Maari schrieb:Offensichtlich ist es ihr alles andere als leicht gefallen überhaupt auszusagen, ihre Persönlichkeit wurde exponiert und selbst auf dreifache Nachfrage ist sie bei ihrer Aussage geblieben. Und im Gegensatz zu einigen anderen Zeugen in diesem Verfahren hat sie mit einer Falschaussage nichts zu gewinnen.
Sie hat zu allererst ja nun mal eher nichts gesagt. Und natürlich hatte sie etwas zu gewinnen, wenn sie behauptete, es sei "nichts" vorgefallen.
Sie konnte sich an drei Fingern ausrechnen, dass wenn sie sagen würde, es habe zwischen ihr und dem Angeklagten eine ihr unangenehme, wie auch immer geartete Situation oder gar einen "Vorfall" gegeben, dass sie als nächtses gebeten würde, diesen vor einem vollen Gerichtssaal im Detail zu schildern. Dass danach Richter, StA, Nebenklagevertreter, Verteidiger und Gutachter sie befragen würden, bestimmt Details noch genauer zu benennen, zu erläutern, zu erklären, dass sie ggfls. von den Verteidigern in die Mangel genommen würden.
Ich weiß nicht, ob Du Dich schon mal mit dem Anzeige- und Aussageverhalten von Opfern sexualisierter Gewalt auseinander gesetzt hast. Tatsächlich verzichten sehr viel erwachsene Frauen darauf, einen Täter anzuzeigen, weil sie sich die für die Vorstellung, das Erlebte bei einer Befragung durch die Polizei und in einem Prozess noch einmal erzählen zu müssen, so schrecklich finden, dass sie es lieber mit sich selber ausmachen wollen.
Was erwartest Du hier bitte von einem jungen Mädchen mit offensichtlich eher geringem Selbstbewusstsein, dem schon allein die Anwesenheit des Angeklagten so unerträglich war, dass man ihn hinter einem Wandschirm verstecken musste ?!
Ich sage damit nicht, dass es bei diesem Besuch einen Übergriff durch den Angeklagten gegeben hat. Nur, dass dieses junge Mädchen durchaus Gründe gehabt haben kann, lieber zu behaupten, es sei an dem Wochenende nichts schlimmes passiert.
Dieses Mädchen ist kein "Gerichtslügner" (sorry, aber diese Wortschöpfung ist einfach zu lustig, als dass man sie nicht ständig gebrauchen will!), aber trotzdem muss es erlaubt sein, ihrer Aussage und ihre Motivation hinter dieser Aussage zu hinterfragen.
Karajana schrieb:Welches fahrende Auto? Er sprach doch von einem stehenden Auto am Eiskeller Parkplatz mit mehreren "Gestalten".
Und wo ihm das Mädchen begegnet ist, ist meines Wissens nach nicht bekannt.
Es könnte genauso gut diejenige gewesen sein, die von mit ihrem Handy den Heimweg gefilmt hat, oder irgendein anderes Mädchen.
Dann hat es diese Zeugin jetzt Deiner Meinung nach doch gegeben?