Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

@MettMax
Danke für die Info!
Vielleicht wird dazu noch näheres bekannt. Dagegen wirkt die Stinger aus Wolters Vision wie Spielzeug.
Irgendwie wurde im Manczak Prozess auch nichts über die tatsächliche Wirkung der Steambow Stinger gesagt. Hat man dazu eigentlich einen Sachverständigen gehört? Oder wurde in Braunschweig einfach beschlossen das es so ist?

ExilHarzer schrieb:Oder wurde in Braunschweig einfach beschlossen das es so ist?

Exakt.

Zum einen ist über den Verbleib der Armbrust nichts bekannt geworden.

Und zum anderen hat man sich auch nicht die Mühe gemacht, die Armbrustbolzen beim Hersteller als Vergleichsmuster zu ordern. RA Nitschmann monierte dies nicht nur einmal im Prozess.
Das es genau solche Bolzen gewesen sein müssen, hat die Polizei anhand von Fotos ermittelt, die man sich auf der Herstellerwebseite "organisierte".

Nitschmann kritisierte, dass beispielsweise der im Garten der Manczaks gefundene Pfeil nur anhand von Fotos des Herstellers, der Armbrust von G. zugeordnet wurde.

Quelle: https://regionalheute.de/wolfenbuettel/manczak-prozess-verteidiger-stellen-ermittlungsmethoden-in-frage-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1639758992/


Ergo sind weitergehende Tests mit einer solchen Armbrust schon gleich gar nicht erfolgt.

Es gibt einen neuen Artikel bei regionalheute.de: "Auf der Anklagebank: Spektakuläre Prozesse am Landgericht".

Einer der dort kurz porträtierten Fälle ist dabei der Fall KM. Und die Berichterstattung weiß immer noch:

G. soll über Jahre hinweg eine Affäre mit Manczaks Frau gehabt haben. Um mit ihr eine gemeinsame Zukunft zu haben, musste der Nebenbuhler weg.

Quelle: https://regionalheute.de/auf-der-anklagebank-spektakulaere-prozesse-am-landgericht-1678597204/

Zum zweijährigen Verschwinden von Karsten Manczak veröffentlicht regionalheute eine Chronologie der Ereignisse.

Heute vor zwei Jahren verschwand der 51-Jährige Familienvater aus Groß Döhren spurlos. Wir blicken noch einmal auf die Geschehnisse der vergangenen Jahre zurück.

Quelle:
https://regionalheute.de/was-geschah-mit-karsten-m-chronologie-eines-mysterioesen-vermisstenfalls-braunschweig-gifhorn-goslar-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1621412854/

Zur Entscheidung des BGH bezüglich der Revision gibt es seit heute auf der Webseite des BGH eine Presseinformation. Darin heißt es unter anderem

Beschluss vom 5. April 2023 – 6 StR 546/22

Das Landgericht Braunschweig hat den Angeklagten wegen Mordes, Unterschlagung und Missbrauchs von Ausweispapieren zu einer lebenslangen Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt.

Nach den vom Landgericht getroffenen Feststellungen strebte der Angeklagte eine feste Beziehung zu der Ehefrau seines besten Freundes an. Nachdem der Versuch gescheitert war, die Trennung der Eheleute durch Vorspiegelung eines außerehelichen Verhältnisses der Ehefrau mit einem nicht näher benannten Dritten herbeizuführen, tötete der Angeklagte den Geschädigten und versteckte dessen Leichnam an einem bis heute unbekannten Ort. Bei den zunächst zum Verbleib des Geschädigten eingeleiteten Ermittlungen wurde die Bevölkerung in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" um Mithilfe gebeten.

...

Die auf die Revision des Angeklagten erfolgte rechtliche Überprüfung durch den 6. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat weder Verfahrens- noch sonstige Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten ergeben. Das Urteil ist damit rechtskräftig.

Quelle:

https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/2023067.html;jsessionid=EE8C8AE1D461A3C42D50B74135BB0D61.internet962?nn=10690868

Dass sich heute zum zweiten Mal die brutale Ermordung von Karsten Manczak jährt, ist ein schmerzliches Ereignis. Zusätzlich verbittern muss die Angehörigen, dass die Leiche noch immer nicht gefunden wurde und somit ein würdiger Abschied vom Mordopfer bislang nicht möglich war.

Zumindest herrscht nun aber in einem Gewissheit: Mit der Ablehnung der Revision ist das Urteil gegen den Mörder rechtskräftig. Niemand muss mehr fürchten, dass alles noch einmal aufgerollt wird und der Täter womöglich auf freien Fuß gelangen könnte. Für die Angehörigen dürfte diese Vorstellung eine Horrorvision gewesen sein.

Jetzt kann man eigentlich nur noch auf eines hoffen: dass der Mörder von Karsten Manczak endlich darlegt, wo er die Leiche versteckt hat. Er hat nichts mehr zu verlieren; die Revision ist gescheitert und damit die Hoffnung, seinen Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen zu können.

Tiergarten schrieb:Zusätzlich verbittern muss die Angehörigen, dass die Leiche noch immer nicht gefunden wurde und somit ein würdiger Abschied vom Mordopfer bislang nicht möglich war.

Ein würdiger Abschied ist nicht möglich, da KM seine Würde bereits genommen wurde durch den jahrelangen Verrat durch die beiden Menschen, die ihm angeblich so nahe standen, mit dem Mord als traurigem Höhepunkt. Ein katholisches Begräbnis mit allem Drum und Dran würde daran gar nichts ändern und wäre vermutlich auch nicht in KMs Sinn.

Tiergarten schrieb:Niemand muss mehr fürchten, dass alles noch einmal aufgerollt wird und der Täter womöglich auf freien Fuß gelangen könnte. Für die Angehörigen dürfte diese Vorstellung eine Horrorvision gewesen sein.

Auch wenn ich von der Schuld des MG ausgehe, hätte ich es gut gefunden, wenn der Fall noch einmal neu hätte aufgerollt werden müssen. Eine zwischenzeitliche Entlassung des MG hätte zudem noch mal Schwung in die Ermittlungen gebracht.

Tiergarten schrieb:Jetzt kann man eigentlich nur noch auf eines hoffen: dass der Mörder von Karsten Manczak endlich darlegt, wo er die Leiche versteckt hat. Er hat nichts mehr zu verlieren; die Revision ist gescheitert und damit die Hoffnung, seinen Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen zu können.

Das wird er nicht tun, denn das ist einer seiner letzten Trümpfe. Warum sollte er sein Wissen preisgeben? Ich würde es an seiner Stelle auch nicht tun.

Misetra schrieb:Ein würdiger Abschied ist nicht möglich, da KM seine Würde bereits genommen wurde durch den jahrelangen Verrat durch die beiden Menschen, die ihm angeblich so nahe standen, mit dem Mord als traurigem Höhepunkt. Ein katholisches Begräbnis mit allem Drum und Dran würde daran gar nichts ändern und wäre vermutlich auch nicht in KMs Sinn.

Okay, das kann man so sehen. Mit würdigem Abschied hatte ich unter anderem gemeint, dass KM seine letzte Ruhe in einer regulären Grabstätte findet, anstatt irgendwo anonym verscharrt zu werden.

Misetra schrieb:Eine zwischenzeitliche Entlassung des MG hätte zudem noch mal Schwung in die Ermittlungen gebracht.

Ja wirklich? Oder hätten bestimmte Personen eher in Angst und Schrecken leben müssen vor einem eiskalten, rachsüchtigen Mörder?

Misetra schrieb:Warum sollte er sein Wissen preisgeben? Ich würde es an seiner Stelle auch nicht tun.

Dass MG nicht verrät, wo er die Leiche versteckt hat und dies als seinen letzten Trumpf betrachtet, mag sein. Doch jetzt, nach verlorener Revision, kann er mit seinem Schweigen nichts mehr gewinnen - außer hasserfüllt zu dokumentieren, dass er ein gnadenloser Egozentriker ist, dem das Leid Anderer völlig schnuppe ist.

Misetra schrieb:Das wird er nicht tun, denn das ist einer seiner letzten Trümpfe. Warum sollte er sein Wissen preisgeben? Ich würde es an seiner Stelle auch nicht tun.

Mal abwarten, die Justiz hat die Möglichkeit, bei der Festsetzung des Entlassungszeitpunktes nach den 15 Jahren zu berücksichtigen, wie der Täter mit der Tat umgeht. Ein leugnen der Tat und nicht preisgeben des Ablageortes der Leiche, kann ihm am Ende einen etwas längeren Gefängnisaufenthalt einbringen. Je nachdem wie stark sein Freiheitsdrang sein wird, gibt er vielleicht doch den Ablageort noch preis. Für die trauernden Angehörigen hoffe ich es, er kommt früh zur Besinnung.

Das Urteil ist rechtskräftig, die Revision wurde als unbegründet abgelehnt.

Die Verteidiger Martin Nitschmann und Andreas Zott legten direkt nach dem Urteilsspruch Revision ein. Doch diese wurde jetzt abgewiesen, wie der Bonner Anwalt Martin Nitschmann am heutigen Donnerstag auf Nachfrage von regionalHeute.de berichtet. Der Rechtsweg in Deutschland ist damit erschöpft. G. muss die lebenslange Freiheitsstrafe verbüßen und wird mindestens die nächsten 15 Jahre hinter Gittern verbringen.

Quelle:
https://regionalheute.de/goslar/mord-ohne-leiche-bgh-hat-jetzt-im-fall-manczak-entschieden-goslar-harz-1681368764/

...und wird mindestens die nächsten 15 Jahre hinter Gittern verbringen.


Wenn sich da "regionalheute.de" nicht irrt.
Im Strafgesetzbuch findet sich unter § 57a (2) folgender Text:

Als verbüßte Strafe im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 gilt jede Freiheitsentziehung, die der Verurteilte aus Anlaß der Tat erlitten hat.

Quelle:https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__57a.html

Die Untersuchungshaft wird angerechnet. Damit hat G. schon fast 2 Jahre abgesessen, da er seit dem 18.05.2021 inhaftiert ist.

Ich habe in der True Crime Mediathek den Filmfall angesehen

Die großen Kriminalfälle Folge 31 - Der Totmacher Rudolf Pleil

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6b5ux2ldPWw (Video: Die großen Kriminalfälle Folge 31 - Der Totmacher Rudolf Pleil S06/E03 (2007) (360p))

Und war überrascht, dass einige Morde von Rudolf Pleil in /um Vienenburg verübt wurden. Ein Opfer wurde an der Bahnstrecke zwischen Vienenburg und Abbenrode in einem Brunnen "an der Blockstelle 25" versteckt. Erläuterungen und Bilder dazu im Video bei min 11 : 45 und 30:59.
Ob solche Brunnen heute noch existieren bzw mit etwas Aufwand zugänglich wären?
Frage an die Eisenbahn-Fans: Sind an einer (stillgelegten) Bahnstrecke im Harz Bauzäune aufgefallen?

Könnte G regionales "Allgemeinwissen" über Pleils Fälle erlangt und für sich genutzt haben? Dass zB damalige Leichenfundorte auch heute noch von den Einwohnern Vienenburgs gemieden werden?
Ob er mit Frau M (oder ohne) mal dieses Museum in Vienenburg besucht und sich informiert hat, quasi als Hobbydetektiv?

Sämtliche acht Stellwerke, rund um Vienenburg sind auf Fotos zu sehen und das Reiterstellwerk in der Osterwieckerstraße gibt es als Modell.

Quelle: https://nordharz-portal.de/eisenbahnmuseum-vienenburg/ (Archiv-Version vom 09.02.2023)

@Kuno426
Der besagte Brunnen bzw. der Deckel existierte zumindest vor gut 25 Jahren noch. Wenn Du von der L510 Richtung Abbenrode abbiegst, vor dem Bahnübergang rechts.

Ob da Bauzäune an der Bahn sind?...Keine Ahnung

Leider werde ich in den nächsten Jahren vermutlich nicht da hinkommen.
Ich dachte nur, weil ein G oder "MB" in Vienenburg im Hotel war, könnte ein Altversteck nachgenutzt worden sein.

@Kuno426
So wirklich unbekannt ist der Fall dort nicht. Ich hab damals an der Kneipe am Abzweig Abbenrode nach dem betreffenden Bahnübergang gefragt und sofort Auskunft bekommen. Denke mal das kommt öfter vor.

Die Bahnlinie ist auch wieder aktiv, das bedeutet das dort auch ab und an Streckenwärter/Wartungstrupps nach dem Rechten sehen.

Wenn Vienenburg würde ich eher die Teiche Richtung Harzburg favorisieren.

Danke für deine Infos, @ExilHarzer
Ich hatte bisschen die Orientierung verloren mit stillgelegter, verlegter, wieder in Betrieb genommenen Strecke.

Es gibt zwar keine neuen Erkenntnisse, aber die Familie führt derzeit eine großangelegte Suchaktion durch und bittet um Mithilfe.

https://regionalheute.de/findet-karsten-manczak-familie-gibt-nicht-auf-und-bitte-um-hilfe-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1695731281/

jule78 schrieb:Es gibt zwar keine neuen Erkenntnisse, aber die Familie führt derzeit eine großangelegte Suchaktion durch und bittet um Mithilfe.

Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass Karsten M. nicht gefunden werden kann, frage ich mich, was der Suchtrupp glaubt, nach über zweieinhalb Jahren von dem Ermordeten noch finden zu können, falls er irgendwo in der Natur abgelegt worden sein sollte.

Misetra schrieb:Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass Karsten M. nicht gefunden werden kann, frage ich mich, was der Suchtrupp glaubt, nach über zweieinhalb Jahren von dem Ermordeten noch finden zu können, falls er irgendwo in der Natur abgelegt worden sein sollte.

Naja. Also auch nach 2 Jahren können Leichen gefunden werden. Der Zustand dieser ist dann ggf nur unansehnlich.
Aber ganz ehrlich? Wenn ich mich in deren Lage versetzen, dann würde ich auch alles mögliche versuchen, um meinen Vater zu finden. Wie schrecklich muss es denn sein, die ganze Zeit nicht zu wissen, was passiert ist. Keinen ordentlichen Abschied gehabt zu haben? Ich persönlich mache mir nichts aus Gräbern, weiß aber, dass den meisten Menschen es sehr wichtig ist, einen Ort zu haben, wo man hin gehen kann.

Also ich verstehe schon, dass die was finden wollen.
Und ich persönlich hoffe auch, dass noch irgendwas gefunden wird. Auch, wenn ich's selbst für unwahrscheinlich halte.

Mal von dem Bestattungswunsch abgesehen: Martin G. verhöhnt die Familie ja regelrecht mit seinem Schweigen.
Ich persönlich würde wohl auch alles daran setzen, ihn zu finden. Nicht zuletzt um endlich abzuschließen.