kollberg schrieb:Maitre Novion zB ist vermutlich weder vertrottelt noch sind ihm Gesetze rund um die Hundehaltung völlig wurscht. Genau so kam er in diesem Video aber rüber. Interessierte nur nicht so sehr.
Die Außendarstellung der Anwälte ist sowieso ganz interessant. Im Gegensatz zu der Tierheimleiterin oder der gebissenen Helferin sind die Anwälte Profis, die mit Absicht und Kalkül Dinge von sich geben oder eben auch nicht.
Ein Überblick:
Zuerst hatten CE und Elisas Familie
dieselbe Anwältin, Cathy Richard (CR).
Am Mittwoch, den 22.01.20, teilte CR mit, dass sie CE nicht länger vertritt.
https://www.larepubliquedespyrenees.fr/2020/01/23/elisa-pilarski-tuee-par-des-chiens-dans-l-aisne-le-compagnon-change-d-avocat,2653459.phpDaraufhin trat Eric Alligné als Anwalt für Curtis auf (Es gibt aber keine Hundeanwälte, wie CR später richtigstellt) und propagiert direkt Curtis Unschuld:
https://france3-regions.francetvinfo.fr/hauts-de-france/aisne/chien-du-couple-changement-avocat-analyses-adn-zones-ombres-autour-affaire-elisa-pilarski-1778779.html(25.01.20)
Eric Alligné, der neue Anwalt von Christophe Ellul, erklärt dem Pariser, "dass im Stand der Akte nichts darauf hinweist, dass dieser Hund für den Tod von Elisa verantwortlich ist ".
Das Auftreten widerstrebt Richard, ihre Haltung zum Tatablauf ist möglichst neutral, sie veröffentlicht auch keine Details, entsprechend der Anweisung der Untersuchungsrichterin:
kollberg schrieb am 16.02.2020:3. Sie hat keine Hypothesen oder Theorien, über die sie öffentlich reden wird; sie distanziert sich – anlässlich eines Einspielers mit einem Statement von Eric Allingé, dem Anwalt von CE – mE recht deutlich von seinem Auftreten. Sie weigert sich ihrerseits, kategorisch, sich zu Punkten seiner Stellungnahme zu äußern, insbesondere dazu ob Curtis Bisse aufwies.
(16.02.20)
Das ist ein interessanter Punkt. Sie will CE nicht reinreiten, sie sagt gar nichts, obwohl sie es vermutlich besser weiß.
Alligné berichtete noch am 26.01.20 von Bissverletzungen an Curtis Kopf als Unschuldsbeweis:
https://www.bfmtv.com/mediaplayer/video/affaire-elisa-pilarski-l-avocat-de-son-compagnon-ne-croit-pas-a-la-culpabilite-de-leur-chien-curtis-1217780.html0:50
"Curtis hat Bisse auf dem Kopf."
Curtis ist seinen Angaben zufolge auch legal importiert worden:
AVIOLI schrieb am 23.01.2020:Der Hund ist immer auf dem Stand von das I-CAD (Identifizierung von einheimischen Fleischfressern) mit dem Züchter in Holland, aber Herr Ellul kaufte Curtis in guter und ordnungsgemäßer Form, und es wurde sein rechtliches Eigentum. Es wurde legal in französischen Boden importiert. Er ist sein rechtmäßiger Eigentümer.
Alligné stellt Behauptungen im Auftrag seines Mandanten jedenfalls eher "losgelöst von Tatsachen" auf.
So ganz zufrieden schien CE mit Alligné aber nicht zu sein, denn er zog einen weiteren Anwalt hinzu:
"vous pouvez contacter de façon anonyme mon avocat, maître Alexandre Novion."
"können Sie anonym meinen Anwalt Alexandre Novion kontaktieren"
https://www.parisdepeches.fr/2-Societe/4096-Grand_Paris/13901-compagnon_d_Elisa_innocente_chien_Curtis.html Sein FB-Posting vom 02.02.20 ist also vermutlich nach Rücksprache oder in Zusammenarbeit mit Novion entstanden. Die Bissverletzungen an Curtis' Kopf sind vom Tisch. Novion rät offenbar zu mehr "Dossiernähe" bei den Äußerungen über festgestellte Fakten. Er hat vermutlich Akteneinsicht.
Der Anwalt von Sebastian van den Berghe, Demarcq, äußerte sich - vergleichbar mit Richard- am Anfang noch ebenfalls deutlich vorsichtiger. Er weist rückschauend betrachtet schon am 13.02.20 richtigerweise darauf hin, dass die DNA-Untersuchung nicht fristgerecht verkündet werden kann (wie wahr). Er erwähnt aber eine Kluft zwischen der Ermittlungsakte und dem, was in der Öffentlichkeit verkündet wird, er erwähnt, dass es "keinen Mangel an Zeugen" gibt für die chronologischen Abläufe bei den Jägern und er verweist auf Nachfrage des Reporters hinsichtlich Curtis' Täterschaft auf den Anwaltswechsel, nachdem Richard "im Lichte der Akte" Curtis als möglichen Täter nicht ausschloss.
Demarcq verweist auf viele Unsicherheiten, z. B. den genauen Todeszeitpunkt oder auch, dass der Inhalt eines Gesprächs natürlich nicht bewiesen ist, auch wenn verifiziert wurde, dass es ein Gespräch gab.
http://axonais.fr/wp-content/uploads/2020/02/0602_AXO_014-copie.jpg Die Anzahl der Kontakte zwischen CE und EP sowie der jeweilige genaue Inhalt oder die Gesprächsdauer werden nie dezidiert berichtet, obwohl diese ja genau bekannt sein dürften. Auch Novion scheut sich davor:
kollberg schrieb am 22.02.2020:"Wir wissen, dass CE seit Beginn in seinen Aussagen konstant blieb; er sagte, dass seine Lebensgefährtin telefonisch um Hilfe rief, zum letzten Mal am 16. November um 13.19 Uhr. Dass sie um 13.19 Uhr zu ihm sagte: ich werde von Hunden angegriffen: es beißen mich welche ins Bein, es beißen mich welche in die Hand, die Bitte um Hilfe, dann ein Schrei und dann nichts mehr.“
Es gibt nun ein neues Interview mit Demarcq, in dem dieser etwas mehr vorprescht, ich finde auch nicht alles so ganz glücklich, was er sagt.
http://axonais.fr/wp-content/uploads/2020/03/0503_AXO_002-copie.jpgWas aber in Ordnung ist, weil es den Richtigstellungen von Novion entspricht, ist der Hinweis, dass CE anhand der Akte erkannte, dass es keine Bissverletzungen bei Curtis gab.
Ich frage mich, wie CE darauf gekommen ist, dass Alligné nicht der geeignete Anwalt ist. Dieser hatte noch im Januar alles in seinem Sinne verkündet, aber er hat ihn trotzdem kurz danach gegen Novion als offiziell auftretenden Anwalt ausgewechselt.
Andante schrieb:Wobei CE da im wesentlichen nur die sozialen Medien hat, die Jagdlobby aber ganz andere Möglichkeiten.
Seine FB Postings wurden aber von vielen Medien zitiert, die etwas langweiligen Interviews mit Demarcq interessieren hingegen kaum.
Dabei macht er Andeutungen, die man auch ausschlachten könnte, wenn man CE denn unbedingt in ein schlechtes Licht rücken wollte.
Ich glaube nicht an große Verschwörungen mit "Ablenkungs"- oder "Vernichtungsabsicht", ich denke eher, es ist das ganz normale reißerische Vorgehen der Presse, die spannende Informationen weitergibt, egal, wer gerade darunter leiden muss. Es gibt ja auch zu Curtis nunmal ein paar Aspekte, die die Öffentlichkeit interessieren könnte. Wäre Curtis ein Pudel, der den ganzen Tag nur auf dem Sofa lag und ab und zu beim Hundefrisör war, gäbe es weniger zu berichten. Und es stimmt auch, dass anfangs viel Stimmung gegen die Jäger gemacht wurde, die mutmaßlich etwas zu vertuschen haben. Dieser Verdacht hat sich nicht erhärtet und daher suchte man beim anderen Verdächtigen. Lt. Demarcq:
Seps13 schrieb:Vor drei Monaten war es unvorstellbar, dass Curtis schuldig sein könnte.
Es gibt aktuell insbesondere zwei Punkte, die von den Parteien anscheinend subtil platziert werden, um die öffentliche Meinung noch etwas zu beeinflussen: Die Gespräche zwischen CR und EP und der Zustand der Leiche, der nach Angriff mehrerer Hunde aussah.