Maia schrieb:aus meiner Erfahrung als Mutter, die mit einem zweijährigen Kind in den Alpen wandern war und der ein anderes zweijähriges Kind ausgebüxt ist:
Danke für diesen, bereicherden Beitrag.
Das würde ich ganz genauso sehen und ein "verlaufen" als die wahrscheinlichste Variante halten.
Emile hat eine Katze gesehen, einen Schmetterling und ist dem gefolgt.
Nicht stur geradeaus und auch nicht "an einem Stück" ist der kleine Bub dann sicherlich mehr als
nur 2 Km gelaufen.
Warum hat er die Rufe nicht gehört?
Weil er nicht mochte... habe es selbst erfahren und sehe es täglich.
Mutter und Kind sind gerade mal 20 m auseinander, sozusagen in Sichtweite.
Das Kind reagiert überhaupt nicht auf die Rufe der Mutter.
Ist gerade beschäftigt, mit einem Marienkäfer.
Oder, Er war gerade vor Erschöpfung irgendwo eingeschlafen.
Hat also gar nichts gehört.
Er läuft also weiter und weiter, bis er nicht mehr kann.
Die Hitze, fehlende Flüssigkeit, Müdigkeit.
Die Suchstaffel sucht ihn ja nicht gleich mal 3 Km entfernt, also bleibt er unentdeckt.
Ich stimme dir absolut zu das so Knirpse extrem weit laufen und auch klettern können.
Nun irgendwann wacht das Würstchen wieder auf. Vielleicht war es dann schon dunkel?
Jetzt beginnt das Heimweh, er weint bitterlich, aber niemand hört ihn mehr.
Er macht sich seine Instinkte zu nutze.
Wo läuft son ein Kind wohl im dunklen hin?
Zum Licht!
Sei es ein Gehöft in der Umgebung, oder nur die Auto Scheinwerfer von der D 900
in der Nähe?
Aber er kann in seinem Alter weder Entfernungen einschätzen,noch hat er ein Zeitgefühl.
Orientierung...wohl eher auch nicht.
Ab hier gibt es noch 2 Mögliche Szenarien:
Auf seiner Suche, auch nach Flüssigkeit, ist er in den nahen Bach gefallen.
(hier sei angemerkt: Kleinkinder ertrinken meist völlig lautlos, es reicht eine Pfütze, ca. 20 cm)
2. Er läuft solange es geht, vielleicht noch an Tag 3 nach der Vermissten Meldung.
Und entwischt so auch weiteren Suchtrupps.
(Er hat ja sicher Angst und versteckt sich lieber, als gefunden zu werden...soweit
denkt er ja nicht).
Ganz ohne Unfall oder Fremdeinwirkung:
Das Klinkind ist einfach irgendwann, irgendwo zusammen gebrochen.
Erschöpfung, Dehydrierung und verstab dann dort.
Jetzt kam die Natur zum tragen.
Wildtiere aller art haben den Kadaver in alle Himmelsrichtungen verstreut.
Daher kann heute nach 9 Monaten, der genaue Ort nicht mehr bestimmt werden.
Und so ist auch der Schädel dahin gekommen wo er kürzlich gefunden wurde.
(nochmals bewegt durch Tiere und gerollt, wohlmöglich).
Also, ergo:
Emile ist einem tragischen Unglück erlegen. Meine Meinung.