BoobSinclar schrieb:Eine Situation, die 95% der Menschen nicht beurteilen können, weil sie sie nie erlebt haben und es auch nie erleben werden.
Ich glaube, das ist so .... man sagt immer, ich würde ..., ich hätte ... und wenn man dann in einer Ausnahmesitiution ist, wundert man sich, wie man reagiert.
Wenn das eigene Kind verschwunden ist, wird das die Hölle auf Erden sein. Hilflosigkeit (wo soll man suchen?), Verzweiflung, man malt sich alle möglichen Szenarien aus ... . Ich glaube nicht, dass sie jemand, der das nicht erlebt hat, in diese Situation realistisch reindenken kann.
Ich erinnere mich an eine Freundin, deren Lebensgefährte ihr offenbar mit suizidalen Absichten eine Abschiedsnachrichte geschickt hat. Die Polizei wollte eine Suche nach seinem Auto starten und sie behaarte darauf, dass er ein bestimmtes Kennzeichen hatte, obwohl die Polizei sagte, dass das nicht sein Kennzeichen sei.
Es war so, dass er Jahre zuvor das Kennzeichen an einem anderen Auto hatte, aber das neuere Kennzeichen von meiner Freundin komplett ausgeblendet wurde, obwohl er es auch schon Jahre hatte.
Das Unterbewusstsein spielt einem viele Streiche. Deshalb lügen auch nicht automatisch alle Zeugen, die vor Gericht die Unwahrheit sagen. Wie oft hört man: "Ich hätte schwören können ...".
Bei Zeugen muss der Richter deshalb auch die Glaubwürdigkeit eines Zeugen sowie die Glaubhaftigkeit der Zeugenaussage bewerten und begründen.