lennarto schrieb:Konnten die Gutachter auch das Hochwasser und die Witterungsverhältnisse einbeziehen? Zum Zeitpunkt des Gutachtens war das Wasser ja sehr niedrig oder?
Es wäre nett, wenn Du, bevor Du anfängst hier mit zu diskutieren, Dich in den Fall und die bisherige Diskussion einlesen würdest.
@fassbinder1925 (und an verschiedenen Tagen auch einige andere Mitdiskutierende) war an vielen der Prozesstage vor Ort und hat sich sehr viel Mühe damit gegeben, uns hier sehr ausführlich zu berichten. Seine Berichte sind sehr viel ausführlicher, als das was man aus der Presse erfahren kann und man merkt seinen Berichten auch deutlich an, dass er sich sehr darum bemüht hat, neutral und nicht für oder gegen die eine oder andere Seite zu berichten.
Aus den Infos hier im Thread kannst Du ersehen, dass sich der hydrodynamische Sachverständige sehr ausführlich gerade mit der Hochwassersituation am Tattag auseinander gesetzt hat und dass er an mehrern Stellen gerade auf Grund des Hochwassers an dem Tag ausschließen konnte, dass die von der Gerichtsmedizin dokumentierten Verletzungen durch das Fallen und/oder das Treiben im Fluss verursacht wurden.
Ein Laie, und so ging es mir auch, bis ich die Infos zu dem Gutachten hier gelesen hat, meint, dass ein in einem reißenden Fluss oder Bach treibender Körper sehr viel mehr destruktiven Kräften ausgesetzt ist als ein Körper, der in einem ruhig dahin fließenden Flusslauf treibender Körper. Das stimmt aber eben so nicht. Sowohl beim Bärbach als auch bei der Prien handelt es sich normalerweise um sehr kleine Fließgewässer mit einem sehr niedrigen Wasserstand. Durch das Hochwasser befand sich aber eben mehr Wasser zwischen dem treibenden Körper und dem Flussgrund, was ein Aufprallen an Steinen verhindert hat. Dadurch wurde der tote Körper auch über die Wehre bzw. die Treppen an den Wehren hinweggetragen und ist nicht etwa, wie es Frau Rick sich es wohl vorgestellt hat, mit dem Kopf von Stufe zu Stufe gedotzt.
In einem schnell fließenden Fluss knallt ein treibender Körper außerdem nicht, wie man es sich ebenfalls vorstellt, gehen feste Hindernisse, wie z. B. einen Brückenpfeiler oder einen hineinragenden Baumstamm oder einen herausragenden Felsen. Er wird vielmehr recht sanft darum herum geleitet, weil in dem Fluss an diesen Stellen Strömungen entstehen, die um das Hindernis herumleiten, das Wasser direkt vor dem Hinderniss aber stark abgebremst und verlangsamt wird.
Ich verstehe auch nicht, wie man es sich als jemand, der weder vor Ort war, noch sich selbst in dem Fachgebiet auszukennen scheint, derart an der Kompetenz und der Sorgfältigkeit eines Sachverständigen zu zweifeln!
Was soll das bitte für ein Sachverständiger sein, der die Entstehung von Verletzungen beurteilen soll, die an einem Tag mit Ausnahme-Hochwasser entstanden sind, der dann an einem schönen Sommertag eine Ortsbesichtigung vornimmt und sein Gutachten auf Basis der an diesem Tag gemessenen Verhältnisse anfertigt? Dein Ernst?!?!?