Am Beispiel des Falles Zakia M. wird deutlich, dass die Identifizierung einer unbekannten Toten auch noch nach 25 Jahren möglich ist, wenn sich ein Angehöriger oder eine nahestehende Person aktiv darum bemüht.
https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/wer-toetete-zakia-m-28-mordopfer-nach-25-jahren-identifiziert-70949720.bild.html Das scheint bei JF nicht der Fall zu sein und es ist anzunehmen, dass seit der Veröffentlichung durch die Bild -Zeitung aufgrund der vermuteten deutschen Herkunft bisher keine brauchbaren Hinweise eingegangen sind. JF hat ihre wahre Identität erfolgreich verschleiert und offensichtlich auch gut – wenn auch nicht perfekt geplant. Ich vermute, dass JF bei ihren Planungen bewusst eine von ihrem tatsächlichen Aufenthaltsort weit entfernte Adresse wählte. Daher habe ich meine Zweifel, ob JF im grenznahen Bereich von Belgien wohnte. Ich schließe aus, dass JF bei allen Bemühungen ihre Anonymität durch einen Anruf bei einem realen Teilnehmer in Belgien gefährdet hätte. Belgien ist mMn eine bewusste Lenkung auf eine falsche Herkunft. Soweit diese Vermutung zutrifft, wäre es beachtlich, wieviel Energie sie aufgebracht hat, um auf keinen Fall identifiziert zu werden. Ich kann mir dieses Verhalten eigentlich nur mit einer von ihr empfundenen Bedrohung oder Gefahr erklären. Es bleibt aber weiter zu vermuten, dass JF irgendwie Zugang zu realen Kontaktdaten in Belgien hatte.
Es ist schwer zu beurteilen, inwieweit die Bilder im postmortalen Zustand (9,10,12) von ihrer natürlichen Erscheinung vor dem Tod abweichen. Es ist auch nicht auszuschließen, dass JF zuvor eine völlig andere Frisur oder längere Haare hatte. Nach über zwei Jahrzehnten dürfte es selbst für das soziale Umfeld von JF schwer sein, sie auf den Bildern zu erkennen.
In der letzten Woche hatte ich die Gelegenheit, die Statista Datenbank uneingeschränkt zu nutzen. In diesem Zusammenhang habe ich mir noch einmal die Reichweite der Bild-Zeitung angeschaut. Ich möchte euch jetzt nicht mit vielen Zahlen langweilen, aber einige wesentliche Informationen anfügen. Die Bild-Zeitung wird vorwiegend in den alten Bundesländern und in größeren Städten gekauft. Die Online Ausgabe verzeichnet über 10 Mio. Zugriffe / Tag und dabei werden durchschnittlich mindestens drei Seiten angeklickt. Es bestand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung also eine gute Chance, dass ein/e Leser/in, der/die JF tatsächlich gekannt hat, diesen Artikel auch gelesen hat.
Warum konnte sie dennoch bisher nicht identifiziert werden ? Lebte sie sehr zurückgezogen irgendwo in einem kleinen Dorf ? War sie überhaupt deutsche Staatsbürgerin ?
Ein Mensch kann sein gewohntes soziales Umfeld auch für sehr lange Zeit verlassen, ohne dass dies von Bekannten als ungewöhnlich empfunden wird. Es sind ausschließlich die Menschen, zu denen eine besondere, beidseitig positive Beziehungstiefe bestand, die den Kontaktabbruch mit Besorgnis bemerken, sich an die Behörden wenden und selbst in allen Richtungen recherchieren würden – und die dafür auch keinen Zeitungsartikel benötigen.
Diese Menschen sind in der Regel das familiäre Umfeld , Lebenspartner oder sehr gute Freunde. Ich nehme an, dass diese Menschen, zu denen JF eine besondere Beziehung hatte, entweder nicht (mehr) existieren oder die Beziehung aus unbekannten Gründen einseitig abgebrochen wurde.