Wo ist Rebecca Reusch?

rhapsody3004 schrieb:Ja, was für dumme Zufälle aber auch. Aber ja, theoretisch hätte es die geben können.

So zufällig ist das gar nicht. Zum Beispiel könnte er eine größere Menge Bargeld transportiert haben. Nicht unüblich in solchen Kreisen und dafür muss man keine "große Nummer" sein. Selbst bei einem Kleindealer kommen da pro Woche schnell mal beträge mit 3 Nullen zusammen. Dafür muss es nicht mal Kokain sein, da langt(e) Cannabis.

capslock schrieb:So zufällig ist das gar nicht.

Meinte damit und das angeblich alles am Tag des Verschwindens seiner Schwägerin.

Ausgerechnet da soll er am Morgen oder frühen Vormittag spontan einen Auftrag erhalten haben oder es gab zufällig was zu klären - auch am nächsten Abend dann nochmal?

Aber ja, Zufälle, besonders theoretisch, gibt es.

@Rotkäppchen
„ Er“ hat es erklärt, seinem Schwiegervater. Wieso eigentlich? Jemand, der so etwas als Ausrede bzw Begründung seiner Familie offenbart, der hat es dann wohl nicht das erste mal gemacht. Ausgerechnet am Tag des Verschwindens der jüngsten Tochter der Familie, macht der TV überraschend eine Tour um was, den großen Zampano Kurier der Szene zu geben? Einfach so, ohne Vorgeschichte bzgl Drogen? Wenn er so etwas getan hat, an seinem freien Tag nach einer feuchtfröhlichen Feier, dann hat er das unter Garantie nicht erstmalig getan. Wer so ein lukrative Nebenbusiness, mit solchen Aufwand , zusätzlich zum Dasein als Koch und Ehemann/ Vater betreibt, der sollte ja eigentlich damit auch reichlich Cash machen. Und das dürfte den Angehörigen uG nicht unbekannt gewesen sein.
Wenn der einzige Mann ( zumindest in dem Haus), regelmässig solchen Tätigkeiten mittels Familienauto nachgeht, da wundert es mich wirklich, dass er es seinem Schwiegervater großartig beichten musste, ausgerechnet an dem Tag.

Spätestens nachdem all das , was man zwischenzeitlich weiß, öffentlich wurde, hätte doch gesundes Misstrauen aufkommen müssen innerfamilär. Der Mann hat Frau und ein Kleinkind und macht Drogenfahrten? Drogen im Familienauto? In dem Zustand fährt er montags im Berliner Verkehr und man lässt sich mit so einer Ausrede abspeisen?
Nun ja, wer’s glaubt. Warscheinlich war das die rettende Idee des TV, die einzige Ausrede, von der der TV annahm, dass der nette Schwiegervater sie gelten lassen würde… weil Drogen und man weiß ja, die böse Mafia… da kann man schon mal an zwei Tagen mit dem Miniflitzer, die Familie zu Hause alleine suchen lassen nach der jüngsten Tochter.
Das mit der angeblichen dringenden, nicht aufschiebbaren Tour in die Pampa, war wohl das einzige, was ihm eingefallen ist. Ich denke, dass haben ihm auch die EB nicht geglaubt. Dass ihm die Familie das glaubt, beruht worauf? Weil er das schon öfters montags so gemacht hat?

capslock schrieb:Weshalb denn eine große Nummer?

Dass er Angst um Leib und Leben haben müsste.

frauZimt schrieb:Sein Glück ist, dass die Leiche des Mädchens bisher nicht gefunden worden ist.

Sein Glück, wenn man so will, ist, dass sein verwandtschaftliches Umfeld angibt, von seiner Unschuld überzeugt zu sein.

rhapsody3004 schrieb:Ausgerechnet da soll er am Morgen oder frühen Vormittag spontan einen Auftrag erhalten haben oder es gab zufällig was zu klären - auch am nächsten Abend dann nochmal?

Es kann gut sein, dass da jemand Unfreundliches nicht zum Ersten mal anrief. Vielleicht wurden diese Treffen (auch wegen Geld) vor sich hergeschoben. Ggf war er schon öfter säumig und nun musste, egal wie müde und betrunken und/oder breit hingefahren werden. Ggf um zu verhindern, dass jemand kommt, um sich zu holen, was er meint, was ihm gehört.

Wiedergast schrieb:Dass er Angst um Leib und Leben haben müsste.

Dafür muss man keine große Nummer sein. Die Sprache in diesen Kreisen ist Gewalt. Da geht es immer auch darum Positionen zu behaupten und sich "nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen". Es ist wichtig schnell überproportional viel Gewalt anzuwenden, weil man sich ausserhalb des Gesetzes bewegt und sicherstellen muss, dass man respektiert wird und das man nicht betrogen oder selbst attackiert wird. Sowas darf man nicht aus der bürgerlichen perspektive heraus beurteilen und schon gar nicht, weil man Breaking Bad gesehen hat oder so.

calligraphie schrieb:um was, den großen Zampano Kurier der Szene zu geben?

Überzogen, war gar nicht nötig. Wer mit solchen Kriminellen zutun hat, lernt sehr schnell, dass man sich entweder fügt, oder selber extrem gewaltbereit handelt.

calligraphie schrieb:Weil er das schon öfters montags so gemacht hat?

Und wenn dann evtl für seinen Kollegen- oder Bekanntenkreis, nie im Leben im großen Stil

Wiedergast schrieb:Und wenn dann evtl für seinen Kollegen- oder Bekanntenkreis, nie im Leben im großen Stil

Was ist denn für dich "im großen Stil"?

capslock schrieb:Dafür muss man keine große Nummer sein. Die Sprache in diesen Kreisen ist Gewalt. Da geht es immer auch darum Positionen zu behaupten und sich "nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen". Es ist wichtig schnell überproportional viel Gewalt anzuwenden, weil man sich ausserhalb des Gesetzes bewegt und sicherstellen muss, dass man respektiert wird und das man nicht betrogen oder selbst attackiert wird. Sowas darf man nicht aus der bürgerlichen perspektive heraus beurteilen und schon gar nicht, weil man Breaking Bad gesehen hat oder so.

Und das weißt du woher?
Für mich war er, wenn überhaupt einer unter vielen Kurieren, die ab und an, wenn überhaupt kleine Mengen abgeholt hat und die holt man bei ebenso kleinen Fischen ab. Der kommt nicht an die Großen

capslock schrieb:Was ist denn für dich "im großen Stil"?

Das bedeutet für mich, dass er mit einem Mittelsmann, Mittelsmann und noch etlichen wenn überhaupt zu tun hatte

calligraphie schrieb:„ Er“ hat es erklärt, seinem Schwiegervater. Wieso eigentlich? Jemand, der so etwas als Ausrede bzw Begründung seiner Familie offenbart, der hat es dann wohl nicht das erste mal gemacht.

Die Erklärung meine ich in dem Fall speziell auf die Details bezogen, wie die Drogen verpackt/versteckt waren.

calligraphie schrieb:Spätestens nachdem all das , was man zwischenzeitlich weiß, öffentlich wurde, hätte doch gesundes Misstrauen aufkommen müssen innerfamilär. Der Mann hat Frau und ein Kleinkind und macht Drogenfahrten? Drogen im Familienauto? In dem Zustand fährt er montags im Berliner Verkehr und man lässt sich mit so einer Ausrede abspeisen?

Da ist so vieles....
Die Drogenfahrten, Lügen, schaut Pornos während er mit der minderjährigen Schwester seiner Frau alleine ist (wohl noch das harmloseste davon, aber trotzdem etwas merkwürdig, besonders in dem ganzen Kontext).
Ich persönlich kann dieses scheinbar bedingungslose Vertrauen nicht nachvollziehen.
Nun gut, jeder Mensch ist anders.

@sallomaeander
Das müssen sie sein ( überzeugt ) Das Vertrauen ist der Kleister, der den Status Quo aufrechterhält. Wenn das an einer Ecke im Gefüge bröckeln würde, dann wäre es vorbei mit der Harmonie.
Familien funktionieren so. Wahre True Crime Crime Fans werden das Phänomen kennen. Und wären die Indizien und Beweise auch noch so erdrückend, selbst nach Verurteilungen heißt es oft, mein Mann/ Sohn/Tochter usw macht so was nicht. Niemals, er ist gar nicht der Typ usw.

calligraphie schrieb:Und wären die Indizien und Beweise auch noch so erdrückend, selbst nach Verurteilungen heißt es oft, mein Mann/ Sohn/Tochter usw macht so was nicht. Niemals, er ist gar nicht der Typ usw.

Dieses Phänomen ist mir auch aus diversen Fällen bekannt. Was man hier aber nicht vergessen sollte:
Der TV ist Js Ehemann. Bei ihr könnte ich das verstehen. Was ist aber mit dem Rest von Rebeccas Familie? Schließlich geht es nicht um das Verschwinden mit vermutlichem Tötungsdelikt an einer nicht verwandten Person, sondern um das eigene Kind, die Schwester... Das ist mMn nochmal eine andere Nummer. Da muss das Vertrauen wirklich groß sein. Ist das Vertrauen oder Blindheit oder was? Selbst wenn er es nicht war, müssten doch zumindest Zweifel aufkommen...

Rotkäppchen schrieb:Selbst wenn er es nicht war, müssten doch zumindest Zweifel aufkommen...

Wenn zweifel aufkommen, muss man sich damit real auseinandersetzen, dass das eigene Kind nicht mehr lebt. Durch die Loyalität lässt sich das besser verdrängen. Völlig verständliches Verhalten von Eltern vermisster Kinder. Da sind die Reuschs nicht die Ersten.

capslock schrieb:Wenn zweifel aufkommen, muss man sich damit real auseinandersetzen, dass das eigene Kind nicht mehr lebt. Durch die Loyalität lässt sich das besser verdrängen. Völlig verständliches Verhalten von Eltern vermisster Kinder. Da sind die Reuschs nicht die Ersten.

Es sind aber inzwischen Jahre vergangen und irgendwann sehen vermutlich auch solche Eltern klarer. Im ersten Schock kann ich das ja verstehen, aber zumindest Zweifel dürften mMn irgendwann aufkommen. Ist aber wie gesagt nur meine Meinung. Damit möchte ich ihnen auch nichts unterstellen, ich finde es nur schwer nachvollziehbar, stecke aber zum Glück auch nicht in deren Situation. Zudem kenne ich den Grund der Intensität der Bande nicht, die anscheinend so gestärkt sind, dass nichts sie zerreißen kann. Irgendwie auch bewundernswert, da es für die Familie ansonsten vermutlich noch schlimmer wäre.

@all

Bitte mal die Drogenkurier-Geschichte zu Ende denken.

Wenn er tatsächlich plötzlich eine dringende Fahrt machen musste, wichtiger als mit Restalkohol Auto zu fahren, wichtiger als "mache ich morgen" zu sagen und auch so wichtig, dass er keine Zeugen benennen will/darf, dann hätte diese Geschichte auch weitergehen müssen.

Und ich nehme mal stark an, dass das Verhalten des TV in Folge der Verdächtigung (also sehr früh) überwacht wurde.

Ergo: sein Drogenfahrer-Alibi hätte Folgen haben müssen, in Form von Verhaltensweisen, Kontakten usw.

canisrex schrieb:Ergo: sein Drogenfahrer-Alibi hätte Folgen haben müssen, in Form von Verhaltensweisen, Kontakten usw.

Kontakte ist ein guter Punkt.
Ich denke, dass man auch seine Kontakte überprüft hat.
Die kann er natürlich gelöscht haben, was ist aber mit der Auswertung seiner Handydaten? Lief das alles ohne digitale Medien ab? Hatte er ein zweites Handy, das er hat verschwinden lassen?

@Rotkäppchen
Richtig, hast du recht.
Ich denke auch nach so langen Jahren des nicht wissens was passiert ist und mit dieser Ungewissheit zuleben, und der Vorstellung das eigene Kind liegt irgendwo und vergammelt , kann nicht mal beerdigt werden, für viele Familien heißt das Beerdigen ja auch das Kind zurück in die Familie zuholen und trauern können und ev mal ein Abschluss zu finden und Erklärung, nur um den Schwiegersohn zu schützen? nein glaub ich nicht. Wenn sie Zweifel hätten , denk ich hätten sie auf ihn eingewirkt, damit sie Rebecca würdig beerdigen können . Ich finde es gerade deshalb schon sehr sehr selten dass sie so zu ihm stehen.
Viele Eltern von vermissten Kindern sagen nach Jahren, das sie endlich wissen wollen was passiert ist damit sie verstehen oder abschliessen können und selbst Eltern deren vermisstes Kind nach Jahren tot gefunden sind sagen , das sie froh sind die Gewissheit zuhaben dass das Kind tot ist.
Nich nur wir unbeteiligte Usher wollen gerne wissen was passiert ist, ich glaube die Familie von den vermissten Kindern erst recht. Ist aber nur mM dazu.