Nati2 schrieb:Ganz allgemein gehalten..warum sollte jemand, vorausgesetzt er hat die ihm vorgeworfen Tat begangen..einem völlig Fremden ( in dem Fall ein psych. Gutachter) seine wahren Neigungen..Phantasien auf die Nase binden? Ich denke jeder würde doch das erzählen, was ihn gut dastehen lässt. Ein ganz anderes Bild/Gesicht von von sich zeigen. Ich glaube nicht, das man dann erzählt, daß man gerne jemanden quälen, oder gar ermorden möchte.
oder liege ich da völlig falsch?
Sonst würde man doch nicht ständig lese..das hätte man ihm nie zugetraut..er war so ein netter..und so hilfsbereit..und was da noch so alles über Familienväter und Nachbarn im Nachhinein gesagt wird
Wenn Gutachter nur das beurteilen würden, was er ihnen erzählt, ja dann könnte man sich diese auch ganz sparen und könnte stattdessen wirklich einfach den Nachbar fragen, ob er denn nett und höflich sei.
Ich glaube viele wissen nicht, wie umfangreich so ein Fragenkatalog einen Gutachters ist. Da wird auch nicht einfach stumpf niedergeschrieben, was der Angeklagte sagt, sondern wie er es sagt, wie ausführlich er antwortet, wie seine Mimik, Gestik zu beurteilen ist, seine Wortwahl, welche Zusammenhänge er herstellt und vieles vieles mehr.
Es gibt nicht selten Glaubwürdigkeitsgutachten vor Gericht, bei denen herausgefunden werden muss, ob die Person die Wahrheit sagt, oder nicht.
Da hilft Lügen und verschweigen nicht mehr viel.
Oder Gutachten die beurteilen inwieweit der Angeklagte schuldfähig ist.( wie auch in diesem Fall) Wenn es so einfach wäre, hätte jeder Täter mal eben eine unerklärliche Psychose gehabt und kann sich nicht mehr erinnern und wäre nicht für die Tat zu belangen.
Gutachter zu täuschen ist nicht einfach, was nicht heisst, dass diese nie falsch liegen können. Sicher auch schon oft passiert.
Aber dass der Angeklagte das Mastermind ist, der beide Gutachter bewusst Täuschen konnte, schliesse ich aus.
Übrigens wundert mich eher, dass er mit dem Gutachter so offen gesprochen hat. Das wollte er ja zu anfangs nicht mal mit seinen Anwälten. Aber da scheint es, als hätte er sich dort zumindest in Sicherheit gewogen.