Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

@CharliesEngel
Vielen Dank für die Nennung dieser Quelle!

Ich übersetze mit Google:

Le ministre de la Justice, Didier Migaud, dit "oui" à l'inscription du consentement dans le droit français

Pour de nombreux juristes et collectifs féministes, le procès de Dominique Pelicot, accusé d'avoir drogué sa femme pour la violer et la faire violer, met en lumière l'urgence à faire évoluer la législation du viol en France

Justizminister Didier Migaud sagt „Ja“ zur Aufnahme der Einwilligung in das französische Recht

Für viele Juristen und feministische Gruppen verdeutlicht der Prozess gegen Dominique Pelicot, der beschuldigt wird, seine Frau unter Drogen gesetzt zu haben, um sie zu vergewaltigen, und sie vergewaltigen zu lassen, die Dringlichkeit einer Änderung der Vergewaltigungsgesetze in Frankreich

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Le ministre de la Justice Didier Migaud, interrogé sur France Inter vendredi 27 septembre, s'est dit favorable à l'idée de faire évoluer la définition du viol en droit français en y intégrant la notion de consentement. À la question de savoir s'il était favorable, comme le président Emmanuel Macron, à l'inscription du consentement dans le droit français, le ministre a répondu : "Oui, oui. C'est très bien"
Cette notion de consentement est au cœur des débats du procès des viols de Mazan. Dominique Pélicot est jugé, avec 50 autres coaccusés, pour avoir violé et fait violé sa femme Gisèle Pélicot après l'avoir droguée.

Der Justizminister Didier Migaud sagte in einem Interview auf France Inter am Freitag, dem 27. September, dass er die Idee befürworte, die Definition von Vergewaltigung im französischen Recht durch die Integration des Begriffs der Einwilligung zu ändern. Auf die Frage, ob er wie Präsident Emmanuel Macron dafür sei, die Einwilligung in das französische Recht aufzunehmen, antwortete der Minister: „Ja, ja. Das ist sehr gut.“
Dieser Begriff der Einwilligung steht im Mittelpunkt der Debatten im Mazan-Vergewaltigungsprozess. Dominique Pélicot steht zusammen mit 50 weiteren Angeklagten vor Gericht, weil er seine Frau Gisèle Pélicot vergewaltigt und vergewaltigen ließ, nachdem er sie unter Drogen gesetzt hatte.

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Au cours du procès des viols de Mazan, un avocat de la défense est allé jusqu'à estimer qu'il "y a viol et viol et, sans intention de le commettre, il n'y a pas viol". Cette déclaration a beaucoup choqué et relancé le débat sur la définition du viol.
À l'heure actuelle, le code pénal définit, dans son article 222-23, le viol comme "tout acte de pénétration sexuelle, de quelque nature qu'il soit, ou tout acte bucco-génital commis sur la personne d'autrui ou sur la personne de l'auteur par violence, contrainte, menace ou surprise". La notion de consentement n'y est, elle, pas mentionnée explicitement.
Emmanuel Macron s'était dit favorable en mars dernier à une évolution de la définition du viol. Le chef de l'État a souhaité qu'une proposition de texte puisse voir le jour "d'ici la fin de l'année", une perspective devenue incertaine avec la dissolution de l'Assemblée nationale qui a mis un terme aux travaux en cours sur ce sujet.

Während des Mazan-Vergewaltigungsprozesses sagte ein Verteidiger sogar: „Es gibt Vergewaltigung und Vergewaltigung, und ohne die Absicht, sie zu begehen, gibt es keine Vergewaltigung.“ Diese Aussage schockierte viele und entfachte die Debatte über die Definition von Vergewaltigung neu.
Derzeit definiert das Strafgesetzbuch in Artikel 222-23 Vergewaltigung als „jeden Akt der sexuellen Penetration, gleich welcher Art, oder jeden oral-genitalen Akt, der an der Person eines anderen oder an der Person des Urhebers durch Gewalt, Nötigung, Bedrohung oder Überraschung“. Der Begriff der Einwilligung wird dort nicht explizit erwähnt.
Emmanuel Macron sagte im vergangenen März, er sei dafür, die Definition von Vergewaltigung zu ändern. Das Staatsoberhaupt hoffte, dass ein vorgeschlagener Text „bis Ende des Jahres“ das Licht der Welt erblicken könne, eine Aussicht, die mit der Auflösung der Nationalversammlung, die die laufenden Arbeiten zu diesem Thema beendete, ungewiss geworden war.

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Ende des Artikels

Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/le-ministre-de-la-justice-didier-migaud-dit-oui-a-l-inscription-du-consentement-dans-le-droit-francais_6804859.html

Ja, das bleibt für den Richter im Fall Pélicot sehr schwierig, denn Juristen nehmen es bekanntlich sehr genau mit Gesetztestexten. Die Frage ist jetzt: Muss der Richter auf das Gesetz hören oder auf die Absichtserklärungen des Justizministers und des französischen Präsidenten Macron?

Füchschen schrieb:Die Frage ist jetzt: Muss der Richter auf das Gesetz hören oder auf die Absichtserklärungen des Justizministers und des französischen Präsidenten Macron?

Selbstverständlich auf das bestehende Gesetz!
Mal ganz abgesehen davon dass wir alle wissen was von irgendwelchen "Absichtserklärungen" von Politikern zu halten ist, das ist ja in Frankreich auch nicht anders als sonst wo auf der Welt.

Füchschen schrieb:@CharliesEngel
Vielen Dank für die Nennung dieser Quelle!

(...)

Ja, das bleibt für den Richter im Fall Pélicot sehr schwierig, denn Juristen nehmen es bekanntlich sehr genau mit Gesetztestexten. Die Frage ist jetzt: Muss der Richter auf das Gesetz hören oder auf die Absichtserklärungen des Justizministers und des französischen Präsidenten Macron?

Avec plaisir (Dafür nicht) @Füchschen
Dein Beitrag vom DLF freut mich sehr.

Es gilt natürlich der aktuelle Gesetzestext.
Daran können auch Minister und Staatspräsidenten in einer funktionierenden Demokratie nichts ändern - und das ist gut so!

Die Vorfälle in Mazan scheinen ja schon seit Jahren, seitdem immer mehr Mit-Angeklagte in Haft kamen, frankreichweit bekannt zu sein. Makron und auch anderen war im März 2024 bereits klar, dass eine Gesetzesänderung erforderlich ist, ähnlich der Entwicklung in Spanien, wo eine Häufung von sexuellen Gruppendelikten zur gesetzlichen Maxime "Ja ist Ja" führte.

Mit ihrem Vorstoß reagierte die linke Regierung auf mehrere aufsehenerregende Fälle von Gruppenvergewaltigungen, bei denen die Täter in den vergangenen Jahren mit milden Strafen davongekommen waren. Große Empörung hatte vor allem ein Fall im Juli 2016 ausgelöst. Eine Gruppe von fünf jungen Männern zerrte damals während der Sanfermines-Feiern (San Fermín) in Pamplona eine junge Frau in einen Hauseingang. Sie vergewaltigten ihr Opfer mehrfach und filmten das Ganze. Das zuständige Gericht sah den Tatbestand der Vergewaltigung als nicht gegeben an, weil es, wie es im Urteil von 2018 hieß, "weder Schläge noch Drohungen" gegeben habe und das Opfer passiv geblieben sei. Das Urteil löste Proteste im ganzen Land aus.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/spanien-nur-ja-heisst-ja-vergewaltigung-1.5592445

Noch ein persönliches Fazit von mir: Es gibt Menschen, die fair miteinander umgehen und dann die anderen. Ich bin es fast müde, erzieherische, psychologische und andere Gründe als Erklärung zu akzeptieren. Es ist wie in der Wirtschaft, wie im Sport: fair play, das zu wollen ist eine Charaktersache, eine generelle Haltung wie man durchs Leben spaziert.

CharliesEngel schrieb:DP widerspricht ihm weinend aus seiner Box: "Das ist falsch." Er habe sich niemandem anvertraut.

Darf ich raten, warum er sich niemandem anvertraut hat: Weil er sich geschämt hat?

CharliesEngel schrieb:Für DP ist sein Vater Denis der Urheber, der sich nie für seine Taten verantworten musste und er, DP, müsse nun dafür "zahlen".

Aha, manche Dia- sowie auch Monologe lassen einen sprachlos zurück. Gerne würde ich dazwischen reinschreien, dass andere Menschen auch ihre Kindheitstrauma mit sich herumschleppen, aber irgendwann anfangen diese aufzuarbeiten, manche ein Leben lang, einige in Therapie, andere machen es mit sich selbst aus, aber schwere Straftaten begehen die meisten dennoch nicht. Vielleicht haben sie Bindungsängste, sind "Drückeberger", oder oder oder. Aber solche abartigen Taten laden sie dennoch nicht auf sich.

In 22 Minuten nochmal alles in Ruhe von der Auslandskorrespondentin des Spiegel, Britta Sandberg. Ihre Kollegin, Host, Regina Steffens, lädt ein, diesen Shortcut zu teilen ... gerne gemacht ... bis Prozesstag: 8. Oktober 2024

Gisèle Pelicot: Ikone im Kampf gegen sexualisierte Gewalt – Shortcut | DER SPIEGEL

Externer Inhalt
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Zu Britta Sandberg
Wikipedia: Britta Sandberg

Zitate von Mit-Angeklagten, zum Thema Wahrnehmung der Frau als eigenständige Person und ihrer Zustimmung:

"Enfin, pour moi, elle était d'accord."

"Also, für mich, war sie einverstanden."

☆

"Est-ce que vous vous êtes posé la question de savoir si elle était d'accord ?", lui demande Roger Arata, le président de la cour criminelle du Vaucluse. "Je ne me suis pas posé la question une seule fois", reconnaît-il.

"Haben Sie sich gefragt zu wissen, ob sie einverstanden ist?", befragt ihn Roger Arata, der Präsident des Gerichts des Département Vaucluse. "Die Frage habe ich mir kein einziges Mal gestellt.", bekennt er.

☆

(...) assure toutefois avoir découvert la notion "en prison" avec une psychologue.

(...) versichert, die (Er-)Kenntnis "im Gefängnis" auf jeden Fall mit Hilfe einer Psychologin entdeckt zu haben.

☆

"Je ne suis pas allé loin à l'école, 'à son insu' [du nom de la rubrique sur Coco.fr où Dominique Pelicot postait ses annonces], je ne savais pas ce que ça voulait dire."

"Ich bin nicht lange zur Schule gegangen, 'à son insu' [Name der Rubrik auf Coco.fr, wo Dominique Pélicot seine Annoncen postete], ich wusste nicht, was das heißen sollte."

Quelle, für alle vier Zitate: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/je-ne-me-suis-pas-pose-la-question-au-proces-des-viols-de-mazan-l-indifference-des-accuses-vis-a-vis-du-consentement-de-gisele-pelicot_6803347.html

☆

"J'étais trop dans le mouv' pour m'apercevoir de ça"

"Ich war zu sehr in der Bewegung, um mich dessen bewusst zu werden."

Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/je-n-aime-pas-les-gens-au-proces-des-viols-de-mazan-fabien-s-raconte-une-vie-marquee-par-les-violences-sexuelles_6803149.html

☆

"Je conçois que c'est un peu spécial, mais on peut avoir affaire à une personne timide"

"Ich konstruiere, das ist etwas speziell, aber man kann in Beziehung zu einer schüchternen Person sein."

Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-defense-difficile-a-assumer-des-accuses-face-a-une-victime-devenue-une-icone_6799012.html

Eigene Übersetzungen.

CharliesEngel schrieb:"Ich bin nicht lange zur Schule gegangen, 'à son insu' [Name der Rubrik auf Coco.fr, wo Dominique Pélicot seine Annoncen postete], ich wusste nicht, was das heißen sollte."

OMG - beste Ausrede!

CharliesEngel schrieb:"Ich war zu sehr in der Bewegung, um mich dessen bewusst zu werden."

Ist auch nicht lange zur Schule gegangen.....

CharliesEngel schrieb:"Ich konstruiere, das ist etwas speziell, aber man kann in Beziehung zu einer schüchternen Person sein."

...und der auch nicht.

Unfassbar, was für Ausreden sich diese Personen einfallen lassen. Aber Not macht anscheinend erfinderisch.

Zu "à son insu" : Das scheint Teil der gehobenen französischen Sprache zu sein.

Ohne Kontext sind zwei Bedeutungen möglich: "ohne ihr Wissen" und / oder "ohne sein Wissen".

"Ohne ihr Wissen" (Plural), also ohne Wissen beider, ohne Wissen des Paares wäre: "à leur insu".

Mit Kontext und spätestens dann in der Situation im Haus der Pélicots, wenn man sieht, DP bleibt von Anfang bis Ende präsent neben seiner Frau, gibt Regieanweisungen und "Verbote", sollte klar sein, dass es nicht bedeutet "ohne sein Wissen".

Und zur Not hilft die Suchmaschine im Internet.

"Prozesse" außerhalb des Gerichtssaals:

Ihre Kinder vor der Schule, Partnerinnen und andere Angehörige aus dem Umfeld der Mit-Angeklagten wurden belästigt, bedroht, beschimpft; die Mit-Angeklagten außerhalb des Gerichts fotografiert und in den sozialen Medien eingestellt, Identitäten veröffentlicht.

Dagegen wollen die Verteidiger rechtlich vorgehen, jetzt und zukünftig. Der Artikel ist vom 9. September 2024.

Der richterliche Präsident des Verfahrens, Roger Arata, appelliert an eine erforderliche Gelassenheit, um den Prozess führen zu können. - Hierzu hätten sich doch deutlichere Worte finden können, entgegen dieser richterlichen Distanzierung von der Lebenswirklichkeit, so meine Meinung.

https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/proces-des-viols-de-mazan-la-defense-prevoit-de-deposer-des-plaintes-pour-menaces-sur-leurs-clients_6771901.html

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In der französischen Wikipedia stagniert die Berichterstattung zum Fall "Mazan"; es sei zu einem "Krieg unter den Editoren" gekommen, mit der Folge der gegenseitigen Blockade, dicker roter Verweis von der Verwaltung an die Schreibenden, schon seit Tagen. Etwas, was ich da noch nie erlebte.

Wikipedia: Affaire des viols de Mazan

Ein detaillierter Bericht über die Geschichte der Organisation Coco die diese gruseligen videos vetrieben hat und ihren Gründer der jetzt in Bulgarien hoch genommen wurde:
https://www.theguardian.com/world/2024/oct/12/coco-website-pelicot-rape-trial
Habe leider keine Zeit das zu übersetzen, vielleicht gibt es einen äquivalenten Artikel irgendwo in den deutschen Medien?

wolfi7777 schrieb:Ein detaillierter Bericht über die Geschichte der Organisation Coco die diese gruseligen videos vetrieben hat und ihren Gründer der jetzt in Bulgarien hoch genommen wurde:
https://www.theguardian.com/world/2024/oct/12/coco-website-pelicot-rape-trial
Habe leider keine Zeit das zu übersetzen, vielleicht gibt es einen äquivalenten Artikel irgendwo in den deutschen Medien?

Ich kenne keinen deutschen Artikel hierzu. @jeandArc hat sich in einem Post schon mal etwas ausführlicher mit der Geschichte dieser Plattform befasst (siehe nachfolgender Link zum Post).

Beitrag von jeandArc (Seite 8)

Die Quelle für diese Informationen war https://www.ladepeche.fr/2024/06/25/pedocriminalite-et-guet-apens-homophobes-le-sulfureux-site-de-rencontres-cocogg-ferme-par-le-parquet-de-paris-12039577.php

Und hier noch ein weiterer Post von @jeandArc zu dem Thema mit weiterführenden Quellen für Interessierte:

Beitrag von jeandArc (Seite 23)

Und hier auch noch einmal der Post von @jeandArc mit dem Link zu dem coco Wiki

Beitrag von jeandArc (Seite 22)

Danke, Misetra.
Etwas OT:

Isaac Steidl

Eigentümer of Coco wird manchmal auch als Steidel genannt, was stimmt nun?

Am Mittwoch vergangener Woche, den 9. Oktober 2024, verlässt Gisèle Pélicot erstmals kurz den Gerichtssaal, um sich von den absurden, gedankenlosen Einlassungen eines Mit-Angeklagten abzugrenzen.

Eigene Übersetzung:
Er erscheint, um sich zweimal dem Haus des Paares Pélicot zuzuwenden, am 27. Oktober 2019 und am 11. Januar 2020. In U-Haft, wird er, wie die große Mehrheit seiner Mit-Angeklagten, verdächtigt zu "schweren Vergewaltigungen" an der 70-jährigen. Und wie die Mehrheit von ihnen, leugnet er, "die Absicht" gehabt zu haben zu vergewaltigen. Anerkennt also nicht die Fakten.

Auf dem Weg nach Mazan, zum ersten Mal, sagt er, überzeugt gewesen zu sein, dass er an "einem Plan zu dritt" teilnehmen werde. Aber bei der Ankunft erklärt ihm Dominique Pélicot, dass seine Ehefrau "sich schlafen gelegt hat, sie hat ihre Schlaftablette genommen", erzählt der Mann in der Gerichtsbox. Ich sage mir, "Wir werden ins Schlafzimmer gehen, wir werden sie aufwecken", erzählt der Angeklagte weiter. "Entstehen da bei Ihnen Fragenzeichen, dass sie nicht aufwacht?", befragt der Präsident. "Ich finde das seltsam, aber niemals hätte ich mir das Unvorstellbare vorstellen können", antwortet er (...).

"Frau Pélicot liegt mit dem Gesicht zu Ihnen, vollkommen bewusstlos, nach den Fotos hier vor mir ... Und Sie führen Ihr Geschlechtsteil in ihren Mund. Erinnert das nicht daran, dass etwas Anormales vorsichgeht?", befragt ihn der Präsident. "Die Wahrheit ist, ich überlege in jenem Moment nicht", antwortet der Betreffende lakonisch.

(...)

Laure Chabaud, die Staatsanwältin, nimmt den Faden auf. "Angenommen, man ist in diesem 'Szenario' wie Sie es nennen: Wenn man sich in die vollkommen bewusstlose Frau hineinversetzt, kann man sich fragen, welches ist das Interesse an einem solchen Spiel?" schlußfolgert sie. "Ja", sagt (...) C. lakonisch.

"Welches ist Ihr Interesse an einer sexuellen Beziehung zu einem komplett regungslosen Körper?" fährt die hohe Beamtin fort. "Kein einziges Interesse für mich, aber das war für das Pärchen, um es zufrieden zustellen", bestätigt der Mann. "Also die reine Gutherzigkeit?!", schließt Laure Chabaud. Davon ist es nun zuviel für Gisèle Pélicot, die sich erhebt. Ihr Anwalt versucht, sie zurückzuhalten. "Ich ertrage diesen Mann nicht!", entgegnet ihm die 70-jährige.

Für einige Minuten verlässt sie den Gerichtssaal. Und kehrt zurück mitten in der Präsentation eines Videos einer der vom Angeklagten auf ihr begannenen Vergewaltigungen. Man hört ihr Schnarchen. Das Licht ist grell. Alles ist in der Totalen gefilmt. Der Mann trägt kein Kondom. Gisèle Pélicot durchschreitet den Saal, um wieder auf ihren Platz zu gelangen. Dann setzt sie sich und schaut auf ihr Handy.

Während der gesamten Vorführung hat (...) C. seinen Kopf geneigt. (...) "Denken Sie immer noch, einem Paar ein Vergnügen bereitet zu haben?", fährt der Anwalt fort. "Ich denke, ich habe dem Ehemann ein Vergnügen bereitet, nicht dem Paar", anerkannt der Angeklagte schlußendlich.

Il comparaît pour s'être rendu deux fois au domicile du couple Pelicot, le 27 octobre 2019 et le 11 janvier 2020. Placé en détention provisoire, il est, comme la grande majorité de ses coaccusés, poursuivi pour "viols aggravés" sur la septuagénaire. Et comme la majorité d'entre eux, il nie avoir eu "l'intention" de violer. Et ne reconnaît donc pas les faits.

En partant pour Mazan, la première fois, il dit être persuadé qu'il va participer à "un plan à trois". Mais en arrivant, Dominique Pelicot lui précise que son épouse "est partie se coucher, elle a pris son somnifère", relate l'homme dans son box. "Je me dis : 'On va aller dans la chambre, on va la réveiller'", poursuit l'accusé. "Ça vous interroge qu'elle ne se réveille pas ?", demande le président. "Je trouve ça bizarre, mais jamais je n'aurais imaginé l'inimaginable", répond-il, (...).

"Madame Pelicot est face à vous, parfaitement inconsciente, d'après les photos que j'ai sous les yeux... Et vous introduisez votre sexe dans sa bouche. Est-ce que ça ne révèle pas qu'il se passe quelque chose d'anormal ?", l'interroge le président. "En vérité, je ne réfléchis pas à ce moment-là", répond l'intéressé laconiquement.

(...)

Laure Chabaud, l'avocate générale, prend le relais. "A supposer qu'on est dans le cadre de ce que vous appelez 'un scenario' : si on se met à la place d'une femme totalement inconsciente, on peut se demander quel est l'intérêt d'un tel jeu", résume-t-elle. "Oui", dit (...) C, laconique.

"Quel est pour vous l'intérêt d'avoir un rapport sexuel avec un corps totalement inerte ?", poursuit la magistrate. "Aucun intérêt pour moi, mais c'était pour le couple, pour le satisfaire", affirme l'homme. "Donc c'est de la pure bonté ?!", s'étrangle Laure Chabaud. C'en est trop pour Gisèle Pelicot, qui se lève. Son avocat tente de la retenir. "Je ne supporte pas cet homme-là !", lui lance la septuagénaire.

Elle quitte l'audience quelques minutes. Et revient en pleine projection d'une vidéo d'un des viols commis sur elle par l'accusé. On entend ses ronflements. La lumière est crue. Le tout est filmé en gros plan. L'homme ne porte pas de préservatif. Gisèle Pelicot longe la salle pour regagner sa place. Puis s'assoit et regarde son portable.

(...) C. a baissé la tête tout au long de la projection. (...) "Vous pensez toujours avoir fait plaisir à un couple ?", poursuit l'avocat. "Je pense que j'ai fait plaisir au mari, pas au couple", reconnaît finalement l'accusé.

Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-gisele-pelicot-quitte-pour-la-premiere-fois-la-salle-d-audience-exasperee-par-les-denegations-d-un-accuse_6828221.html#xtor=CS2-765-%5Bautres%5D-

Erschreckend ist neben der Tat selbst nicht weniger die Einfältigkeit der Beschreibung, die (fehlende) subjektive Motivlage in subtiler Form. Ob ein Mann mit Bildung dies "more sophisticated", sein echtes sexuelles alter ego offenbarend, schildern würde, mal zu der Tat stehend? - Wird ein Herunterspielen der eigenen Motivlage dem Angeklagten von Nutzen sein, nicht nur vor der eigenen Partnerin, vor Gericht?

Auch dieser Mit-Angeklagte wollte wohl anscheinend etwas anderes erleben als er sah, er setzte sich über seine ursprüngliche Absicht, einen Abend zu dritt zu erleben hinweg und zog es durch - echt jetzt? Wie sieht er denn sonst so seine sexuelle Rolle beim Dreier - der "Fitte" oder der "devote"? Und da dreht man sich mal eben in Sekunden in der Rolle, auf die Lust und Vorfreude konzentriert waren und passt sich flexibel an, entgegen der eigenen Lustkonzeption? ... Und wiederholt es ein paar Monate später auch noch?

Seine fehlende Wahrnehmung der Frau scheint klar, beim zweiten Treffen ihm wohl sogar willkommen. Aber diese Inkonsequenz des eigenen sexuellen Wunsches, zumindest beim ersten Treffen, dazu hätte ich mir mehr Fragen gewünscht; wann traf die Manipulation durch DP auf die Gleichgültigkeit des Angeklagten, beim Chat, im Haus? Wie groß sind die Schuldanteile von DP und wie groß sind die Schuldanteile des jeweiligen Mit-Angeklagten, das ist herauszufinden.

#bravoGisèle

wolfi7777 schrieb:Danke, Misetra.
Etwas OT:
Isaac Steidl
Eigentümer of Coco wird manchmal auch als Steidel genannt, was stimmt nun?

Da hast du Recht. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen. Ich denke, Steidl, wie in dem Guardian-Artikel und auch einigen anderen Artikeln ist richtig. Zu Isaac Steidl finde ich im Netz diverse Profile, die vom Alter und der Ausbildung her passen. Der Mann ist Software-Ingenieur und jetzt in seinem Vierzigern. Bei der Gründung von Coco war er Anfang 20. Ohne Gewähr allerdings!

Ich habe mir das jetzt mal die Verbrechen, die auf coco initiiert wurden, genauer angeschaut: es geht also u. a. um Mord, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und homophobe Angriffe. Darauf schließe ich, dass die coco-"Kunden" in der Mehrheit Vergewaltigung und Kindesmissbrauch okay fanden, Homosexualität aber eher nicht.

Im Übrigen könnte jederzeit ein neues coco den Betrieb aufnehmen, in einem sicheren Hafen, außerhalb der Reichweite von französischen bzw. EU-Behörden. Die Kundschaft ist ja noch da, neben fast 50 Personen, die Gisèle P. vergewaltigt haben und nicht identifiziert werden konnten, vermutlich noch viele andere. Wie Steidl mit der kriminellen Plattform Geld verdient hat, habe ich noch nicht verstanden.

@wolfi7777
Danke für den Guardian-Artikel. Die Server, auf denen Coco.gg zum Zeitpunkt seiner Schließung gehostet wurde, standen demnach in Deutschland. Wirklich unvorstellbar, dass es so lange gedauert und mehrere Gesetzesänderungen erfordert hat, um diese Webseite endlich dicht zu machen. Die Verantwortlichen gingen jahrelang ungestört innerhalb der EU ihren Geschäften und ihrem Alltag nach.

CharliesEngel schrieb:"Frau Pélicot liegt mit dem Gesicht zu Ihnen, vollkommen bewusstlos, nach den Fotos hier vor mir ... Und Sie führen Ihr Geschlechtsteil in ihren Mund. Erinnert das nicht daran, dass etwas Anormales vorsichgeht?", befragt ihn der Präsident. "Die Wahrheit ist, ich überlege in jenem Moment nicht", antwortet der Betreffende lakonisch.

Wenn man bedenkt, dass im Raum steht, dass DP eine Frau getötet hat, dann frag ich mich wirklich, wie das im Zweifel weitergegangen wäre..... Eine sedierte Person ist nicht mehr in der Lage abzuhusten. GP wurde stark sediert, wie wir erfahren haben. Dann wird an ihr Oralsex praktiziert OHNE Kontom (nehme ich an). Sie hätte leicht bei einer solchen Aktion ersticken können. Was hätte DP getan, wie hätte er dies vertuscht? Und ich bin mir sicher, er hätte das vertuscht und wäre damit ggf. sogar durchgekommen. Das erschreckt mich so sehr (neben vielem anderen natürlich) und das gab es in diversen Fällen auch schon!
Dieser Mann ist ein Schwerverbrecher! Die Mitangeklagten mögen zwar einfältig sein, aber nach und nach brechen die Ausreden-Konstrukte ein. Dass GP dabei mitunter den Raum verlassen muss, ist nur zu verständlich. Doch sie wird wissen, dass dies der hilflose Versuch ist eines jeden Angeklagten, seine Haut zu retten. So richtig funzt da aber nichts, meiner Meinung nach. Durch die Videos bricht jedes Kartenhaus nach und nach zusammen. So sehe ich es momentan. Wir werden weiter sehen.......

anthe schrieb:Die Server, auf denen Coco.gg zum Zeitpunkt seiner Schließung gehostet wurde, standen demnach in Deutschland. Wirklich unvorstellbar, dass es so lange gedauert und mehrere Gesetzesänderungen erfordert hat, um diese Webseite endlich dicht zu machen. Die Verantwortlichen gingen jahrelang ungestört innerhalb der EU ihren Geschäften und ihrem Alltag nach.

Seltsam, dass man in Deutschland gar nicht darüber berichtet hat. Ich habe eben extra noch mal nachgesehen. Es hätte mich schon interessiert, wer diese Server in Deutschland gehostet hat. Man liest doch auch über andere Plattformen, die geschlossen wurden wie bespielsweise Ghost oder Crime Market.