Karajana schrieb:Für einen Täter wäre es doch naheliegender eben nicht seine selbst verwendete Tatwaffe zu nennen.
Stimmt, das wäre naheliegender. Ich nehme an, er war in einer Drucksituation und wusste, dass er sich nicht verplappern durfte wie schon im Vorfeld geschehen.
Vielleicht hatte er (halbbewusst) im Kopf, dass seine Version, was passiert sein könnte, ein Mix aus erfundenen und realen Elementen sein sollte, damit sie "glaubwürdiger" rüberkommt und nicht als gelogen oder an den Haaren herbeigezogen eingeschätzt wird. Die Geschichte mit dem Auto als Erfindung und der Stein als Tatwerkzeug was plausibel klingt, weil vor Ort verfügbar. Das hat er sich nicht vorher zurechtgelegen können, weil mit der Frage wohl nicht zu rechnen war.
Es galt in der Vernehmungssituation, schnell zu reagieren, sich sich nichts anmerken zu lassen und eine unauffällige, plausible Antwort zu geben. Dass auffällige Antworten für unglaubwürdig gehalten werden und weitere Nachfragen auslösen, das hat er in einer früheren Vernehmung erfahren ( z. B. der Kumpel, dem er nachts um halb drei begegnen wollte).
Viell. kam die Antwort mit dem Stein als Tatwerkzeug einfach aus einem Stressimpuls heraus. Auffällig ist sie meiner Meinung nach schon. In seiner Situation hätte ich viell. Erdrosseln genannt, weil ich meine, das wäre die häufigste Todesart bei Sexualdelikten.
Tiergarten schrieb:Eigentlich ist die Sache doch einfach: Ist T. der Täter, dann weiß er auch, womit Hanna bewusstlos geschlagen wurde.
Ob es so einfach ist, weiß ich nicht. Es bleibt schon eine gewisse Restunsicherheit: er ist nicht der Täter, weiß nichts davon, dass Hannah bewusstlos geschlagen wurde, bevor sie im Bach gelandet ist und er bringt dennoch die Version "bewusstlos schlagen mit einem Stein". Das ist ja nicht völlig fernliegend.
Andererseits fällt die Übereinstimmung mit dem tatsächlichen (angenommenen) Tatverlauf schon sehr ins Auge.
Zu dem Zeitpunkt dieser Vernehmung, war die Unfalltheorie noch keinesfalls vom Tisch. Hätte er in dieser Richtung geantwortet, wäre das völlig unauffällig erschienen.
Um die Möglichkeit zu beurteilen, ob er durch die Art der Fragen suggestiv beeinflusst wurde, müsste man die Vernehmung im Wortlaut kennen.