Lanza schrieb:Selbst auf der korrigierten Joggingroute, hätte er Hanna nicht überholt.
Die Phantasie, dass er sich im Regen, am Brückerl wartend befand um dem nächstbesten Opfer dann aufzulauern hatte nicht einmal der StA.
Stattdessen wurde erst im Einklang mit den Geodaten von Hannas Handy die Extraroute hinzugedichtet um überhaupt einen plausiblen Tatablauf zu haben.
Ich dagegen finde den Ablauf - so wie er auch vom Staatsanwalt ausgeführt wurde - sehr nachvollziehbar.
Er läuft am Eiskeller über den Parkplatz vorbei und sieht Niemand interessantes (ob das nun Mädels oder Kumpels waren, weiß nur er). Also entschließt er sich noch eine Runde zu drehen, um den Berg herum - ggf. überlegt er sich auch auf halber Strecke nicht heimzulaufen, sondern noch eine Runde zu drehen - weil es ihn doch interessiert, was da am Eiskeller so los ist oder wen er da treffen könnte.
Auf der Kampenwandstraße trifft er dann mit Hanna zusammen. Die Zeiten passen nachgewiesenermaßen - die Zeit, die sie laufend benötigte und er joggend.
Er läuft erstmal an ihr vorbei und das hübsche, große Mädchen fällt ihm auf. Auch, dass sie alleine unterwegs ist. Also dreht er kurz darauf um und läuft ihr nach. Was dann passiert ist, ob er sie anspricht oder direkt einen Übergriff startet, wüsste auch nur er.
Die Jacke, die sie trug, war eine Lederjacke - oder? Die klassische Lederjacke wäre eine, die nicht wirklich weit über den Po geht. Der Staatsanwalt merkt an, dass man aufgrund des defekten Reisverschluss ihre Unterhose sah. Eng sitzende Hosen rutschen meist eh tief und legen oft den Blick auf den oberen Teil des String frei. Anhand der Videos ist klar, ob dies möglich war - und darauf wird sich der Staatsanwalt mit seinen Äußerungen bezogen haben.
Als ihn die Mutter als Zeugen meldete, war es ihm offensichtlich wichtig, einen Abstecher über die Kampenwandstraße nicht zu erwähnen. Da war der Öffentlichkeit nicht bekannt, wo Hanna angegriffen wurde - das wusste nur der Täter und die Polizei aufgrund ihrer Handydaten. Sie hätte genauso gut weiter oben oder weiter in Richtung Zuhause im Bärbach enden können - oder eben, wie er angab, z.B. mit einem Auto verbracht worden sein.
Er hat das in einer zweiten Aussage korrigiert und sogar noch angegeben, an einem Mädchen, welches er angeblich nicht kannte, vorbeigelaufen zu sein. Warum er korrigierte, ist uns hier noch nicht klar - hoffentlich wird dazu im Falle einer Verurteilung mehr im Urteil ausgeführt. Der weitere Lauf in die Kampendwandstraße war seine Aussage, keine Dichtung des Staatsanwalts.
Klar ist aber auch, wenn er die Kampenwandstraße hochlief, hätte er von der Kamera an der Ecke zur Schloßstraße aufgenommen werden müssen. Wurde er aber offensichtlich nicht - also, muss er umgedreht sein.
Er wurde um die Uhrzeit einfach an so vielen Orten um den Eiskeller von verschiedenen Zeugen und auch Kameras erfasst, dass sich einfach ein deutliches Bild ergibt, dass er sich dort herum - unter der Tarnkappe des Joggers - mit irgendeiner Absicht rumgetrieben hat. Diese Absicht kann einfach nur Interesse gewesen sein und erst als er auf Hanna traf und sie aus irgendeinem Grund für ihn interessant wurde, kippte das Ganze.
Wenn übrigens nicht klar ist, ob wirklich er COC gespielt hat (weil auf dem Handy auf das Strickvideo angeschaut wurde), erklärt sich mir sehr gut, warum die Mutter von seiner nächtlichen Joggerei wusste. Man könnte dann davon ausgehen, dass sie eben um 2.42 gespielt hat und so eben hörte, als er heimkam.