Wo ist Rebecca Reusch?
26.09.2024 um 19:28Blaubeeren schrieb:"müssen uns an die Fakten halten, haben verschiedene andere Möglichkeiten, die uns präsentiert worden sind, denen gehen wir selbstverständlich nach, aber wir müssen uns an das halten was wir haben.Richtig. aber das man sich an Fakten halten muss, das streitet niemand ab. Aber die gleichen Fakten können auch unterschiedlich interpretiert werden (das sind die sogenannten anderen Möglichkeiten), das kennt man auch von anderen Fällen. Und denen gehen sie eben selbstverständlich nach, d.h. sagt jedoch, dass sie zu diesem Zeitpunkt diesen noch nicht ausreichend nachgegangen sind. Geht man diesen nun wirklich ausreichend nach, kann man aber durchaus weitere Erkenntnisse erhalten.
Blaubeeren schrieb:Insgesamt wird hier im Grunde genommen stets das Gleiche wiederholt.
Ja, das war nervig, es waren Selbstverständlichkeiten, die ständig wiederholt wurden. Ich denke, die Journalisten haben auch ständig erneut versucht ähnliches erneut zu fragen, und ständig die gleiche Antwort erhalten, weil sie die gegebene Antwort nicht überzeugt hatte. Natürlich muss sich die StA an die Fakten halten, aber es gibt eben unterschiedliche Interpretationen solcher Fakten. Entsprechend verbietet ihnen auch niemand weiter an ihrer Theorie festzuhalten. Aber diese Theorie müssen sie eben auch den Richtern soweit darlegen, dass der keine Zweifel hat.
Blaubeeren schrieb:Wie soll man zudem nachermitteln, wo nichts ermittelt werden konnte?Dieses Problem hat man immer, wenn die Beweislage schwierig ist. Es gibt dann häufig mehr als eine Möglichkeit und manchmal kann man diese anderen Möglichkeiten nicht mit ausreichender Sicherheit ausschließen. Und solche nicht ausermittelbaren Möglichkeit können Zweifel bei den Richtern erzeugen (so wie wohl hier).
Ich habe schon mehrfach gesagt, dass das Opfer das Haus nicht lebend verlassen hat, ist nur ein Schluss. Wertet man die vorhandenen Indizien etwas unterschiedlich, dann könnte man es wahrscheinlich auch durchaus anders sehen.
Nur ein Beispiel mit dem Snap. Der Snap hat wohl das Opfer so gezeigt, als würde es kurz danach das Haus verlassen. Dieser Snap wirft eben weitere ungelöste Fragen auf, warum hat sie sich so früh fertig gemacht, obgleich sie später Schule hatte. Diese Frage wird sich nicht beantworten lassen, aber diese Frage bleibt bestehen und ist durchaus von Bedeutung und macht die Bewertung schwierig. Sollte die Wechselwäsche im Bad bei der Bewertung der StA eine Rolle gespielt haben, dieser Snap zeigt, dass sie zu diesem Zeitpunkt wohl kaum mehr vor hatte die Wäsche zu wechseln. D.H. die Wäsche im Badezimmer verliert durch diesen Snap an Bedeutung (falls es überhaupt von Bedeutung war)..
Hätte man wirklich forensische Spuren gefunden, die ein Tötungsdelikt sehr wahrscheinlich gemacht hätte, dann könnte man auch ohne Leiche von einer Tötung innerhalb des Hauses ausgehen, wie z.B. in dem Doppelmordfall in München-Perlach vor ein paar wenigen Jahren. Da wurden die Leichen auch nicht gefunden, der Täter wurde aber wegen Totschlags an seiner Frau und Mord an seiner Tochter verurteilt. Da gibt es dann kaum mehr andere Möglichkeiten, die realistische Zweifel erzeugten.
Hier ist es jedoch anders, hier gibt es zwar kein Lebenszeichen und man muss schon davon ausgehen, dass das Opfer tot ist. Aber ob wirklich das Opfer nicht lebend das Haus verlassen hat, dürfte eben nicht ausreichend sicher sein, denn sonst könnte man durchaus eine Anklage erheben (wie im Münchner Fall) und der Tatverdacht wäre dringend geblieben. Denn es kommt dann m.W. kein anderer als Täter in Frage. Dass das Opfer später nie von Zeugen gesehen wurde (so wie die StA argumentiert hat) ist in der Regel ohne Bedeutung, das sagt genaugenommen nichts, genauso wenig wie fehlende forensische Spuren ein Tötungsdelikt ausschließen. Mit dieser Art der Argumentation sind in anderen Fällen die Angeklagten nicht durchgekommen (wie z.B. im Fall Böhringer). Warum soll es nun plötzlich die StA? Nur weil es zu Lasten des Verdächtigen wäre? Hoffentlich nicht.
Es kommt eben nicht von ungefähr, dass es eine richterliche Anordnung (hallo @emz, das wäre was für Dich) gab (21:50), der zum Ziel hat, den Leichnam zu finden. Wenn es wirklich diese vom StA behauptete Sicherheit gäbe, war das nicht erforderlich.