Hanna W. tot aus der Prien geborgen
21.02.2024 um 10:25Die Aufregung darüber, dass Richterin und Staatsanwalt evtl. privat bekannt / befreundet sind, halte ich zwar aus Laiensicht für nachvollziehbar, sie geht aber wirklich völlig an den realen Verhältnissen gerade "in der Provinz" vorbei. Z.B. mein Vater ist Anwalt in einer ländlichen Region und mit mehreren Richtern, mit denen er dann auch regelmäßig beruflich zu tun hat, eng befreundet. Ohne Übertreibung und genau so x-mal erlebt: man war bis Sonntag mit "dem Wolfgang" gemeinsam im Urlaub oder bei einem Konzert und am Dienstag ist er dann wieder der "Herr Vorsitzende" im Gerichtssaal. Und mit der gegnerischen Anwältin ist man für Freitag zum Essen verabredet. Dennoch würde ich behaupten, dass alle Beteiligten absolut professionell ihren Job machen.
In der Provinz ist das einfach ein recht überschaubarer Kreis an Leuten, man kennt sich, hat viel gemeinsam und dass es da dann auch Freundschaften gibt, ist wirklich nicht überraschend. Wenn man das bereits als hinreichendes Indiz für eine Befangenheit interpretieren wollte, käme die Rechtspflege in vielen ländlichen Regionen wahrscheinlich ein Stück weit zum Erliegen.
Ungewöhnlich und auch wirklich unprofessionell ist hier allerdings schon, dass man sich in beruflicher Korrespondenz weiter duzt - das kenne ich so bei niemandem und es gibt ein wirklich unglückliches Bild ab. Dennoch würde ich daraus noch nicht schließen, dass Frau Aßbichler sich durch persönliche Sympathien in ihrer Urteilsfindung beeinflussen lässt oder sich bereits festgelegt hatte. Die aus dem Zusammenhang gerissenen paar Sätze, die man gleich noch an die Bild weitergereicht hat (auch ein guter Move, wenn man den Mandanten später vielleicht à la Bence Toth als Justizopfer darstellen möchte), lassen da einfach noch keine Bewertung zu - context matters, we'll see. Kann problematisch sein oder auch völlig okay.
In der Provinz ist das einfach ein recht überschaubarer Kreis an Leuten, man kennt sich, hat viel gemeinsam und dass es da dann auch Freundschaften gibt, ist wirklich nicht überraschend. Wenn man das bereits als hinreichendes Indiz für eine Befangenheit interpretieren wollte, käme die Rechtspflege in vielen ländlichen Regionen wahrscheinlich ein Stück weit zum Erliegen.
Ungewöhnlich und auch wirklich unprofessionell ist hier allerdings schon, dass man sich in beruflicher Korrespondenz weiter duzt - das kenne ich so bei niemandem und es gibt ein wirklich unglückliches Bild ab. Dennoch würde ich daraus noch nicht schließen, dass Frau Aßbichler sich durch persönliche Sympathien in ihrer Urteilsfindung beeinflussen lässt oder sich bereits festgelegt hatte. Die aus dem Zusammenhang gerissenen paar Sätze, die man gleich noch an die Bild weitergereicht hat (auch ein guter Move, wenn man den Mandanten später vielleicht à la Bence Toth als Justizopfer darstellen möchte), lassen da einfach noch keine Bewertung zu - context matters, we'll see. Kann problematisch sein oder auch völlig okay.