fehlender Geldbeutel etc. erwähnt wurde. Ich schließe nichts kategorisch aus, nur weil es in meiner Vorstellungswelt nicht existiert. Deshalb nochmals meine Bitte: Falls ich mich irren sollte, teile doch bitte die Stelle/Minute mit.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Reicht dir deine eigene verlinkte Quelle, die ARD-Doku , über den "linken Spitzel". ?
Nein, nicht zum Beleg deiner u. g. Aussage. Weil es nur um das Einzelschicksal des V-Manns Jan ging und die Doku nicht die wissenschaftliche Erkenntnis liefert,
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:daß Informanten, V-Leute, Kronzeugen oder selbst verdeckte Ermittler sich auf Lange Sicht Schäden ihrer seelischen Gesundheit in Form einer Paranoia zuziehen. Liegt in der Natur der Sache.



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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 20:53
P. S., ich war zu langsam:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und die sei dir gegönnt, auch wenn das für mich eher unrealistisch ist.
Dankeschööön ;) Dann können wir nun ja die Diskussion um eine vage Möglichkeit von vielen einstellen.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 21:53
Zitat von watnuwatnu schrieb:Daran, dass ein Raubdelikt in AZ-XY erwähnt wurde, kann ich mich nicht erinnern.
Ich kann mich aber auch nicht erinnern, daß ein V-Leute - Delikt in Aktenzeichen XY erwähnt wurde.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Deshalb meine Frage an dich, ob tatsächlich ein fehlender Geldbeutel etc. erwähnt wurde. Ich schließe nichts kategorisch aus, nur weil es in meiner Vorstellungswelt nicht existiert. Deshalb nochmals meine Bitte: Falls ich mich irren sollte, teile doch bitte die Stelle/Minute mit.
Ja, Aktenzeichen XY, Min 55:12: " Da die Tote weder Portemonnaie noch Papiere dabei hatte..."

Kann ich sonst noch behilflich sein ?
Zitat von watnuwatnu schrieb:JestersTear schrieb:
Reicht dir deine eigene verlinkte Quelle, die ARD-Doku , über den "linken Spitzel". ?
Nein, nicht zum Beleg deiner u. g. Aussage. Weil es nur um das Einzelschicksal des V-Manns Jan ging und die Doku nicht die wissenschaftliche Erkenntnis liefert,
Frage in der von dir verlinkten Doku: " Was hat das mit dir gemacht?"
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:"20 Jahre Schlaftabletten", "Depressionen" ," stationäre Therapien", "Panikattacken" ,"Ängste" "Suizidgedanken"...
Sorry, ich hatte übrigens die "postraumatische Belastungsstörung" noch vergessen .

Dass.....
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:ß Informanten, V-Leute, Kronzeugen oder selbst verdeckte Ermittler sich auf Lange Sicht Schäden ihrer seelischen Gesundheit
erleiden, sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dazu braucht´s keine Studien. Wenn die dir irgendwie weiterhelfen sollten, suche sie dir selber. Ich habe dir schließlich schon das "fehlende Portemonnaie" und "die psychischen Folgen" einer solchen Tätigkeit in deinem eigenen Beitrag gesucht. Vielleicht können wir uns aber darauf verständigen, daß der ehemalige V-Mann und "Einzelschicksal Jan" all diese Symptome entwickelt hat, weil er nicht gestillt wurde/ Sarkasmus off ?
Zitat von watnuwatnu schrieb:Dass der V-Mann bedroht und gedoxxt wurde und untertauchte, nachdem er sich vor der Doku-Veröffentlichung einer Freundin anvertraut hatte, hast du in den letzten ca. 4 Minuten auch gesehen?
Und trotzdem scheint er zugestimmt zu haben, daß die Doku gesendet wird. Die ersponnenen V-Männer Klaus und Tommy sollen sich nun weder wie Jan vor ihren alten Freunden outen noch eine Doku abdrehen, sondern der Polizei bei der Aufklärung eines Mordes an einer Person helfen, die ihnen zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens nahegestanden hat. Und ich bin ziemlich sicher, daß das auf Wunsch sehr diskret gehandhabt werden würde.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 22:05
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und ich bin ziemlich sicher, daß das auf Wunsch sehr diskret gehandhabt werden würde.
Ja eben.... Ich verstehe das so: Wenn ich als V-Mann arbeite, dann tue ich das doch, weil ich letztlich schon weiß, was richtig und falsch ist (außer natürlich, ich habe kein Gewissen und mache es nur des Geldes wegen- aber dann habe ich auch später keine Probleme mit dem, was ich getan habe....)

Und natürlich läge es dann auch in meinem Interesse, dass so ein Fall aufgeklärt wird. Gerade ein V-Mann der nie von der Polizei enttarnt wurde, weiß doch, wie man vorgeht und dass es im Zweifelsfalle eben diskret gehandhabt wird. Denn sonst wäre der besagte V-Mann ja längst mit Beton an den Füßen im Hafenbecken gelandet.

Das ist etwas anderes als wenn man von sich aus seiner Freundin davon erzählt und die den Mund nicht halten kann wie es offensichtlich bei dem Mann aus der Doku gewesen ist.

Mal abgesehen davon, dass es doch überhaupt keine Anzeichen dafür gibt, dass hier irgendetwas in dieser Richtung eine Rolle spielt: Der V-Mann, der aus Angst den Mord deckt ist doch in sich eine unlogische Konstruktion.

Außer natürlich, es wäre für die Mörder dann einwandfrei klar, dass er es gewesen sein muss, der geredet hat. Aber dazu müssten schon sehr spezielle Umstände vorgelegen haben.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 22:11
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mal abgesehen davon, dass es doch überhaupt keine Anzeichen dafür gibt, dass hier irgendetwas in dieser Richtung eine Rolle spielt: Der V-Mann, der aus Angst den Mord deckt ist doch in sich eine unlogische Konstruktion.
Außerdem wäre das ja heute nach über 30 Jahren ja vermutlich nicht mehr relevant. Was ich damit sagen will: Eine Enttarnung mag 1992 vielleicht noch ein Risiko gewesen sein, aber heute doch nicht mehr, da ist er doch nicht mehr in V-Diensten. Ich denke auch, man kann das gedanklich abhaken. Klingt erst mal spannend, passt aber bei näherem Hinsehen nicht so richtig.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 22:55
Zitat von sundrasundra schrieb:Naja, die Freundin auf der Silvesterparty bekam ja schon mit, dass sie diesen Tommy bemerkte und dort zu ihm ging. Kann mir schlecht vorstellen, dass sie das da schon gespielt hat. das Risiko, dass die Freundin ihn dort anspricht oder nach dem Drinkholen sich zu ihnen gesellt, war ja doch recht hoch.Wäre peinlich gewesen, wenn er gesagt hätte: Tommy? Hä? Heiße nicht Tommy und sie sich hätte erklären müssen.
Sie hätte das mit einer "Verwechslung bei dem ein oder anderen Kölsch zuviel" locker auflösen können.

Ich habe zuerst gedacht, daß der Drink vielleicht eine Ausrede der Bekannten hätte sein können, um den Smalltalk zu beenden.

Andererseits hätte aber genau so das "Auftauchen Tommys" für Andrea der Vorwand sein können, das Gespräch zu beenden. Eben weil sie keine Lust hatte, ihr Beziehungsleben auszubreiten.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

22.11.2024 um 23:46
Zitat von watnuwatnu schrieb:Weber sagt auch, die Ermittler hätten damals nur ein unscharfes Foto besessen. Inzwischen weiß man, dass darauf gar nicht Klaus abgebildet war, sondern ein anderer Mann.
Falls bei infrage kommenden - schon damals ehemaligen - Arbeitgebern das falsche Foto von Klaus vorgelegt wurde, wäre es kein Wunder, dass er nicht identifiziert wurde.
Gibt es dazu nähere Informationen?
Was ist das für ein Foto, woher kommt es, wen zeigt es eigentlich?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 00:14
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb:Gibt es dazu nähere Informationen?
Was ist das für ein Foto, woher kommt es, wen zeigt es eigentlich?
Siehe Bild 5. Nähere Informationen liegen aber wohl nicht vor.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 00:46
Zitat von ManateeManatee schrieb:Ziegenpetra schrieb:
Gibt es dazu nähere Informationen?
Was ist das für ein Foto, woher kommt es, wen zeigt es eigentlich?
Siehe Bild 5. Nähere Informationen liegen aber wohl nicht vor.
Die Frage, woher es kommt, ist ziemlich interessant. Irgendjemand muß den Originalermittlern von 92 dieses Foto ja gesteckt haben.

Oder haben sie es in Andreas Wohnung gefunden und deswegen angenommen, daß der Mann Klaus sein muß ?

Aber würde man mit nicht 100%iger Sicherheit auf gut Glück nach Heidelberg Klinken putzen fahren ?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 00:54
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Oder haben sie es in Andreas Wohnung gefunden und deswegen angenommen, daß der Mann Klaus sein muß ?
Wenn man sich das Foto genau anschaut, hat man den Eindruck, dass es eine Vergrößerung aus einem Gruppenfoto ist. Rechts scheinen mir die Haare einer neben und vor "Klaus" sitzenden Person zu sein und die Hand im Vordergrund (mit Zigarette?) könnte auch zu einer anderen Person gehören.

Daher vermute ich, dass die Ermittler es tatsächlich in der Wohnung gefunden oder von irgendeinem Kneipen- oder Partygast bekommen haben und irgend ein Zeuge dann gemeint hat "Hm, der da, den kenne ich nicht, das könnte der Klaus sein!".

Und wenn es dann gelungen ist, die anderen Leute auf dem Foto (die hier abgeschnitten sind) zu identifizieren, aber eben diesen einen Mann nicht, dann könnte man angenommen haben, dass das tatsächlich der "Klaus" ist.

Da das Foto aber heute in der Ermittlung keine Rolle mehr spielt, würde ich annehmen, dass dieser Mann dann doch noch identifiziert wurde oder sich selbst gemeldet hat.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 01:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn man sich das Foto genau anschaut, hat man den Eindruck, dass es eine Vergrößerung aus einem Gruppenfoto ist. Rechts scheinen mir die Haare einer neben und vor "Klaus" sitzenden Person zu sein und die Hand im Vordergrund (mit Zigarette?) könnte auch zu einer anderen Person gehören.
Ja , das klingt plausibel.

Wenn man sich den abgebildeten Zeitungsartikel auf Foto 5 mal durchliest, erfährt man mehr Infos über Klaus, die hier in der Diskussion noch keine Rolle spielten. So soll Andrea ihn regelmäßig besucht haben, er seine Tätigkeit als Psychologe bei einer Einrichtung oder Behörde mittlerweile aufgegeben und kein Einkommen mehr haben, mit Kontakten zur Hausbesetzerszene. Dazu sein Auto geschrottet haben.

Nix für ungut, ich möchte AW nix Böses unterstellen und denke, sie wird ihre Gründe gehabt haben, wenn Klaus tatsächlich nicht existiert hat.

Trotzdem würde ich an ihrer Stelle meinen neuen Freunden einen fiktiven Klaus genau so verkaufen: "Der ist genauso drauf wie wir, nur kommen kann er nicht, weil die Kiste kaputt ist und er für die Bahn kein Geld mehr hat, deshalb muß ich immer runter".

Die Frage ist, wer der damaligen Kripo diese doch schon detaillierteren Infos zu Klaus gesteckt hat und warum im Clip z.B. nicht mehr erwähnt wurde, daß er seinen Job geschmissen haben soll und deswegen Anfang 92 schon ganz woanders gelebt haben Könnte.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 07:42
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn man sich den abgebildeten Zeitungsartikel auf Foto 5 mal durchliest, erfährt man mehr Infos über Klaus, die hier in der Diskussion noch keine Rolle spielten.
Beim Lesen des Artikels kam mir der Gedanke, dass "Klaus" vielleicht auch im Umfeld des PZN Nordbaden in Wiesloch tätig gewesen sein könnte. Der Ort ist in Baden-Württemberg jedem bekannt, da der Ortsname dort auch sinnbildlich für eine derartige Einrichtung verwendet wird; einem Menschen aus NRW gegenüber würde man wohl von einer Einrichtung in der Nähe von Heidelberg sprechen.

Auffällig ist, dass sich dieser "Klaus" ja laut Artikel auch aus seiner Tätigkeit zurückgezogen haben soll; für die Reparatur eines (selbstverschuldeten?) Unfallschadens an seinem Kfz fehlten dann möglicherweise auch die Mittel.

Jedenfalls besteht insofern eine Parallele zu Frau W., die ja mit ihrer Beurlaubung vom Postdienst wohl auch auf Gehalt oder Bezüge verzichtet hat, und letztlich der bürgerlichen Welt den Rücken gekehrt haben soll.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 12:20
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich habe dir schließlich schon das "fehlende Portemonnaie" und "die psychischen Folgen" einer solchen Tätigkeit in deinem eigenen Beitrag gesucht.
Dass sie das Portemonnaie nicht dabeihatte, heißt nicht, dass es fehlt – evtl. lag es in ihrer Wohnung. Würde es fehlen, hätte der Ermittler in AZ-XY das Motiv Raubmord erwähnt, was er nicht tat. Ähnlich habe ich das gestern schon geschrieben. Das Portemonnaie dürfte irrelevant sein, ansonsten wäre es in weiteren Quellen erwähnt worden, also nicht nur, dass sie
keine Ausweisdokumente dabeihatte,
Quelle: https://koeln.polizei.nrw/presse/koelner-cold-case-fall-bei-aktenzeichen-xyungeloest

Zu deiner Verallgemeinerung "psych. Probleme" aufgrund eines Einzelfalls ist auch schon alles gesagt. Dafür habe ich die Quelle gestern vorsorglich ein zweites Mal verlinkt, damit Interessierte sie schauen können, ohne mich zuvor zwei Mal danach fragen zu müssen. Es bleibt ohne Beleg deine subjektive Einschätzung, auch wenn du sarkastisch wirst.

Btw: Auch merkte der Ermittler nicht an, dass Tommy evtl. keine reale Person sein könnte. Seine Vermutung bezog sich nur auf Klaus.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:erfährt man mehr Infos über Klaus, die hier in der Diskussion noch keine Rolle spielten.
Doch, ich glaube ab diesem Post:
Zitat von musikengelmusikengel schrieb am 15.11.2024:- er soll die Tätigkeit als Psychologe aufgegeben haben
- soll zuletzt ohne Einkommen gewesen sein
- einen Pkw besessen haben der nach einem Unfall nicht mehr benutzt wurde.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Umfeld des PZN Nordbaden
Ja, die Institution meinte ich mit
Zitat von watnuwatnu schrieb:"Raum HD", wozu z. B. auch die Einrichtung im ca. 20 km entfernten Wiesloch zählen dürfte.
Aber es ist eine Möglichkeit von vielen im Umkreis.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 13:08
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Trotzdem würde ich an ihrer Stelle meinen neuen Freunden einen fiktiven Klaus genau so verkaufen: "Der ist genauso drauf wie wir, nur kommen kann er nicht, weil die Kiste kaputt ist und er für die Bahn kein Geld mehr hat, deshalb muß ich immer runter".
Ja, das stimmt. Einerseits hätte sie damit verhindert, dass jemand sagt: "Wieso kommt Dein Klaus eigentlich nie hier her, will der uns nicht kennenlernen?" und andererseits wären damit mögliche Einwände gegen Klaus ausgeräumt: Man hätte ihm nicht vorwerfen können, dass er ein böser Kapitalist ist oder ein Spießer, der jeden Tag aus seinem Reihenhaus auf die Arbeit geht und damit diese patriarchalisch-ausbeuterische Gesellschaft am Laufen hält weil ihm das nötige Klassenbewusstsein fehlt.

Allerdings geht die Diskussion hier ja von einem entweder-oder aus: Entweder es gab Klaus, der Psychologe ist und in der Heidelberger Gegend lebt usw. oder es gab den Klaus überhaupt nicht, er war eine reine Erfindung.

Denkbar wäre aber auch, dass es Klaus zwar gab, dass AW ihn aber etwas, sagen wir mal: geschönt hat gegenüber ihren neuen Freunden. Wäre der Klaus nämlich in Wirklichkeit Investment-Banker aus dem Frankfurter Westend gewesen [rein fiktives Beispiel!], dann wäre das vermutlich bei ihren neuen Freunden eher weniger gut angekommen. Ein Psychologe mit einem etwas unkonventionellen, mindestens aber nicht-kapitalistischen Leben wäre dagegen vermutlich eher akzeptiert worden.

Allerdings: Egal wie es nun war, wir können hier nun noch seitenweise irgendwelche Institutionen aufzählen, in denen der Psychologen-Klaus gearbeitet haben könnte, wir werden ihn nicht finden. Und vermutlich die Ermittler auch nicht, weil es einfach zu viele Möglichkeiten gibt.

Ich sehe eigentlich nur die Chance, dass Klaus, soweit er denn existiert, sich selbst meldet. Aber sollte sie seine Vita wirklich so "getunt" haben, wie ich es beschrieben habe, wird er sich vermutlich gar nicht mal selbst erkennen...


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 13:18
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich sehe eigentlich nur die Chance, dass Klaus, soweit er denn existiert, sich selbst meldet. Aber sollte sie seine Vita wirklich so "getunt" haben, wie ich es beschrieben habe, wird er sich vermutlich gar nicht mal selbst erkennen...
Ich muss mich mal selbst zitieren, um noch etwas nachzutragen, da die Bearbeitungszeit abgelaufen war: Sollte Klaus wirklich eine Beziehung zu AW gehabt haben, würde er natürlich aufmerksam werden, wenn er von der Fahndung hört, weil er sich natürlich an AW erinnern würde.

Er würde aber nicht unbedingt denken, dass er nun als Zeuge gesucht wird. Sondern er würde, wenn er denn in Wirklichkeit Michael heißt und damals Investment-Banker war, womöglich denken: "Was, hatte die noch mit einem anderen Kerl was laufen? Ist ja nicht zu glauben..."


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 13:23
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 19.11.2024:Mein Beitrag über V-Leute in der Szene wurde gelöscht; insofern bin ich dankbar, dass jemand dieses heiße Eisen noch einmal, mit Belegen untermauert, aufgreift.
Ich möchte dieses heiße Eisen noch mal von der Seite beleuchten, die ich bereits angedacht hatte.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 14.11.2024:Ich kann mir sogar vorstellen, dass dieser „Klaus“ und „Tommy“ nur behauptet haben, zu der Linksradikalenszene zu gehören. Und wenn Andrea Weltzer gar nicht so Insiderin dieser Szene war, konnte ihr irgendein Hansel oder eben Tom und Klaus erzählen, was Wunder welche Pöstchen sie da in der Szene hätten.
Dass ausgerechnet der Name „Klaus“ für diesen „Psychologen“, der von der Polizei nicht ausfindig gemacht werden konnte, von „Klaus“ gewählt wurde als Tarnname, ist vielleicht kein Zufall. Apropos Polizei: Ich denke, die Polizei hat alle Psycho-Institutionen abgegrast, die hier auch erscheinen wie das Wiesloch, das hier mehrmals Erwähnung fand. Klaus scheint in der Form, die er vorgab, nicht zu existieren.

Welche Form war möglicherweise ein Vorbild für „Klaus“? Ich bin selbst nicht auf diese Form gekommen, die öffentlich bekannt ist.

Ich verweise auf:

Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 29) (Beitrag von GonzoX)

Es gibt einen Song von Heinz Rufolf Kunze aus dem Jahre 1985 „Dies ist Klaus“.
Kunze beschreibt den fiktiven Klaus, der einmal pro Woche in ein Gebäude geht, vor dem bis auf sein eigenes Auto nur „grüne Wagen“ stehen (Polizeiwagen). Vermutlich aufgrund guter Bezahlung kann sich Klaus selbst seit kurzem einen Sportwagen (Golf GTI) mit Sonderausstattung (weißes Lenkrad) leisten sowie teure Urlaube („Im Winter fährt er Ski“). Auf einer Demo in Bonn trägt Klaus ein lila Halstuch, während des Staatsbesuchs jedoch einen Knüppel. Dies deutet auf den Rollentausch zwischen seiner Rolle als Demonstrant und Polizist hin. Als Vorlage diente Kunze hier wohl Peter Urbach – auch genannt S-Bahn-Peter, dessen Erkennungszeichen auf Demos ein lila Halstuch war.[1] Urbach war ein V-Mann des Berliner Verfassungsschutzes und Agent Provocateur in den späten 1960er Jahren. Er zeigte den Demonstranten, wie man Autos so umkippt, so dass Benzin aus dem Tank läuft und dann nur ein Streichholz nötig ist, um einen Brand auszulösen. Zudem lieferte er die ersten Molotowcocktails, die erste Schusswaffe sowie Sprengsätze an die Linke Szene, um diese zu Straftaten zu verleiten.[2] Der Song endet damit, dass Klaus gegenüber seiner Freundin angibt diesen Job machen zu müssen. Ein Hinweis darauf, dass es sich um keine moralisch integere Tätigkeit handelt, der er nachgeht.
Quelle: Wikipedia: Dies ist Klaus

Ich kann mir vorstellen, dass der ominöse Fremde in Frau Weltzers Leben auf diese Figur „Klaus“ zurückgegriffen hat.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 14:00
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:warum kommt sie dann aber ausgerechnet auf einen Psychologen, der im Raum Heidelberg gearbeitet hat ?
da muss es schon eine Verbindung geben -
Falls es zutrifft, dass Klaus Psychologe war, kann ihr Studien-Wunsch auch aufgrund ihrer Beziehung zu ihm aufgekommen sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Der V-Mann, der aus Angst den Mord deckt ist doch in sich eine unlogische Konstruktion.
Nur zur Klarstellung, weil gestern (nicht von dir) einige meiner Aussagen verzerrt wurden: Das habe jedenfalls ich nicht gepostet. Es muss auch nicht sein, dass real existierende V-Leute etwas zur Tötung AWs wissen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja eben.... Ich verstehe das so: Wenn ich als V-Mann arbeite, dann tue ich das doch, weil ich letztlich schon weiß, was richtig und falsch ist (außer natürlich,
Ich postete, dass ein V-Mann Angst haben könnte, sich zu melden. Dazu, wie vertraulich EB die Infos behandeln, äußerte ich mich nicht. Wie aus u. g. Quellen hervorgeht, sind V-Leute z. T. (Schwer-)kiminelle. Ich dachte daher nicht nur an eventuelle Bedrohungen durch politisch Gewaltbereite. "Undercover-Leute" umfasst auch verdeckte Ermittler.
V-Mann vor Strafverfolgung geschützt?

Ein 2022 ermordeter Informant der Frankfurter Polizei stand im Verdacht, mit großen Mengen Drogen gedealt zu haben.
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/v-mann-polizei-hessen-100.html (mit weiteren Verweisen)
V-Leute – Die zwielichtigen Helfer des Rechtsstaats
Quelle: https://www.swr.de/swrkultur/wissen/v-leute-die-zwielichtigen-helfer-des-rechtsstaats-100.html

Dass auch das Senioren-Alter manches Gehirn nicht vor staatsfeindlichen Ideologien schützt, zeigt die aktuelle Berichterstattung zur Reichsbürgerszene, z. B. Prinz Reuß (73).
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/reuss-trump-putin-reichsbuerger-100.html


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

23.11.2024 um 16:20
@Füchschen

Echt interessant mit dem Song von Heinz Rudolf Kunze.
Würde passen, Klaus war in den 50 und 60er ein häufiger Name und es gab sehr viele 30 bis 40 jährige in den 90er mit diesem Namen. Also eine der ersten Wahlen wenn man schnell einen Namen braucht.


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