Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

Tiergarten schrieb:Aber wenn es so war: Warum sagt es denn der Angeklagte/die Verteidigung nicht? Warum halten sie damit hinter dem Berg, obwohl sie so doch offenkundig den Mordvorwurf auskontern könnten?

Gute Frage! Die könnten wohl nur die Betroffenen beantworten.

-King- schrieb:Lässt man deswegen den Rucksack des Sohnes mitgehen!

Wer sagt, dass der TV wusste, wem der Rucksack gehörte?

Misetra schrieb:Anscheinend ist das eine fiktive alternative Erklärung des Geschehens, die nun ins Spiel gebracht wird.

Die Staatsanwaltschaft und die Rechtsbeistände der Söhne sowie der Ehefrau haben bekanntlich auf Verurteilung wegen Mordes plädiert.
Laut Andreas Zott, dem Pflichtverteidiger geht "Selbst die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es einen Streit oder Stimmen im Garten gegeben hat, wie Zeugen ausgesagt hatten“.

Damit werte ich das als einen weiteren Seitenhieb der Verteidigung in Richtung der Anklagevertreter.

Ein vorausgegangener Streit konterkariert die Theorie und die damit verbundene Forderung nach einer Verurteilung wegen heimtückischen Mordes, da in dieser Version ein wesentliches Mordmerkmal entfällt.

Die Verteidigung ließ sich diesen Aspekt schon am 11. Prozesstag vom damaligen Leiter der Ermittlungsgruppe erläutern.

Dieser schilderte im Detail die Ermittlungen und deren Ergebnisse, die zur Annahme führen, dass der Angeklagte, der 50-jährige Bundespolizist Martin G., seinen engen Freund Karsten Manczak ermordet haben soll. Heimtückisch, wie der Moko-Leiter mutmaßte, woraufhin sich Verteidiger Nitschmann genau definieren ließ, woran dieser das Merkmal Heimtücke festmache.
Heimtücke, so erläuterte es der Zeuge, sei es dann, wenn das Opfer arg- und wehrlos seinem Täter gegenüberstehe und nicht mit dessen Angriff rechne. Dies, warf Nitschmann ein, könne in diesem Fall wohl nicht zutreffend sein, wenn doch, wie es Zeugen aussagten, vorher ein Streitgespräch stattgefunden habe.

Quelle: https://regionalheute.de/wolfenbuettel/manczak-prozess-hat-ein-zeuge-den-toten-gesehen-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1644597435/

Es mag ja sein, wie @MettMax ausführte, dass es am Tatmorgen einen Streit gegeben hat und deswegen Heimtücke als Mordmerkmal entfallen könnte.

Bedeutet das aber zwangsläufig, dass generell kein Mord vorliegt? Wenn ich das richtig verfolgt habe, wird doch in diesem Fall auch von Mord aus niedrigen Beweggründen ausgegangen. Basis dafür ist der Vorwurf, dass der Ehemann der Geliebten aus dem Weg geräumt werden sollte.

Ich bin ja kein Jurist, aber ich meine gelesen zu haben, dass ein Wegfall der Heimtücke eher „nur“ dazu führen könnte, die besondere Schwere der Schuld nicht zu verhängen.

Oder liege ich da falsch?

Naja, was ist wenn KM mit dem Baseballschläger zu dem Streit rausgegangen ist?(dieser wird ja vermisst) Und somit beide bewaffnet waren? Es einen Kampf gab (keine Armbrust im spiel war), als was würde dies gelten?

blacklady2309 schrieb:Naja, was ist wenn KM mit dem Baseballschläger zu dem Streit rausgegangen ist?(dieser wird ja vermisst) Und somit beide bewaffnet waren? Es einen Kampf gab (keine Armbrust im spiel war), als was würde dies gelten?

Ggf war der TV nicht mal bewaffnet und hat KM den Baseballschläger abgenommen.
Möglich ist alles. Sogar, dass der TV ohne Absicht auf eine Tötung vor Ort war.

Jawoll! Vermutlich ist MG morgens um 4.30 Uhr in dem heilklimatischen Kurort Groß Döhren aufgetaucht (sogar mit einem eigens dafür angemieteten Leihwagen), um in der bezaubernd-romantischen Parkanlage von KM frische Luft zu schnappen.

Und dabei hat er dann gesehen, wie KM mit einem Baseballschläger auf die Terrasse trat. Da musste MG eingreifen - aus reiner Fürsorge. Er wollte verhindern, dass KM sich oder seiner Katze etwa antut.

Das ist dann ja auch zum Teil gelungen...

Tiergarten schrieb:(sogar mit einem eigens dafür angemieteten Leihwagen),

Woher nimmst du diese Behauptung? Weder die Ermittler und schon garnicht du, wissen ob das Fahrzeug für andere Dinge gemietet wurde.

jule78 schrieb:Wer sagt, dass der TV wusste, wem der Rucksack gehörte?

Unabhängig davon ob der TV wusste Wem genau der Rucksack gehörte, wozu sollte man ein Rucksack mitnehmen, wenn man nicht beabsichtigen würde,damit eine falsche Spur legen zu wollen.

Andere Möglichkeiten die Sinn ergeben gibt es dazu nicht.

Dazu wurden noch die Brieftasche des Sohnes aus dem Rucksack samt Dokumente entnommen.

Dazu gab es bisher auch nie plausible Erklärungen außer das jemand ,sei es der TV gewesnes,etwas Verwirrung ins Geschehen rein bringen wollte.

Vorsätzlich bedacht wie es aussieht.

Tiergarten schrieb:Jawoll! Vermutlich ist MG morgens um 4.30 Uhr in dem heilklimatischen Kurort Groß Döhren aufgetaucht (sogar mit einem eigens dafür angemieteten Leihwagen), um in der bezaubernd-romantischen Parkanlage von KM frische Luft zu schnappen.

Jaja, Drama. Vielleicht wollte er auch nur warten, bis die Familie aus dem Haus war, um seine Angebetete zu sehen/sprechen/whatever ...
Wie geschrieben - möglich ist alles.

Tiergarten schrieb:Er wollte verhindern, dass KM sich oder seiner Katze etwa antut.

... oder er hat einfach ohne Theatralik die Gunst der Stunde ergriffen, nachdem er von KM entdeckt wurde.

-King- schrieb:Vorsätzlich bedacht wie es aussieht

Oder einfach nur dumm gehandelt in einer ausweglosen Situation.

Ich lege mich fest: Das wird eine lebenslängliche Haftstrafe für Mord, aber ohne besondere Schwere der Schuld. Falls der TV sich entlasten könnte, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht tut, dann ist das seine eigene Verantwortung, wenn er ggfs. eine unangemessene Strafe erhält.

Tiergarten schrieb:Jawoll! Vermutlich ist MG morgens um 4.30 Uhr in dem heilklimatischen Kurort Groß Döhren aufgetaucht (sogar mit einem eigens dafür angemieteten Leihwagen), um in der bezaubernd-romantischen Parkanlage von KM frische Luft zu schnappen.

blacklady2309 schrieb:Tiergarten schrieb:
(sogar mit einem eigens dafür angemieteten Leihwagen),
Woher nimmst du diese Behauptung? Weder die Ermittler und schon garnicht du, wissen ob das Fahrzeug für andere Dinge gemietet wurde.

Hier kommt vielleicht das Problem zum tragen das die Ehefrau des Opfers unter Ausschluß der Öffentlichkeit ausgesagt hat.
Das der TV den Wagen in Absicht der (Mord/Totschlag- etc.) Tatbegehung angemietet hat ist meiner Meinung nach überhaupt nicht nachweisbar. Offenbar war es ja nicht das erste Mal das er auf Mietwagen zurückgriff.

Vielleicht hat er seine Liebschaft auch gestalkt, es drängt sich ja auf das er ein ziemlicher Kontrollfreak war.

ExilHarzer schrieb:Vielleicht hat er seine Liebschaft auch gestalkt, es drängt sich ja auf das er ein ziemlicher Kontrollfreak war.

Vielleicht war aber MG, der, wenn ich mich recht erinnere, an dem Tag als KM verschwand, frei hatte, mit Frau M. verabredet. Vielleicht wollte er sich ins Haus schleichen, sobald KM weg war. Oder er wollte Frau M. für ein Rendez-vouz abholen. Vielleicht hat KM das im Vorfeld mitbekommen, weil er das Handy seiner Ehefrau gecheckt oder ein Telefonat der beiden belauscht hat. Er kann den MG dann im Garten überrascht und zur Rede gestellt haben. Wir erinnern uns, es war die Zeit des Lock-downs, in Hotels konnte man mit der Geliebten da nicht einchecken. Also blieben für etwaige Treffen eigentlich nur die Privatwohnungen oder die freie Natur.

Wenn das der Plan gewesen wäre, hätte sich G als Verlierer zurückziehen können!
Wenn ein tödlicher Unfall passiert wäre, hätte G jemanden alarmieren können, ggf anonym vom Festnetz der Ms.
Wenn es ein fremder Täter gewesen wäre, hätte dieser KM liegen lassen können.

Es wird Gründe geben, warum KM (auf der Rückbank des eigenen Caddy) weggebracht wurde! Egal, ob tot oder lebendig.

Misetra schrieb:Vielleicht war aber MG, der, wenn ich mich recht erinnere, an dem Tag als KM verschwand, frei hatte, mit Frau M. verabredet. Vielleicht wollte er sich ins Haus schleichen, sobald KM weg war. Oder er wollte Frau M. für ein Rendez-vouz abholen. Vielleicht hat KM das im Vorfeld mitbekommen, weil er das Handy seiner Ehefrau gecheckt oder ein Telefonat der beiden belauscht hat. Er kann den MG dann im Garten überrascht und zur Rede gestellt haben. Wir erinnern uns, es war die Zeit des Lock-downs, in Hotels konnte man mit der Geliebten da nicht einchecken. Also blieben für etwaige Treffen eigentlich nur die Privatwohnungen oder die freie Natur.

Da MG ja wußte das KM zur Arbeit fuhr und den ganzen Tag nicht zu Hause war, muß er nicht schon morgens um 4.30 Uhr im Garten auftauchen nur weil er seine Liebste sehen möchte. Er hatte doch den ganzen Tag Zeit weil er frei hatte.
Und das er Fr.M. um diese Uhrzeit für ein Rendezvous abholen wollte, kann man wohl auch getrost vergessen.

Ich kann mir übrigens nicht vorstellen das KM und MG sich an dem Morgen im Garten noch gestritten haben. Worüber?
Diese lauten Stimmen die gehört wurden hatten wohl einen anderen Grund.
Mit Streit hatte das wohl nichts mehr zu tun.

Retsiemfoh schrieb:Ich kann mir übrigens nicht vorstellen das KM und MG sich an dem Morgen im Garten noch gestritten haben. Worüber?

Wenn G der Frau von KM nachgestellt hat und dabei von KM erwischt wurde, wird letzterer nicht sonderlich erbaut gewesen sein. Das gab es bestimmt keinen Kaffee sondern Diskussionen.

Ich selbst bin nach wie vor der Meinung das G der Täter und auch ein Mörder ist, aber wenn da hinter den Kulissen nicht noch andere Beweise lauern, dürfte es für Mord nicht reichen.

Hier hatte ich zum "Streit" etwas überlegt, @Retsiemfoh
Beitrag von Kuno426 (Seite 77)
So richtig glaube ich nicht, dass G dort nur rumgeschlichen ist, um sich mit Frau M zu treffen bzw zu ihr ins Haus zu schleichen. Immerhin wären beide Söhne auch anwesend! Einer ab ca 6 Uhr aufgestanden. Der andere hatte Fahrprüfung.

@ExilHarzer
@Kuno426

Wenn man mit Tötungsabsicht kommt was ich persönlich glaube, dann provoziert man nicht noch einen Streit das evtl. die restliche Familie aufwacht. Aber ich hatte hier ja schon mal geschrieben was meine Vermutung ist.
Und das MG da morgens herumschleicht zwecks Treff mit Frau M. das ist doch völlig absurd.

Retsiemfoh schrieb:Und das MG da morgens herumschleicht zwecks Treff mit Frau M. das ist doch völlig absurd.

Das ein ausgebildeter Polizist Ausweise missbraucht, auf Friedhöfen herumschleicht und Briefchen an Autoscheiben klemmt, hielt ist bis vor kurzem auch für absurd ^^