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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

3.079 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 20:45
@LadyWhiteRose
Das ist eine ziemlich abgedroschene Phrase: während ich hier als Unschuldiger einsitze, läuft draußen der Täter rum!
Das hört man eigentlich von beinahe jedem Angeklagten, der behauptet, ich war’s nicht.
Seine Widersprüchlichkeiten zum Tathergang.. mal war es kein Überfall, dann ein Blitz, dann „ ich weiß nicht“
Und aufeinmal läuft draußen jemand rum, der ihnen das angetan hat.
Und seine Erklärung auf die Suchanfragen Ohnmacht?? Aha, wegen möglicher Quallen die im Urlaub lauern könnten und Ohnmacht hervorrufen könnten?
Und das Ding mit der Flasche? Erst hatte er keine dabei… dann heißt es… könnte sein, das Netz wurde immer zweckentfremdet für Müll oÄ? Ein Vater der nachts mit einem Kind einen Ausflug macht, schleppt zufällig Müll im Kinderwagen Netz mit sich rum? Inclusive einer leeren oder vollen Flasche eines alkoholhaltigen Getränks? Kaum vorstellbar, dass diese Vorzeigeeltern mit so einem Müllnetz an dem Wagen aus dem Haus gehen würden.
Und seine Beschreibung der hoffnungsvollen Blicke in die Zukunft des jungen. Alles ging bergauf ? Das glaube ich ja wohl nicht, wenn man sich anhört, wie und worüber kommuniziert wurde zwischen den Eltern. Wenn man jetzt mal detailliert erfährt, was für ein Kraftakt das für Eltern war, die Details der Pflege und des equipments und des Bedarfs an Hilfskräften für seine Special needs. Und dazu der permanent finanzielle Bedarf. Um alles mussten sie kämpfen und immer wieder neu. Da erscheint mir die Aussicht : in 10 Jahren ist die Forschung weiter, nicht gerade aufmunternd. Nochzumal nach 10 Jahren, ja wohl keine Heilung des Jungen in Aussicht stand. Er wäre dann ein Teenager mit fortgeschrittener Symptomatik gewesen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 21:04
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Diese ganz klare Schilderung über den Verlauf der letzten Jahre, dieses selbstbewußte Auftreten und diese Konzentration über 2 Stunden. WOW
Ich finde auch, der Bericht darüber klang sehr beeindruckend.
Aber er hatte auch lange genug Zeit, sich akribisch auf diesen Auftritt vorzubereiten.

Seiner vielleicht überzeugend wirkenden Performance stehen einfach schwerwiegende Tatsachen gegenüber.

1. Die ca eine Stunde dauernde Bewusstlosigkeit ist medizinisch nicht zu erklären.

2. In Bezug auf die Flasche im Kinderwagen gibt es Widersprüche, die er bis jetzt nicht aufgeklärt hat.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Und dann noch diese Aussage zu den Geschworenen: Ich hatte keinen Grund meinen Sohn zu Töten. Das war fast schon ein Schlußplädoyer.
Ja, aber das finde ich schon fast ein bisschen zu dick aufgetragen.
Klingt dann für mich doch wie eine bühnenreife Show.
Aber vielleicht tue ich ihm auch total Unrecht, daher schließe ich mich deiner nachfolgenden Aussage an
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Ich bin gespannt auf die Darstellung von @fassbinder1925
und bin sehr gespannt auf @fassbinder1925 s persönliche Eindrücke des Angeklagten und seines Auftretens.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 21:38
Die Begründung nach der Google Suche mit den Zusammenhang mit Quallen finde ich mehr wie zu weit hergeholt.Also wenn ich besorgt wäre wegen Quallen dann würde ich in erster Linie nach ersten Hilfsmaßnahmen googeln aber ne Qualle niemals mit den Begriff Ohnmacht kausaliesieren.
Gut aber jeder hat ja ne andere Vorstellungskraft was Quallen alles anrichten können.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 21:49
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:bringen.

Auch eine Unterkühlung sei nicht vorgelegen. Die aufgestellten Füße des Angeklagten würden ebenfalls nicht zu einer Bewusstlosigkeit passen.
Ich finde… das hier ist das größte Indiz, welches absolut gegen ihn spricht!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 21:56
@Nursii
Wobei er sich so einen simplen Fehler wohl kaum leisten würde, es sei denn er hat ergoogelt dass man nach einem Schlag mit noch stehenden Füßen umknickt.
Für mich aber völlig unverständlich wie er als physisch geschulter Mensch davon ausgeht, dass Rettungssanitäter und Ärzte eine vorgetäuschte Bewusstlosigkeit nicht festsstellen können.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 21:58
Zitat von NursiiNursii schrieb:Ich finde… das hier ist das größte Indiz, welches absolut gegen ihn spricht!
Wenn nicht soger wahrscheinlich ein Beweis, dass es nicht sein kann, dass er 3 Stunden dort mitten in der Nacht dort lag an einer Flussufer Nähe.Und die Körpertemperatur wurde bestimmt in den Ärztlichen Unterlagen dokumentiert und dürfte meiner Meinung als Beweis vor Gericht gelten sofern er nicht in einen Skianzug zusammengebrochen ist, der ihn vor der nächtlichen Kälte geschützt hat.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 22:04
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Wenn nicht soger wahrscheinlich ein Beweis, dass es nicht sein kann, dass er 3 Stunden dort mitten in der Nacht dort lag an einer Flussufer Nähe.Und die Körpertemperatur wurde bestimmt in den Ärztlichen Unterlagen dokumentiert und dürfte meiner Meinung als Beweis vor Gericht gelten sofern er nicht in einen Skianzug zusammengebrochen ist, der ihn vor der nächtlichen Kälte geschützt hat.
Ich frag mich nur: wenn er eben nicht 3 Stunden dort rumlag… was hat er denn dann die ganze Zeit gemacht? Umhergelaufen? Das hätte der Schrittzähler aufgezeichnet. Den mitgebrachten Sekt leer (man weiß ja nicht, ob noch was drin war) getrunken? Das hätten die Sanitäter bestimmt gerochen? Irgendwie muss er ja in Bewegung geblieben sein, weil sonst die Körpertemperatur automatisch sinkt, bei nichtbewegung.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 22:11
Ja das frage ich mich auch. Könnte mir vorstellen, dass er seine persönlichen Sachen weggebracht hat, die in einen näheren Mülleimer gefunden wurden und das unfassbare weswegen er vor Gericht steht.
Dann wahrscheinlich abwarten und sich auf den Boden werfen wenn er annimmt dass jemand kommt . Aber das weiß nur er allein, sollte er tatsächlich schuldig sein .


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 22:14
@Nursii
Ich denke in dem Fall wird es nicht „ das eine Indiz“ geben, sondern eine ganze Kette von Indizien, die sich am Ende, als sehr belastend erweisen. Die Menge macht es. Ich finde zb seine Nachricht an seine Frau kurz vor dem „ Ereignis“, als sehr belastend. So viel Verzweiflung. Er erhielt die Nachricht, dass der Sohn noch ein Jahr in der Kita verbringen sollte, anstatt eine Schule zu besuchen. Und ein Kita Platz war nirgends im Umfeld zu finden. Bzw haben Kitas seine Aufnahme abgelehnt. Das muss der berühmte Tropfen gewesen sein. Was er seiner Frau schrieb, wie niedergeschlagen und desillusioniert er sich fühlte kann man hier von einem Gerichtsreporter hören, der life im Gerichtssaal dabei war.

https://m.bild.de/news/nach-dubiosem-tod-papa-von-leon-6-vor-gericht-6697b17fdec3b014494b27ed

Das klingt alles nicht so gut und schon gar nicht nach „ wir haben so optimistisch in die Zukunft geschaut. Der Vater zumindest, war anscheinend an einem Tiefpunkt.

Das er nun sagt, ich habe meinen Sohn geliebt, warum sollte ich so etwas tun?
Kindstötungen haben vermutlich kaum etwas, mit fehlender Liebe zum Kind zu tun.
Natürlich hat er sein Kind geliebt, das wird ihm niemand absprechen können. Nur war er vermutlich tatsächlich erschöpft, verzweifelt und nicht mehr voller Hoffnung.
( ich glaube auch Darlie Routier, dass sie ihre beiden kl Söhne sehr geliebt hat) nur eben schließt das eine, anscheinend das andere nicht unbedingt aus.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 22:49
Verteidiger Matthias Kapferer rechnete scharf mit den Er­mittlern ab: „Was die Staats­anwaltschaft an Tatortarbeit durchgeführt hat, ist nichts!“ Das soll vor allem ein BILD-Video beweisen, das einen Gemein­demitarbeiter zwei Tage nach der Tat beim Zusammenkeh­ren der Flaschenscherben zeigt. „50 Prozent wurden nicht gesichert. An den unter­suchten Scherben war keine DNA von Florian A. Dagegen fand sich am Overall von Leon eine unbekannte männ­liche DNA.“
Quelle: https://m.bild.de/news/ausland/mordprozess-um-leon-in-oesterreich-vater-googelte-vor-tat-ohnmaechtig-66977dcf5e96c96e01e0ce7d

Dieses Video war schon vorher Thema.

In diesem Bericht von heute sieht man auch die entsprechende Sequenz wie die Scherben weggekehrt werden:

https://m.bild.de/news/nach-dubiosem-tod-papa-von-leon-6-vor-gericht-6697b17fdec3b014494b27ed?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.bild.de%2Fnews%2Fnach-dubiosem-tod-papa-von-leon-6-vor-gericht-6697b17fdec3b014494b27ed


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 23:20
Bericht Prozessauftakt.


Da darum gebeten, verfasse ich den Bericht. Ich will aber gleich dazu sagen, dass ich kein Schreibmaterial dabei hatte, deswegen werde ich nicht viel hilfreicher als die Liveticker sein.


Um 6 Uhr bildete sich schon eine Schlange vor dem Haupteingang. Als nach eineinhalb Stunden die Tür geöffnet wurde, kamen Beamte raus, um Kärtchen zu verteilen. Die Anzahl der Karten betrug gerade mal ein Dutzend, deshalb stürzten sich die Leute drauf und manche Personen, die sich in der Schlange vordrängelten, mussten am Krawattl gewaltsam zurückgezogen werden. Mir gelang es noch die Letzte zu erhaschen. Hatte zumindest den Vorteil, dass man nicht Drinnen weiter anstehen mussten und das Stück Papier ist für alle terminierte Tage gültig.

Im Saal wurden erstmal die Geschworenen platziert, dann betrat der Angeklagte, der von zwei Polizisten an den Armen gehalten wurde, den Raum. Links von ihm saß der Staatsanwalt mit seinen Gutachtern und hinter ihm seine drei Verteidiger flankiert von einer Armada an privat bestellten Sachverständigen.

Nun kam das Gericht in den Saal und erteilte nach Abfrage der Personalien dem Staatsanwalt das Wort.

"Meine Damen und Herren, wie erzählt man so eine Geschichte am Besten?!", leitet Staatsanwalt Joachim Wüstner an Geschworene und Publikum gewandt ein. Er erzählt, wie ein Zeuge in der Früh des 28. August einen regungslosen Mann in St. Johann findet und ihn durch Anstupsen versucht aufzuwecken, was ihm aber nicht gelingt. Der Zeuge, der nur schnell mit seinem Hund einen Spaziergang machen wollte, läuft zu sich nach Hause und wählt den Notruf an. Er schildert die Situation und dass er einen "Rollator" neben dem Bewusstlosen wahrgenommen hat. Er verabredet mit den Helfern, dass er zu dem Verletzten zurückkehren soll. Als er versorgt wird, erzählt er, dass sein Sohn verschwunden ist.

Im Krankenhaus wird der Angeklagte behandelt und eine Rissquetsch-Wunde von 15 mm festgestellt. "So breit wie mein Fingernagel", konstantiert Wüstner. Es wird nichts genäht, ein Wundspray reicht.

Kurz nach 6 Uhr wird der vermisste Leon auf einer Sandbank tot aufgefunden.

Der Staatsanwalt erinnert sich, dass er schnell in der Zeitung von dem Fall gelesen hat. Die Rahmenbedingungen und wie das alles genau abgelaufen sein soll, machten ihn stutzig. Als er am Montag ins Büro ging, lag die Akte auf seinem Tisch. Der Ankläger hat sich aber eines Besseren belehreren lassen und fand die Aussage des Angeklagten auch aufgrund seiner Verletzung realistisch. Das änderte sich aber wieder schnell.

Er verweist auf das Gutachten der Rechtsmedizin wonach so eine leichte Verletzung nicht zu einer derart langen Bewusstlosigkeit führen könne, weiter sei der Vater mit aufgestellten Füßen vorgefunden worden, was auch nicht mit einer Trübung des Bewusstseins in Einklang zu bringen ist. Noch dazu ist der Beschuldigte neurologisch absolut gesund und ein derartiger Ausfall auch nicht anders zu erklären. Auch war er nicht unterkühlt.

Es ist aber davon auszugehen, dass er sich selbst die Flasche auf den Kopf geschlagen hat. Nun holt der Staatsanwalt eine baugleiche Flasche hervor und deutet einen Schlag bei sich selbst an. Wo kommt aber die Flasche nun her? Wüstner sagt, man habe jeden Stein umgedreht. Sei in jedem Supermarkt im Umkreis, wo es das Getränk zum kaufen gibt, um einen Käufer zu finden, zumindest unter denen die mit Karte bezahlt haben.

Im Laufe der Ermittlungen sei man aber auf Videos gestoßen. Zwei davon, eins um 1:18 und eins um 2:46, hat der Angeklagte selbst aufgenommen. Aber auch eine Überwachungskamera, zeigt Vater und Sohn. Auf allen ragte die Flasche aus dem Baggy heraus. Bei seiner Vernehmung sagte der Vater, er hätte diese Flasche im Leben noch nicht gesehen. "Für mich als Hobby-Psychologen klingt das nach Verdrängung. Etwas Schlechtes, dass man von sich weisen muss."

Weiter erwähnt er, dass bei Google nach "ohnmächtig" gesucht wurde.

Nicht nur das. Die Staatsanwaltschaft hat sich DNA-Untersuchungen für 50.000 € geleistet. Es wurden kaum Spuren gefunden, jedoch DNA von Leon auf der Flasche. Man habe nachgeforscht, ob sich DNA aus Ermittlerkreisen vermischt haben könnte, darauf hat aber am Ende nichts hingewiesen. Durch seine Berufserfahrung, weiß Wüstner, dass Straßenräuber meist nicht sehr durchdacht handeln und aufgrund des hohen Entdeckungsrisikos bei gleichzeitig hoher Strafandrohung meist Jugendliche oder Drogensüchtige diese Gruppe bilden. Dann kann man sich nicht erklären, warum jemand, der schnell Geld braucht ein nagelneues Iphone13 in den nächsten Mülleimer wirft. Und selbst wenn, es werden keine Schritte mehr angezeigt. Der Angeklagte muss das Handy schon davor in den Mülleimer geschmissen haben.

Der Ankläger geht nun auf das Syngap-Syndrom ein. Er zeigt sich überzeugt, dass Leon ein liebenswertes Kind war, jedoch seiner Mutter die Haare büschelweise ausriss, keine Nacht ruhig schlief und teilweise schrie bis er blau anlief. Als Ermittler liebt Wüstner Chatverläufe, die zwischen dem Ehepaar zeigen eine zugespitzte Belastung auf. Man hatte Hoffnungen in Krippen und integrative Schulen, jedoch hat man sogar eine Absage bekommen, obwohl der Mann sogar mit Sohn den Hauptwohnsitz nach Kirchdorf verlegte. "Wie viele Niederschläge kann ein Mensch verkraften?"- "Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht." schrieb man sich. "Inklusion liest sich schön auf dem Papier, die Praxis sieht aber leider anders aus. Das kann einen zermürben.", sagt der Staatsanwalt. Meistens sind es Mütter, die ihre Kinder umbringen. Der Ankläger würde sich nicht anmaßen zu sagen, dass diese ihre Kinder nicht lieben. So auch der Angeklagte. Wüstner glaubt nicht, dass der Vater ein schlechter Mensch ist. Er ist hilfsbereit, sympatisch und erfolgreich. "Wir müssen uns aber wohl endlich damit abfinden, dass auch die sympatischsten Menschen zu Mördern werden." Da helfe es auch nicht, dass die Verteidigung auf enorm vielen Seiten in Beweisanträgen und Stellungnahmen wiederholt, dass der Angeklagte seinen Sohn geliebt hat und gar kein Motiv habe. "Es liest sich wie ein Mantra." Weiter hofft er, dass man es einstellt, einzelne Polizeibeamte namentlich verantwortlich zu machen und versucht diesen Fehlern vorzuwerfen.


Nun ist Verteidiger Mathias Kapferer an der Reihe.

"Ich stimme dem Staatsanwalt in einer Sache zu. Auch ich habe die Geschichte aus der Zeitung nicht geglaubt.",beginnt er. Das hat sich jedoch immer mehr geändert, als er mit dem Fall beauftragt wurde und sich die Akten durchgelesen hat. Es fing damit an, dass die meisten Scherben gar nicht sichergestellt wurden, nur ein kleiner Teil. Der Straßenkehrer von St. Johann hat sie weggeräumt. Weiter können Angehörige bestätigen, dass der Angeklagte selbst selten Alkohol getrunken hat, aber mehrere Leuten den Kinderwagen benutzt haben, wenn sie auf Leon aufgepasst haben.

Weiter ging es mit fehlerhafter Sicherung von entscheidenden Videos. Ein fleißiger Streifenpolizist habe sich auf die Suche bei Geschäften und ihren Überwachungskameras gemacht. Es konnte ein Video von einer Drogerie gesichtet werden, dass seinen Mandanten und das Opfer zeigen. Hinter ihnen folgt eine schwarze Gestalt. Den Ermittlern wurde gesagt, dass die Bänder in sieben Tagen geholt werden müssen, da sie sich ansonsten löschen. "Wann kamen sie? Natürlich einen Tag später.", sagt der Anwalt fassungslos.

Er erwähnt auch, dass der Hauptsachbearbeiter einen Sensemann als Profilbild irgendwo hat, genau verstanden habe ich das jedoch nicht.

Kapferer stellt nun auch seine zwei Kollegen und die Privatgutachter vor. Sie bestehen aus IT-Experten, Biomechanikern, EX-Ermittlern, Rechtsmedizinern und Notfallsanitätern. Der Anwalt bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft auf den unbegrenzten Topf mit Steuergeldern zugreifen kann, während die Familie des Angeklagten Immobilien verkauft um das alles finanzieren zu können. Er spricht von "fehlender Waffengleichheit."

Sein Mandant hat sich immer aufopferungsvoll um Leon gekümmert und es gibt in ganz Österreich keinen Verein von Privatpersonen, der dermaßen viel für die Forschung erreicht hat , wie der des Ehepaares. Auch Wolfgang Ambros und Hera Lind haben sich dafür eingesetzt. Sie haben auch von einem Experten erfahren, dass der Defekt in einem Jahrzehnt heilbar ist.

Gerade vor dem Tod hat sich bei Leon viel getan. Er hat immer mehr Fremde Fürsorge zugelassen und ab Herbst hätten für ihn schon drei Pflegekräfte bereitgestanden. "Ein Meilenstein. Und dann soll er den Buam einfach ins Wasser gehauen haben?", fragt Kapferer.

Im Gegenteil. Zwei Monate vor dem Tod gab es einen Familienurlaub in Jesolo. Dort entstanden auch die Google-Suchen bezüglich der Ohnmacht, da Leons Schwester Quallen entdeckt hat und aus Furcht und Wissensdurst immer die Großeltern damit behelligt hat. Man kann auch sehen, dass die Suchen nach den Quallen und der Ohnmacht aufeinander aufbauen. Nach dem Urlaub wurde für Leon ein neuer Stuhl bestellt und noch einen Tag vor dem Vorfall hat der Mandant extra angefangen die Küche für Leons Bedürfnisse umzubauen."Wer macht sowas?" Noch dazu wird man auf einen der selbst aufgenommenen Videos sehen, wie er seinen Sohn mit seinem Kosenamen "Schnecke" vor Regen nach einer Unterführung warnt.

Auch an die Geschworenen wendet sich der Verteidiger konkret und betont, dass sie sich ihrer herausfordernden Aufgabe bewusst sein müssen und sich bei einer Verurteilung ganz sicher. Es gibt keinen einzigen wirklichen Beweis.



Nun soll der Angeklagte seine Sicht der Dinge schildern. "Bekennen Sie sich schuldig im Sinne der Anklage?", fragt der Vorsitzende Andreas Fleckl. -"Nein. Nicht schuldig. Ich bin unschuldig!", erwidert der Vater.

Man erfährt von ihm, dass er aus Hessen stammt und mit 17 zu den Gebirgsjägern ging. Er entschied sich aber gegen eine Offizierslaufbahn, da er merkte, dass das nicht seinen Neigungen entspricht. Er machte zwei Meisterbriefe und wanderte nach Salzburg aus um sich als Personaltrainer selbstständig zu machen, später zog er nach Tirol. Tatsächlich spricht er die meiste Zeit in einer etwas exotisch anmutenden Mischung aus Hochdeutsch und Österreichisch, wobei es weder direkt tirolerisch noch direkt nach Salzkammergut klingt. Auch zieht er Vokale sehr lang. Er spricht aber mit fester Stimme und ist sehr freundlich.

"Herr Dr. Fleckl, ich habe jetzt eine sehr schlimme Anklage gehört. Erlauben Sie, dass ich ein bisschen aushole.", sagt er. Der Vorsitzende meint, dass er es aufsplitten will und erstmal hören will, wie der Angeklagte die Nacht vom 28. erlebt hat.

Er schildert, wie seine Frau nach einer Reise mit den Schwiegereltern nach Hause gekommen ist. Die Familie aß noch gemeinsam in ihrem Haus in Waidring. (Hier wurde W. Ambros zu "Schifoan" inspiriert und hat mittlerweile seinen festen Wohnsitz dort) Man sei dann getrennt schlafen gegangen und der Beschuldigte blieb bei Leon. Dieser bekam wieder Schlafstörungen, was der Vater aber schon gewöhnt war. Er entschloss sich mit ihm in die Physioräume runterzugehen. Leon sah von dort aber den Bauernhof, den er liebte und zu dem sie jeden Tag gehen. Da merkte er, dass es besser ist einen Spaziergang zu unternehmen. Er zog ihm seinen "Froschanzug" an und bestieg mit ihm den Opel Adam. Ursprünglich hatte er überlegt nach Lofer zu fahren, nahm aber davon Abstand, da eine Betreuerin schon mehrmals die Woche mit Leon dort war. Er entschied sich stattdessen für St. Johann. Erst steuerte er das Zentrum an, aber das schien ihm zu nah am Laden "Hervis", zu dem er gehen wollte ("Leon liebte Hervis. Ich weiß nicht zwar nicht warum. Aber er hat es geliebt mit den Angestellten zu blödeln und war von den Fenstern fasziniert"). So parkte er den Wagen bei "M-Preis". "Hätte ich es bloß anders gemacht!", schluchzt der Vater und muss kurz inne halten.

Auf dem Weg ist man erstmal durch eine Unterführung gekommen, Leon war von den dortigen Graffittis fasziniert und in guter Stimmung. Im Hintergrund hat schon die Ache rauschen gehört, die unter Hochwasser stand. "Dort ist auch das Video entstanden, dass der Herr Staatsanwalt angesprochen hat." Als Nächstes ist man zu einer modernen Brücke mit Metallstäben gekommen, als plötzlich ein Mann den Weg kreuzte, dieser ist aber zielstrebig weiter gelaufen.

Irgendwann wollte man zurück gehen und der Angeklagte hat einen "Blitzschlag" gespürt. Der Vorsitzende hakt ein und will wissen, was er genau gefühlt hat. "Ich kann es nicht genau beschreiben.", sagt der Angeklagte. Es ist aber so, als wäre man in einem Zustand, wenn man nicht sicher weiß, ob es echt ist oder man träumt. Der Angeklagte weiß aber nicht, warum man behauptet, er hat gesagt, er sei überfallen worden. Er wusste ja nicht was passiert ist. Auch hätte er selbst nicht gesagt, dass sein Sohn weg ist, sondern die Sanitäter hätten nachgefragt. Dadurch sei ihm das Ausmaß bewusst gewesen und er hat plötzlich Panik bekommen.


Der Staatsanwalt fragt ihn nun nach einem Mann, den er am Tatort angesprochen hat und was dieser für Kleidung trug. Der Angeklagte sagt, dass dieser Mann für ihn nie der Täter war. -"Ich glaube es ja auch nicht, aber sie haben ihn in einer Nachricht an die Frau als "Täter" bezeichnet. Der Beschuldigte kann sich das weiterhin nicht vorstellen. Er sagt aber, dass er ein Ornament auf der Rückseite des Pullis hatte, etwas mit einem Adler. Bei der Vernehmung war es wohl was mit einem Motorrad, was dann auch nochmal ein hin und her gab.

Die psychiatrische Sachverständige fragt noch genauer nach dem Blitzschlag, ob er schon mal einen hatte und ob er Sterne gesehen hat. Der Angeklagte sagt, dass er sich nicht mehr erinnern kann und es zu lang her ist und es so ein Gefühl war.


Nun war erstmal Mittagspause.

Nun stand Rechtsmediziner Walter Rabl im Sitzungssaal und sollte sein Gutachten erstatten. Dieser ist bekannt aus bereits hier diskutierten Fällen wie "Angelika Föger", "Rouven Vollrath" ( Deutscher Saisonarbeiter der von einem Kollegen erstochen wurde. Rabl ging davon aus, dass Vollrath im Rausch erfroren ist. Jedoch führt er an, dass die Stichlöcher die KTU hätte überprüfen müssen.) und "Duncan McPherson" (Beim Snowboarden verunglückt. Die Angehörigen stellten wohl mal den Verdacht in den Raum, dass er durch eine Pistenraupe getötet wurde und Rabl sie nicht über Möglichkeiten einer privaten Obduktion aufgeklärt hat, damit der Ruf des Skigebiets nicht kaputt geht.) Fand ich krass, weil ich den Namen schon seit Jahren lese, aber nie damit gerechnet hätte ihn mal zu erleben und es mir erst mitten im Gutachten gekommen ist.

Er war sowohl mit der Obduktion von Leon beauftragt, als auch mit den Verletzungen des Angeklagten. Er schildert, dass Leon 26 Kilo wog und bis auf Schuhe vollständig bekleidet war. Die Oberbekleidung und die Socken waren grün und unbeschädigt. Er wog 26 kg. Leon hatte einen Schaumpilz vor dem Mund, was typisch für ein Ertrinken ist, auch waren die Lungenflügel aufgebläht. Teilweise konnten am Körper Rötungen festgestellt werden, die man als klassische Treibverletzungen bewerten kann. Sonstige größere Verletzungen oder Gewalteinwirkungen konnte man nicht erkennen. Auf die Frage der Staatsanwaltschaft, wie er sich erklärt, dass Koffein in Leons Blut festgestellt wurde, meint Rabl, dass das nicht ungewöhnlich ist, weil das auch in Riegeln zu finden ist, bei Nikotin würde es anders aussehen.

Den Angeklagten bestellte er fünf Wochen nach der Tat zu sich. Dieser klagte noch über Schmerzen im Nacken, einen Arzt hat er aber nach dem Krankenhaus nicht mehr aufgesucht. Die Verletzungen könnten zu einem Schlag mit einer Flasche passen, aber eine lange Bewusstlosigkeit kommt nicht in Frage, da die Verletzung nicht sonderlich intensiv ist. Auch war die Körpertemperatur mit 36,9 Grad nicht unterkühlt. Der Vorsitzende fragt, ob bei einem Schlag mit der Flasche der Schädel brechen könnte. -"Das ist überhaupt kein Problem."

Nun fragen zwei Mediziner scharf aus dem Verteidigerteam scharf nach. "Hast Du CT-Bilder gemacht?", will einer von Rabl wissen.- "Nein, ich habe da auf die Experten vertraut." Ob er es für möglich halte, dass die Situation eine Andere ist, da der Angeklagte unter einem Eagle-Syndrom leide, wobei der Griffelfortsatz verlängert ist.- "Davon höre ich zum ersten Mal." Einer fragt "Warum hast Du nicht nachgefragt, ob der Angeklagte Links oder Rechtshänder ist?" Rabl sagt, dass das durch die Bagatellverletzungen nichts ändern würde.

Zwischendurch schaltet sich der Angeklagte ein und erklärt, dass er seit Jahren eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Schulter hat. Ändert das was?, fragt wieder ein Gutachter. -"Wenn er nicht zum Schädel kommt dann ist es klar." Aber auf Nachfrage des Vorsitzenden sagt Rabl, dass man sich runter beugen kann.

Dann gab es eine Stelle, wo ich nicht ganz mitgekommen bin aber es ging wohl um die Stellung der Füße wegen der Bewusstlosigkeit. Rabl ruft "Jetzt soll er es aber nicht noch auch am Sprunggelenk haben, oder?" Woraufhin der Satz auf Antrag der Verteidigung protokolliert wird. Der Sachverständige bleibt aber bei seiner Einschätzung und der Vorsitzende meint, dass die anderen Mediziner Fragen stellen sollen, ihm aber nichts erklären sollen.

Jetzt folgt die Psychiaterin. Sie erklärt, dass der Angeklagte keine Geisteskrankheiten und Störungen hat. Er ist von gut durchschnittlicher Intelligenz. Im Gespräch war er gut vorbereitet und hat eloquent geredet. Als er von Leon sprach, hat er einmal affektive Erregung gezeigt. Er schilderte ihr die Probleme mit Behörden was Leon angeht, jenes hätte das Ehepaar zermürbt, wofür sie Verständnis zeigte. Jedoch ist für sie als Neurologin eine Bewusstlosigkeit unter diesen Umständen nicht zu erklären. Von Patienten mit dissoziativen Zuständen, weiß sie, dass der Körper keine Spannung in der Bewusstlosigkeit besitzt.

Nun schaltete sich wieder der Angeklagte ein und meinte, dass die Psychiaterin betont, dass er nur in einer Sitzung von zwei geweint hat. Bei der Zweiten fragt er sich wie er hätte emotional sein sollen, wenn fünf Polizisten dabei sind und er gefesselt ist. "So führt man doch keine Begutachtung, oder?" Die Psychiaterin nickt verständnisvoll. Der Vorsitzende sagt, dass das so ja nicht gesagt wurde, aber seine Anmerkung angekommen ist.

Dann bin ich frühzeitig gegangen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

17.07.2024 um 23:51
@fassbinder1925
Vielen Dank für deinen Bericht!
Insgesamt hab ich den Eindruck, dass unsaubere Arbeit erledigt wurde. Wenn man den Namen des Gerichtsmediziners eingibt, stößt man auf öfter auf unsaubere Arbeit. Das hinterlässt echt ein Gschmäckle!
Gerade und besonders in solch einem Fall, indem es keine Beweise, sondern ausschließlich Indizien gibt, muss doch saubere Arbeit getätigt werden?!
Puh… ich bin gespannt, wie es weitergeht..,


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 00:44
Zitat von NursiiNursii schrieb:Insgesamt hab ich den Eindruck, dass unsaubere Arbeit erledigt wurde. Wenn
Was genau findest du "unsauber"?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 00:59
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Im Krankenhaus wird der Angeklagte behandelt und eine Rissquetsch-Wunde von 15 mm festgestellt.
Danke für die Informationen zur Wunde.
Auch ein heftiger Aufprall auf den Boden nach dem Schlag sei nicht nachzuweisen.
Quelle: https://liveblog.tt.com/507/fall-leon

Das klingt beides wirklich nicht nach einem so harten Schlag, dass man davon bewusstlos wie ein Stein zu Boden geht.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 01:20
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Aber er hatte auch lange genug Zeit, sich akribisch auf diesen Auftritt vorzubereiten.
Und das ist, was ich mich seit heute frage. Wurden diese Aussagen von seinen Anwälten inszeniert oder hat er darauf bestanden auszusagen. Normalerweise ist die Aussage, der Angeklagte wird siich zu einem späteren Zeitpunktn einlassen (wenn überhaupt).

Ich glaube, dass es von ihm ausging. Auch immer wieder durch seine eigenen Einwände in der Verhandlung.
Ich sehe hier einen Mann, der die Kontrolle über sein Leben nicht aus den Händen gibt. Er hat jahrelang für seine berufliche Existenz , für seine private Situation mit Familie um Ansehen gekämpft. Anscheinend ist ihm das wichtig. Da hätte ich mir mehr von dem psychologischen Gutachten erwartet. Aber wahrscheinlich wurden da auch bei dem Livestream viele Aussagen nicht erwähnt.

Man kann gespannt sein auf die vielen Zeugenaussagen morgen.
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht an @fassbinder1925


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 05:23
Danke für den Bericht @fassbinder

Ich bin echt gespannt ob die Verteidigung es schafft das der Fall wegen schlechter Tatortarbeit eingestellt wird. Hört sich jetzt nicht so an als hätte die Polizei und Spurensicherung einen super Job gemacht.

Starke Beweise die den Mord nachweisen hab ich bis jetzt nicht gelesen.

Ich glaube trotzdem leider, dass er seinen Sohn in den Fluss geworfen hat.

Bin gespannt wie es weitergeht. RIP Leon.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 06:16
Zitat von burner2014burner2014 schrieb:Ich glaube trotzdem leider, dass er seinen Sohn in den Fluss geworfen hat.
Steht ein aktives Hineinwerfen überhaupt zur Debatte?

Der Staatsanwalt dürfte doch bei der Verlesung der Anklage den genauen Tatvorwurf benannt haben. So, wie ich den Fall bisher verstanden habe, soll der Vater des Buben sich doch durch die vorgeworfene Selbstverletzung in einen Zustand gebracht haben, in dem er das Kind bewusst seinem Schicksal überließ, und wollte, bzw. in Kauf nahm, dass das Kind seiner bekannten Affinität zum Wasser folgen und verunglücken würde.

Oder wird ihm jetzt vorgeworfen, das Kind aktiv dem Ertrinkenstod preisgegeben, und durch die Selbstverletzung die Tat vertuscht zu haben?

Ob der Vater irgendwann in Stein sitzt oder nicht, davon wird der Junge leider nicht wieder lebendig. Ob sich aber im Prozess klären lassen wird, was in der verhängnisvollen Nacht geschehen ist?

Ich habe da momentan eher Zweifel .


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 06:29
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Steht ein aktives Hineinwerfen überhaupt zur Debatte?
Das frage ich mich auch.
Und vor allem wie könnte man das nachweisen.


Wenn der Junge wegläuft, der Vater ihn aus den Augen verliert und er daraufhin ertrinkt, wäre das doch höchstens verletzte Aufsichtspflicht. Warum braucht es dafür eine solche mögliche Inszenierung oder sogar eine aktive Tat, wie ihn in den Fluss zu werfen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 06:53
Vielen Dank an @fassbinder1925 für den detaillierten Prozessbericht! Und das alles ohne Notizen als reines Gedächtnisprotokoll, Hut ab!
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Im Krankenhaus wird der Angeklagte behandelt und eine Rissquetsch-Wunde von 15 mm festgestellt. "So breit wie mein Fingernagel", konstantiert Wüstner. Es wird nichts genäht, ein Wundspray reicht.
Wurde explizit danach gefragt ob sich der Angeklagte die Wunde selbst zugefügt hat?
Die Verletzung klingt jetzt mit meinem laienhaften Wissen nicht wirklich schlimm und vor allem erscheint eine so lange Ohnmacht wirklich seltsam. Auch die Körpertemperatur müsste niedriger sein. Alles in allem würde ich mal behaupten es spricht aktuell etwas mehr gegen den Angeklagten.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Fand ich krass, weil ich den Namen schon seit Jahren lese, aber nie damit gerechnet hätte ihn mal zu erleben und es mir erst mitten im Gutachten gekommen ist.
Walter Rabl ist seit Jahren dafür bekannt fragliche Gutachten zu erstellen. Als ich den Namen im Live Ticker gelesen habe war ich auch sehr überrascht, ich hoffe in diesem Fall hat er seine Arbeit ordnungsgemäß durchgeführt und keine voreiligen Schlüsse gezogen oder etwas offensichtliches übersehen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

18.07.2024 um 07:29
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Auch ein heftiger Aufprall auf den Boden nach dem Schlag sei nicht nachzuweisen.
Quelle: https://liveblog.tt.com/507/fall-leon
Auch hierzu fehlt mir die Information der Auffindesituation. Wie und wo lag der Vater? Wo stand der Buggy? Was tat der Vater im besagten Moment der fühlenden Bewusstlosigkeit? Ein mögliches Szenario: Sollte der Vater z. B. den Buggy geschoben haben, dürfte der Buggy doch den Aufprall abgemildert haben, oder nicht?


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