Diese ganze Drogengeschichte (falls F. sie als Grund für sein Schweigen genannt hatte) passt doch hinten und vorne nicht.
Wenn man nur ein wenig darüber nachdenkt, merkt man doch, dass das nicht stimmen kann.
Wenn F. nur für den Eigenbedarf Drogen kaufen wollte, dann muss er nicht extra, eine längere Strecke, bis nach Polen fahren.
Noch dazu nach einer durchzechten Nacht, angetrunken und mit kaum Schlaf.
Die hätte er in seiner Nähe (er wohnt ja nicht auf irgendeinem Kleckerdorf), oder später wenn er nüchtern und ausgeschlafen ist, besorgen können.
Wenn F. aber ein Dealer war, der zu einem Händlerring gehört hätte und an dem Tag einen Termin hatte, dann hätte er entweder den Termin von vornherein nicht angenommen
(eine Weihnachtsfeier wird ja im Vorfeld geplant), oder er hätte den Termin verlegt.
Außerdem würde er dann sicher einen anderen Wagen fahren, Markenklamotten tragen usw.
Das scheint aber nicht so zu sein. Er führt ja, so scheint es zumindest, nach wie vor eher ein ziemlich spießiges Leben.
Bei der ersten Variante hätte es keinen Grund gegeben, das vor den EB zu verheimlichen.
Er hätte mit Sicherheit keine Haftstrafe bekommen.
Bei der zweiten Variante würde es schon anders aussehen.
Aber auch hier würde es, bei Gefahr auf sein und seiner Families Leben oder Gesundheit einen Ausweg geben.
Es gibt nämlich immer noch das Zeugenschutzprogramm.
https://www.kriminalpolizei.de/service/praevention-kompakt.html?tx_dpnglossary_glossary%5Baction%5D=show&tx_dpnglossary_glossary%5Bcontroller%5D=Term&tx_dpnglossary_glossary%5Bterm%5D=230&cHash=333e996fe026565fe0105d001f895a51Für mich gab und gibt es auch überhaupt gar keinen plausiblen Grund, egal welchen, den EB den wahren Grund der KESY Fahrten zu verschweigen.
Es ging damals um das Schicksal seiner
15 jährigen Schwägerin, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatte.
Es ging um ihre Gesundheit und ihr Leben.
Da wären mir meine eigenen evtl. Repressalien
egal, incl. ob die Familie von R. mich dann meidet oder nicht.
Nichts war damals und heute wichtiger als das Schicksal der 15 Jahre alten Schwägerin aufzuklären und dadurch damals evtl. ihr Leib und Leben zu retten, indem man mit den EM kooperiert.