Scarbi schrieb:Egal, wie ich es drehe und wende. Die Lage des Mordopfers in der Wanne lässt sich nicht mit einem Sturzgeschehen vereinbaren. Die Beine wären nicht in der Wanne oder auch nur auf dem Beckenrand gelandet. Nicht, bei diesen beengten Verhältnissen. DAS finde ich abenteuerlich
Genau richtig erkannt! Genau das stellten auch die Sachverständigen fest. Im 2. Urteil heißt es auf Seite 55:
Nicht zu erreichen sei die Endposition hingegen, wenn Frau K. ohne Schrägstellung direkt vor der Wanne gestanden sei. Vorausgesetzt sie sei mit dem Oberkörper leicht nach vorne übergebeugt in die Wanne gestürzt, so wäre ihr Körper klappmesserartig über den Wannenrand gefallen, d.h. der Oberkörper wäre in die Wanne gefallen und die Beine wären außerhalb der Wanne geblieben. Wenn sie vor der Wanne in aufrechter Haltung stehend zusammengesackt sei, so wäre sogar der gesamte Körper vor der Wanne geblieben und nicht in die Badewanne gelangt.
Würde sie also wie jeder normale Mensch vor der Wanne stehen, um von dort den Wasserhahn zu bedienen, käme sie nie im Leben so in die Wanne. Es ist unmöglich.
Nur wenn man sie schräg hinstellt, Kopf nach schräg links und dann mit Drehung in die Wanne hinein springen lässt, bekäme man sie hinein(simuliert).
Und dann guck dir auf Bild 11 und Bild 12 dazu noch an, wo die Schuhe liegen. Sind die Schuhe beim Sturz aus dem Stand (schräg stehend, Po zur Tür, Kopf nach links!), in hohem Bogen von den Füßen an diese entfernten Stellen gefallen, weil ihre Beine beim Fallen nach oben geschwungen sind oder wurden sie platziert, so dass es aussehen soll, als wäre sie gestolpert und zur Wanne gerutscht oder getorkelt und hätte dabei die Schuhe verloren, bevor sie in die Wanne "fiel"?
Wo würden die Schuhe wohl landen, wenn sie tatsächlich so merkwürdig wie hier in die Wanne gekommen wäre?
https://www.allmystery.de/bilder/km135399-89Die Schuhe würden entweder rechts Nähe Tür landen oder sie würden an den Füßen bleiben.
Auf dem Bild sieht man recht gut, wie schwer ein echter Mensch es hat, derart seitlich in die Badewanne zu fallen, dass er eben nicht klappmesserartig darüber hängt, sondern halbwegs so hineinkommt, wie Frau Kortüm darin lag.
Und dann muss man noch zwei Verletzungen am Hinterkopf hinbekommen, ohne die Armaturen zu treffen.
Am Computer hat man es nun nach über 10 Jahren geschafft. Man braucht also erst so eine neuartige Simulationstechnik, um diesen extrem seltenen Sturz einer 87jährigen mit körperlichen Gebrechen und Gelenkarthrose (halbwegs) nachstellen zu können. Dabei sind die Pantoffeln und der Stock noch gar nicht berücksichtigt. Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass Frau K. wirklich gefallen ist?
Oder wurde sie vielmehr hineingelegt, ohne dass der Täter sich um ein biomechanisch plausibles Sturzergebnis Gedanken gemacht hat?