Fridolin31 schrieb:Dieser Begriff ist ja nun absolut unpassend für diesen Prozess
Den Begriff finde ich auch unpassend. Jedoch finde ich kann man sich drum streiten, wie groß die Mitschuld des Angeklagten an der U-Haft durch sein Verhalten ist. Und ob man von so gewichtig sprechen kann. Mir gibt es schon zu denken, wie schnell man in U-Haft landen kann.
Fridolin31 schrieb:Angeklagten. Nicht zuletzt durch sein eigenes übergriffiges Verhalten im Freundeskreis
Das sind Aussagen der Schwestern R. Ich glaube, dass es diese Situation im Auto mit der Hand gegeben hat und natürlich sollte man sofort aufhören, wenn man darum gebeten wird. Dass man deswegen aber jemand einen Sexualmord zutraut ist völlig überzogen.
Fridolin31 schrieb:eigene unpassende Äußerungen
Wie geschmackvoll diese Aussagen sind, darüber wurde hier schon öfter diskutiert. Ein großer Teil stammt wieder von den Zeugen R. Die Aussage auf der Hausparty können mehrere bestätigen. In der HV haben sie aber alle ausgesagt, sie hätten es als scherzhaft aufgefasst. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder sie haben das bei der Polizei schon so dargestellt oder sie haben es als ernst dargestellt.
Fridolin31 schrieb:seine Onlineaktivitäten
Die Onlineaktivitäten sind halt schon wieder, auch bereits viel diskutierte Sache. Solche Suchbegriffe und Videos machen sich bei so einem Mordfall nicht gut. Da gibt es jetzt aber ein großes Aber. Wir wissen neben den Suchbegriffen nur von einem offensichtlichen Gewaltvideo. Worüber die Empfindungen auseinandergehen. Manche Medien schreiben, die Leute werden sprachlos zurückgeblieben. Andere wiederum das Video hat eher offensichtlich gestellt und grotesk als wahnsinnig brutal gewirkt. Vielleicht hätte ich doch drin bleiben sollen, hätte aber auch nur meine persönliche Empfindung wiedergeben können.
Was aber noch schwerer wiegt. Diese Videos und Suchbegriffe wurden sicher erst entdeckt, als der Angeklagte schon in U-Haft war.
Weiter müssen im Gegenzug, aber schon die Aussagen der Partyleute bestanden haben, wonach die Hose von H. kaputt war. Gleichzeitig muss man aber davon ausgehen, dass ein sexuelles Motiv wie es in der Anklage steht, wiederum zu einem erheblichen Teil aufgrund der Aktivitäten im Netz angenommen wurde.
Bei wie viel Leuten ( allein im örtlichen Umkreis) man noch ähnliche Verläufe finden würde, kann ich nicht beurteilen und wurde schon ausdiskutiert.
Fridolin31 schrieb:Onlineaktivitäten und falsche Angaben gegenüber den Behörden (Kleidung in der Nacht von Hannas Tod).
Da ist es an sich nicht unverständlich wenn man in Tatverdacht gerät. Mit Abstand sehe ich das aber auch ein bisschen anders. Dass es die falsche Kleidung ist, basiert bisher zumindest in der HV nur auf die Sichtung einer Zeugin. Bei den Akten weiß ich es zwar wieder nicht und wäre nicht unwichtig. Aber man kann sich auch einfach täuschen. Beziehungsweise der Angeklagte kann sich getäuscht haben, wenn er in der Zwischenzeit viel gelaufen ist. Dass es erstmal klingelt schon verständlich, aber könnte uns das nicht auch passieren?
Fridolin31 schrieb:Natürlich auch aufgrund von Zeugenaussagen, die sich dann letztlich als nicht in der erwarteten Art und Weise bestätigt haben
Hauptsächlich der Schwestern R. Was daraus später wird, konnten die Vernehmungsbeamten natürlich erstmal nicht wissen. Und natürlich soll man Zeugen ernst nehmen. Aber bei so jungen, teilweise man muss es sagen hysterischen Zeugen, sollte man vllt nicht alles in Bewegung setzen. Noch dazu, wenn man beinahe teilweise ständig aufeinander hängt. Weiß nicht, ob man sich da mit einem „weil ich nicht in der Arbeit gewesen bin, war es der Feiertag,“ zufrieden geben soll.
So eine lange U-Haft ist ein krasser Einschnitt.
Was mich persönlich aber noch nachdenklich stimmt, ist dass man sich nicht als Zeuge meldet. Denn sagen man hat es nicht mitbekommen, kann man halt auch schwer glauben. Er hat ja den Fall wohl schon ziemlich (wenn auch im absolut unauffälligen Rahmen wie ich finde) verfolgt. Sonst könnte man natürlich sagen, es hat einen nicht so interessiert. Das gibt es auch bei solchen Fällen im eigen Ort, aber das hat er.