AlteTante schrieb:Mir ist noch eine andere Idee gekommen: Könnte es sein, dass es tatsächlich ein Unfall war, den der Vater nicht zugeben will? Vielleicht ist er mit Leon auf dem Arm auf die Brücke gegangen, um ihm das Wasser zu zeigen, Leon wurde aufgeregt, begann wild zu zappeln und fiel dann ins Wasser, weil der Vater ihn nicht mehr halten konnte?
Aber dann wäre der Vater ja sicher hinterhergesprungen, statt einen Überfall zu inszenieren.
Zumal einem ja nicht das Kind da rein fällt und man dann denkt: "Scheiße, jetzt ist es tot, na dann, da kann man dann ja wohl nichts mehr machen!"
Sondern das Kind fällt rein und man "springt" fast reflexartig, ohne großes Nachdenken hinterher - mit springen meine ich nicht von der Brücke springen, sondern zum Ufer und von da ins Wasser gewatet.
Der Fluß hatte in der Nacht wohl Hochwasser, aber dass ist an der Stelle wirklich ein ziemlich schmales Flüsschen, selbst bei Hochwasser besteht für einen erwachsenen, noch dazu trainierten Mann kein Risiko, dass der Gang ins Wasser für ihn selber eine Gefahr darstellt.
Natürlich hätte die Möglichkeit bestanden, dass er Leon nicht mehr erreichen kann, weil der Körper zu schnell abgetrieben wird, aber so rechnet man als Eltern in so einer Gefahr meiner Meinung nach nicht. Selbst wenn ein kleinster Zipfel Restchance besteht, das Kind retten zu können, springt man sofort hinterher - und wie gesagt, meiner Meinung nach ohne großes Nachdenken und Chancenabwägen.
BernardoRomeo schrieb:Dies würde übrigens auch für ein kurzes Eindösen auf der Bank gelten.
Und beim Eindösen auf der Bank gilt für mich mehr oder weniger das gleiche. Wenn man da hochschreckt und merkt, dass das Kind weg ist, fängt man panisch an zu suchen, ruft den Namen, schreit nach Hilfe, ruft sofort die Notfallnummer. Aber man geht eben nicht sofort davon aus, dass das Kind dann sicherlich ins Wasser gefallen sein wird und man da nichts mehr machen kann.
Zumal Leons Leiche 600 m weiter flußabwärts geborgen wurde. D.h. der Vater hätte von der Unfallstelle aus auch gar nicht erkennen können, dass Leon in den Fluss gefallen und ertrunken war, weil das Kind von dort aus gar nicht mehr zu sehen gewesen sein dürfte.