Malli schrieb:Noch mal was zum googeln von Quallen und Ohnmacht. Die beiden gesuchten Dinge sollen ja in Zusammenhang stehen bzw. 11 Minuten auseinanderliegen.
Wenn ich aber mal genau in die Materie gehe, gehört Ohnmacht nicht zu den üblichen Symptomen eines Quallenstichs bzw. Quallen-Berührung. Das sind eher Hautrötungen, Reizungen, Juckreiz, Schmerzen, Nesselsucht.....bis hin zum schlimmsten Fall des Herzstillstandes. Aber Ohnmacht finde ich nicht!
Wurde da von der Verteidigung eine Brücke geschlagen zu zwei 11 Minuten auseinanderliegenden Google-Suchen, die aber doch miteinander nichts zu tun haben? Dann hätte der TV folglich aus anderen Gründen nach Ohnmacht gesucht.
Kennt irgendjemand einen Fall, wo Ohnmacht nach Quallen-Berührung stattfand? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Das mit der Google-Suche habe ich glaube ich auch immer noch nicht richtig verstanden.
Der Vater sagte in seiner Aussage, man habe ihn dazu nicht befragt, warum er das gesucht habe, er habe nur gehört, dass ihn eine Google-Suche reingeritten habe, aber er habe erst über seine Verteidiger erfahren, dass es um diese Suche wegen der Quallen gegangen sei. Das hätte er natürlich sofort aufklären können, wenn man ihn denn gefragt hätte...
Zum Anlass der Suche sagte er dann aus:
fassbinder1925 schrieb am 17.07.2024:Zwei Monate vor dem Tod gab es einen Familienurlaub in Jesolo. Dort entstanden auch die Google-Suchen bezüglich der Ohnmacht, da Leons Schwester Quallen entdeckt hat und aus Furcht und Wissensdurst immer die Großeltern damit behelligt hat. Man kann auch sehen, dass die Suchen nach den Quallen und der Ohnmacht aufeinander aufbauen.
Dass die Quallen im Urlaub ein Thema für das kleine Mädchen waren, verstehe ich noch. Das hat Quallen gesehen, vielleicht haben die Erwachsenen gesagt, dass sie gefährlich sind, sie soll die nicht anfassen und kleine Kinder können dann ja echt penetrant weiter und weiter fragen: warum, und warum, und warum...???
Teilweise finde ich diese Erklärung also schon irgendwie nachvollziehbar und logisch, zumindest in Teilen wohl auch überprüfbar, denn man wird doch festgestellt haben, an welchen Tag und von wo (also aus Italien) die Anfrage abgeschickt wurde.
Aber wenn zwischen Quallen und Ohnmacht 11 Minuten liegen und wirklich nur nach Ohnmacht gesucht wurde, finde ich die Erklärung nun gar nicht logisch und nachvollziehbar, sondern so wie Chriri das hier schreibt:
ChriRi schrieb:sehe ich genauso; und außerdem, wenn ich wissen möchte, ob man von einer Berührung mit einer Feuerqualle ohnmächtig/bewusstlos werden kann, dann gebe ich beide Begriffe gleichzeitig in die Google Suche ein, und nicht im Abstand von 11 Minuten, ich suche also „Feuerqualle Ohnmacht“ oder „Feuerqualle und Ohnmacht“ oder „kann man von Feuerqualle ohnmächtig werden“ oder „macht Feuerqualle ohnmächtig“ oder irgendwas in der Art
Und dann wurden ja noch die Mutter und der Stiefvater zu der Quallensuche befragt. Und haben dabei folgendes gesagt:
fassbinder1925 schrieb am 19.07.2024:Die Mutter des Angeklagten betritt für ihre Aussage den Saal. Es ist eine 62-Jährige Frau mit blonden Haaren, Brille und rosa Bogner-Shirt. Sie wird nach einem Mittagessen auf einer Alm ,ende Juni, befragt. Sie bestätigt, dass sie dabei war und hat sogar einen Bewirtungsbeleg dabei. Nach Feuerquallen befragt, kann sie sich aber nicht erinnern. Der Verteidiger hält ihr eine Aussage vor, wo sie das schildert. Die Mutter bestätigt, sie selbst habe aber erst in der Woche darauf davon erfahren. Beim rausgehen wirft sie ihrem Sohn einen Luftkuss zu.
Es folgt ihr Mann, der Stiefvater des Angeklagten ist. Der Diplom-Pädagoge ist ein gemütlich wirkender Mann mit Schnurrbart und einer Art Vokuhila. Auch ihm würde ein Auskunftsverweigerungsrecht zustehen, auch er verzichtet. Für seine Enkelin seien die Quallen ein großes Thema gewesen und sie hat ihn darüber ausgefragt, auch ob man davon ohnmächtig werden kann. Daraufhin hat sein Stiefsohn sein Handy rausgeholt und danach gegoogelt, er hat aber nicht in das Handy reingeschaut.
Da geht es doch offenbar um einen ganz anderen Termin, ein gemeinsames Familienessen auf einer Alm. Das kann doch auch keine Verwechslung gewesen sein, denn die Frau hatte ja extra den Bewirtungsbeleg dabei. Und der Verteidiger liest ihr die Aussage vor, der hätte doch auch gesagt, dass das nicht auf der Alm war, sondern in Italien. Sie kann sich an die Quallen ja auch nicht mehr erinnern.
Und sehr seltsam finde ich die Aussage, "sie habe aber auch erst in der Woche darauf davon erfahren". Was soll das denn heißen?! Da hat ihr Sohn ihr erzählt, dass er letzte Woche beim gemeinsamen Essen nach "Qualle" und "Ohnmacht" gegoogelt hat?
Wieso sollte man das eine Woche später noch mal explizit erwähnen?
Und die Situtaion wie der Stiefvater sie schildert klingt für mich auch nicht so, als habe die ganze Sache 15 Minuten oder mehr gedauert, so dass 11 Minuten zwischen den Anfragen zum angeblich gleichen Thema gelegen haben würden.
Er hat zwar nicht in das Handy geschaut, aber wennn ich etwas google, über das in einer Gruppe am Tisch gesprochen wird, dann lese ich doch vor, was ich gefunden habe oder gebe es zumindest etwas ausführlicher wieder, etwa "Hier steht nichts davon, dass man ohnmächtig werden kann, wenn man eine Qualle anfasst." oder so ähnlich.
War das Essen auf der alm jetzt vor dem Urlaub oder danach?
Also ich finde das klingt schon alles sehr nach zusammengestrickter Story (vom Angeklagten bzw. seinen Verteigern, nicht von den Eltern, die haben denke ich einfach berichtet, was sie erlebt/wahrgenommen haben) und ich frage mich vor allem, welche Version jetzt stimmt: wurde das auf der Alm gegoogelt oder im Urlaub?
Für mich klingt es so, als habe der Angeklagte tatsächlich unabhängig von den Quallen nach "Ohnmacht" gegoogelt, was ihm die Ermittler als Recherche für die Vorspielungd es Überfall vorhalten. Das Verteidiegerteam hat Einsicht in die Ermittlungsprotokolle zu diesem Thema und kann natürlich sehen, wann das von wo aus gesucht wurde, was die genauen Schlagwörter der Suche waren und was davor und danach gegooglet wurde.
Und weil 11-Minuten vorher die Quallensuche war, in der es wahrscheinlich tatsächlich darum gegangen ist, wie gefährlich Quallen sind, weil das kleine Mädchen das wissen wollte, hat man daraus einfach eine schöne, etwas verlängerte Verteidigungsstory gesponnen, in der die Suche nach "Ohnmacht" plötzlich im Zusammenhnag mit den Quallen stand.