Tiergarten schrieb:Und was den Streit zwischen Mutter und Sohn T. anbelangt, für den es keine Datumsangabe gebe: Es macht nur Sinn, dass dieser Zwist vor der ersten Vernehmung (konkret nach der Veröffentlichung des Zeugenaufrufs am 19. Oktober und vor dem Anruf von Frau T. frühmorgens am 20. Oktober) stattgefunden hat.
Lanza schrieb:Ganz im Gegenteil wurde bereits mehrfach begründet, dass eher eine Folgevernehmung naheliegend ist.
Es ist schon der Versuch einer argen Lesertäuschung ohne konkreten Beleg das immer wieder als Tatsache anzuführen.
Wenn ich hier meine Überzeugung darlege, hat das mit dem „Versuch einer argen Lesertäuschung“, wie
@Lanza unterstellt, absolut gar nichts zu tun.
Mir ist eine überzeugende Begründung, warum „eine Folgevernehmung naheliegend“ sei, nicht bekannt. Wer soll sie vorgelegt haben?
Lento schrieb:Nicht nur das, selbst wenn es vor dem 1. Termin war, ist eine Bewertung dieses Streits rein spekulativ, wenn man dessen Inhalt nicht kennt.
Nur als Gedanke ohne jegliche Sicherheit, dass es so war:
Man darf nicht vergessen, es ist ja bekannt, dass der Jogger Probleme hatte und er auch in Behandlung früher war. Das Soziale wird für ihn wahrscheinlich eine Herausforderung darstellen. Die Therapien laufen darauf hinaus, dass sich solche Menschen sich auch diesen Herausforderungen stellen, so wird das soziale Verhalten verbessert. (...)
Für solche Menschen kann auch so eine Zeugenaussage eine Herausforderung darstellen, eine plötzlich für sie unbekannte Situation. Worum es bei dem Streit ging, ist wie gesagt unklar. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass die Mutter wollte, dass er sich dieser Herausforderung selbst stellen sollte (quasi als Therapie) und es daher zu dieser Auseinandersetzung kam.
Immerhin räumt
@Lento im Gegensatz zu
@Lanza ein, dass der Streit sehr wohl vor der ersten Vernehmung erfolgt sein könnte (was aus meiner Sicht völlig logisch wäre).
Dann aber behauptet er, es sei „unklar, worum es bei dem Streit ging“. Eine Bewertung bleibe nur spekulativ. Das stimmt nicht.
@fassbinder1925 hat darüber bei der Vernehmung eines Kumpels von Sebastian T. in der Gerichtsverhandlung berichtet:
fassbinder1925 schrieb am 16.11.2023:Einmal hat er sich auch am Telefon mit seiner Mutter gestritten, da sei es um den Fall Hannah gegangen, dass er jetzt sofort von seinem Kumpel weg soll und Aussagen muss.
Es ist also eindeutig, dass Gegenstand des Streits am Telefon der Fall Hannah war und Frau T. ihren Sohn aufforderte, seinen Kumpel zu verlassen und bei der Polizei auszusagen. Dem hat der Sohn widersprochen - sonst hätte es ja wohl keinen Streit gegeben.
Geradezu hanebüchen erscheint mir die Überlegung von
@Lento, Sebastians Mutter könnte ihren Sohn quasi als „Therapiemassnahme“ gedrängt haben, sich der Herausforderung einer Vernehmung durch die Polizei selbst zu stellen.
Es stand hier ein Mord im Raum - und da soll eine Mutter eine geplante Zeugenvernehmung ihres Sohnes als gute Gelegenheit für Therapie empfunden haben?
Oje!