Es ist ärgerlich, dass ich mich nicht an alle relevanten Details erinnere und diese nun verstreut in über 500 Seiten liegen. Ich versuche mal, einige Dinge aufzunehmen, die mich immer noch nachdenken lassen und auch Bezug auf die vorigen Posts zu nehmen. Korrigiert mich, wenn ich irgendwo falsch liege.
[Gibt es in anderen Fällen nicht Wikis? So was würde sich hier echt mal lohnen, ich denke an eine Zusammenstellung aller wirklich 100% erwiesenen Fakten, Timelines, Aussagen usw. Auch ein geteiltes Google-Doc wäre denkbar, falls man das irgendwo verlinken könnte. Oder gibt es das schon und ich finde es nicht?]
1. Die Verbindung nach Belgien
Das scheint mir ein grosser und wichtiger Punkt zu sein. JFs Angaben verweisen alle auf Belgien, es ist stark anzunehmen, dass das kein Zufall ist. Mr. F (m.E. eine Schlüsselperson für den Fall) ist auch aus Belgien. JF versucht sogar, belgische Nummern anzurufen -- entweder sie will wirklich jemanden erreichen oder sie will irgendein Zeichen/Spur legen. In beiden Fällen macht dies nur Sinn, wenn die Nummer wirklich in Belgien ist.
2. TodeszeitpunktObwohl vom Hotel der Todeszeitpunkt durch die Schussabgabe auf Samstagabend angegeben wird, bestehen daran m.E. doch einige Zweifel, ich versuche mal zu sammeln:
Die unverdauten 50ml des Hotbite, welche in ihrem Magen gefunden wurden. Sie bestellte diesen Freitagabend, das ist Fakt. Entweder sie hat ihn gleich gegessen und die Nacht nicht mehr überlebt, oder sie liess ihn fast 24h stehen und ass ihn dann Samstagnachmittag/Abend. Natürlich ist Zweiteres nicht ausgeschlossen, aber m.E. weniger wahrscheinlich (ich bestelle etwas, weil ich Hunger habe, zudem ist Wurst und Salat 20h später evtl. noch ohne Kühlung echt nicht appetitlich).
Mr. F gibt an, er hätte schon am Samstagmorgen beim Auschecken von einem Todesfall gehört. Als er bemerkt, dass das evtl. keine geschickte Aussage war, zieht er sich zurück. Es scheint so, als wäre ihm aus Versehen die Wahrheit herausgerutscht, obwohl er evtl. jemandem versprochen hatte, dichtzuhalten (dem Hotelchef/personal wohl). Falls er sich selbst schützen wollte, wäre er doch nicht so blöd, sich versehentlich selbst zu belasten? Oder er wollte durchscheinen lassen, dass das Hotelpersonal schon vorher vom Todesfall wusste und wollte dies indirekt kundtun?
Dem Hotelpesonal wurde ein Maulkorb verpasst, was generell suspekt ist und nur Sinn macht, wenn irgendetwas vertuscht/verdeckt werden soll, z.B. der Todeszeitpunkt.
Es gab eine Zeugin, die in einer Nacht Lärm vernahm -- könnte Freitagnacht gewesen sein, Samstagnacht wäre ja "zu spät". Vielleicht auch unrelated, aber würde die Hypothese stützen, falls dem so war.
Dagegen spricht aber:
OliverCromwell schrieb:Das Blut auf den Tatortbildern ist zu frisch, um älter als 2-3 Stunden sein zu können. So auch die Ansicht eines Pathologen, den ich um eine Einschätzung gebeten hatte.
Das kann ich nicht beurteilen, da ich kein forensisches Wissen habe und mir diese Bilder auch nicht ansehen darf, weil ich sonst echt nicht mehr schlafen kann (wohne alleine und habe ein sehr bildhaftes Vorstellungsvermögen, es ist schon so bei Weitem gruselig genug für mich). Vertraust du dieser Einschätzung zu 100%
@OliverCromwell? Falls ja wäre ja alles obige an Indizien hinfällig...
3. Mögliche Bezüge zum Dutroux-Fall@Hathora hat herausgearbeitet, das vieles passen könnte (Orte in Belgien, Adresse, Zeitpunkt usw.). Das belgische Establishment zögerte damals nicht, massenhaft Zeug:innen umbringen zu lassen (Polizist:innen und Staatsanwalt inklusive) -- den Drahtziehern dieses ganzen Verschleierungszirkus kann man m.E. wirklich alles zutrauen. Wer ohne jede Konsequenz 27 Zeug:innen ermordet, darunter Staatspersonal, der hat wirklich rein gar nichts zu befürchten und weiss das. Es wurde ja auch kaum obduziert und nichts verfolgt.
Das einzige, was bei JF völlig aus der Rolle fallen würde: Bei keinem anderen Zeugen hat man sich die Mühe gemacht, die Personen ausser Lande zu locken/treffen -- alle wurden ohne Aufhebens an ihrem Wohn- oder Arbeitsort um die Ecke gebracht. Man war sich sehr, sehr sicher, dass man nichts zu befürchten hatte, egal, wie offensichtlich alles war. Weshalb dann -- im Falle eines Bezugs zu Dutroux & Co. -- so weit weg? Oslo liegt ja wirklich gar nicht in der Nähe von Belgien. Denkbar ist natürlich, dass JF diesen Ort selber erzwungen hat.
4. Vertuschungsnowdon schrieb:Wer könnte den Einfluß und das Interesse haben, in der Darstellung für die Öffentlichkeit aus einem tatsächlichen Mord Freitag nacht einen erfundenen Selbstmord am Sonnabend abend zu machen?
Es gibt wohl nur zwei Szenarien: Die Polizei/Politik/das Establishment oder das Hotel selber (oder beide, ab- oder sogar als "glückliche Fügung" unabgesprochen).
Dass das Hotel einen Mord vertuscht, klingt zwar erstmal verwegen und moralisch bankrott, aber es gibt Leute, die sind da sehr pragmatisch veranlagt.
1. Mord = Riesenaufwand, unendlich Polizei, Imageschaden, allenfalls kommen noch andere Ungereimtheiten zutage, die nichts mit dem Fall zu tun haben, aber die man dennoch lieber vor der Polizei geheimhalten will (muss nichts Spektakuläres sein, z.B. arbeitsrechtliche Verstösse) -- wenn es eh schon halb nach Suizid aussah, kann man auch noch kurz die Pistole zurechtrücken und sich etwas Zeit verschaffen, um das Personal zu instruieren, das Zimmer selber doppelt von innen zu verriegeln usw. Ein unempathischer Hotelchef, der eh schon gestresst ist, kein Aufhebens will und denkt "tot ist sie eh schon", der kurz die Pistole zurechtrückt -- für mich grundsätzlich vorstellbar (leider).
2. Das Hotel bzw. der Chef wurde darum gebeten, und da für ihn dabei auch etwas raussprang (alle oben gennanten Probleme vermeiden, sich wichtig fühlen bzw. Connections zur Polizei haben usw.), machte er mit. Für mich genauso denkbar wie 1.
Weiss eigentlich jemand etwas dazu? Das wäre ja geradezu spektakulär.
JagBlack schrieb am 22.11.2020:Selbst die Naivität eines Aushilfsstudenten wurde mit eingeplant. War nicht dieser Student hier im Forum vor langer Zeit mit dabei?