So sieht lt. Post
Beitrag von Sector7 (Seite 922) (auch im Wiki) ein Kesy-Foto aus:
Das ist nur ein Beispielsfoto, zeigt aber, dass sich evtl. Fehler bei der Erfassung (undeutlichen Kennzeichen usw.) erkennen ließen. Es zeigt auch, dass (im Gegensatz zu Geschwindigkeitskameras) das Gesicht des Fahrers nicht erfasst wird.
Interessant ist auch, dass der Twingo wohl nur einmal an der Ausfahrt Friedersdorf (Ausfahrt 2 BAB 12) erfasst wurde, nämlich bei der Fahrt auf der BAB 12 Richtung Osten am Tag des Verschwindens von R. um 10.47 Uhr. Über den Zeitpunkt der Rückfahrt liegen mir keine Informationen vor. Die nächste Kesy-Erfassung auf der BAB 12 erfolgt Frankfurt/Oder. Dort wurde der Twingo nicht erfasst.
Das bedeutet, dass der Twingo zwischen der Ausfahrt Storkow (Ausfahrt 3 der BAB 12) und der Ausfahrt Frankfurt/Oder die BAB verlassen hat. Aufgrund der Sichtungen durch Zeugen konzentrierte man sich schnell auf die Ausfahrt Storkow, zumal F. dort noch familiäre Bindungen hatte und die Gegend gut kannte. Auch gab es die Zeugenaussagen (u.a. Reiterinnen), die zumindest auf seine Anwesenheit im Kummersdorfer Wald hindeuteten.
Nochmals: Eine Rückfahrt wurde am 18.02.2019 nicht registriert. Das kann bedeuten, dass der Twingo über die Ausfahrt Friedersdorf (Ausfahrt 2 der BAB 12, dort wo Kesy an der Brücke installiert ist) zurück nach Berlin gefahren ist. Das würde rein geographisch Sinn machen, weil diese Ausfahrt dem Wolziger See und Umgebung näher ist. Und Kesy konnte Fahrten über diese Ausfahrt Richtung Berlin nicht erfassen (was der Fahrer nicht wissen konnte).
Das alles dürfte der Hintergrund für die Suchaktionen der Polizei im Gebiet um Kummersdorf, v.a. im Kummersdorfer Wald, im angrenzenden Storkower Kanal sowie am Wolziger See gewesen sein.
Über die Fähigkeiten und Grenzen von Blut-, Leichen- und Mantrailer-Hunden (hier schon x-fach diskutiert, einfach mal die Suche benutzen) verweise ich zudem wieder auf den wirklich guten Podcast von Miriam Arndts und Lena Niethammer "Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch" (kostenfrei auf Youtube):
Podcast Rebecca Folge 4Kurz und gut: Wenn ein Hund nichts findet, also nicht anschlägt, dann heißt das nicht, dass etwas nicht da ist. Es kann genauso da sein und der Hund kann es nicht riechen. Der Hundeeinsatz ist dann ein Nullum. Er beweist nichts und er widerlegt nichts. Das betrifft auch auch die fehlende Reaktion von Leichenspürhunden im Kofferraum des Twingo.
Ob Leichenspürhunde auf Autobahnen und vielbefahrenen Straßen nach mehreren Tagen noch den Leichengeruch einer in einem Fahrzeug transportierten Leiche wahrnehmen können, würde ich ins Reich der Legenden verweisen. Ich meine, die ganze Aktion diente dazu, den Tatverdächtigen einzuschüchtern und ihn zum Reden zu bewegen. Was misslang.