Spandauer Gastwirt Dragan K. auf offener Straße erstochen (2018)

Klarmann schrieb:Ich denke, dass der Täter nicht wusste, dass Dragan K. überhaupt noch die Kellnerbörse mit sich rumschleppte. Denn diese war ein Arbeitsmittel. Nichts privates. Der Täter scheint nur über die Handgelenktasche informiert gewesen zu sein.

Klarmann schrieb:Aber es kann natürlich auch sein, dass er sich gestört fühlte. Das weiß man natürlich nicht.

Man muss ja auch bedenken: Es kam zu einer kurzen Lautäußerung (Zeuge, der es nicht zuordnen konnte). Der Täter hatte gerade für eine relativ kleine Summe einen Mord begangen. Da bekommt er Angst und flüchtet, ohne noch alle Taschen zu überprüfen.

MissMary schrieb:Man muss ja auch bedenken: Es kam zu einer kurzen Lautäußerung (Zeuge, der es nicht zuordnen konnte). Der Täter hatte gerade für eine relativ kleine Summe einen Mord begangen. Da bekommt er Angst und flüchtet, ohne noch alle Taschen zu überprüfen.

Weiß man eigentlich, wie viel Geld in der Handtasche gewesen ist? Ich hatte es so verstanden, dass der kleinere Betrag in der Kellnerbrieftasche war.

Klarmann schrieb:Das Auto im Film hatte aber Licht an - machte es aus - und ein paar Meter später wieder an. Ich glaube schon, dass das absichtlich getan wurde.

So wurde es dargestellt.

Ich habe gerade nochmal reingeschaut: Das Fahrzeug kommt entgegen, die Beifahrerin dreht sich um, und bei dem entgegenkommenden Fahrzeug wird das Licht ausgeschaltet.

Sollte das so gewesen sein, wird der Fahrer das umdrehen bemerkt haben und das Licht, und damit auch die Kennzeichenbeleuchtung, ausgeschaltet haben, in der Hoffnung, dass die beiden Frauen es nicht ablesen können. Scheint ja auch geklappt zu haben.

Zum Fahrzeug selbst scheinen die beiden Frauen keine Angaben gemacht zu haben, bezüglich Hersteller und Typ, ausser, dass es wohl kein Van gewesen ist. Zumindest wurde ja nach keinem speziellen Typ gefragt, während man das Fahrzeug im Kamerabild ja klar benannt hat, als Renault Espace der 3. Serie.

Welch Vorteil manch Besonderheit haben kann. So gut sahen die Bilder ja gar nicht aus.

Ich zerbreche mir gerade den Kopf darüber ob nicht doch beide verdächtige Fahrzeuge zusammengehören.

Grundsätzlich gehe ich davon aus dass man das Opfer bereits ab dem Verlassen des Restaurants verfolgt hat. Mir erscheint es unplausibel dass der/die Täter in der Wohnsiedlung auf ihn gewartet haben. Mal abgesehen von der permanenten Anspannung wann er denn endlich kommt und der Angst das Opfer möglicherweise zu übersehen gibt es da ja auch immer noch die Möglichkeit dass das Opfer an diesem Tag irgendetwas anderes macht. Zu einem Freund fährt, etc etc.

Wie gesagt um diese ganzen Risiken zu minimieren gehe ich davon aus dass er bereits ab dem Restaurant verfolgt wurde.
Vom Restaurant weg bis zur Aussteigeshaltestelle schätze ich allerdings ein verfolgen sehr schwer ein. Zum einen liegt das Restaurant abgeschieden in einer Fußgängerzone. Möchte man das Opfer ab hier beobachten, muss auch der Täter im Anschluss erst einmal zu seinem Auto gehen dass er in der Nähe geparkt hat.
Weiters stelle ich es mir gar nicht so einfach vor einen Bus zu verfolgen. Der Bus hält ja alle paar Meter an, was ich mir mit einem Auto auf einer großen Straße eher schwer vorstellen kann.


Meine Theorie wäre daher wie folgt:

Täter beobachtet DK beim Verlassen des Restaurants und folgt dem Opfer bis es in den Bus eingestiegen ist.
Er gibt nun per Handy einem zweiten Wagen, dem Renault, bescheid dass das Opfer nun im Bus ist. Die Fahrpläne sind einsehbar, man weiß also das Opfer wird in x Minuten etwa den Bus wieder verlassen.
Anschließend steigt der Täter in seinen in der Nähe der Bushaltestelle geparkten blauen (?) Wagen ein und begibt sich auf direkter Route in das Wohngebiet, das als einzige Stelle auf dem Heimweg des Opfers für einen Überfall in frage kommt.

Währenddessen steigt das Opfer an der Bushaltestelle aus und wird ab da an von diesem Renault verfolgt.
Der oder die Insassen stehen wiederum mit dem blauen Auto in Kontakt und geben die Position des Opfers durch.

Das blaue Auto trifft nun zielgerichtet ein und beginnt mit der Tatausführung.
Der Renault, der ja nur für die Observierung zuständig war, fährt einfach weiter seines Weges.

Nach der Tat steigt der Täter wieder in den blauen Wagen und muss bei der Flucht den Wagen der beiden Frauen passieren.
Hier schält er das Licht aus um nicht erkannt zu werden.

Es gab also schlichtweg mindestens 2 Tatbeteiligte in 2 Wagen wobei einer den observierenden Part übernahm und der andere den ausführenden Teil

SteamedHams schrieb:Der Renault, der ja nur für die Observierung zuständig war, fährt einfach weiter seines Weges.

Wenn aber in eine Straße zwei Autos hinein fahren, müssen auch wieder zwei Autos heraus kommen.

Außer, es gibt einen Abzweig, eine Garage, eine Parklücke ... in der man warten kann, bis die Aufmerksamkeit abgeflacht ist.

So wie ich das sehe, haben wir ein Auto das in die Straße einbiegt, und ein anderes, das hinaus fährt. Das erste sieht man die Straße nicht mehr verlassen und das zweite nicht hineinfahren.
Wenn es keine Autos wären, sondern Menschen - ich ginge glatt von einer Verkleidung aus. Aber bei Fahrzeugen geht das natürlich nicht.

Nala-Nyna schrieb:Wenn aber in eine Straße zwei Autos hinein fahren, müssen auch wieder zwei Autos heraus kommen.

Nein muss nicht.
Schau dir mal die Örtlichkeit an:








Der blaue Punkt müsste die Kreuzung sein wo der Van von der Überwachungskamera gefilmt wurde.
Rot in etwa der Tatort, welchen ich Anhand der Pressefotos und einer kurzen Recherche via Street View ungefähr dort verorten würde.


Es gibt also 3 Wege mit einem Auto zum Tatort zu kommen sowie 3 Wege diesen auch wieder zu verlassen.

Leider wissen wir nicht wo die Sichtung des Kleinwagen erfolgt ist.

Nala-Nyna schrieb:Wenn aber in eine Straße zwei Autos hinein fahren, müssen auch wieder zwei Autos heraus kommen.

Den Gedanken hatte ich auch erst bzw. die beiden Autos hätten sich entgegenkommen müssen. Mich hatte auch erst verwundert, dass der blaue Kleinwagen nicht auf den Bildern der Kamera zu sehen gewesen ist.

Aber wenn man sich die Bilder und die von @SteamedHams gepostete Karte anschaut, dann gibt es mehrere Möglichkeiten von dort wieder wegzukommen.

Ich denke, dass die Farbe Blau des Kleinwagens wohl hinkommen wird. Über den Typ haben wir ja keine Angaben. Im Film war es ein Clio.

Ich komme aus Spandau. Und der Kiez „Im Spektefeld“ ist ein sogenannter „Problemkiez“ mit Hochhäuser und dem Schulzentrum in unmittelbarer Nähe. Der Hauskavelweg ist sehr eng und weil abends ja in der Regel alles zugeparkt ist, kann immer nur ein Auto in eine Richtung durchfahren. Also wenn man Pech hat, muss einer rückwärts bis zu einer Einbuchtung zurückfahren, damit zwei Autos durchkommen. Wenn der Täter die Tat geplant hatte, dann ist er m.M.n. nicht mit dem Auto bis zum Tatort gefahren. Also für mich kommt keines der erwähnten Fahrzeuge als Tatfahrzeug in Frage. Der Täter hätte mitten auf dem Weg anhalten müssen, aussteigen, das Opfer überfallen und dann wieder einsteigen und wegfahren. Viel zu kompliziert insgesamt. Ich gehe von einem eher jugendlichen Täter aus, der dringen Geld gebraucht hat aus. Der Täter wird mit Sicherheit aus dem Kiez kommen und gewusst haben, wer das Opfer ist und das es eine hohe Summe Bargeld dabei hatte. Vermutlich hat sich das Opfer gewehrt, so dass der Täter sein Messer einsetzte. Für die Geldbörse blieb dem Täter wahrscheinlich keine Zeit mehr.
Anmerkung zum Licht:
Ich fahre zur Zeit Toyota Auris und Yaris. Und bei diesen beiden Fahrzeugen schaltet sich das Tacholicht bei eingeschaltetem Abblendlicht automatisch aus, anstatt an. So dass ich immer nochmal das Licht aus und anschalte, um sicherzustellen, das das Abblendlicht auch tatsächlich an ist.

Hier der Kiez „im Spektefeld“


Original anzeigen (7,4 MB)

@Schimpanski
Danke für die Beschreibung der Gegebenheiten.

Die Situation kenne ich auch noch noch. Alles zugeparkt. Müllabfuhr ist ein Krampf, Feuerwehr usw. wollte ich mir gar nicht erst vorstellen.

Gab es in dem Restaurant ein extra Raum für Glücksspiel? Nur so eine Frage.

TimStruppi schrieb:Gab es in dem Restaurant ein extra Raum für Glücksspiel? Nur so eine Frage.

Nein, gab es nicht, vorne die Gaststube und hinten ein Raum für Gruppen bzw. Feiern.

HansiB schrieb am 18.06.2022:Nein, gab es nicht, vorne die Gaststube und hinten ein Raum für Gruppen bzw. Feiern.

Gut aber man weiß nicht für was er sonst genutzt wurde wenn er nicht für Feiern war.
Es muss auch ein Tipp gewesen sein der die oder den Täter erst auf den Gastwirt aufmerksam gemacht hat und auch das er immer Geld bei sich hatte.

TimStruppi schrieb:Gut aber man weiß nicht für was er sonst genutzt wurde wenn er nicht für Feiern war.
Es muss auch ein Tipp gewesen sein der die oder den Täter erst auf den Gastwirt aufmerksam gemacht hat und auch das er immer Geld bei sich hatte.

Ganz sicher muss es jemand gewusst haben, ich hatte zuerst gedacht, jemand hätte ihn im Bus verfolgt, das war ja nicht so. Ich weiß nicht, ob der Raum hinten abzuschließen war, ich denke, eher nicht, war schon lange nicht mehr dort.

In diesem Fall gibt es zu wenig Informationen über evtl Hintergründe die zur Tat führen. Er hatte sein Garten den er liebte, war ein Familienmensch und hatte sein Restaurant mit liebe geführt. Also keine Probleme im Umfeld die auf irgendetwas schließen können.

Unfassbar, dass dieser Mord bisher nicht aufgeklärt ist. Vermutlich war es Raubmord?…

Der Fall geht uns alle an, hier ist jemand auf seinem Arbeitsweg beraubt und ermordet worden.

Ich denke, die Kriminalpolizeien setzen sich stets den Anspruch, 100% derartiger Delikte aufzuklären. Kripo ist normalerweise extrem gut vernetzt, und hat ihre Zivilbeamten gerade auch in problematischeren Wohngebieten.

Ich kann kaum glauben, dass hier der Täter, der auf offener Straße zuschlug, noch nicht gefasst ist… :-(