Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

Aberacadabera schrieb:Meines Erachtens macht das ganze Verbrechen nur dann Sinn, wenn neben g noch jemand anderes an den ganzen Aktionen beteiligt war, der entweder ebenso aktiv war oder etwas geduldet oder billigend in Kauf genommen hat.

Zumindest wäre dann die Machbarkeit in den engen Zeitfenstern gegeben. Man kann einen Helfer nicht mit Sicherheit ausschließen.
Auch dieser Umstand macht das Urteil noch fragwürdiger.

Thordis schrieb:Vielleicht ist er fest davon ausgegangen, dass das dann so wäre. Verblendung und Wunschdenken. Ist nicht so selten, dass Männer dem unterliegen.
Vielleicht hat sie "in guten Zeiten" auch etwas in Richtung einer möglichen offiziellen Beziehung geäußert.

Wir reden hier aber nicht vom unüberlegten Kauf eines teuren Schmuckstückes und dann sagt die Angebetete beim Antrag nein und man steht doof da. Hier ist evtl ein Mord geschehen und das Opfer wurde auch im Vorfeld schon über einen mehr oder weniger langen Zeitraum drangsaliert ( Friedhof, Bienenstöcke usw) . Ich persönlich halte es nicht für plausibel, dass jemand soviel Aufwand betreibt und soviel schuld auf dich lädt inkl langjähriger Haftstrafen usw für ein eventuelles "vielleicht" einer Affäre zu Ehe oder fester Beziehung. Da stimmt doch die ganze Verhältnismäßigkeit nicht. Derjenige der solch ein Risiko für ein "vielleicht" eingeht, muss auch an anderer Stelle im leben schon auffällig gewesen oder geworden sein und hätte bestimmt nicht den Beruf eines Bundespolizisten ausgeübt. Für mich passt das nicht. Entweder war das alles irgendwie anders zb Unfall mit Todesfolge, anschließende Panik, was weiß ich oder es ist vieles nicht an die Öffentlichkeit geraten, was uns zb zu einer ganz anderen Sicht verhelfen würde.

Aberacadabera schrieb:Für mich passt das nicht. Entweder war das alles irgendwie anders zb Unfall mit Todesfolge, anschließende Panik, was weiß ich oder es ist vieles nicht an die Öffentlichkeit geraten, was uns zb zu einer ganz anderen Sicht verhelfen würde.

Ich kann dir nur 100% zustimmen.

Und in dieser Situation wusste er, dass man ihm nicht glauben würde; mindestens aber die anderen Straftaten ans Licht kommen, die seine Karriere auf alle Fälle ruiniert hätten. Deswegen entschied er sich zur Vertuschung.

Oder der Mord war doch geplant, ggf mit Mitwissern und aus einem völlig anderen Motiv.

Schön, dass ihr offenbar anders tickt. Mein Eindruck ist, dass Männer auch bei Femiziden und "Mitnahme-Morden" sich in etwas hinein steigern, wo die meisten Menschen kein Motiv oder keine Grundlage sehen.

80 Hotelaufenthalte, da könnte man als Affäre davon ausgehen, dass sich die Frau einer offiziellen Beziehung gegenüber nicht mehr sperrt, wenn KM erstmal "nicht mehr ist".

Eine Arbeit bei der Bundespolizei schützt nicht vor psychischen Erkrankungen oder ungesundem Verhalten.

Thordis schrieb:Eine Arbeit bei der Bundespolizei schützt nicht vor psychischen Erkrankungen

Wenn die durch einen Gutachter festgestellt worden wären, gäbe es hier viel weniger Kritik an den Ermittlungsbehörden.

Papaya64 schrieb:Wenn die durch einen Gutachter festgestellt worden wären, gäbe es hier viel weniger Kritik an den Ermittlungsbehörden.

Gab es dafür überhaupt irgendwelche Anzeichen? Also das man einen Sachverständigen hätte hinzu ziehen sollen?
@Papaya64
@Thordis
An was macht ihr das fest?

Thordis schrieb:Mein Eindruck ist, dass Männer auch bei Femiziden und "Mitnahme-Morden" sich in etwas hinein steigern

Das eine sind oftmals spontane Aktionen, hier im Fall gibt es aber eine reichliche und lange Vorgeschichte.

Thordis schrieb:80 Hotelaufenthalte, da könnte man als Affäre davon ausgehen, dass sich die Frau einer offiziellen Beziehung gegenüber nicht mehr sperrt, wenn KM erstmal "nicht mehr ist".

"Nicht mehr sperrt" finde ich irgendwie merkwürdig formuliert. Die Frau ist doch keine Ware über die der Mann Mal eben verfügt oder die sich unterzuordnen hat bzw unterordnet, wenn nur alle Hindernisse beseitigt sind. Wo bleiben denn da die Emotionen, die Verbundenheit? Sowohl zum neuen als auch zum alten Partner? Auf der einen Seite heißt es Scheidung kommt aus christlichen Gründen nicht in Frage, man versucht es nochmal usw, auf der anderen Seite gibt es 80 Hotelbuchungen und gott weiss was noch alles. Da spielte dann der christliche Glaube wohl keine grosse Rolle mehr.

Thordis schrieb:psychischen Erkrankungen

Wenn er psychisch krank sein sollte, wäre es mit Sicherheit schon vorher in irgendeiner Form aufgefallen, erst Recht in dem beruf und auch vor Gericht begutachtet worden.

Ich glaube nicht, das sich der Angeklagte freiwillig einem Gutachter gestellt hätte. Von daher wäre nur eine Art "Ferndiagnose" möglich gewesen.
So ganz rund lief der aber bestimmt nicht.

ExilHarzer schrieb:Ich glaube nicht, das sich der Angeklagte freiwillig einem Gutachter gestellt hätte. Von daher wäre nur eine Art "Ferndiagnose" möglich gewesen.
So ganz rund lief der aber bestimmt nicht.

Gab es denn in irgendeiner Aussage von Familie/Freunden/Affäre oä Hinweise darauf, dass er psychisch nicht gesund gewesen sein könnte? Ich kann mich jetzt nicht daran erinnern.

Aberacadabera schrieb:Gab es denn in irgendeiner Aussage von Familie/Freunden/Affäre oä Hinweise darauf, dass er psychisch nicht gesund gewesen sein könnte? Ich kann mich jetzt nicht daran erinnern.

Bitte nur als These werten, da Quelle nicht mehr verfügbar:
Er war ja aufgrund eines Hörsturzes zu einem gewissen Grad schwerbehindert, evtl. hat ihm das zu schaffen gemacht.

MettMax schrieb:An was macht ihr das fest?

Ich mache keine Erkrankung bei der Person fest (das "ungesunde Verhalten" wurde leider nicht mit zitiert)! Es ging mir nur darum, dass auch Bundespolizisten in ihrer Laufbahn solche Erkrankungen entwickeln können.

Bitte nicht die Worte im Mund verdrehen.

ExilHarzer schrieb:Ich glaube nicht, das sich der Angeklagte freiwillig einem Gutachter gestellt hätte. Von daher wäre nur eine Art "Ferndiagnose" möglich gewesen.

Würde ich auch so annehmen.

Nachdem ihm seine "Kollegen" im unklaren (oder sogar bewusst getäuscht haben) gelassen haben, ob er als Zeuge oder als Beschuldigter befragt wird, ist ihm doch nicht zu verübeln, das er gar keine Angaben zur Sache macht.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht...

Dieser Punkt war offenbar so gravierend, das er es sogar bis in die Urteilsbegründung geschafft hat.

So zeigte sich der Vorsitzende Richter erleichtert darüber, dass es an einer Stelle der polizeilichen Vernehmung nicht zum Geständnis des Angeklagten gekommen war.

Quelle: https://regionalheute.de/braunschweig/fall-manczak-das-urteil-ist-gefallen-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1654000337/

Aberacadabera schrieb:"Nicht mehr sperrt" finde ich irgendwie merkwürdig formuliert. Die Frau ist doch keine Ware über die der Mann Mal eben verfügt oder die sich unterzuordnen hat bzw unterordnet, wenn nur alle Hindernisse beseitigt sind.

Das sehe ich wie du. Aber aus irgendeinem Grund, wurde als einzige Lösung ein Mord am im Weg stehenden Ehemann angesehen.

ExilHarzer schrieb:r war ja aufgrund eines Hörsturzes zu einem gewissen Grad schwerbehindert, evtl. hat ihm das zu schaffen gemacht.

So zu schaffen gemacht, dass er psychisch so krank wurde, dass er gleich einen Mord beging, bei dem es bis heute weder Leiche, noch Todesart, noch tatwerkzeug, noch zeugen gibt? Und dann erst die ganzen anderen Kuriositäten wie Friedhofsaktion, Bienenstöcke, Baumaterial usw. Welche psychische Erkrankung soll das denn bitte sein?

Thordis schrieb:Das sehe ich wie du. Aber aus irgendeinem Grund, wurde als einzige Lösung ein Mord am im Weg stehenden Ehemann angesehen.

Die Frage ist eben nur, sah er das alleine als einzige Lösung oder sahen es mehrere so. Für mich ist das nicht abschließend geklärt. Ebenso wenig wie ein Mord. Weil ohne Leiche ohne tatwerkzeug ohne tatzeugen kann es eben auch ein Unfall mit Todesfolge, Totschlag oder sogar Notwehr gewesen sein.

Aberacadabera schrieb:Welche psychische Erkrankung soll das denn bitte sein?

Tja ob und was, wurde nie geklärt. Daher ist alles in die Richtung "Fischen im Trüben".

Vielleicht war er auch gar nicht so gehandicapt wie auf dem Papier, er konnte ja offenbar fleißig bei der Renovierung des Hauses seiner Geliebten mit anpacken. Vielleicht ist das auch wem sauer aufgestoßen und gedroht ihn anzuschwärzen.

ExilHarzer schrieb:Vielleicht war er auch gar nicht so gehandicapt wie auf dem Papier

Den Zusammenhang zwischen psychisch krank und hörminderung verstehe ich zwar nicht, aber offensichtlich hat es noch gereicht um seinen Beruf auszuüben und auch um privat sehr aktiv zu sein.

MettMax schrieb am 08.12.2022:Wie sieht es eigentlich mit der Recherche bezüglich dem Baseballschläger aus?

Hallo, sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde, war leider bisschen stressig in den letzten Wochen.

Habe bei meinen Recherchen leider nichts gefunden, im Mai gingen hier viele davon aus, aber einen Beleg gibt es wohl nicht.
War ein Beitrag(Diskussionen 18.05), den ich erinnerte in dem das stand, das Rucksack und baseballschläger aus dem Hause M verschwunden sind.
Aber wurde wohl nie wirklich offiziell verlautbart, woher der baseballschläger stammt, und wie man auf diesen kam.

Somit entschuldige ich mich für diesen Irrtum.

Papaya64 schrieb:Oder der Mord war doch geplant, ggf mit Mitwissern und aus einem völlig anderen Motiv.

Und an welches Motiv denkst Du da ?

Möchte nur nochmal daran erinnern, das wenn MG morgens um 5 Uhr im Garten lauert, das er dann wohl nicht zum Frühstück eigeladen war. Was immer an dem Morgen dort passierte, das MG den KM aus Notwehr umbrachte schließe ich mal völlig aus. Das hätte ich mir dann umgekehrt schon wesentlich besser vorstellen können.
Ein Hörsturz ist doch gut zu behandeln, und eine psychische Erkrankung sieht man ja keinem an.
Ich kann nur sagen das MG auch nach einem Jahr U Haft einen sehr fitten wachsamen Eindruck gemacht hat, soweit man das in der kurzen Zeit beurteilen kann als man ihn sah.

Retsiemfoh schrieb:Möchte nur nochmal daran erinnern, das wenn MG morgens um 5 Uhr im Garten lauert, das er dann wohl nicht zum Frühstück eigeladen war.

Ich frag mal in die Runde.

Woran macht ihr eigentlich die vermeintliche Tatzeit fest?
An der geschmierten Stulle, die sich in der Küche befand?
Am Streit (siehe unten) oder dem "lamentieren" wie es andernorts zu lesen war?

Als Nächstes sprach eine Nachbarin des Opfers im Zeugenstand. Sie gab an, am frühen Morgen des 13. April laute Männerstimmen und Geschrei vom angrenzenden Grundstück gehört zu haben. Dieser Streit sei dann abrupt geendet. Anchließend sei nur noch ein Ächzen zu hören gewesen, als würde jemand etwas Schweres hochheben, sowie die Schiebetür eines Autos.

Quelle: https://regionalheute.de/mordfall-manczak-witwe-erscheint-nach-affaere-mit-angeklagtem-vor-gericht-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1637747094/

Oder an etwas anderem?

Das an dem Morgen in dem Garten "etwas los war", ist belegt,- aber sonst?

MettMax schrieb:Ich frag mal in die Runde.

Woran macht ihr eigentlich die vermeintliche Tatzeit fest?
An der geschmierten Stulle, die sich in der Küche befand?
Am Streit (siehe unten) oder dem "lamentieren" wie es andernorts zu lesen war?

Naja, wenn es dieses lamentieren oder Streit an dem Morgen noch gab, daran kann man wohl schon die Tatzeit festmachen denke ich.
Es sei denn KM hat öfter Selbstgespräche geführt.
Und die Blutlache und Blutspuren sprechen doch für sich das etwas zu dem Zeitpunkt passiert ist.
Willst du auf etwas Bestimmtes hinaus?