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Wo ist Rebecca Reusch?

122.005 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Rebecca Reusch?

Wo ist Rebecca Reusch?

27.07.2024 um 19:22
https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/der-fall-rebecca-und-die-raetselhafte-geschichte-der-lila-fleecedecke

Um nochmal auf die Decke zurückzukommen- eine Zeugin soll so eine Decke im Wald- 600 km entfernt gesehen haben. Von den Eb wurde diese Sichtung ignoriert- ebenfalls von der Familie. Warum tut man das? Vielleicht war es ja DIE Decke und somit ein mögliches Beweisstück.


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Wo ist Rebecca Reusch?

27.07.2024 um 19:30
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Warum tut man das?
Weil man priorisieren muss. Weil wir nicht genau wissen, wie der Erkenntnisstand der Ermittler war:

Ob sie anhand des Fotos ausschließen konnten, dass das R.s Decke ist?
Ob sie die Kollegen in Würselen gebeten haben, sich das Stück mal anzusehen?
Ob es noch dutzende von Sichtungen anderer lila Decken in der Republik gegeben hat?
Ob sie es schlicht für abwegig gehalten haben, dass F. die Decke offen bei Aachen im Wald liegen lässt, während er sich bei der Beseitigung der Leiche wohl allergrößte Mühe gegeben hat?

Das kann man skandalisieren und Polizei-Bashing draus machen. Oder man sagt: War ein Hinweis, Hinweis war nicht zielführend. Zu den Akten.


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27.07.2024 um 19:53
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Und mal nur zur Überlegung, wenn F R getötet hätte, wohl gemerkt, er ist bei weiten kein Profi darin,
Ach bitte; Zum Totschläger oder Mörder kann man auch ohne Erfahrung werden.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:hatte auch nicht allzu viel Zeit ihren Körper zu verstecken u
Die Gelegenheiten, falls, wären jedenfalls da gewesen.

Bspw. könnte die Fahrt am späten Dienstag Abend im Schutze der Dunkelheit einer Nachbesserung oder auch einer Umbettung gedient haben.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:as ist doch Humbug, wer würde das dann sagen?
Allgemein, nicht fallbezogen: Für mich nur jemand, der eiskalt und absolut überzeugt von sich davon ausgeht, dass sein Opfer niemals gefunden wird.

Oder jemand, der sich im Rahmen eines Verhörs der ernsten Lage nicht bewusst gewesen ist und mal kurz auf Klugscheißend-cool-lässig machen wollte und weil sich vielleicht auch total surreal wie in nem schlechten Film alles angefühlt haben kann.







@Origines

Deine Beiträge sind wie immer wertvoll und zeugen wirklich jedes Mal von fachlicher Kompetenz.


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27.07.2024 um 19:55
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Das kann man skandalisieren und Polizei-Bashing draus machen. Oder man sagt: War ein Hinweis, Hinweis war nicht zielführend. Zu den Akten.
... wenn man aber doch so im Dunkeln tappt um das Verschwinden von Rebecca- klammert man sich da nicht an jeden Strohhalm? Der Vater der Zeugin soll die Decke einige Zeit vorher ja auch schon gesehen haben, mit einer Tüte dabei- in der ein Pullover stecke. (Um genau zu wissen, dass es ein Pullover war, muss er ja zumindest reingeschaut haben, wenn nicht sogar diesen herausgenommen haben. Evtl konnte er dann auch dazu aussagen, welche Farbe der Pullover hatte etc.) Also ich sehe den Hinweis nicht als unerheblich an.


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27.07.2024 um 20:08
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:... wenn man aber doch so im Dunkeln tappt um das Verschwinden von Rebecca- klammert man sich da nicht an jeden Strohhalm?
Es gab bislang 3000 Hinweise. Das sind im Polizeijargon 3000 Spuren. 3000 Strohhalme. Spuren werden priorisiert und abgearbeitet. Einer lila Fleecdecke im Kummersdorfer Wald wäre intensiver nachgegangen worden als einer lila Fleecdecke auf Island.

Und die Hinweisgeberin (wie auch deren Vater, die BZ oder wir) wissen nicht, wie die Spur abgearbeitet worden ist. Ich hatte Möglichkeiten genannt. Aus diesem Nichtwissen kann man nur dann auf ein Nichtstun schließen, wenn man bösgläubig ist. Oder ahnungslos.


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27.07.2024 um 20:28
Zitat von OriginesOrigines schrieb:gab bislang 3000 Hinweise. Das sind im Polizeijargon 3000 Spuren. 3000 Strohhalme. Spuren werden priorisiert und abgearbeitet. Einer lila Fleecdecke im Kummersdorfer Wald wäre intensiver nachgegangen worden als einer lila Fleecdecke auf Isl
Aber warum, wenn man nichts in der Hand hat?
Die Polizei muß doch zumindest ausschließen, dass es besagte Decke ist. Immerhin könnten sich daran Spuren befinden... Und sie hätten einen weiteren Ort auf dem Zettel in Verbindung zu dem Fall.
Vllt. haben sie dies getan und nur nicht öffentlich kommuniziert. Es ist zu hoffen.


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27.07.2024 um 20:42
Zitat von SkyLSkyL schrieb:Vllt. haben sie dies getan und nur nicht öffentlich kommuniziert. Es ist zu hoffen.
das ist doch selbstredend! Natürlich konnten sie das ausschließen, dass es sich um die Decke aus dem Fall handelt. Und wenn selbst die Familie abwinkt, dann ist doch klar, dass die gefundene Decke abweicht von der besagten. Verstehe nicht, warum das immer wieder verbalisiert wird.


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27.07.2024 um 21:40
Zitat von SkyLSkyL schrieb:Vllt. haben sie dies getan und nur nicht öffentlich kommuniziert.
Nochmals, auch wenn ich mir wie ein Grundschullehrer vorkomme und @fortylicks es eigentlich schon trefflich zusammengefasst hat:

Alle Spuren in einem Mordfall werden und wurden abgearbeitet. Das ist Routine. Das ist Ermitteln in alle Richtungen. Die Hinweisgeberin hatte ein Foto gemacht. Dies ließ sie den Ermittlern zukommen. Vielleicht konnte schon anhand des Fotos ausgeschlossen werden, dass es sich um R.s Fleecdecke handelte. Vielleicht wurde die lokale Polizei gebeten, die Decke in Augenschein zu nehmen. Vielleicht wurde entschieden, dass der Berliner Maurerweg und ein Wald in Würselen keine Beziehung zueinander aufweisen. Dann wird das in einem Aktenvermerk erläutert, der die Spur abschließt. Das will der StA so und auch die Gerichte wollen das so (Aktenwahrheit und Aktenklarheit).

Und dann wurde vermutlich (wir wissen es nicht) nichts weiter veranlasst. Weil nichts zu veranlassen war. Wer kann das besser beurteilen? Die Ermittler, die sämtliche Details kannten/kennen oder die Hinweisgeberin oder gar die Zeitung, die nur berichtet? Das ist doch Quatsch.

Die Ermittler haben viele Erkenntnisse, die nicht öffentlich bekannt sind. Es gibt kein wöchentliches Infoblatt, welche Spuren mit welchem Ergebnis abgearbeitet wurden und was die Polizei als nächstes vorhat. Es gibt auch keine Pressekonferenz zu jedem TikTok-Stream oder Zeitungsartikel. Es gibt zwar eine allgemeine Auskunftspflicht, aber die endet spätestens dort, wo öffentliche Informationen die Ermittlungsarbeit beeinträchtigen würden.

Es ist einfach absurd, wie sehr auf einen unbedeutenden Umstand abgefahren wird, weil davon berichtet wird. Da muss man sich doch ein bisschen Hirn machen! Es gibt sehr viele sehr gute Podcasts und Dokus v.a. der öffentlich-rechtlichen Sender, die tiefe Einblicke in die Arbeit einer Mordkommission gewähren. Auch weil die Polizei daran interessiert ist, ihre Arbeitsweise einer breiten Öffentlichkeit zugänglicher zu machen. Da wird dann erläutert, warum man das im Fall xy so und das so gemacht hat.

Und wer sich mal die Mühe gemacht hat, einen Strafprozess live zu verfolgen, für den ist das alles nichts Neues. Dort sagen die Ermittler unter Wahrheitspflicht darüber aus, was sie gemacht haben. Und sie müssen Rede und Antwort stehen, warum sie etwas nicht getan haben.

Das ist sinnvoller, wie auf jede Sau zu springen, die gerade durchs Dorf gejagt wird. Das war hier die letzten Seiten so prototypisch, obwohl es immer wieder mit Aufklärung versucht wurde. Die Empörungsgesellschaft ist stärker. Man muss sich irgendwie besser fühlen, wenn man sich über irgendetwas oder -jemand empören kann. Das prägt auch immer mehr unsere Demokratie, aber das ist ein anderes Thema.


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27.07.2024 um 22:38
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Das ist sinnvoller, wie auf jede Sau zu springen, die gerade durchs Dorf gejagt wird. Das war hier die letzten Seiten so prototypisch, obwohl es immer wieder mit Aufklärung versucht wurde. Die Empörungsgesellschaft ist stärker. Man muss sich irgendwie besser fühlen, wenn man sich über irgendetwas oder -jemand empören kann. Das prägt auch immer mehr unsere Demokratie, aber das ist ein anderes Thema.
Nein, aber ich habe ein Interesse daran zu erfahren, warum die Decke ausgeschlossen wurde. Schade, daß Journalisten da nicht mehr drüber berichten können/wollen.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Die Ermittler haben viele Erkenntnisse, die nicht öffentlich bekannt sind. Es gibt kein wöchentliches Infoblatt, welche Spuren mit welchem Ergebnis abgearbeitet wurden und was die Polizei als nächstes vorhat. Es gibt auch keine Pressekonferenz zu jedem TikTok-Stream oder Zeitungsartikel. Es gibt zwar eine allgemeine Auskunftspflicht, aber die endet spätestens dort, wo öffentliche Informationen die Ermittlungsarbeit beeinträchtigen würden.
Logisch, da bräuchten sie in solch medienwirksamen Fällen einen eigenen Pressesprecher nur für den Fall. Ganz abgesehen davon, dass es Täterwissen gibt und Datenschutz für weitere Personen ( Zeugen, Bekannte etc.)

Ich finde den Fall einfach sehr verzwickt. Mal abgesehen davon, ob F. der Täter ist oder nicht, finde ich den langen Status als Tatverdächtigen grenzwertig. Ihm ggü, aber allen voran den Kindern von F. und J. . Was ist, wenn die Gesundheit der Kids leidet ( z.b. durch Ausgrenzung oder Mobbing?) .aber dies wäre auch eine andere Diskussion.
Es bleibt zu wünschen, dass Rebeccas Schicksal endlich aufgeklärt werden kann. Natürlich damit Rebecca sofern man das so nennen will Gerechtigkeit wiederfährt.


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27.07.2024 um 22:45
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Es gab bislang 3000 Hinweise. Das sind im Polizeijargon 3000 Spuren. 3000 Strohhalme. Spuren werden priorisiert und abgearbeitet. Einer lila Fleecdecke im Kummersdorfer Wald wäre intensiver nachgegangen worden als einer lila Fleecdecke auf Island.
5,5 Jahre ist eine superlange Zeit sich um 3000 Strohhalme zu kümmern- und ich meine mich zu erinnern, dass die Familie sich über die Ermittlungsarbeit beschwert hat und geäußert hat, es würde sich nur auf F. eingeschossen. Für mich ein Grund nicht nachvollziehen zu können, dass das mit der Decke- 600km weit- nicht von Bedeutung wäre. Denn falls sie es war, könnte sie F. ja möglicherweise entlasten.


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27.07.2024 um 22:54
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:5,5 Jahre ist eine superlange Zeit sich um 3000 Strohhalme zu kümmern- und ich meine mich zu erinnern, dass die Familie sich über die Ermittlungsarbeit beschwert hat und geäußert hat, es würde sich nur auf F. eingeschossen. Für mich ein Grund nicht nachvollziehen zu können, dass das mit der Decke- 600km weit- nicht von Bedeutung wäre. Denn falls sie es war, könnte sie F. ja möglicherweise entlasten.
Das meinst Du doch nicht ernsthaft? 3000 Hinweise in ca. 1250 Arbeitstagen mal so abarbeiten? Das sei eine superlange Zeit? Weißt Du, was hier für Recherchearbeit, Ermittlungen, Ausschlüsse, Nachfragen etc. von Nöten ist? Offenbar nicht.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Mutter sinngemäß sich so über die Polizei äußerte, die bei ihr zu Hause war, sie meine, sie müsse wohl bald anbauen. Es mag sein, dass die Familie denkt, die EB hätten sich auf F. "eingeschossen". Dass sie das subjektiv so empfinden, steht ihnen zu. Jeder vernünftige Mensch weiß, dass dem nicht so ist, da sie allen Spuren soweit wir wissen nachgegangen sind bzw nachgehen, inkl. anderen Szenarien, die halt weitestgehend ausgeschlossen werden konnten.


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27.07.2024 um 22:57
Zitat von autor77autor77 schrieb:ie F. ja möglicherweise entlasten.

Das meinst Du doch nicht ernsthaft? 3000 Hinweise in ca. 1250 Arbeitstagen mal so abarbeiten? Das sei eine superlange Zeit? Weißt Du, was hier für Recherchearbeit, Ermittlungen, Ausschlüsse, Nachfragen etc. von Nöten ist? Offenbar nicht.
Da arbeitet doch nicht ein Ermittler alleine- sondern eine ganze Arbeitsgruppe- sicher konnte man von den 3000 Hinweisen auch einige sicher sofort ausschließen oder gar nicht überprüfen. Aber eine Decke kann man überprüfen.


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27.07.2024 um 23:04
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Da arbeitet doch nicht ein Ermittler alleine- sondern eine ganze Arbeitsgruppe- sicher konnte man von den 3000 Hinweisen auch einige sicher sofort ausschließen oder gar nicht überprüfen. Aber eine Decke kann man überprüfen.
Da arbeitete mal eine Arbeitsgruppe dran, nach 5,5 Jahren sicherlich nicht mehr. Der Fall ereignete sich nunmal in Berlin. Ich weiß zwar nicht wo du lebst,ich lebe in Berlin und bekomme täglich mit, was hier geschieht und welche Verbrechen hier aufgeklärt werden müssen.
Wäre schön. wenn man die Diskussion über diese 600 km entfernt entdeckte Decke und die etwaige Einschätzung der EB dieser nun mal wieder beenden könnte. Diese Decken gab und gibt es für gerade mal 5 Euro überall.


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27.07.2024 um 23:09
Zitat von Choron61Choron61 schrieb:Wäre schön. wenn man die Diskussion über diese 600 km entfernt entdeckte Decke und die etwaige Einschätzung der EB dieser nun mal wieder beenden könnte. Diese Decken gab und gibt es für gerade mal 5 Euro überall.
Okay- ich werde dazu jetzt nichts mehr schreiben. Ich fand es nur denkwürdig, dass der Vater der Zeugin diese Decke auch in Verbindung mit einem Pullover gesehen hat- dass hat halt für mich persönlich schon den Anlass ergeben, diesem Hinweis zumindest mit einem Telefonat mal nachzugehen. Aber okay- lassen wir es dabei...


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28.07.2024 um 01:04
Zitat von SkyLSkyL schrieb:Ich finde den Fall einfach sehr verzwickt. Mal abgesehen davon, ob F. der Täter ist oder nicht, finde ich den langen Status als Tatverdächtigen grenzwertig. Ihm ggü, aber allen voran den Kindern von F. und J. . Was ist, wenn die Gesundheit der Kids leidet ( z.b. durch Ausgrenzung oder Mobbing?) .aber dies wäre auch eine andere Diskussion.
Für verzwickt halte ich den Fall eigentlich gar nicht. Die Beweise reichen halt nicht für die Anklage, noch nicht, oder besser gesagt für eine einigermaßen sichere Verurteilung. Denn einmal freigesprochen, kann er nie wieder angeklagt werden. Aber da immer noch ermittelt wird, gilt es halt abzuwarten.

Man kann F doch nicht vom Tatverdacht freisprechen, nur weil er zwei Kinder hat, wobei das zweite Kind kam, als er schon längst unter Tatverdacht stand. Dass der Fall derartig im öffentlichen Interesse steht, dafür können doch die Ermittler nichts. Dafür ist einzig die Familie verantwortlich, die das ganz gezielt so inszeniert hat.


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28.07.2024 um 06:44
Mord verjährt nicht. Und es ist zwar nicht erwiesen, dass R. ermordet worden ist - aber es gibt eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass es so war. Wenn wir bei Totschlag bleiben, dann beträgt die Verjährung auch noch 30 Jahre.

Damit kann die StA den Fall offen lassen. Und das sollte sie auch. So lange, dass sie F. nicht nur auf die Anklagebank setzen kann, sondern auch davon ausgehen darf, es endet mit einer Verurteilung. Ein hinreichender Tatverdacht berechtigt zwar zur Anklageerhebung. Aber das bedeutet nur, dass eine Verurteilung wahrscheinlicher ist als ein Freispruch. Diese Situation mögen wir vielleicht schon haben. Aber die StA will sich relativ sicher sein, dass F. verurteilt wird. Auf die Gefahr des Strafklageverbrauchs hat @emz gerade hingewiesen.

@SkyL und @Pusteblume82, Ihr betrachtet den Fall recht emotional und Ihr ignoriert die Sachlage, die seitenlange Hinweise hier, warum die Familie mit ihren unsubstantiierten Vorwürfen nicht Recht haben kann. Warum sie die Polizei kritisiert, ja kritisieren muss, um nicht F. für den Täter zu halten (was sie zerreissen würde). Und warum Hinweisgeber die Bedeutung ihres Hinweises anders betrachten/empfinden, als die bearbeitenden Beamten. Das ist normal. Da gab es die letzten Tag hier wirklich einige sehr guten Beiträge, die auch sehr emphatisch waren, was die Situation der Familie betrifft - in die sie sich selbst gebracht hat.
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:5,5 Jahre ist eine superlange Zeit sich um 3000 Strohhalme zu kümmern- und ich meine mich zu erinnern, dass die Familie sich über die Ermittlungsarbeit beschwert hat und geäußert hat, es würde sich nur auf F. eingeschossen.
Es ist schade, wenn Ihr einfach das Geraune und Geblubber der Gazetten oder der Familie (die F. scheinbar um jeden Preis verteidigen möchte) unreflektiert nachbetet. Es ist auch schade, wenn Ihr so gar keine Vorstellung davon habt, wie eine Mordkommission arbeitet. Ich hatte schon auf die vielen guten Podcasts hingewiesen, völlig willkürlich kommt mir z.B. "Die Spur der Täter" vom MDR. Das ist seriöser Journalismus, da erläutern Polizisten oder StA, warum und wieso. Und geben auch Fehler zu, weil man sich z.B. zu sehr auf Personen "eingeschossen" hat.

In den ersten Wochen des Verdachts eines Tötungsdelikts wird das ganz große Besteck aufgefahren: Soko oder Ermittlungsgruppe mit 20 Beamten, Spurensicherung, Hundertschaften im Wald, Befragungen, Datenabgleich usw. So werden - ohne dass wir es wissen - sämtliche Geschwindigkeitsmessanlagen ("Blitzer") bzw. deren Fotos ausgewertet. Und da gibt es in Brandenburg viele. Wie sieht das aus: Die Fotos aller erfassten Kfz werden per Hand (!) auf das Kennzeichen überprüft. Das sind vielleicht Hunderte. Da darf es keine automatisierte Auswertung geben (Datenschutz). Oder sie ist technisch schlicht nicht möglich. Am Ende ist das dann 1 (!) Spur, die erfolglos abgearbeitet wurde. Hinweis ist also nicht Hinweis. Nicht jeder Hinweis ist in 5 Minuten erledigt.

Nach vier Wochen oder drei Monaten - je nachdem - wird das Personal radikal zurückgefahren, weil es eben nicht nur einen Mordfall pro Jahr gibt. Und es zu erwarten ist, dass es nun dauert, nachdem keine schnelle Aufklärung erfolgt ist. Aktuell dürften noch zwei oder drei Beamte an dem Fall arbeiten - neben anderen Fällen, die oftmals vorgehen, weil sie aktueller sind. Die prüfen aber noch immer jeden Hinweis, arbeiten die Spur ab. Das würde natürlich sofort hochgefahren, wenn z.B. die Leiche gefunden werden würde.

Tatverdächtiger zu sein widerspricht nicht der Unschuldsvermutung. Es ist ein Sonderopfer, das der Verdächtige gegenüber der Gesellschaft und dem Strafanspruch des Staates erbringen muss. Deshalb darf man auch erst dann jemanden beschuldigen, wenn es einen entsprechenden Tatverdacht gibt. Dafür gibt es keine Entschädigung (außer für Haft).


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28.07.2024 um 08:38
Die lila Decke hat mich auch lange beschäftigt aber ich kam zu dem Schluss, dass man schlichtweg nicht weiß, dass sich niemand drum gekümmert hätte. Dass diese dann weg war, ja kann viele Gründe haben. Ich will nicht glauben, dass eine lila Decke irgendwo in Deutschland in einem Wald ignoriert wurde.

Eine lila Decke im Schwimmbad oder auf einem Spielplatz wäre sicher nicht von hoher Relevanz.

Aber was ich fatal finden würde, wenn der Familie ein Foto der Decke gezeigt wurde, die sagen, mhm. Kenn ich nicht.und Polizei sagt dann: gut, falsche Spur.

Für die Familie könnte eine richtige Spur bedeuten, der Wahrheit näher zu kommen. Ich kann mir vorstellen dass sie wissen möchten was mit Rebecca passiert ist aber ob sie wissen möchten, wenn es F war? Ich sehe die Familie so, dass sie nach dem Prinzip leben "was man nicht sieht ist nicht da" und in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Kind, ihre Schwester, deren Tante .. verschwunden ist mag das pervers klingen aber ich meine das in Bezug auf eine heiße Spur zu Rebecca. Gibt's keine. Keine Spuren, keine leiche, er war's nicht bis das Gegenteil beweisen ist.

Ich will mir nicht vorstellen wie das sein muss. Diese Menschen werden ja nicht blöd sein? Wie kann man so bedingungslos und blind vertrauen und zwar alle Menschen der Familie? Aber gut wir wissen ja nicht, worüber die Familie am Mittagstisch redet. Wie sich das anfühlen mag, wenn wieder was über den Fall in der Zeitung steht..

Ich bin so hin und her gerissen zwischen: wow was für ein Rückhalt! Und: aber da sind noch andere Kinder in der Familie.. was, wenn doch??


Was ist hier gemeint, dass der Vater Decke und Pullover wo gefunden haben mag?


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Wo ist Rebecca Reusch?

28.07.2024 um 09:15
Zitat von Kabuki3000Kabuki3000 schrieb:Was ist hier gemeint, dass der Vater Decke und Pullover wo gefunden haben mag?
Damit ist gemeint, dass außer einer Hinweisgeberin selbst auch ihr Vater eine lila Decke im einem Wald bei Aachen-Würselen gesehen hat und bei dieser Decke auch Pullover und etwas Graues gelegen haben sollen.

Quelle: Podcast „Das Ende - Im Dunkeln“ – Episode 8, ab Minute 07:07.

Youtube: Das Ende| Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch | E8 | Podimo
Das Ende| Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch | E8 | Podimo
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Zitat von Kabuki3000Kabuki3000 schrieb:Ich will nicht glauben, dass eine lila Decke irgendwo in Deutschland in einem Wald ignoriert wurde.
Du erfährst in der Episode auch, dass der Fund dieser Decke nicht ignoriert wurde.


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28.07.2024 um 09:53
Zitat von MariaMelusineMariaMelusine schrieb:Du erfährst in der Episode auch, dass der Fund dieser Decke nicht ignoriert wurde.
Die Antwort der StA Glage bleibt aber offen.


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28.07.2024 um 10:46
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Die Antwort der StA Glage bleibt aber offen.
Das sieht so aus (habe mir jetzt nicht die ganze Folge nochmals angehört).

Was bleibt uns dann?

Das hängt davon ab, ob man der Polizei oder der StA und ihren Auskünften grundsätzlich traut oder misstraut.

SpoilerDabei setze ich voraus, dass die Hinweisgeberin, Ann-Kathrin, glaubhaft ist und sich die Dinge im Wesentlichen auch so zugetragen haben. Im Detail erinnert man sich an ein Telefongespräch nach mehreren Monaten nicht mehr im Wortlaut. Aber sinngemäß, gepaart mit ihrem persönlichen Eindruck. So wie andere Hinweisgeber scheint sie enttäuscht gewesen zu sein, wie ihr Hinweis in Berlin aufgenommen worden sei. Wie auch bei anderen fühlt sie sich ignoriert.

Glaubt man, die Polizei einer Hinweisgeberin gegenüber behauptet, ein Hinweis hätte keine Relevanz, obwohl sie in Wirklichkeit zu faul, zu dumm oder zu voreingenommen war? Oder ist sie nur zu bequem, in den Akten bzw. im System nachzusehen? Eigentlich Wichtigeres zu tun hat? Der Beamte zwar im Kopf hat, dem sei man nicht weiter nachgegangen, aber nicht mehr weiß warum?

Jedenfalls muss irgendjemand entschieden haben, dass diese "Deckenspur" nicht intensiv verfolgt wird (Spurensicherung, Laboruntersuchung, DNA, Fasergutachten usw.). Das ist gemeinhin der Ermittlungsleiter. Das kann daran liegen - wir wissen es nicht - dass 100 Fleecdecken aus dem Bundesgebiet gemeldet worden waren, es aber keinerlei Hinweise gab, dass F. an diesen Orten nach dem 18.02.2019 gewesen ist. Und ich bin mir sicher, dass er ziemlich lückenlos überwacht wurde, seitdem er zum Beschuldigten geworden war. Man musste ja hoffen, dass er den Ablageort der Leiche noch einmal aufsuchte. Eine Reise nach Aachen wäre bestimmt aufgefallen.

All das will man einem Hinweisgeber nicht erzählen. Das geht die nichts an. Deshalb ruft auch StA Glage nicht bei den beiden netten jungen Damen zurück, weil er nichts sagen könnte, was über "keine Relevanz" hinaus geht.

Nur wenn man an eine Tötung/Entführung durch einen unbekannten Dritten glaubt, dann ist die Decke wichtiger. Denn der könnte R. oder ihre Sachen nach Aachen verbracht haben. Den bösen Dritten gibt es aber nicht. Zumindest keine Spur von ihm.


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