Badewannenunfall von Rottach-Egern
22.10.2019 um 09:53Venice2009 schrieb:Ich hatte es doch nun mehrfach erklärt wie ich es meinte.Haben es auch alle verstehen können? Ist schwierig, wenn man was ganz anderes meint als man geschrieben hat.
Venice2009 schrieb:Ich hatte es doch nun mehrfach erklärt wie ich es meinte.Haben es auch alle verstehen können? Ist schwierig, wenn man was ganz anderes meint als man geschrieben hat.
Venice2009 schrieb:Jetzt mal so ein Gedanke, wenn man immer wieder mit einem bestimmten Klientel aneinander gerät, dann ist man diesem gegenüber wahrscheinlich voreingenommener als vielleicht einem Werner Müller gegenüber.Hast du vielleicht auch schon Mal daran gedacht dass Ermittler eher geneigt sein könnten "dieses Klientel" besonders sorgsam anzufassen, weil sie sich nicht dem sozial ruinösem Vorwurf des Rassismus aussetzen wollen?
jaska schrieb:s geht hier doch aber um einen konkreten Fall mit konkreten Personen. Ermittler, Zeugen, Staatsanwälte, Verteidiger, Richter, Schöffen, Opfer, Täter.es ging doch darum, wie es zu Fehlurteilen kommen kann. Da kann man doch nur spekulieren? Wir sind doch weder bei den Ermittlungen dabei, noch können wir in die Köpfe der Personen schauen. Und genau das hatte ich gemacht, Gründe aufgelistet, weshalb es so sein könnte.
Venice2009 schrieb:es ging doch darum, wie es zu Fehlurteilen kommen kann.Nein. Es ging darum, wie konkret es hier zu einem Fehlurteil gekommen sein soll/kann.
jaska schrieb:Vielmehr wird plötzlich jeder Laie auch ohne Akteneinsicht zum Profi und den eigentlichen Experten wird ihre fachliche Kompetenz abgesprochen und oft auch ihr Rückgrat.Genau das geschieht hier gerne. Jeder meint, ohne (F)Aktenkenntnis und ohne beim Prozess dabeigewesen zu sein, zu wissen, wann ein Urteil falsch ist. Die Frage ist, welchen Maßstab solche Leute anlegen. Sie nehmen ihren eigenen, gespeist aus irgendwelchen Medienberichten und Statements von Unterstützerkampagnen.
falstaff schrieb:Um diese Behauptung statistisch zu belegen müsste man zahlreiche ähnliche Fälle untersuchen die sich hauptsächlich in der Nationalität der Täter unterscheiden. Wenn du solche Untersuchungen kennst: Immer her damit.Es gibt eine ganze Reihe soziologischer/kriminologischer Untersuchungen, Stichwort "Punitivität" mittels wissenschaftlicher Erhebungen (die auch bei Selbstauskünften über das "Anekdotische" hinausgehen). Ich habe hier einfach mal eine Veröffentlichung herausgegriffen (von 2012), weil sie frei im Netz verfügbar ist.
Monstra schrieb (Beitrag gelöscht):Und das ist falsch.Das ist schon deshalb nicht falsch, weil natürlich die unmittelbar am Prozess Beteiligten über ein weitaus größeres Faktenwissen verfügen, das sie durch die Lektüre aller Akten erworben haben.
Andante schrieb:Das ist völlig klar, und das kann auch niemand bestreiten.Logo. Ein schönes Totschlagsargument, das ich jedem Zweifler oder Kritiker immer und immer wieder um die Ohren hauen kann. Gilt eigentlich für alle Expertenentscheidungen, auch politische oder wissenschaftliche.
Die Befragung von Strafrichtern, wie viele Fehlurteile es wohl geben mag, ist wissenschaftlich ungefähr so wertvoll wie eine Umfrage in Justizvollzugsanstalten: Die einen sagen so, die anderen so. (...)https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-05/justiz-gerechtigkeit-befangenheit-richter/komplettansicht...dass es sich bei Richtern um ganz normale Menschen handelt, die allen anderen ähnlich sind. Sie sind nicht weiser, nicht neutraler – nicht gerechter. Hieraus sollte man aber nicht folgern, dass ihre Urteile nichts wert sind.Vielmehr muss man verstehen, dass deren Wert unter den Bedingungen des demokratischen Rechtsstaats nicht auf Charisma oder Gewalt beruht, sondern auf der Einhaltung von Verfahrensformen, die als allgemein verbindlich angesehen werden. Auf einer Macht also, die aus demokratischen Legitimationen abgeleitet ist und substanziell ruht auf der Offenheit von Begründung, Kritik und Kommunikation.
monstra schrieb:Gilt eigentlich für alle Expertenentscheidungen, auch politische oder wissenschaftliche.So ist es. Bin ich Laie auf einem Gebiet, sollte ich mir nicht anmaßen wollen, ständig alles besser als Experten wissen zu wollen, sondern etwas Bescheidenheit walten lassen.
monstra schrieb:Ich zitiere nochmals Thomas Fischer (hat wohl keiner gelesen):Außer Dir liest hier niemand. ;-)
monstra schrieb:Aber bei entsprechend qualifizierter Kritik an einem Urteil ist diese Kritik ernst zu nehmen und kann nicht als Stammtischgerede oder mit Totschlagsargumenten platt gemacht werden. Nicht zu jeder Kritik muss ich eine Meinung haben, ich kann sie mir aber bilden.Die Frage ist, ab wann eine Kritik an einem Urteil "qualifizierte Kritik" ist und wer das entscheidet.
trailhamster schrieb:Und gerade in Bayern ist es derzeit angesagt, der Justiz erstmal alles an Fehlleistungen zuzutrauen, was so denkbar ist.Dabei sterben die Strauß-Spezln doch langsam aus bzw. befinden sich bestenfalls in Senioren-Residenzen.....
Andante schrieb:Dabei sterben die Strauß-Spezln doch langsam aus bzw. befinden sich bestenfalls in Senioren-Residenzen.....Da gehts auch mehr um sich selbst stabilisierende Annahmen. Selbst in Seniorenresidenzen fühlt man sich in Bayern immer häufiger mit ausgewaschener Jeans, kariertem Hemd und zum kleinen Zopf gebundenem Resthaar noch dem Kampf gegen die Institutionen verpflichtet, der einem früher als Jugendlicher die Richtung wies. Das nimmt hier mitunter sehr unterhaltsame, anachronistisch anmutende Formen an. ;-)
Venice2009 schrieb:Ich hatte geschrieben, dass man schneller verdächtigt wird, eher kontrolliert.Das ist glatt gelogen.
Venice2009 schrieb:Wie passiert es denn deiner Meinung nach, dass Menschen unschuldig verurteilt werden? Vielleicht glauben manche, sie hätten ein richtig Händchen dafür einen Verbrecher zu erkennen. Manchmal liegt es auch schon am Nachnamen, soll es alles geben.Verurteilung durch den Nachnamen/unterschwelligen Rassismus.
Andante schrieb:Monstra schrieb:Ich denke nicht, dass Du hier der Entscheider dafür bist. Wenn Du der Ansicht bist, dass nur allein die Verfahrensbeteiligten beurteilen können, untergräbst Du jegliche Konrtrollmöglichkeit (auch von jedem Gericht). Das ist Dir schon an anderer Stelle gesagt worden.monstra schrieb:Aber bei entsprechend qualifizierter Kritik an einem Urteil ist diese Kritik ernst zu nehmen und kann nicht als Stammtischgerede oder mit Totschlagsargumenten platt gemacht werden. Nicht zu jeder Kritik muss ich eine Meinung haben, ich kann sie mir aber bilden.Die Frage ist, ab wann eine Kritik an einem Urteil "qualifizierte Kritik" ist und wer das entscheidet.
JosefK1914-2 schrieb:Ich denke nicht, dass Du hier der Entscheider dafür bistHabe ich auch nicht geschrieben.
JosefK1914-2 schrieb:Wenn Du der Ansicht bist, dass nur allein die Verfahrensbeteiligten beurteilen können,Dieser Ansicht bin ich nicht. Ich glaube aber - und sonst gäbe es ja nicht Gutachten und Gegengutachten, BEIDE von Experten gefertigt -, dass ein Herzchirurg oder ein Komponist die Arbeit eines anderen Herzchirurgen bzw. Komponisten schon ein bisserl qualifizierter beurteilen kann als ein Laie.
JosefK1914-2 schrieb:Und wenn man dann die Rechtsmedizinergutachten mit dem Gutachter der Biomechaniker vergleicht, sind Zweifel offensichtlich, welche die Ansicht der Rechtsmediziners doch eher relativieren müssten.Tja, vor solchen Fragen stehen die Richter dann: der eine Gutachter sagt hü, der andere hott. Entscheiden die Richter dann hott, kommen qualifizierte Kritiker, und sagen, das Gericht hätte hü entscheiden müssen.
Andante schrieb:Tja, vor solchen Fragen stehen die Richter dann: der eine Gutachter sagt hü, der andere hott. Entscheiden die Richter dann hott, kommen qualifizierte Kritiker, und sagen, das Gericht hätte hü entscheiden müssen.Nein, das behauptet hier niemand. Man verlangt vom Gericht eben ein sich beschäftigen und ein begründen, warum es welcher Gutachtermeinung zustimmt. Das Gericht hätte die Möglichkeit das auf verschiedener Weise zu begründen, beispielsweise mit der Qualifikation, o.ä.