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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.347 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

28.07.2024 um 18:51
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Er will da länger, als eine h gelegen haben und hat keinerlei auffällige Körpertemperaturwerte? Bei dem Wetter, mit nassen Klamotten, mit Kontakt zum nassen Boden?
Das ist natürlich auch ein absolutes Kontra Indiz.
Alles, aber auch wirklich alles was ich bisher so las - egal ob medizinisch oder nicht ist Unglaubwürdig. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es mal mindestens Vortäuschung einer Straftat in Einheit mit unterlassener Hilfeleistung oder Fahrlässiger Totschlag.
Habe bisher keine Argumentation gelesen die ansatzweise plausibel klang.


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28.07.2024 um 18:53
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:So richtig kann ich es nicht beschreiben. Für mich macht das "Entkoppeln" der Ereignisse durch den Vater - also die Trennung zwischen Raubüberfall und dem späteren Weglaufen mit Verunfallen - den kleinen Unterschied.
Doch doch, Du beschreibst genau das, was mir durch den Kopf geht.
Der Vater wacht aus der Ohnmacht auf, als die Sanitäter ihn umdrehen, er schlägt die Augen auf und die Sanitäter fragen ihn nach dem Buggy. Antwort: "Der gehört meinem Sohn Leon, wo ist der denn? Mein Gott, der Junge ist behindert und wird magisch von Wasser angezogen, hoffentlich ist der mal nicht ertrunken!"

Ich habe mal ein Interview mit einem Schriftsteller gelesen, der hat gesagt, die große Kunst beim Geschichtenerzählen ist es, nur das drumherum zu beschreiben. Die wichtigen Schlüsse muss der Leser selber ziehen, dadurch entsteht eine plastische Geschichte in seinem Kopf, die so real wirkt, dass er sich in der Geschichte verlieren kann.
Der Vater hat hier genau das Gegenteil gemacht. Er hatte eine Geschichte im Kopf, was passiert sein sollte, die die anderen (Sanitäter, Polizei, Ehefrau, Öffentlichkeit) glauben sollten; wusste ja aber, dass es so eben nicht abgelaufen ist. Er wollte sicher gehen, dass die anderen auch auf seine Geschichte kommen und er gar nicht erst in die Nähe eines Verdachtes kommt.
Deshalb hat er beim Augenaufschlagen und auf die erste Frage hin gleich die volle Geschichte mit allem drum und dran abgeliefert: inkl. Erklärung, Begründung und Hinweis, wo man suchen muss, um das Kind zu finden.

Ich finde das auch sehr auffällig, für mich eine absolut schrillende, rote Warnleuchte!


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28.07.2024 um 19:00
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich habe mal ein Interview mit einem Schriftsteller gelesen, der hat gesagt, die große Kunst beim Geschichtenerzählen ist es, nur das drumherum zu beschreiben. Die wichtigen Schlüsse muss der Leser selber ziehen, dadurch entsteht eine plastische Geschichte in seinem Kopf, die so real wirkt, dass er sich in der Geschichte verlieren kann.
Der Vater hat hier genau das Gegenteil gemacht. Er hatte eine Geschichte im Kopf, was passiert sein sollte, die die anderen (Sanitäter, Polizei, Ehefrau, Öffentlichkeit) glauben sollten; wusste ja aber, dass es so eben nicht abgelaufen ist. Er wollte sicher gehen, dass die anderen auch auf seine Geschichte kommen und er gar nicht erst in die Nähe eines Verdachtes kommt.
Deshalb hat er beim Augenaufschlagen und auf die erste Frage hin gleich die volle Geschichte mit allem drum und dran abgeliefert: inkl. Erklärung, Begründung und Hinweis, wo man suchen muss, um das Kind zu finden
Na das ist doch das, was ich mit psychologisch unschlüssig meine. Die große Kunst ist, glaubwürdig rüberzukommen beim Geschichtenerzählen - so würde ich es bezeichnen. Nun ist nicht jeder ein guter Geschichtenerzähler und schon gar nicht jeder ein guter Schauspieler.
Deshalb kucke ich mir vieles im Fernsehen schon gar nicht mehr an - psychologischer Nonsens oder "so würd sich absolut keiner verhalten" und weg! Und bei Büchern ist es leider auch oft so. Und auch hier - sorry - hat er einfach des Guten zu viel getan. Weniger ist manchmal mehr ;)


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28.07.2024 um 19:00
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Er wollte sicher gehen, dass die anderen auch auf seine Geschichte kommen und er gar nicht erst in die Nähe eines Verdachtes kommt.
Aber genau durch diese genaue Beschreibung hat er sich selbst unglaubwürdig gemacht. Wie gesagt die ganze Geschichte stinkt zum Himmel zum Leid des kleinen Leon‘s.


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28.07.2024 um 19:17
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich frage mich wirklich langsam, ob er da richtig gründlich nach Ohnmacht gegoogelt hat. Normalerweise, hätte er das prima vorher recherchieren können zb „ Ohnmacht und Gedächtnis“ oder „ lange Ohnmacht und deren Folgen“ oder „ Flasche/ Ohnmacht/ Gehirnerschütterung“
Vielleicht hat er das getan, nur eben nicht von seinem Handy oder seinem bekannten Computer aus. Vielleicht hat er in der öffentlichen Bücherei in einem Buch für Notfallmedizin geblättert, in einem Internetcafe danach gegoogelt oder was weiß ich. Als hoch-qualifizeirter Fitnesstrainer hätte ich eigentlich auch erwartet, dass er da grundlegende Kenntnisse im medizinischen Bereich hat und zumindest weiß, dass das Thema "Ohnmacht vorspielen" komplexer ist als wie er es inszeniert hat.
Zitat von MalliMalli schrieb:Deshalb kucke ich mir vieles im Fernsehen schon gar nicht mehr an - psychologischer Nonsens oder "so würd sich absolut keiner verhalten" und weg! Und bei Büchern ist es leider auch oft so. Und auch hier - sorry - hat er einfach des Guten zu viel getan. Weniger ist manchmal mehr ;)
Und ich habe bei einigen Details in diesem Fall durchaus das Gefühl, dass der Vater zuviel von solchen Fernsehfilmen geschaut hat. Die Flasche, die einer über den Schädel gehauen bekommt und dabei in 1000 Scherben zerspringt; der Hoodiemann im dunklen Park; die geplünderte Geldbörse im Mülleimer. Das sind alles doch recht abgegriffene, platte Klischees, wie man sie in schlechten Filmem sehen kann.

Für mich gehört leider auch der Mutter an die Geschworenen dazu "Ich bitte Euch, gebt's der Marie ihren Papa zurück!" Das ist schon ein bisschen zu dick aufgetragen. Ich bin sicher, sie glaubt an die Unschuld ihres Mannes und wollte damit einfach ihre Verzweiflung in Anbetracht der Situation zum Ausdruck bringen. Aber ich fand das reichlich theatralisch.
Vielleicht haben Menschen, die es gewohnt sind, sich und ihr Leben auf Facebook zu inszenieren auch ein anderes Gefühl für solche Sachen. Da ist ja immer alles etwas "etwas drüber", sauberer, strahlender, makelloser und vollkommen glatt.


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28.07.2024 um 19:31
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Für mich gehört leider auch der Mutter an die Geschworenen dazu "Ich bitte Euch, gebt's der Marie ihren Papa zurück!" Das ist schon ein bisschen zu dick aufgetragen. Ich bin sicher, sie glaubt an die Unschuld ihres Mannes und wollte damit einfach ihre Verzweiflung in Anbetracht der Situation zum Ausdruck bringen. Aber ich fand das reichlich theatralisch.
Vielleicht haben Menschen, die es gewohnt sind, sich und ihr Leben auf Facebook zu inszenieren auch ein anderes Gefühl für solche Sachen. Da ist ja immer alles etwas "etwas drüber", sauberer, strahlender, makelloser und vollkommen glatt.
Ich weiß auch nicht....aber irgendwie triggert mich das komischerweise, ich kann es aber nicht greifen bzw. kriege das nicht rund für mich. Ich finde das auch nicht nur dick aufgetragen, sondern auch irgendwie absurd. Es soll ein Urteil gesprochen werden, was natürlich auch dem toten Kind gerecht werden soll, das übrigens auch das ihre war. Gut, wenn man felsenfest an die Unschuld glaubt, dann kann man vielleicht nur so argumentieren. Dennoch ist es nach wie vor immer wieder befremdlich, dass ein Angehöriger sämtliche Unkenrufe - immerhin sind das Ermittlungsergebnisse und Gutachten - ignoriert und alles ausblendet. Vor allem, wenn jetzt schon so viel Zeit vergangen ist und man vielleicht selbst objektiver drüber schaut. Aber es ist möglich, dass die Verteidigung sie nochmal bestärkt hat, dies ruhig so vor Gericht so auszusagen. Dennoch.....es ist für mich nicht rund, nur so ein Gefühl und weiß nicht, was mich stört.


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28.07.2024 um 20:03
Zitat von MalliMalli schrieb:Ich weiß auch nicht....aber irgendwie triggert mich das komischerweise, ich kann es aber nicht greifen bzw. kriege das nicht rund für mich. Ich finde das auch nicht nur dick aufgetragen, sondern auch irgendwie absurd. Es soll ein Urteil gesprochen werden, was natürlich auch dem toten Kind gerecht werden soll, das übrigens auch das ihre war. Gut, wenn man felsenfest an die Unschuld glaubt, dann kann man vielleicht nur so argumentieren. Dennoch ist es nach wie vor immer wieder befremdlich, dass ein Angehöriger sämtliche Unkenrufe - immerhin sind das Ermittlungsergebnisse und Gutachten - ignoriert und alles ausblendet. Vor allem, wenn jetzt schon so viel Zeit vergangen ist und man vielleicht selbst objektiver drüber schaut. Aber es ist möglich, dass die Verteidigung sie nochmal bestärkt hat, dies ruhig so vor Gericht so auszusagen. Dennoch.....es ist für mich nicht rund, nur so ein Gefühl und weiß nicht, was mich stört.
Mir geht es ganz ähnlich und ich habe auch drüber nachgedacht, was genau mich daran so stört (ich würde genau wie Du sogar soweit gehen zu sagen, dass es mich "irgendwie triggert").
Für mich ist es weniger die Tatsache, dass die weiter an die Unschuld ihres Mannes glaubt. Ich stelle es mir schon extrem schwer vor, dem eigenen Mann, den man täglich im liebevollen Umgang mit dem Kind gesehen hat, den man selber sicher liebt, dem man so viele Jahre vertraut hat, so etwas zuzutrauen. Ich denke, dass sie auch aus dem eigenen Umfeld darin bestärkt wird, an seine Unschuld zu glauben. Seine Eltern haben ja auch zu seinene Gunsten ausgesagt. Und die Anwälte fahren ja durchaus eien Strategie der Empörung, man habe sich vorschnell auf den Angeklagten eingeschossen, es seienn schlimme Fehler bei den Ermittlungen passiert etc. das wird auch sein übriges tun.
Man glaubt halt auch zu gerne, was man glauben will.

Aber was mich glaube ich daran so extrem stört ist die Argumentation. Die Geschworenen sollen den Mann freisprechen, damit das andere Kind einen Vater hat. Nicht weil er unschuldig ist, weil er das nicht getan hat, was man ihm vorwirft, sondern sozusagen aus Mitleid mit dem Kind.
Hätte sie gesagt: "Bitte erkennts was der F. für ein liebevoller Vater ist. Der hätte dem Leon nie etwas angetan. Und die Marie braucht ihren Vater!" hätte ich das nicht mal halb so schlimm gefunden. Sicher auch unpassend, weil ein Zeuge sich denke ich nicht direkt mit einem Apell an die Geschworenen richten sollte, aber nicht so theatralisch und daneben gegriffen.
Es impliziert auch irgendwie, dass die Polizei und der Staatsanwalt einen Fehler gemacht haben, den die Geschworenen jetzt wieder ausbügeln sollen. Die haben dem Kind den Vater weggenommen, die Geschworenen sollen ihn jetzt zürück zur Familie kommen lassen.

Keine Ahnung, ob das spontan oder nach Rücksprache mit den Anwälten einstudiert war. Ich würde eher zweiteres denken, denn die Verteidigungsstrategie der Anwälte scheint ja zu sein, den Angeklagten als liebenden Vater darzustellen, dem niemand die Tat zutraut.


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28.07.2024 um 20:20
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber was mich glaube ich daran so extrem stört ist die Argumentation. Die Geschworenen sollen den Mann freisprechen, damit das andere Kind einen Vater hat. Nicht weil er unschuldig ist, weil er das nicht getan hat, was man ihm vorwirft, sondern sozusagen aus Mitleid mit dem Kind.
Ja, aus Mitleid mit dem einen Kind und was ist mit dem anderen? Soll man dem denn gar nicht gerecht werden? Immerhin gibt es seit nun
2 Jahren keinerlei Hinweis auf nur den Hauch einer Spur eines Täters. Ich ärgere mich über diese Scheuklappen. Aber wie ich schon schrieb - es ist wohl zu ungeheuerlich, das Ungeheuerliche zu ertragen. Dennoch.......aber ich schreibe jetzt besser nichts mehr.
Ich warte nun den letzten Verhandlungstag ab. Ich habe das Gefühl - egal bei welchem Urteil - einige Fragen werden nie gelöst werden.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

28.07.2024 um 20:28
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Für mich gehört leider auch der Mutter an die Geschworenen dazu "Ich bitte Euch, gebt's der Marie ihren Papa zurück!" Das ist schon ein bisschen zu dick aufgetragen. Ich bin sicher, sie glaubt an die Unschuld ihres Mannes und wollte damit einfach ihre Verzweiflung in Anbetracht der Situation zum Ausdruck bringen. Aber ich fand das reichlich theatralisch.
Daraus wird ersichtlich:
- fehlender Respekt vor den Geschworenen, die Mutter duzt mit "Euch" die Geschworenen.
- ob sie ihren Partner zurück möchte, dazu trifft dieser Satz keine Aussage.


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28.07.2024 um 20:32
@CharliesEngel, wenn der TV sich in erster Linie als Papa definiert - wie er ja aussagte - dann trifft das auch auf Marie zu. Außerdem zieht sowas viel mehr, als wenn eine erwachsene Frau sagt, sie möchten ihren Ehemann zurück. Das lockt keinen aus der Reserve. Mit dem "Euch" möchte sie eine Verbindung/Augenhöhe herstellen, die aber - wie du schon sagst - total unangebracht ist.


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28.07.2024 um 20:34
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Daraus wird ersichtlich:
- fehlender Respekt vor den Geschworenen, die Mutter duzt mit "Euch" die Geschworenen.
Das finde ich ein bisschen weit hergeholt und tut ihr sicher Unrecht. Gerade in Tirol, wo es praktisch kein Siezen gibt. Da wird man auch von Polizisten geduzt und die werden auch gedutzt. Es war ja im Plural, hätte sie es zu einem Einzeln gesagt oder den Richter unentwegt mit „Hey, Du!“ angesprochen, wäre es vllt was Anderes.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:ob sie ihren Partner zurück möchte, dazu trifft dieser Satz keine Aussage.
Ich würde daraus schließen, dass sie zumindest kein Problem hat mit ihm unter einem Dach zu wohnen. Und wahrscheinlich auch nichts dagegen ihn als Ehemann wiederzubekommen, nachdem sie ja kaum an sich halten konnte. Aber mit der Tochter sollte es wohl mehr Wirkung zeigen.


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28.07.2024 um 20:37
Danke, dass du es klargestellt hast, @fassbinder1925 - in Tirol ist es wohl anders mit der Ansprache.
Zwischen die Eheleute passt kein Blatt Papier, wurde geschrieben. Ich denke, das ist auch so. Aber man weiß nicht, was künftig passiert....


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28.07.2024 um 20:38
@Malli
Ich weiß nicht, ob man das Verhalten, einer liebenden Angehörigen vor Gericht, überhaupt
bzgl der Frage nach der Schuld ( ggf Unschuld) bewerten sollte. Es ist absolut nichts ungewöhnliches, dass natürlich Familie, Angehörige relativ betriebsblind gegenüber Indizien und Beweisen sind. Ihr Interesse kolludiert mit dem des Anklägers, das liegt in der Natur der Sache… Blut ist dicker usw.
Dafür sollte man niemanden kritisieren. Der einzige, der sich hier evtl mal kritisieren lassen muss, könnte später mal der Angeklagte sein. Sollte man ihn schuldig sprechen, ist er es, der seine Familie und seine Liebsten in so eine Situation gebracht hat.
Aus anderen Fällen weiß man ja hinlänglich, was es bedeuten kann, wenn ein leugnender, Verurteilter Straftäter, seine Familie quasi dazu verdammt, zukünftig an ihn und seine Unschuldsbeteuerungen glauben zu müssen.


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28.07.2024 um 20:39
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Aber nicht dieses "Oh, schon sooo spät? Da wird mein Sohn inzwischen zum Fluss gelaufen sein."
Kannst Du für diesen Wortlaut die Quelle angeben? Ich kann dies nicht finden, wohl aber
Rettungssanitäter schildert erste Minuten am Tatort
Nun sagt ein 22-jähriger Zeuge aus. Er war im August 2022 Zivildiener bei der Rettung und hatte in der Nacht von Leons Tod Dienst, berichtet er. Auch er erzählt, er habe den Angeklagten in Bauchlage vorgefunden. Die Beine seien leicht gespreizt gewesen, an die Fußstellung könne er sich nicht mehr erinnern.
Der Angeklagte sei rasch zu Bewusstsein zu kommen, habe "relativ unauffällig" mit den Einsatzkräften gesprochen und gefragt, wo sein Sohn sei.
Ein andererer Sanitäter
Quelle: https://liveblog.tt.com/507/fall-leon#:~:text=
Beim Versuch, den Mann umzudrehen, sei er zu sich gekommen. Der Angeklagte habe einen "relativ stabilen Eindruck" gemacht, auf Nachfrage wegen des Kinderwagens habe er gefragt "wo is mei Bua?" und davor gewarnt, dass der Bub vom Wasser angezogen werde. Daraufhin sei die Suchaktion losgegangen.
Quelle:
https://liveblog.tt.com/507/fall-leon#:~:text=
Und der Notarzt
Notarzt: "Keine akute Therapie vor Ort notwendig"
Weiter geht es mit dem Notarzt. Dieser schildert, wie er den Angeklagten am Boden sitzend mit den Sanitätern vorgefunden hat. Er habe ihn angesprochen und gefragt, was passiert sei. Der Angeklagte habe vom Spaziergang und einem blitzartigen Schmerz am Kopf erzählt.
Auf Nachfrage habe der Angeklagte von seinem Sohn erzählt, woraufhin die große Suchaktion in die Wege geleitet worden sei
Quelle: https://liveblog.tt.com/507/fall-leon#:~:text=
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ist er da erst erwacht? Oder ist erwacht, als man ihn vor Ort abtransportiert hat?
Siehe obiges Zitat
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Es ist schon sehr suspekt, wenn ein Rechtsmediziner hinterher feststellt, der erste Schlag war ein Probeschlag und der zweite war eine minimal Verletzung mit Pflaster zu versorgen. Sonst nichts.
Der Rechtsmediziner hat laut Aussage Liveblog nicht festgestellt das der erste ein Probierschlag war(kann er ja auch nicht, dann wäre er meiner Meinung nach voreingenommen) sondern er sagte laut Liveblog
Auf Nachfrage erklärt Rabl, der Angeklagte hätte zwei Verletzungen am Hinterkopf gehabt. Er gehe jedoch eher von einem "Probierschlag" und einem zweiten "richtigen" Schlag aus. Beides seien "Bagatellverletzungen".
Quelle: https://liveblog.tt.com/507/fall-leon#:~:text=
Der zitierte Beitrag von Kuno426 wurde gelöscht. Begründung: Dünnes Eis
Ehrlich gesagt finde ich es extrem krass was manche hier an eigenen Ideen einbringen


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

28.07.2024 um 20:54
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Aus anderen Fällen weiß man ja hinlänglich, was es bedeuten kann, wenn ein leugnender, Verurteilter Straftäter, seine Familie quasi dazu verdammt, zukünftig an ihn und seine Unschuldsbeteuerungen glauben zu müssen.
Das denke ich mir die ganze Zeit. Besonders was es für das Kind bedeutet, falls er es gewesen ist und falls er verurteilt werden sollte.

Gerade im Vergleich. Bei vielen waren ja die Opfer zumindest nicht so enge Angehörige. Die Haftzeit würde praktisch die ganze Kindheit und Jugend gehen, du hast deinen Bruder verloren, dein Vater soll es gewesen sein und gilt als verurteilter Mörder. Aber dann lebst du ja die ganze Kindheit mit dem Gedanken, dass dein Vater zu Unrecht und aufgrund eines Irrtums im Knast schmortt. Und derjenige der den Tod verursacht hat, läuft frei rum. Das ist schon noch mal eine Ecke krasser. Mir würde da auf Anhieb in so einer Konstellation im deutschsprachigen Raum kein Fall in den Sinn kommen.


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28.07.2024 um 21:21
@321meins
Natürlich sind das meine Worte, um die Situation überspitzt darzustellen! Weil es mir seltsam erschien, wie sich der Mann nach der langen Liegedauer räumlich orientieren konnte und seinen Sohn nicht in Obhut der Helfer wähnte. Dein obiges Zitat kommt meinen Überlegungen am nähesten:
Zitat von 321meins321meins schrieb:auf Nachfrage wegen des Kinderwagens habe er gefragt "wo is mei Bua?" und davor gewarnt, dass der Bub vom Wasser angezogen werde



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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

28.07.2024 um 21:33
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Natürlich sind das meine Worte, um die Situation überspitzt darzustellen!
Also ich habe das Allmy-Forum bisher als sehr gut informiert kennengelernt, alles mit Quellenangabe, daher wenig falsche Informationen, manche hier haben extrem gute Ideen, man kann in einem Fall unterschiedlicher Meinung sein und einfach-auf Grund von Fakten-diskutieren. Ich wiederhole mich-manches was hier geschrieben ist erschreckt mich. Damit ist aber jetzt auch nicht Dein Beitrag gemeint.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.07.2024 um 09:30
Aus welchem Video ist das Zitat vom TV "Schnecke pass auf, es regnet!" Kann da jemand was näheres zu sagen? Ich verstehe auch nicht ganz, warum er Schnecke sagt - in der Regel ist das so ein Kosewort für Mädchen. Hieß er nicht bei allen immer Schnuffi? Mir kommt da so ein Gedanke, aber dafür brauche ich mehr Infos.

Den Spruch "das Leben geht weiter, auch nur mit einem Kind" stand hier irgendwo, finde ich herzlos. Ich hoffe, es war nicht so gemeint. Die Trauer über ein Kind bleibt ein Leben lang. Man lernt vielleicht mit ihr zu leben, aber sie bleibt.
Wenn dabei der TV gemeint ist und er ist schuldig, dann ist das sicherlich anders.


Und ja @Grillage, ich schrieb ja bereits, dass es für einen Angehörigen ungeheuerlich sein muss, so etwas zu glauben und das mehrmals. Die Psyche lässt diese Ungeheuerlichkeit ja wohl gar nicht zu.
Dennoch - bei all den Indizien - nicht doch ein kleines Stimmchen im Kopf, was einem sagt, es könnte ggf. anders gewesen sein? Die Kindsmutter sagt ja selbst, sie hätte alles gedreht und gewendet und käme einfach auf kein Motiv und keinen Grund für den TV, diese Tat zu begehen. Sie hat also schon irgendwann oder im weiteren Verlauf drüber nachgedacht und den Gedanken nicht direkt als "vollkommenen Humbug" abgetan. Ich weiß nicht, was das mit einem macht, wenn man Ende doch an der Unschuld zweifelt und der TV kommt in Haft oder aber auch frei. Macht man komplett dicht bezüglich dieses Gedankens oder fängt es an in einem zu rattern......? Ich schrieb ja schon, dass bei der Bevölkerung dann immer etwas hängen bleibt "da war doch was, da waren doch diese Ungereimtheiten...." Kann sein, dass die Familie sogar wegziehen muss. Kann auch sein, dass alle erleichtert sind und das Leben irgendwie weitergeht. Ich wünsche mir ja für Mutter und Tochter, dass das Leben zuversichtlich und ohne Trauma (was hat man wohl der Tochter erklärt, was da passiert ist?) weitergeht. Nein, ich wünsche mir für ALLE Unschuldigen, dass das Leben für sie irgendwann wieder zuversichtlich weitergeht. So wäre es richtig!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.07.2024 um 14:19
Zitat von MalliMalli schrieb:Die Kindsmutter sagt ja selbst, sie hätte alles gedreht und gewendet und käme einfach auf kein Motiv und keinen Grund für den TV, diese Tat zu begehen. Sie hat also schon irgendwann oder im weiteren Verlauf drüber nachgedacht und den Gedanken nicht direkt als "vollkommenen Humbug" abgetan. Ich weiß nicht, was das mit einem macht, wenn man Ende doch an der Unschuld zweifelt und der TV kommt in Haft oder aber auch frei. Macht man komplett dicht bezüglich dieses Gedankens oder fängt es an in einem zu rattern......?
Vorab gesagt und als unumstößliche Prämisse: ich bin sicher, dass die Mutter absolut unbeteiligt an den Tatplänen und auch der Tat selbst war und dass sie bis heute wahrhaft und aus tiefstem Herzen von der Unschuld ihres Ehemanns überzeugt ist.

Aber diese Aussage nehme ich nicht so ganz ernst (weiß nicht wie ich es anders formulieren soll).

Natürlich hatte der Mann ein Motiv, das Kind umzubringen. Die Ermittler haben das so gesehen, der Staatsanwalt sieht das so und die allermeisten hier in der Diskussion können das auch nachvollziehen. Er was am Ende seiner Kräfte, hat gesehen, wie sehr auch seine Frau und seine kleine Tochter unter der Situation leiden, hat auch keine Perspektive für sich und seine Familie in der Zukunft gesehen. Heilungschancen, an die man sich lange geklammert hatte, waren nicht in Sicht, im Gegenteil: es war klar, dass sich die Situation mit zunehmder Körpergröße und damit Kraft des Kindes noch deutlich verschärfen würde. Neben dieser Erkenntnis gab es die Absage des Kindergartenplatzes (nach eigener Aussage einer des gefühlt schwärzesten Tage in seinem Leben) und er hat Leon ein paar Tage allein betreuen müssen, während die Mutter auf Reise war. Auch das hat sicher noch mal an den Nerven gezerrt und ihm vielleicht auch vor Augen geführt, wie knapp die ganze Betreuung gestrickt ist, wenn einer von den beiden Eheleuten mal ausfällt, wegen Krankheit z.B., wäre das schon ein extremer Drahtseilakt gewesen. Damit war wohl dann auch absolut klar, dass es nicht möglich sein wird, dass einer von beiden wieder dauerhaft und mit dem alten Engagement wieder in den Beruf einsteigt.

Wie kann es denn sein, dass die Ehefrau von all diesen Seelennöten nichts mitbekommen haben will? Im Gegenteil, sie dürfte doch selber durchaus ähnliche Sorgen und Ängste mit sich rumgetragen haben. Zumindest zu einigen Punkten wissen wir ja auch sicher, dass sich die beiden darüber ausgetauscht haben (z.B. Chat zum Thema Kindergartenabsage). Viele dieser Zweifel und Ängste haben sie ja sogar über den Verein öffentlich gemacht.

Ich kann mir vorstellen, dass sie eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte. Nicht, dass ihr einfach kein Motiv und kein Grund einfallen will, warum ihr Mann die Tat begangen haben soll. Das muss ihr ja auch gar nicht mal selber einfallen, die Ermittler haben es ihrem Mann vorgehalten, der Staatsanwalt hat es in der Anklage benannt, sie weiß durch die Verteidiger ihrers Mannes doch, was ihrem Mann vorgeworfen wird und auch was die Anklage glaubt, aus welchem Motiv heraus er das getan hat.

Ich denke, sie wollte mit diesem Satz vielmehr sagen, dass sie ihrem Mann nicht zutraut, die Tat aus diesem Motiv heraus begangen zu haben.
Insgesamt scheint das ja die Hauptverteidigungsstrategie, das man abstreitet, dass der Vater ein Moitiv gehabt haben soll. Für mich zielt das sehr in diese Richtung und ich denke, dass der Inhalt ihrer AUssage vorher mit den Verteidiger genau abgestimmt wurde.
Dass heißt natürlich nicht, dass sei lügt. Ich denke schon, dass es ihre feste Überzeugung ist, dass die ihrem Mann die Tat nicht zutraut und nicht glaubt, dass die Verzweifelung die Liebe zu dem Kind so sehr überlagert hat, dass er sich zu so eine Tat hat hinreißen lassen. Aber ich halte den ganzen Auftritt schon stark für durch die Verteidiger durchchoreografiert. Nicht nur den der Ehefrau, sondern auch den der Eltern des Angeklagten, vielleicht auch den von Leons Pflegerinnen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.07.2024 um 15:14
Zitat von GrillageGrillage schrieb:.......Aber ich halte den ganzen Auftritt schon stark für durch die Verteidiger durchchoreografiert. Nicht nur den der Ehefrau, sondern auch den der Eltern des Angeklagten, vielleicht auch den von Leons Pflegerinnen.
Ja, vielleicht ist sie darin bestätigt worden, das jeweilige genau so zu sagen, wie sie es tat. Vielleicht hat der TV sie aus der U-Haft heraus aber auch dazu ermuntert. Alle hatten ja nun wirklich ausgiebig Zeit, sich mit ihrer Aussage auseinanderzusetzen und genau zu überlegen, was sie auf welche Fragen ggf. antworten können.
Klar, am Ende wollen ja auch alle, dass er als freier Mann herausgeht. Und daran ist nichts verwerflich, wenn man an die Unschuld des TV glaubt. Dennoch wirkt es teils dick aufgetragen, da ja beispielsweise die Chatverläufe eine andere Sprache sprechen. Das ist wohl das, was ich mit triggern meine. Erschöpftheit, Überbelastung, Verzweiflung oder ähnliches wird mit keinem Wort zugegeben. Lediglich auf den Chatverlauf geht man ein, weil der nun mal zitiert wird. Nein, die Zukunft ist eher vielversprechend und bunt, es bestanden gute medizinische Aussichten, das Leben wurde doch immer einfacher und aussichtsreicher, man hatte noch so viel vor...... Und das glaub ja keiner so wirklich - eben doch zu dick aufgetragen.


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