Hanna W. tot aus der Prien geborgen
21.03.2024 um 23:52Wer sagt denn überhaupt, dass Rick der Bild den Mailverlauf gesteckt hat. Gibt es dafür eine Quelle oder ist das nur Mutmaßung?
Es machte schon die Runde, s. unter anderem hier:Andante schrieb:Ein „Wenn“. Aber spielen wir dieses „Wenn“ mal durch. Von wem hätte er am 3.10. erfahren sollen, dass ein Mädchen, gar Hanna, tot aufgefunden wurde?
Irgendwo stand glaube ich auch, dass es schon in den sozialen Netzwerken und Chats diskutiert wurde, müsste ich nochmal suchen.fassbinder1925 schrieb am 17.11.2023:Bericht Freitag, 17.11
Aber es geht ja darum, dass er sagte seine Mutter hat es ihm nachdem er heim kam erzählt. Jetzt geht aber aus den GEO-Daten von Verena hervor, dass sie gegen 18 Uhr herum wieder aus Ausschau ausgeloggt war. Das ist einfach viel zu früh um davon zu wissen. Das mit den Gruppen war ja auch eher gegen später Abend/Nachts.XluX schrieb:Es machte schon die Runde, s. unter anderem hier:
Ist deine Definition von ,,entlasten", dass sie ihn nicht belastet haben?XluX schrieb:In diesem Zusammenhang habe ich mir den Bericht zu diesem Verhandlungstag gleich nochmal durchgelesen. Was mir gar nicht mehr in Erinnerung war: Es gab nicht nur einen, sondern sogar zwei Mithäftlinge, die ihn entlastet haben.
Was immer da irgendwann in irgendwelchen sozialen Netzwerken und Chats von irgendwem diskutiert wurde: Erstens ist weder gesagt, dass dass STs Mutter gewusst hat noch dass sie ST davon erzählt hat.XluX schrieb:Irgendwo stand glaube ich auch, dass es schon in den sozialen Netzwerken und Chats diskutiert wurde, müsste ich nochmal suchen.
Ja, such mal bitte, mich würde das auch interessieren.XluX schrieb:Irgendwo stand glaube ich auch, dass es schon in den sozialen Netzwerken und Chats diskutiert wurde, müsste ich nochmal suchen.
Sie hat nicht "auch noch plötzlich mit ihm Tischtennis gespielt". Dass es dieses Treffen mit Tischtennis am Nachmittag des 3. Oktober in Übersee gab, haben alle Beteiligten übereinstimmend bestätigt. Und zwar nicht "plötzlich", sondern schon während der Vernehmungen nach S. Festnahme.XluX schrieb:Paradoxerweise hat er V. laut ihrer Aussage angeblich schon früher am Tag während eines Spaziergangs von Hannas Tod erzählt und L. hat am selben Tag dann plötzlich auch noch mit ihm Tischtennis gespielt und es da erfahren. Ja was denn nun?
Ja, das freie Auslegen der Indizienlage nennt man freie Beweiswürdigung. Und das macht nicht eine Richterin, sondern 5, die sich dann auf ein Urteil verständigen.XluX schrieb:Dafür darf eine Richterin anscheinend die Indizienlage sehr frei auslegen (Täterwissen). Und die Anwältin ständig auf ihr vermeintliches Fehlverhalten hinweisen, sogar noch bei der Urteilsverkündung (ebenfalls ein NoGo für mich).
Hier muss man sich doch fragen, warum Mutter die Aussage verweigert hat. Sie hätte, wenn sie tatsächlich schon am Abend des 3.10. gewusst hätte, dass im Nachbarort eine tote Frau in der Prien gefunden wurde, doch mit zwei Sätzen erklären können, woher sie das wusste und dass sie mit dem Sohn drüber geredet hat.Andante schrieb:Ein „Wenn“. Aber spielen wir dieses „Wenn“ mal durch. Von wem hätte er am 3.10. erfahren sollen, dass ein Mädchen, gar Hanna, tot aufgefunden wurde? Und woher wiederum hätte sein Informant oder seine Informantin am 3.10. wissen sollen, dass ein Mädchen, gar Hanna, tot aufgefunden wurde? Jaja, die Mutter. Aber die hat eine solche ST entlastende Aussage leider verweigert.
Hinsichtlich welcher Frage haben sie den denn entlastet? Ich kann mich nicht mal an einen Mithäftling erinnern, der ihn entlastet hat.XluX schrieb:In diesem Zusammenhang habe ich mir den Bericht zu diesem Verhandlungstag gleich nochmal durchgelesen. Was mir gar nicht mehr in Erinnerung war: Es gab nicht nur einen, sondern sogar zwei Mithäftlinge, die ihn entlastet haben.
Ist mir jetzt auch nicht in Erinnerung da müsste der User die Quelle(n) nennen.cododerdritte schrieb:Hinsichtlich welcher Frage haben sie den denn entlastet? Ich kann mich nicht mal an einen Mithäftling erinnern, der ihn entlastet hat.
Danke für den Link.Lanza schrieb:Neben seinen vielen Telefonaten hatte Peter Dürr Zeit für ein weiteres Interview mit Ippen:
Du fragst bei jeder kleinsten Äußerung, wenn sie nicht von den "Befürwortern" kommt, nach einer Quelle, gibst aber selbst keine an?cododerdritte schrieb:Sie hat nicht "auch noch plötzlich mit ihm Tischtennis gespielt". Dass es dieses Treffen mit Tischtennis am Nachmittag des 3. Oktober in Übersee gab, haben alle Beteiligten übereinstimmend bestätigt. Und zwar nicht "plötzlich", sondern schon während der Vernehmungen nach S. Festnahme.
10.47 Uhr: Nun geht es um die Inhalte der Vernehmung. Am 2. Oktober habe es keinen persönlichen Kontakt zwischen Kronzeugin und Angeklagtem gegeben, weil er keine Zeit hatte. Stattdessen hab sie den Tag dann mit einem anderen Freund und ihrer Schwester verbracht. Am 3. Oktober habe die Kronzeugin dann mit besagtem Freund, ihrer Schwester und einem Vierten in Übersee Tischtennis gespielt, ehe sie sich dann später allein mit dem Angeklagten traf.Quelle: https://www.focus.de/panorama/mordprozess-hanna-im-ticker-angeklagter-sei-in-der-schule-gemobbt-worden-zum-alkohol-habe-er-kein-gesundes-verhaeltnis_id_259498071.html
Dieser Satz ist tatsächlich der beste des ganzen Threads! Danke dafür!Andante schrieb:Es geht hier um Fakten, nicht um bloße Möglichkeiten.
Mal ganz abgesehen davon, dass von psychologischer Seite eine angemessene Auseinandersetzung mit der Tat seitens des Täters hilfreich wäre.Fridolin31 schrieb:Letztlich wäre eine andere Strategie jedoch (und nur so lassen sich auch die "Ermunterungen" der Vorsitzenden gegenüber dem Verurteilten einordnen) für einige der Verfahrensbeteiligten hilfreicher gewesen:
Hannas Eltern wären, auch wenn die Wahrheit schlimm ist, nicht im Ungewissen über die letzten Minuten im Leben ihrer Tochter geblieben, der labilen Verena wäre das Aussagedrama erspart geblieben und die Strafe des Angeklagten wäre mit Sicherheit nicht höher, sondern eher etwas geringer ausgefallen als im Urteil der Jugendkammer.
Die Quelle stand dabei (Prozessbericht). Er hat zwei Mithäftlingen gegenüber gesagt, dass er unschuldig ist, genau. Und außerdem wussten sie detailliert über seinen Fall Bescheid.Andante schrieb:Ist mir jetzt auch nicht in Erinnerung da müsste der User die Quelle(n) nennen.
So, so, wenn es Dir in den Kram passt, also entlastend für S.T. gewertet werden könnte, dann ziehst Du Verenas Aussagen doch wieder als glaubhaft heran.XluX schrieb:ST scheint "plötzlich" doch nicht dabei gewesen zu sein.
Sehe ich genauso. Strafverteidiger wollen und sollen natürlich das Beste für ihren Mandanten rausholen. Das ist aber eben oft nicht das gleiche wie alles auf die Karte "Freispruch" zu setzen und die Tat zu leugnen. Gerade wenn die Indizienlage erdrückend ist, ist das in meinen Augen oft kontraproduktiv. Nur weil es keine Beweise gibt, heißt das ja eben nicht, dass das Gericht auf Basis der Indizien nicht verurteilen wird.Boho schrieb:Er hätte einfach die Wahrheit sagen sollen, Verantwortung für das, was geschehen ist übernehmen sollen, sich mit Hanna's Eltern auseinandersetzen sollen und Verteidiger haben sollen, die in diesem (und damit auch seinem Sinn) die positiven Aspekte herausarbeiten sollen und er hätte so eine sicherlich geringere Strafe erhalten. Insgesamt hätte er aber auch sich damit eine Chance gegeben, um seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Die aktuelle Richtung wird an seiner persönlich als frustrierend empfundenen Situation wenig ändern.
Und bei der ganzen Diskussion über eine Revision ist ja nicht zu vergessen, wird aber nie erwähnt, dass eine erfolgreiche Revision lediglich zu einer Neuverhandlung führt. Und dass ein anderes Gericht auf einmal auf Freispruch entscheidet, ist angesichts der Indizien noch einmal sehr unwahrscheinlich.cododerdritte schrieb:Wenn davon die Rede ist, dass nur 10% der Revisionsanträge Erfolg haben, dann füttert das in meinen Augen falsche Hoffnungen. Denn wenn ein Urteil frei von Rechtsfehlern ist, beträgt die Chance auf Revision tatsächlich 0%. Diese Angabe der 10%igen Erfolgsquote sagt damit etwas darüber aus, wie viele der beanstandeten Urteile Rechtsfehler enthielten aber eben nicht, dass die Erfolgschance für ein beliebiges Urteil 10% beträgt.
Ich glaube rein statistisch ist es schon falsch an einem Erfolg zu glauben, auch Frau Rick kann eigentlich nur schwer irgendwelche Erfolgsaussichten ausloten, da ein in sich rechtmäßig abgelehnter Beweisantrag durch fehlerhafte Begründung fallen kann.cododerdritte schrieb:Danke für den Link.
Wenn ich diesen Artikel lese, scheint ja irgendwie nur Frau Rick an die Revision zu glauben.
Das ist jetzt aber auch wieder Quatsch, die Möglichkeit hätten wahrscheinlich 99% der Foristen hier im Thread gehabt, aber wir saßen aus gegeben Anlass nicht auf der Anklagebank.XluX schrieb:Leider würde ST vor Gericht und auch in diesem Thread nicht wegen dieser Fakten verurteilt, sondern "weil er die Möglichkeiten gehabt hätte".
Das ist natürlich die absolute Sicht der Ding aus Aspekten der Moral. Wäre natürlich schön, wenn Täter so handeln würden, aber ist eben leider eine komplette Ausnahme. Was das Strafmaß angeht wäre da sicherlich ein gewisses Potenzial nach unten gewesen, aber ganz nackt kalkuliert stand das sicherlich nicht im Verhältnis zu der Möglichkeit eines Freispruchs.Boho schrieb:Er hätte einfach die Wahrheit sagen sollen, Verantwortung für das, was geschehen ist übernehmen sollen, sich mit Hanna's Eltern auseinandersetzen sollen und Verteidiger haben sollen, die in diesem (und damit auch seinem Sinn) die positiven Aspekte herausarbeiten sollen und er hätte so eine sicherlich geringere Strafe erhalten. Insgesamt hätte er aber auch sich damit eine Chance gegeben, um seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Die aktuelle Richtung wird an seiner persönlich als frustrierend empfundenen Situation wenig ändern.
Rick_Blaine schrieb:Und bei der ganzen Diskussion über eine Revision ist ja nicht zu vergessen, wird aber nie erwähnt, dass eine erfolgreiche Revision lediglich zu einer Neuverhandlung führt. Und dass ein anderes Gericht auf einmal auf Freispruch entscheidet, ist angesichts der Indizien noch einmal sehr unwahrscheinlich.
Wenn es überhaupt zu einer kompletten Neuverhandlung kommt. Denn von den 10% Erfolgsquote betrifft der überwiegende Teil nur die nur Strafzumessung. Dann wird deshalb ja nicht der ganze Prozess neu aufgerollt.Rick_Blaine schrieb:Und bei der ganzen Diskussion über eine Revision ist ja nicht zu vergessen, wird aber nie erwähnt, dass eine erfolgreiche Revision lediglich zu einer Neuverhandlung führt.
Quelle?cododerdritte schrieb:und die Geodaten aus S.T.s Handy haben doch belegt, dass das Tischtennisspiel in Übersee an dem Tag stattgefunden hat und S. dabei war.
Wobei diese ja auch in der Revisionsbegründung bemängelt werden muss, das sehe ich hier jetzt eher weniger.cododerdritte schrieb:Wenn es überhaupt zu einer kompletten Neuverhandlung kommt. Denn von den 10% Erfolgsquote betrifft der überwiegende Teil nur die nur Strafzumessung. Dann wird deshalb ja nicht der ganze Prozess neu aufgerollt.
Es hilft meiner Meinung nach nichts, wenn die Verteidigung lediglich argumentiert: Ich halte ihn aber für unschuldig, ich glaube ihm, dass er es nicht war.cododerdritte schrieb:Strafverteidiger wollen und sollen natürlich das Beste für ihren Mandanten rausholen. Das ist aber eben oft nicht das gleiche wie alles auf die Karte "Freispruch" zu setzen und die Tat zu leugnen. Gerade wenn die Indizienlage erdrückend ist, ist das in meinen Augen oft kontraproduktiv. Nur weil es keine Beweise gibt, heißt das ja eben nicht, dass das Gericht auf Basis der Indizien nicht verurteilen wird.
Ein erfahrener Strafverteidiger muss das abschätzen können und dann ggfls. Die Verteidigungsstrategie anpassen.