Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

Hallo , ich habe hier von Anfang an mitgelesen und den Fall verfolgt und bin sehr traurig darüber, dass der kleine Èmile nicht mehr lebt.

GigiNazionale schrieb:Das wäre eine sehr wichtige Information, wenn das allgemein für alle Zweijährigen gilt. Vielleicht melden sich hier noch Eltern, die das bestätigen können.

Zu deiner Frage, natürlich hängt es von der Feinmotorischen inviduellen Entwicklung jedes Einzelnen Kindes ab , ob es seine Wanderstiefel selbständig ausziehen kann, ich denke, dass es auch in den Alter möglich währe die Stiefel wenn die nicht fest zugeschnürt sind einfach auszuziehen, wenn man kräftig daran zieht.Richtig aufzuschnüren stelle ich mir etwas schwieriger vor hängt davon ab wie fest alles zu war am Schuh im Endeffekt.
Ich bin mir nicht Sicher, aber hat am Anfang nicht hier jemand geschrieben oder von Pressemitteilung übersetzt die Schuhe wären noch verschnürt gewesen ?

An die Französisch sprechenden hier. Könnte bitte jemand das Gesagte in diesem Video zusammenfassen?
Ein Wanderer beschreibt das Gebiet, in dem die sterblichen Überreste von Emile gefunden wurden.

Aus "La Provence":

Un randonneur aguerri nous décrit la zone où ont été retrouvés les os d’Émile

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Diarmuid schrieb:Für mich macht es keinen Sinn, warum die Leiche nicht vorher entdeckt wurde.
Sinn macht, dass aufgrund der Ankündigung und Durchführung der Rekonstruktion nun der Schädel und andere Teile gefunden worden.

Das erschließt sich mir ebenfalls nicht. Wenn es jetzt dort abgelegt wurde dann scheint es ein sehr spezieller Täter zu sein. Warten wir mal ab.

CorvusCorax schrieb:An die Französisch sprechenden hier. Könnte bitte jemand das Gesagte in diesem Video zusammenfassen?
Ein Wanderer beschreibt das Gebiet, in dem die sterblichen Überreste von Emile gefunden wurden.

Der Mann mit Bauch und ohne Gesicht im Video sagt schlicht, dass der Weg ständig bergab geht und dass Émile den Weg hätte gehen können und es dem Mann unverständlich ist, dass Èmile damals nicht gefunden wurde.

JosephConrad schrieb:Vielleicht kann sie ja wegen Störung der Totenruhe angeklagt werden.

Dazu müsste man das französische Pendant zu "unserem"
StGB § 168 Störung der Totenruhe
kennen. Aber nach deutschem StGB § 168 zB hätte sie sich nicht strafbar gemacht.
Ob das nach französischem Recht strafbar war, keine Ahnung.

Laut einer aktuellen Info auf bfmtv rückt morgen eine Hunderschaft in Haut-Vernet an. Sofern ich das Wort dispositif richtig verstanden habe, sind das dann vergleichbare Experten wie diejenigen, die zur Zeit im Wald arbeiten. Ansonsten bitte gerne korrigieren.

Un dispositif de recherche similaire attendu demain au Haut-Vernet
Une centaine d'hommes seront mobilisés demain au Haut-Vernet pour la suite des recherches après la découverte d'ossements et d'habits appartement à Émile. Un dispositif similaire à celui déployé depuis dimanche.

Quelle: https://www.bfmtv.com/bfm-dici/direct-mort-d-emile-trois-jours-apres-la-decouverte-d-ossements-les-recherches-se-poursuivent_LN-202404020064.html

Frei übersetzt:

Ein ähnliches Suchvorhaben wird morgen in Haut-Vernet erwartet
Rund hundert Menschen werden morgen in Haut-Vernet mobilisiert, um die Forschung nach der Entdeckung von Emiles Knochen und Kleidung fortzusetzen. Ein ähnliches Suchvorhaben wie das seit Sonntag im Einsatz befindliche

Quelle: https://www.bfmtv.com/bfm-dici/direct-mort-d-emile-trois-jours-apres-la-decouverte-d-ossements-les-recherches-se-poursuivent_LN-202404020064.html

@IlluminatiNWO

Leider kann ich deine Frage, wie kalt es in der Nacht von Émiles Verschwinden war, nicht beantworten, ich weiss es nicht.
Aber sehr guter Gedanke von dir mit dem Phänomen der Kälteidiotie, bei dem Erfrierende paradoxerweise ihre Kleidung ablegen.
Hinzu kommt, sie neigen dazu, sich anschliessend in kleinen, geschlossenen Räumen zu verstecken.
Vielleicht gibt es am Fundort eine Stelle, die dem gleichkam, eine Senke unter dicht stehenden Bäumen oder so, eine geschützte Stelle, die Émile hätte aufgesucht haben können und wo er dann verstorben ist?

Registrierung2 schrieb:JosephConrad schrieb:
Vielleicht kann sie ja wegen Störung der Totenruhe angeklagt werden.
Dazu müsste man das französische Pendant zu "unserem"
StGB § 168 Störung der Totenruhe
kennen. Aber nach deutschem StGB § 168 zB hätte sie sich nicht strafbar gemacht.
Ob das nach französischem Recht strafbar war, keine Ahnung.

Wenn das passieren würde, würde man Gefahr laufen, dass der nächste einen auffälligen Fund einfach übersieht aus lauter Angst, irgendwas falsch zu machen.

Man kann froh sein, dass die Frau den Schädel gefunden hat, was vorher niemandem gelungen ist.

lemystere schrieb:Leider kann ich deine Frage, wie kalt es in der Nacht von Émiles Verschwinden war, nicht beantworten, ich weiss es nicht.
Aber sehr guter Gedanke von dir mit dem Phänomen der Kälteidiotie, bei dem Erfrierende paradoxerweise ihre Kleidung ablegen.

Die Nachttemperatur wurde anfänglich erwähnt, dank @JamesRockford

JamesRockford schrieb am 11.07.2023:In der Nacht auf Sonntag herrschten dort in der Gegend auf 1.300 Meter Höhe Temperaturen zwischen 12 und 13 Grad.

petitprince schrieb:Es hiess damals chaussures de randonnée. Es könnten theoretisch Baskets mit klett gewesen sein. Schnuerschuhe für Kleinkinder sind eher selten. Man weiss eigentlich gar nicht, was er genau für Schuhe anhatte.

Auf diesem Bild sieht man, dass Émile auch Schnürschuhe trug.

https://fr.finance.yahoo.com/actualites/disparition-demile-2-ans-lentends-180238560.html

@JamesRockford
Sie hat sich doch auch laut französischem Recht strafbar gemacht.

Laut dem Radiosender RTL übergab sie den Schädel „nicht direkt“ der Polizei. Der Fundort, der vielleicht auch Tatort war, soll durch die Wanderin weitgehend zerstört worden sein. Das ist in Frankreich ein Delikt.

Quelle: https://www.fr.de/panorama/entscheidende-spuren-verwischt-92982005.html

Karajana schrieb:Laut dem Radiosender RTL übergab sie den Schädel „nicht direkt“ der Polizei. Der Fundort, der vielleicht auch Tatort war, soll durch die Wanderin weitgehend zerstört worden sein. Das ist in Frankreich ein Delikt.
Quelle: https://www.fr.de/panorama/entscheidende-spuren-verwischt-92982005.html

Das hatten wir schon mit dem Originaltext von rtl geklärt. Rtl hatte die Befürchtung, dass die Frau den Schäden abgewaschen haben könnte. Für diese Annahme gab es keine Veranlassung. Die Frau hat von zu Hause aus die Polizei angerufen (vielleicht um zu erfragen, ob die Polizei zu ihr kommt, oder ob sie auf die Wache fahren muss). Sie hat sich nicht strafbar gemacht.

Der Fall ist wirklich tragisch! Ich als Mutter eines zweijährigen fühle sehr stark mit. Ich halte einen Unfalltod mit am wahrscheinlichsten. Mein Sohn ist auch der Typ laufen und sich nicht mehr umschauen, wenn es zum Beispiel um Matschepfützen geht. So kann es in Émiles Fall ein Schmetterling gewesen sein oder eben die Suche nach der Holzhütte. Man darf deren Tempo nicht unterschätzen, allerdings sind kleine Kinder auch schnell auf was neues fokussiert und kommen auch schnell wieder ins stoppen. Das er zielstrebig ohne Pause mal eben eine längere Strecke durchgelaufen ist, ist schwierig vorzustellen. Aber nichts ist unmöglich.

Ich frag mich nur die ganze Zeit, ob der kleine auch eine Windel getragen hat. In dem Alter eigentlich noch ziemlich normal aber irgendwie ist nur von einem Slip die Rede.

Der ganze Fall muss für die Eltern schon sehr sehr belastend sein. Der Zeitpunkt des Auffindens und die Art und Weise lässt zu viel Raum zur Spekulation. Ich wünsche der Familie eine schnelle Aufklärung und viel Kraft mit diesem Schicksalsschlag umgehen zu lernen.

ichhier schrieb:Wenn ich von meinen Kindern ausgehen: sie konnten in diesem Alter keine hoch geschnürten Schuhe alleine ausziehen,

Kann ich bestätigen, auch Stiefel mit Klettverschluss nicht.

AlteTante schrieb:Hier hat doch schon jemand mehrfach auf einen Fall in einer Großstadt (war es Berlin?) hingewiesen, wo eine Leiche, obwohl nicht nur intensiv nach der Person gesucht, wurde, sondern sie sogar ganz nahe an der Stelle lag, wo sie, wie man wusste, unterwegs hätte sein müssen, erst um einiges später gefunden wurde.

Ja, in Berlin, im Fall Susanne Fontaine. Ich kenne die Stelle gut, ein ca 2-300m langer und wenige Meter breiter, etwas verwilderter Grünstreifen, auf der einen Seite von einer hohen Mauer begrenzt, auf der anderen von einem sehr stark frequentierten Fußweg (Nähe Bahnhof Zoo). Trotz intensiver Suche wurde die Leiche dort tagelang nicht gefunden, erst ein Passant fand sie zufällig. Ich konnte das lange Zeit nicht glauben, es war aber so.
Hochgerechnet auf ein weitläufiges gebirgiges Gelände kann man sich vorstellen, wie schwer bis unmöglich oder jedenfalls zufällig es ist, eine Leiche zu finden.

CharliesEngel schrieb:Der Mann mit Bauch und ohne Gesicht im Video sagt schlicht, dass der Weg ständig bergab geht und dass Émile den Weg hätte gehen können und es dem Mann unverständlich ist, dass Èmile damals nicht gefunden wurde.

O.k. Danke. Also nicht wirklich viel Informatives über die genaue Geländebeschaffenheit.

@JamesRockford

Staatsanwalt Jean-Luc Blachon hat sich in seinem Statement heute übrigens auch zur Auffindesituation des Schädels geäußert. Demnach hat die Finderin sich sogar sehr umsichtig verhalten:

Der Staatsanwalt sagte, dass die Frau Émiles Schädel „am Samstag, dem 30. März, „zwischen 12 und 14 Uhr“ entdeckte, auf einem „engen und bewaldeten“ Weg.
„Verstört durch diese Entdeckung, griff sie nach dem Schädel, wobei sie Vorsichtsmaßnahmen traf, um ihn nicht zu beschmutzen, steckte ihn in eine Plastiktüte, ging nach Hause und rief die Gendarmerie an“, schilderte der Staatsanwalt.“*

Somit hat die Frau es anscheinend bewusst vermieden, den Schädel mit bloßen Händen zu berühren, sondern nahm ihn vorsichtig mit der geöffneten Plastiktüte auf. Sie hat also keineswegs Spuren zerstört. Ganz im Gegenteil, die Finderin ist, als Laie und unter schwierigen Bedingungen, vorgegangen wie ein professioneller Ermittler mit Einweghandschuhen. Damit hat sie die Aufklärung des Falls ein riesiges Stück vorangebracht, was die ganzen aufwendigen Bemühungen der Profis zuvor nicht geschafft hatten. Die Ermittler können der Frau nur dankbar sein.
_____________

* Originaltext:
„Jean-Luc Blachon a déclaré que la promeneuse qui a découvert les ossements d'Émile samedi 30 mars "entre 12 heures et 14 heures" avait arpenté ce chemin "étroit et forestier" plus d'un mois auparavant.
"Perturbée par cette découverte elle s'est saisie du crâne en prenant des précautions pour ne pas le souiller et l'a placée dans un sac en plastique, elle est rentrée chez elle, et a appelé la gendarmerie", a décrit le procureur de la République.“

https://www.bfmtv.com/bfm-dici/mort-d-emile-vetements-retrouves-morsures-sur-le-crane-ce-qu-il-faut-retenir-des-annonces-du-procureur_AV-202404020766.html

rattich schrieb:Demnach hat die Frau es anscheinend bewusst vermieden, den Schädel mit bloßen Händen zu berühren, sondern nahm ihn vorsichtig mit der geöffneten Plastiktüte auf. Sie hat also keineswegs Spuren zerstört. Ganz im Gegenteil, die Finderin ist, als Laie und unter schwierigen Bedingungen, vorgegangen wie ein professioneller Ermittler mit Einweghandschuhen. Damit hat sie die Aufklärung des Falls ein riesiges Stück vorangebracht, was die ganzen aufwendigen Bemühungen der Profis zuvor nicht geschafft hatten. Die Ermittler können der Frau nur dankbar sein.

Danke!

Damit dürfte das Thema "Tatortzerstörung" etc. erledigt sein.

@CorvusCorax

Nachtrag zum Video von La Provence:

Ab dem Parc Demontzey gibt es eine Passage von 500 m, danach kommt eine Zone, die er "avec des robines" nennt mit einem Gebirgsbach (torrent), danach geht's nur bergab, langsamer oder schneller.

Das Gebiet der Fundstelle wird gut besucht von Einheimischen aus der Region und auch ja von Externen, so der Mann im Video, der selbst dort wandert.

Wohin der Pfeil zeigt, ist mir schleierhaft.

Was mit "des robines" gemeint ist, weiß ich nicht. Eine Art von Bäumen vielleicht?

lemystere schrieb:Leider kann ich deine Frage, wie kalt es in der Nacht von Émiles Verschwinden war, nicht beantworten, ich weiss es nicht.

Blaubeeren schrieb:Die Nachttemperatur wurde anfänglich erwähnt, dank @JamesRockford

Das kommt schon hin mit den Nacht-Temperaturen. Es gibt lediglich für den nächstgrößeren Ort Digne les Bains eine Temperaturaufzeichnung für 2023 und das liegt auf 600 m. Haut Vernet liegt auf 1200 m und wird somit einige Grad weniger haben.

Die durchschnittliche Tiefsttemperatur für Digne lag im Juli 2023 bei 15,5 C°, da kann man für Haut Vernet nochmal ein paar Grad abziehen.

Und bei solchen Nachttemps weniger als 15°C kann ein Kleinkind dazu in Sommerkleidung schon an Unterkühlung sterben.

https://www.infoclimat.fr/climatologie/annee/2023/digne-les-bains/valeurs/000R2.html

@Nabelschnur

Die Parallele zum Vermisstenfall Yannis Moré (1989) mit den Kleidungsfunden ist wirklich frappierend, habe da auch gleich dran denken müssen.
Ich denke, der Fall Yannis liegt nicht zu weit zurück, als dass derselbe Täter, falls er noch am Leben und körperlich fit ist, nicht auch für Émiles Verschwinden und Tod verantwortlich sein könnte.
War der Täter 1989 sagen wir mal Mitte Zwanzig, wäre er heute erst um die Sechzig. Ob er die langen Jahre dazwischen inaktiv war, weiss man ja nicht. Er könnte in anderen Gegenden weitere Verbrechen begangen haben. Ich würde jedenfalls nicht ausschliessen, dass es ein und derselbe Täter ist, falls Émile einer Straftat zum Opfer gefallen sein sollte. Eine Tendenz, ob eine solche vorliegt oder der Kleine sich doch, mit dem entsetzlich tragischen Ende, verlaufen hatte, habe ich nicht.