@Malli Natürlich ist der Family Faktor, ein ganz entscheidendes Argument der Verteidigung.
Es dürfte nicht schlimmeres für die Verteidigung und den Angeklagten geben, als Ehefrau und Familie, die sich vom Angeklagten distanzieren. Der Familien Aspekt ist Teil der Argumentation „ es gab kein Motiv“ seht her, niemand hier traut ihm das zu.
Das ist sogar ein dickes Plus.
Die Ehefrauen zb, sind ja auch später meist die, die von außen den Kampf um Wiederaufnahme oder Entlastung oder gar vorzeitige Entlassung, na eben alles managen müssen, für den inhaftierten Gatten.
@Grillage Die Verteidigung hat ihre Strategie a) kein Motiv… das wollen sie belegen mit den Erzählungen aus glücklichen Tagen, wo der Garten doch eigentlich so schön sonnig war. Es scheint ja lt der Zeugen der Verteidigung, mit Leon alles besser, then ever gewesen zu sein. Anscheinend fing er sogar an durchzuschlafen, zu sprechen, Betreuung zukünftig allerbestens, Zusage von über 8 Millionen € für die Forschung usw usw.
b) schlechte Ermittlungsarbeit… die Scherben, die Aufzeichnungen aus dem
Drugstore, angebliches verwehren eines Rechtsbeistands ( erst nach 4h) die Juroren ( zwei davon sollen mit dem Gutachter draußen gequatscht haben. Die Körpertemperaturfrage, die Flaschenexperimente ( Gutachten der Verteidigung) defekter Schrittzähler, die angeblich desolate Schulter des Angeklagten ( Flasche / Schulter)
Das alles umrahmt mit dem Satz, sogar seine Familie glaubt fest an seine Unschuld, kein Blatt Papier passt dazwischen.
Am meisten überrascht mich der Tenor des Vaters, der geradezu euphorisch von den Fortschritten des Kindes erzählte. „ er konnte „ noch“ nicht schwimmen“ …? Soll das etwa bedeuten, dass das Kind jemals hätte schwimmen können?
„ er hatte noch so viel vor mit seinem Sohn“ was bitte könnte er denn vorgehabt haben?
Wenn ich mir so die Berichte und Erfahrungen anderer betroffener Eltern anschaue, scheint Leon lt Vater ja nun die gr Ausnahme unter den betroffenen Kindern gewesen zu sein.
Ob da nicht eher der Wunsch, der Vater des Gedankens war? Wer weiß.
Du stellst die Frage, warum hat evtl keiner bemerkt, dass er evtl am Ende seiner Möglichkeiten war? Ich denke, wenn Menschen sich so nahe stehen, wie zb im Familienverbund, da ist es umso schwieriger, dass einer aus der Mitte die entscheidenden Fragen stellt. Wenn so eine Frage erst mal raus ist, muss man auch Konsequenzen daraus entwickeln. Welche hätten das sein können? Ein Elternteil nimmt sich eine lange Auszeit? Trennung auf Zeit? Kind aus der Häuslichkeit nehmen und 24/7 fremdbetreuen lassen?
Evtl hat er ja tatsächlich da die Rolle des immer starken ruhepools gehabt und welcher Vater möchte schon zugeben, ich kann nicht mehr.
So etwas macht man nicht, nochzumal wenn man eine öffentliche Person ist, mit Verantwortung und dem Verein. Der Verein war wohl das größte Projekt. Warscheinlich sehr viel Arbeit drumherum. Aus so etwas steigt man nicht mehr aus. Die Familie ist ja erst durch Leon eine öffentliche Familie geworden. Was wiederum bedeutet, der Vater hat sich eben auch über den Sohn neu definiert.