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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.347 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 12:01
Und zu den Kindergarten wo Leon verlassen hat auf den Wusch der Eltern, kann gut sein, dass das Personal nicht geschult war auf diese speziellen Bedürfnisse von Leon, aber bestimmt wurde das mit der Familie kommuniziert und denen Nahegelegt sich nach einen Speziellen Kindergarten oder Schulkindergarten umzuschauen die eher auf die Bedürfnisse beeinträchtigter Kinder spezialisiert sind.Und so wird es mit der Schule auch gewesen sein, klar es fehlt Eltern schwer es zu Akzeptieren, dass das Kind es braucht und die Wartezeiten können sehr lang sein, sowie vielleicht die Fahrzeit aber es war doch der Familie klar , dass Leon anders ist sonst würden sie es nicht so offen auf der Spendenseite und den Sozialen Medien kommunizieren. Ich finde da wurde das Kita und Schulsystem von den Eltern angeprangert obwohl mit Sicherheit vor allen in einen gutentwickelten europäischen Land es immer sehr gute Optionen für Solche Kinder mit besonderen Bedürfnissen gibt.Da wird von Seiten des Staates kein Kind wie Leon im Regen gelassen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 12:33
Ich finde eure Einwände und Gedanken zu diesem Fall sehr interessant.
Mir scheint der Vater mehr so Typ Macher zu sein- das Unmögliche schaffen, alle Hebel in Bewegung setzen, alle Kraft sammeln und aufwenden. Im Lichte dieser Betrachtung passt es für mich gut, dass er das Schicksal seines Sohnes und seiner Familie nicht mehr zum besseren ändern konnte und er verzweifelt nach Möglichkeiten, „Lösungen“ gesucht hat.
Er erscheint mir wirklich nicht als der Typ Mensch, der resigniert, sich in sein Schicksal fügt und früher oder später riskiert, daran zu zerbrechen.
Er hat meiner Vermutung nach die für ihn beste Lösung gesucht, mit hohem Einsatz, aber mit Hoffnung auf ein normales, selbstbestimmtes Leben.
Sollte er die Tat begangen haben, denke ich, dass er immer noch glaubt, dass es richtig und gerechtfertigt war. Den hohen Preis, niemals vor der Familie tabula rasa machen zu können, muss er wohl in Kauf nehmen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 12:47
Zitat von MalliMalli schrieb:Ich schrieb ja schon mal, dass man ein kleines Kind noch süß findet und ihm vieles verzeiht. Wenn da aber erst mal ein 12 oder 14 jähriger aggressiv ist und irgendwie auch unberechenbar durch seine Behinderung, dann haben zwar alle Mitleid, aber keineer traut sich dann noch eine Betreuung zu. Kaum einer kommt mehr zu Besuch, das Kind hat niemals Freunde, die Familie wird kaum noch eingeladen ....das ist ein Prozess, der schleichend beginnt.
Aggressivität fördert nicht gerade die Geselligkeit, ob nun der Mensch gesund oder durch einen Gendefekt beeinträchtigt ist. Auch "gesunde" Menschen müssen lernen mit ihren Aggressionen umzugehen, sozial, therapeutisch, juristisch - das ist für die auch kein Spaß.

Ich denke, dass in Leon schon noch Potenzial zur Entwicklung in vielen Bereichen war, ihn mit Schwächeren (Kätzchen, Schwester im Kleinkindalter) in Kontakt treten zu lassen, hat nur gezeigt, dass das keine gute Idee ist, muss ja auch nicht sein. Man kann doch nicht erwarten, dass jede Normalität lebbar ist. Die Gründe und das Lebensjahr der Aggressionen (Trotzphase?) sind uns unbekannt, vielleicht wären sie mit zunehmender, "lesbarer" Kommunikation durch ihn an seine Umwelt nicht mehr aufgetreten, es gab ja logopädische Fortschritte. Mir als Laiin fällt auch noch vieles ein, was hätte versucht werden können, ein Mix aus Leben in der Familie und Leben in einer betreuten WG, bauernhofähnlich, was der Sohn sehr mochte. Ein Therapiehund als Freund und Korrektiv und die Fortschritte in der KI.

All dies dürfte den Eltern, der erweiterten Familie mit Erziehern und Diplom-Pädagogen, auch in den Sinn gekommen sein.

Tage- und nächtelang war der Vater mit dem Sohn allein, bis auf vier Stunden mit Betreuerin, Ehefrau mit Tochter und Eltern im Kurzurlaub. Der Vater hätte etwas Abstand gebraucht. Wenn einer es tage- und nächtelang gewuppt hat und der andere kommt ausgeruht aus dem Urlaub, wechselt man da nicht besser?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 12:47
Ich glaube eher, dass der Angeklagte ein "Selbstdarsteller" ist, der sich bestmöglichst in den sozialen Medien präsentieren möchte und dazu gehört auch, dass er niemals seine Schuld eingestehen wird. Wirklich niemals!


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23.07.2024 um 12:53
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Und zu den Kindergarten wo Leon verlassen hat auf den Wusch der Eltern, kann gut sein, dass das Personal nicht geschult war auf diese speziellen Bedürfnisse von Leon, aber bestimmt wurde das mit der Familie kommuniziert und denen Nahegelegt sich nach einen Speziellen Kindergarten oder Schulkindergarten umzuschauen die eher auf die Bedürfnisse beeinträchtigter Kinder spezialisiert sind.Und so wird es mit der Schule auch gewesen sein, klar es fehlt Eltern schwer es zu Akzeptieren, dass das Kind es braucht und die Wartezeiten können sehr lang sein, sowie vielleicht die Fahrzeit aber es war doch der Familie klar , dass Leon anders ist sonst würden sie es nicht so offen auf der Spendenseite und den Sozialen Medien kommunizieren. Ich finde da wurde das Kita und Schulsystem von den Eltern angeprangert obwohl mit Sicherheit vor allen in einen gutentwickelten europäischen Land es immer sehr gute Optionen für Solche Kinder mit besonderen Bedürfnissen gibt.Da wird von Seiten des Staates kein Kind wie Leon im Regen gelassen.
Ich habe mich neu hier im Forum angemeldet, weil ich hier doch einige Dinge zu diesem Fall einbringen wollte. Ich verfolge den Fall schon seit Beginn, habe mir jetzt aber noch mal fast jeden Beitrag dieser Diskussion von Anfang an durchgelesen, deshalb habe ich, glaube ich, gerade einen guten Überblick über die Entwicklung des Falls.

Ich finde es schon etwas heftig, was die Eltern da auch anderen abverlangt haben und wenn sie das nicht bekommen haben, wurde das gleich in den sozialen Medien beklagt.
Das ging drum, dass sie wollten, dass die Kirchenglocken morgens abgestellt werden, um das Kind nicht zu wecken, dass ein Arzt nicht bereit war ein Arztgespräch auf einer Rolltreppe zu führen, weil das Kind ansonsten zu unruhig war und eben auch darum, dass Leon die Aufnahme in einem "normalen" Kindergarten verweigert wurde.
Bei allem Respekt gegenüber pflegenden Eltern sehe ich da auch sehr viel Einforderung von Rücksichtnahme, die sie, für mich teilweise verständlich, nicht bekommen haben. Ganz ehrlich, wenn mein Kind in dem Kindergarten gewesen wäre, wäre ich nicht begeistert gewesen, wenn dort ein unkontrollierbar aggressives Kind aufgenommen worden wäre. Meiner Meinung nach hat das auch nichts mit mangelnder Toleranz und fehlendem Integrationswillen zu tun. Ein Kind wie Leon ist ehrlicherweise nicht integrierbar und stellt für andere Kinder ggfls. eine Gefahr dar. Weder sehe ich, dass er vom Umgang mit "nomalen" Kindern profitiert hätte, noch sehe ich, dass den anderen Kindern im Umgang mit ihm Toleranz und Hilfsbereitschaft hätte vermittelt weden können, weil ein solcher Spielkamerad für sie in ihrem Alter einfach nur völlig unkalkulierbarers und nicht verlässliches Verhalten zeigen würde.
Da fehlte den Eltern meiner Meinung nach die Distanz und Kritikfähigkeit, aber eben auch die Bereitschaft, die Ansprüche zurückzuschrauben. Bestärkt durch die sozialen Medien, in denen es nach jeder solchen Beschwerde einen Sturm an Zuspruch, Verständnis, Mitleid und Bestätigung der eigenen Sichtweise hagelte.

Leider ist das für mich ein entscheidender Antrieb in der Spirale nach unten gewesen. Man fühlt sich ungerecht behandelt, nicht unterstützt, allein gelassen. Anstatt dann das nächstbeste Angebot anzunehmen, kämpft man weiter gegen Windmühlen. Und dieses Gefühl der fehlenden Unterstützung trägt natürlich weiter extrem zum Gefühl der Überforderung und Hilflosigkeit bei.


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23.07.2024 um 12:53
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Tage- und nächtelang war der Vater mit dem Sohn allein, bis auf vier Stunden mit Betreuerin, Ehefrau mit Tochter und Eltern im Kurzurlaub. Der Vater hätte etwas Abstand gebraucht. Wenn einer es tage- und nächtelang gewuppt hat und der andere kommt ausgeruht aus dem Urlaub, wechselt man da nicht besser?
Ich finde erstaunlich, dass es auch für die Kindsmutter selbstverständlich war, dass er das alles tut. Ich denke, ihr war das gar nicht bewusst. Hat man sich da gegenseitig mal gefragt, ob man das noch kann, ob es einem zu viel wird? Sicherlich ist die Zweisamkeit absolut auf er Strecke geblieben, aber auch der Blick auf die eigenen Bedürfnisse und die des anderen. Das geht verloren, wenn sich alles um ein Kind dreht und einem keiner diese Aufgabe abnehmen kann. Eines Auszeit gibt es nicht und auch künftig nicht. Das sind einfach trübe Aussichten.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:02
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Leider ist das für mich ein entscheidender Antrieb in der Spirale nach unten gewesen. Man fühlt sich ungerecht behandelt, nicht unterstützt, allein gelassen. Anstatt dann das nächstbeste Angebot anzunehmen, kämpft man weiter gegen Windmühlen. Und dieses Gefühl der fehlenden Unterstützung trägt natürlich weiter extrem zum Gefühl der Überforderung und Hilflosigkeit bei.
Das auf jeden Fall. Ich füge nochmal hinzu, dass Marie morgens schon um 4 Uhr wach geworden ist, um für Leon Muffins zu backen. Das finden die Eltern ganz rührend und kommen gar nicht auf die Idee, das Ganze erzieherisch in andere Bahnen zu lenken, weil sie als Eltern mit einem weiteren und behinderten Kind einfach auf den nächtlichen Schlaf angewiesen sind. Das kann man auch einem Kind beibringen und trotzdem Muffins backen - nur später.
Auch das zeigt mir "unsere Kinder über alles" . Wer da nicht mitzieht in der Familie und auch Umwelt, der fällt hinten runter oder wird abgemahnt. Und wer innerhalb dieser Spirale dann feststellt, dass er auch nur ein Leben hat und eine Lebensenergie, der sucht die Flucht. In diesem Fall eine denkbar schlechte Art, aus der Misere zu flüchten......
Die Eltern hätten einfach auch über IHRE Bedürfnisse mal sprechen sollen. Ich glaube, das kam bei all der Sorge und Fokussierung auf die Kinder gar nicht mehr vor. Der TV hätte solche "Schwächen", die ja keine sind, vielleicht auch gar nicht zugelassen. Zu sagen "ich kann nicht mehr und will so nicht mehr" ist offensichtlich schwerer als das, was dann geschah?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:17
Zitat von MalliMalli schrieb:Ich finde erstaunlich, dass es auch für die Kindsmutter selbstverständlich war, dass er das alles tut. Ich denke, ihr war das gar nicht bewusst. Hat man sich da gegenseitig mal gefragt, ob man das noch kann, ob es einem zu viel wird? Sicherlich ist die Zweisamkeit absolut auf er Strecke geblieben, aber auch der Blick auf die eigenen Bedürfnisse und die des anderen. Das geht verloren, wenn sich alles um ein Kind dreht und einem keiner diese Aufgabe abnehmen kann. Eines Auszeit gibt es nicht und auch künftig nicht. Das sind einfach trübe Aussichten.
So wie wir hier im Thread das erörtern, werden auch die Geschworenen sich darüber Gedanken machen. Das werden ganz normale Menschen sein, wie du und ich.

Da werden Fragen auftauchen: Warum wurde die Betreuung nicht breiter in der erweiterten Familie durchorganisiert, nicht nur Urlaube, sondern effektiv hilfreich? Vielleicht wäre das ja nur zeitweise erforderlich gewesen oder bis Leon alt genug ist, länger in einer WG zu leben. Aber wo sind da die Großeltern, vier Erwachsene, 4 x 24 Stunden in der Woche. In schweren Zeiten sollte eine Familie doch als Familie wirken, wann denn sonst?

Aber vielleicht bin ich auch nur geblendet von diesem Bubble Leben - und viele Infos fehlen ja auch.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:20
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Aber wo sind da die Großeltern, vier Erwachsene, 4 x 24 Stunden in der Woche.
Zumindest seine Eltern leben aber in Deutschland, 500 km entfernt. Mal eben für einen Tag die Woche den Enkel übernehmen ist da nicht wirklich möglich.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:21
@Grillage

Bin Total deiner Meinung was du hier beschreibst.

Ich verstehe total die schwere Situation der Familie, aber es gibt so viele Familien mit solchen Kindern ohne so viel Unterstützung durch Spenden und die Tun ihren Kind nix an , versuchen es irgendwie alleine zu Stemmen oder holen sich Hilfen die denen zur Verfügung stehen was auch Richtig ist , aber von sowas wie Kirchenglocken abzustellen oder ein Arztkonsil auf Rolltreppen, auf die Idee muss man erst kommen, als müsste sich die Ganze Welt um sie drehen.Wenn die Wünsche aber abgeleht werden wird alles in Sozialen Medien angeprangert.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:29
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Zumindest seine Eltern leben aber in Deutschland, 500 km entfernt. Mal eben für einen Tag die Woche den Enkel übernehmen ist da nicht wirklich möglich.
Mit dem ICE dann 1 x pro Monat ein WE in Tirol bei ihrem Sohn und Familie, um sie zu unterstützen, geht dann nicht?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:34
Zitat von MalliMalli schrieb:Der TV hätte solche "Schwächen", die ja keine sind, vielleicht auch gar nicht zugelassen. Zu sagen "ich kann nicht mehr und will so nicht mehr" ist offensichtlich schwerer als das, was dann geschah?
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Warum wurde keine Hilfe beantragt für ne zb. Ambulante Pflege in einer Speziellen Einrichtung wenn Leon Aggressivität an den Tag legte und vielleicht sogar eine Gefahr für sein Geschwisterchen darstellte.Aber Nein das würde für den Vater ja keinen Guten Eindruck bei den Sprendern und Sozialen Netzwerken Hinterlassen.
Genau das ist der springende Punkt.
Und es wirft auch einen Blick auf unsere Gesellschaft, dieses immer "perfekt" rüberkommen um jeden Preis kann im schlimmsten Fall so was bewirken, wie wir es hier sehen. Das soll den Vater, falls er es denn war, keinesfalls entschuldigen.
Die Eltern hätten es, so wie ich es einschätze, auf keinen Fall mehr über längere Zeit ohne fremde Hilfe geschafft. Das ist auch ganz normal, so was kann niemand leisten. Ohne das Kind zumindest zeitweise, tageweise in fremde Obhut zu geben wäre das nicht gegangen. Sehr schlimm, dass eine Tötung da die "einfachere" Lösung schien; immer vorausgesetzt, es hat so statt gefunden.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:43
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Mit dem ICE dann 1 x pro Monat ein WE in Tirol bei ihrem Sohn und Familie, um sie zu unterstützen, geht dann nicht?
Ja, Du hast natürlich recht.
Ich kenne auch Familien mit kleinen, gesunden Kindern, die zurück in ihre ursprüngliche Heimat gezogen sind, damit die Großeltern sie im Alltag unterstützen können und meine eigene Mutter sagt heute noch, wie wertvoll es für sie war, das beide Großelternpaare in der unmittelbaren Nähe lebten und immer mal wieder eingesprungen sind.
Wo ein Wille ist, sich ein Netzwerk aufzubauen und Hilfe anzunehmen, ist auch ein immer ein Weg. Und egal wie groß der Aufwand dafür wäre, muss man doch sagen, dass alles besser gewesen wäre, als wie es jetzt ist.

Ich habe es im Laufe der Diskussion aber so verstanden, dass die angebotene Hilfe ihnen eben oft nicht gut genug war. Da war schon der Anspruch, dass niemand mit dem Kind so gut umgehen kann, wie die Eltern selber. Ein fehlendes Vertrauen in ausgebildete und qualifizierte Pflegekräfte, die sich im Gegensatz zu den Eltern angeblich "nicht gut genug mit der Pflege Syngab-Patienten auskennen", nicht genug auf die speziellen Bedürfnisse des Kindes eingehen etc.
Ich verstehe, wie schwer es in so eine Situation ist, loszulassen und abzugeben. Sicher hat Leon gefremdelt, wenn ihm fremde Personen ihn betreuen sollten. Sicher kannte sich keine Pflegekraft auf Anhieb so gut wie die Eltern mit Syngab aus, wie auch, wo es da nur einzelne Betroffene von gibt. Aber das alles hätte man in relativ kurzer Zeit durch Eingewöhnung und Einarbeitung doch lösen können.
Natürlich soll das Kind gut betreut sein, aber es kann und muss auch nicht immer perfekt betreut sein. Denn auf Dauer können auch die Eltern diesem perfektionistischen Anspruch selbst nicht gerecht werden. Dann doch lieber einen guten Marathon hinlegen, mit dem jahrelang einigermaßen erträglich für alle leben kann, als einen perfekten Sprint, bei dem einer nach dem anderen zusammenbricht, weil der Anspruch einfach zu hoch ist und nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden kann.


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23.07.2024 um 13:50
Fast alle Kommentare und Gedanken hier von Euch sind nachvollziehbar,
ergeben Sinn, könnte alles so gewesen sein, klingt auch teilw. stimmig...
allerdings denkt Ihr nicht, dass der Vater hier vllt. schon zu arg vorverurteilt wird?
Viele einzelne Fakten passen einfach nicht zusammen, oder noch nicht zusammen!?
Die ganze Story, diese ganzen Unklarheiten und Begebenheiten.
Wer sagt denn, dass der Vater mit der Flasche bewusstlos geschlagen wurde?
Ist es denn erwiesen, dass diese Flasche überhaupt dazu verwendet wurde?
Hätte sie nicht auch nachträglich kaputt gehen können?
Vllt. lag sie auch nur im Kinderwagen, weil sie zum Glascontainer gebracht werden sollte!?
Was, wenn der Vater tatsächlich durch Stress, Schlafmangel & Co. eine längere Ohnmacht hatte,
der Schirm durch den Sturz die Kratzwunde
und die kl. geöffnete Quetschstelle von Regenschirm- Öffner kommen!?
Der Schirm sich aber geöffnet über dem Kopf n. d. Quetschung einpendelte.
Es gäbe mindestens genauso viele Spekulationen in die andere Richtung.
Ich persönlich weiß nicht, was wirklich wahr ist, sehe aber auch,
dass die Tatsachen, die bisher bekannt sind zu dämlich für eine geplante Sache gewesen wäre.
Der Vater erscheint mir auch als klug, würde er so einen Tatablauf planen?
Das hätte man doch leichter, einfacher fabrizieren können
um den kleinen Leon selbstständig ins Wasser gehen zu lassen.
Dafür hätte er nur an einem See tagsüber sich aufhalten müssen,
wo gegenüber viele Menschen sich aufhalten, er eingeschlafen ist...
laufen konnte Leon auch selbständig.
Wurde denn damals neben Regen und Nieselregen auch Blitze & Donner aufgezeichnet?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:50
@Malli
Ich vermute, die Eltern waren sich durchaus, auch ihrer verzweifelten Momente bewusst. Die Textmessages, vier Tage vor dem Tag X belegen das sehr gut. Mehr Verzweiflung geht ja eigentlich gar nicht. Der Vater war am Limit und er hat es mit seiner Frau kommuniziert. Sie selbst hat es ja hin und wieder sogar öffentlich geteilt auf ihrer Seite. Dafür hat sie sehr viel Bewunderung und Lob und Herzchen bekommen. Als Außenstehender, der sich den Verlauf dieser Geschichte in Social Media betrachtet, wundert man sich. Niemand unter den ganzen Friends und Helfern und Herzchen Gebern, der das als indirekte Warnsignale oder Hilferuf wahrgenommen hat. Statt dessen, Applaus und Kopf hoch, ihr packt das.
Ich weiß nicht, ob es bei der Nähe ( Ehepaar, Familie Freunde Angehörige) überhaupt noch möglich ist, aus dem inneren Kreis heraus zu kritisieren oder zu sagen, ich glaube es geht euch nicht gut. Das Ehepaar konnte sich ja nicht mal mehr gegenseitig Zuversicht geben. Das der Vater, relativ lange allein mit dem Problem, in der Wohnung auf sich gestellt war, könnte durchaus noch mal ein Katalysator gewesen sein.
Wäre nicht das erste mal, dass ein Vater, die Abwesenheit der Ehefrau nutzt, to fix the Problem. ( s A Darsow)
Dem werden viele Stunden des Grübelns und Abwägens voraus gegangen sein. Um dann letztendlich tatsächlich den letzten Schritt zu gehen, dazu musste er sich vom Kind erst mal innerlich entkoppeln.
Man ist hin und her gerissen, zwischen Mitleid mit der tatsächlich so belastenden Familiensituation und dem Ergebnis, wie hier ein Elternteil das Problem vermutlich gelöst hat. Er war mit Sicherheit davon überzeugt, dass er damit die Probleme nicht nur für sich löst, sondern eben auch für seine Restfamilie.

Es ist eher erstaunlich für mich, dass er der Angeklagte, beschlossen haben soll, dass er selbst es bevorzugt, weiterhin am Leben teilzunehmen zu Lasten seines Sohnes. Das ist noch mal so ein Punkt. Dass er evtl. egoistisch sein zukünftiges Wohlergehen, über das des Kindes gestellt hat. Es gibt sehr wohl Kindstötungen, wo Eltern ihren Kindern anschließend folgen.
Hier allerdings, hatte der Vater nicht vor ihm zu folgen, oder gibt es irgendwelche Hinweise darauf?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:56
All diese Überlegungen werden auch durch die Köpfe der Geschworenen gehen bzw. tun dies. Das sind ja alles nur Erklärungen, warum ein Mord hätte geschehen KÖNNEN. Aber letztendlich geht es weder um Befindlichkeiten noch darum, ob irgendetwas einen Mord oder eine bestimmte Handlung rechtfertigt oder begründet. Am Ende müssen die Beweise oder Indizien für Mord die Geschworenen überzeugen.

Ich hoffe, dass am letzten Verhandlungstag noch einiges zutage kommt, was mich in meinem Urteil bestätigt. Mit Restzweifeln kann man kein Urteil fällen - egal in welche Richtung. Es steht zu viel auf dem Spiel für alle Seiten.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 13:59
Zitat von Gast009Gast009 schrieb:Ich glaube eher, dass der Angeklagte ein "Selbstdarsteller" ist, der sich bestmöglichst in den sozialen Medien präsentieren möchte und dazu gehört auch, dass er niemals seine Schuld eingestehen wird. Wirklich niemals!
Nein das wird er nicht.
Er glaubte das er alles kann und schafft, bis ihm bewusst wurde das die Probleme mit einem älter werdenden behinderten Kind noch schwieriger werden, anstatt besser. Ich vermute das er sein altes Leben zurück haben wollte, das unbeschwert war .
Sich von dem wie es jetzt war befreien !
Und das hätte er mit Hilfe nicht erreicht. Deswegen denke ich, das er sich mit dem Gedanken schon länger befasst hat. Und in dieser Nacht war für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 14:06
Der TV wird die Tat nie gestehen, da er sich damit auch bei Haft alle Türen verschließen würde. So glaubt seine Familie weiterhin an ihn und seine Unschuld.

Ich frage mich allerdings, warum er nicht einen anderen Ablauf geplant hat. Das Kind drohte zweimal fast am Essen zu ersticken..... Warum konstruiere ich eine so seltsame Sache, wenn andere Möglichkeiten naheliegender sind? Ein unbedachter Moment, eine Unachtsamkeit beim Baden..... ein Unfall. Nach wie vor ist das für mich fraglich. Allerdings wäre er da ein indirekter Schuldiger gewesen, der nicht aufgepasst hat. Damit hätte er sich immer konfrontiert gesehen. Bei seiner "Geschichte" ist er absolut unschuldig, sogar selbst Opfer. Dennoch denke ich drüber nach, was ihn dazu bewogen hat, ALS er dann einmal den Entschluss gefasst hat.

Insgeheim wünsche ich mir ja immer noch, dass des Rätsels Lösung ganz woanders liegt und der TV unschuldig ist. Die Indizien sind für mich aber erdrückend. Allem voran die gesichtete Flasche im Buggy und die Fingerabdrücke von Leon auf eben dieser Flasche..... Wie kommen die Fingerabdrücke des Opfers auf die Tatwaffe des Täters?? In diesem Fall gibt es für mich keine plausible Erklärung.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.07.2024 um 14:07
Zitat von SabsySabsy schrieb:Was, wenn der Vater tatsächlich durch Stress, Schlafmangel & Co. eine längere Ohnmacht hatte,
Natürlich, noch ist der Vater nicht verurteilt und man kann auch in Rahmen in andere Richtung spekulieren, dafür ist das Forum ja da.
Aber zu der Ohnmacht Theorie durch Erschöpfung, dann wäre seine Körpertemperatur trotzdem unterkühlt, also konnte es gar nicht so ne lange Ohnmacht geben.
Zitat von SabsySabsy schrieb:dass die Tatsachen, die bisher bekannt sind zu dämlich für eine geplante Sache gewesen wäre.
Der Vater erscheint mir auch als klug, würde er so einen Tatablauf planen?
Das hat mir auch immer wieder zum Nachdenken gegeben, da die Tat nicht wirklich die schlauste ist , aber vielleicht war der Vater so verzweifelt, dass er zwar schon länger die Phantasie und ne Art Planung hatte Leon loszuwerden, aber letztendlich spontan in dieser Nacht es dann vielleicht getan hat, mit der Aussicht , ich bin ehe schlauer wie die Anderen und mit etwas Charme und einer Herzzerreisenden Story komme ich irgendwie davon.Er hat sich ja immer schon früher in den Sozialen Medien dargestellt und da immer Zuspruch gekriegt, vielleicht dachte er es klappt auch vor Gericht.


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